Es herbstelt – Sonntagmorgen in Schliersee

Ich bin eigentlich kein Frühaufsteher, aber heute möchte ich auch einmal zum Sonnenaufgang durch Schliersee spazieren. Wenn man anderen so glaubt, was sie am Morgen – während ich normalerweise noch tief und fest schlafe – alles so machen, könnte man manchmal denken, jeder Zweite sei schon vor dem Frühstück mindestens dreimal um den Schliersee gejoggt. Mein Wecker klingelt um halb sieben, kurz vor dem offiziellen Sonnenaufgang am Horizont. Mit dem Fotoapparat bewaffnet, geht es mit einem Kaffee in der Hand an den See. Es ist überraschend mild für Mitte September, das heißt, für richtig bunte Herbstfarben muss es nachts schon noch etwas kälter werden. Ich genieße die Ruhe am See, denn ich treffe fast niemanden.

Wo sind sie denn jetzt ‒ all die Frühaufsteher?

 

 

Es ist traumhaft schön am See, das Licht ist toll, aber ich möchte unbedingt noch weiter auf den Weinberg. Hier scheint die Sonne schon richtig. Es ist warm, und ich freue mich schon jetzt auf einen tollen sonnigen Spätsommertag. Belohnt werde ich auf dem Weinberg mit einem atemberaubenden Blick auf Berge und See. Wieder unten in Schliersee, gehe ich direkt zur Bäckerei Zanger ‒ der Duft von frisch gebackenem Gebäck lockt mich an. Es ist die älteste Bäckerei in Schliersee, und sie hat Sonntagmorgen geöffnet. Tatsächlich wartet dort schon eine lange Schlange. Offensichtlich ist Semmelnholen am Sonntag Männersache, lauter Familienväter holen große Tüten mit Semmeln für das Familienfrühstück – das lässt mich schmunzeln. Ich kaufe mir zwei Brezen und freue mich auf einen gemütlichen Cappuccino zu Hause.
Ein wunderbarer Start in den Sonntag! Zur Nachahmung empfohlen.

Eine alte Bauernregel, die besagt: „Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein“, lässt sich übrigens nicht belegen. Eines jedoch ist sicher: Nach einem goldenen Herbst freue ich mich auf einen weißen Winter.
Bauernregel: (Quelle: www.wetter.de)

 

Autumn Day von Kevin MacLeod ist unter der Lizenz “Creative Commons Attribution” (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/) lizenziert.

Quelle: http://incompetech.com/music/royalty-free/index.html?isrc=USUAN1100765

Künstler: http://incompetech.com/

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Wanderung auf den Hausberg der Schlierseer ‒ die Brecherspitz (1.683 m)

Der wie ich finde schönste Weg führt von Neuhaus über die Nordseite hinauf. Da habt Ihr auch beim Raufgehen schon immer wieder tolle Ausblicke auf unseren Schliersee. Bei der letzten Wanderung habe ich diesen kleinen Film für Euch gemacht. 

 

Start:  am Bahnhof von Neuhaus. Den erreicht Ihr mit der BOB, dem Bus und habt die Möglichkeit dort Euer Auto zu parken.

Dauer: Aussage laut Wegweiser: „Brecherspitz 3 ½  Std.“. Wie lange Ihr dann wirklich braucht, ist natürlich von Eurer Fitness abhängig.

Wegbeschreibung: Vom Parkplatz aus folgt Ihr erst der Waldschmidtstraße und biegt an der zweiten Straßenkreuzung links in die Grünseestraße und folgt immer den gelben Wanderschildern. Nach ein paar Minuten folgt Ihr den Schilden nach rechts und kommt nach wenigen Metern auf einen Forstweg, der gleichzeitig auch der Bockerlbahn-Weg ist. Nach ca. 15 Min. verlasst Ihr den Bockerlbahn-Weg und folgt der Beschilderung „Brecherspitz 2 ½ Std.“.

Von nun an geht es bergauf! Laut Wegweiser folgt Ihr dieser Forststraße für 1 ½ Std. bis zur Ankelalm (aktuell nicht bewirtschaftet). In diesem Bereich ist der Weg weitestgehend im Schatten. Ab dem Almgebiet der Ankelalm habt Ihr die ersten richtig schönen Ausblicke runter ins Tal, auf den Schliersee und rüber bis zum Wendelstein. Bei guter Sicht sogar bis München.

Jetzt beginnt für mich der schönere Teil der Wanderung. Wir haben den Gipfel schon im Blick und folgen dem Pfad linker Hand erst über die Almwiesen und dann weiter durch die Latschen nach oben bis zum Gipfel.

Herrlich, geschafft! Von hier oben erstreckt sich ein grandioses Panorama: der Blick zurück auf die Ankelalm, nach Schliersee; weiter links haben wir dann den Tegernsee, den Wallberg, im Vordergrund noch die Freudenreichkapelle und bei guter Sicht auch noch die Zugspitze. Richtung Süden sieht man den Spitzingsee und das Skigebiet, weiter links die Rotwand, den Taubenstein und die Taubensteinbahn. Blickt Ihr weiter nach links, seht Ihr die Jägerkamp und im Hintergrund wieder den Wendelstein ‒ das ist der mit der Antenne.

Für den Gipfel packt Ihr Euch am besten eine schöne Brotzeit ein. Die schmeckt nach dem Aufstieg und dem herrlichen Panorama hervorragend.

BITTE denke daran, ausreichend Getränke mitzunehmen.
Empfehlung vom BergMadl: 1 ½ Liter pro Person. Ideal sind dünne Saftschorlen.
An sonnigen Tagen bitte auch an eine Kopfbedeckung denken.

Wichtig: Der Berg ist erst geschafft, wenn Ihr wieder unten seid. Deshalb oben Pause machen und die Energiespeicher wieder etwas füllen. Das dient auch Eurer Konzentration und somit Trittsicherheit.

 

Rückweg: den gleichen Weg zurück, wie Ihr gekommen seid, oder alternativ über die Firstalmen. Die Untere Firstalm ist bewirtschaftet. Die Obere Firstalm ist voraussichtlich bis Ende August wegen Umbaus geschlossen.

Von der Unteren Firstalm wandert Ihr zum Spitzingsee. Vom Ort Spitzingsee oder auch vom Spitzingsattel bringt Euch der Bus auch wieder zurück zum Bahnhof nach Neuhaus

Alternativer Aufstieg oder auch Abstieg und mit dem Bus wieder zurück zum Bahnhof Neuhaus:

http://www.schliersee.de/sommer/schliersee-erleben/wandern-und-berge/

 

 

Das BergMadl wünscht Euch einen schönen Tag und viele schöne Momente bei dieser Tour.

 

 

BergMadl Julia Zilken

Bergwander- und Schneeschuhwanderführerin, Verkaufstrainerin Sporttextil und -Hardware, aus Schliersee. Ich liebe die Berge! Bei meinen Touren die Faszination Berg mit allen Sinnen erleben! Freude mit anderen Menschen teilen. www.bergmadl-schliersee.de

 

 

 

Carl Schwarz – ein musikalischer Tausendsassa

Ich weiß ein kleines Tal … ‒ so lautet der erweiterte Titel des bekannten Schlierseer Liedes, das Carl Schwarz unserem Ort gewidmet hat. Das Volkslied in bayerischer Mundart erzählt von der unbandigen[1] Schönheit unserer Gegend und dem hiesigen Brauchtum. Die getragene Melodie und die warmen Harmonien lassen den Zuhörer die Idylle und Ruhe rund um den Schliersee geradezu spüren. Mit anderen Worten: Carl Schwarz hat eine wunderschöne Liebeserklärung an Schliersee niedergeschrieben.

Am 9. Februar 1891 wurde Carl Schwarz, der seinen Namen anfangs mit „K“ und später mit „C“ schrieb, in München geboren. Er begann im zarten Alter von sieben Jahren, Zither zu spielen, und übte fleißig, denn, so schrieb er einmal selbst: „Als ich zum erstenmal das Tegernseer Bauerntheater sah […], war ich begeistert, besonders von den Zwischeneinlagen des Zitherterzetts, denn Musik liebte ich über alles. Mein einziger Wunsch war, auch so spielen zu können.“[2] Mit 15 Jahren bekam er ein Engagement als Zitherspieler in der Schweiz. Während seines vierjährigen Aufenthalts in Zürich erlernte er das Streichmelodion, auch Streichzither oder Schoßgeige genannt – ein typisches, aber sehr selten gespieltes Instrument der alpenländischen Volksmusik ‒, und entwickelte sich über die Jahre zu einem Virtuosen auf seinen Instrumenten.

„Im April 1910 kam ich zu den Schlierseern, die gerade in München im Deutschen Theater gastierten“[3], schrieb Carl Schwarz. Bis etwa Ende der 1920er-Jahre, unterbrochen vom Ersten Weltkrieg, tourte er mit dem Ensemble des Schlierseer Bauerntheaters durch Deutschland, Österreich-Ungarn und die Schweiz – und das nicht nur als Musiker, sondern auch als Darsteller: „Ich spielte auch Naturburschenrollen, aber die Hauptsache war mir […] doch die Musik.“[4] Später bereiste er mit seinem Schwarz-Trio ganz Europa, nahm in den 1930er-Jahren sogar Schallplatten in London auf und war für die jungen Musiker ein großes Vorbild, „eine Größe, ein absoluter Chef, der sich um alles gekümmert hat“, wie sich Kurt Halletz, musikalischer Leiter beim Bauerntheater Schliersee, erinnert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beendete Schwarz seine Laufbahn als Berufsmusiker, blieb aber der Musik und der Schlierseer Bühne bis zu seinem Tod am 7. November 1969 treu – als Leiter der Schlierseer Heimatabende, bei denen er als Musiker und Ansager mit komödiantischem Talent sein Publikum begeisterte. Karl B. Kögl erzählt: „Carl Schwarz war ein musikalischer Tausendsassa. Ich habe ihn als Bub und Jugendlicher viele Male beim Schlierseer Heimatabend als grandiosen Zitherspieler, Sänger und Moderator erlebt.“

In Würdigung seiner Verdienste um den Ort und als Komponist des Schlierseer- und des Spitzing-Liedes wurde Carl Schwarz 1959 zum Ehrenbürger von Schliersee ernannt. Außerdem erinnern die Carl-Schwarz-Straße, unweit des Schlierseer Strandbades, und die vom Fremdenverkehrsverein Schliersee auf der Hochburg angebrachte Gedenktafel an den Musiker und Komponisten. Carl Schwarz‘ letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof der katholischen Kirche St. Sixtus in Schliersee und trägt die sympathische Inschrift „I bin im Himmi drobn u. werd euch alle lobn“[5].

 

 

Quellen:

s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 26‒28.

Schliersee 779–1979. Eine Chronik zum Jubiläum, Hrsg. Markt Schliersee, November 1978, S. 99/100, 253, 288, 291, 294.

 

[1] Bayerisch für unbändig, unbeschreiblich.

[2] s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 27.

[3] s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 27.

[4] s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 28.

[5] Bairisch: Ich bin im Himmel oben und werde euch alle loben

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.

 

 

 

Wanderung in das Tal der Murmeltiere

Bei der letzten Wanderung unter der Leitung von Wanderleiter Jürgen Koschyk war ich mit dabei. Morgens um 8:30 Uhr trifft sich die Gruppe an der Gäste-Information Schliersee. Gemeinsam steigt sie in den Bus*, der sie hinauf an den Spitzingsee bringt. Haltestelle Taubenstein-Bahn. Dort warte ich auch schon auf die Gruppe. Es ist ein herrlicher Sommertag, noch nicht zu warm, und die Luft ist ganz klar.

Ich kaufe mir ein Ticket für die Berg- und die Talfahrt**, da ich nach der Wanderung nicht mehr hinunterlaufen möchte. Das kann aber jeder für sich entscheiden. Mit den kleinen Gondeln der Taubensteinbahn kommen wir ganz bequem in die Höhe, die Bergstation befindet sich auf 1.600 m. Oben angekommen, genießen wir erst einmal diese herrliche Fernsicht. Der Himmel ist strahlend blau, und die Wiesen leuchten sattgrün. Solch eine klare Sicht gibt es meistens nur früh am Morgen, da sich die Feuchtigkeit in der Nacht als Tau ablegt. Jürgen, unser Wanderführer, erklärt uns die umliegenden Gipfel: Jägerkamp, Aiplspitze, Wendlstein, Miesing und in der anderen Richtung Wallberg, Setzberg, Plankenstein, Risserkogel. Sogar bis zur Zugspitze können wir schauen. So schön!

 

 

Wir wandern los. Zunächst geht es etwas bergauf, aber nicht weit. Wir verlassen den Hauptwanderweg Richtung Rotwand und wandern auf einem kleinen, gut begehbaren Steig bergab. Bevor wir dort hinuntergehen, stimmt uns Jürgen mit einem tollen Referat seiner Enkelin auf die Murmeltiere ein.

Das Murmeltier wird in Oberbayern und Österreich auch Mankei genannt. Die Tiere werden ca. 50 bis 60 cm groß und leben in Kolonien in ihren unterirdischen Bauten. Sie halten Winterschlaf. Ihr Lebensraum ist oberhalb der Baumgrenze, und sie mögen es nicht zu heiß. Bei drohender Gefahr stößt das Mankei einen lauten Pfiff aus. Dann verschwinden sie schnell in ihren Höhlen oder bleiben wie versteinert stehen.

Hoffentlich haben wir Glück, denn aktuell ist der Sommer doch recht warm.

Weiter geht’s! Nach wenigen Minuten sehen wir bereits etwas oberhalb von uns zwei Gämse stehen. Ganz leise bleiben wir stehen und beobachten sie ‒ und die Gämse uns. Wir gehen weiter, und es dauert wieder nicht lange, dann ertönt ein schriller Pfiff. Achtung!, signalisiert das Murmeltier seinen Artgenossen. Wir bleiben stehen, sind ganz leise und schauen. Jürgen hat es entdeckt. Oben auf dem Felsen, gar nicht weit von uns. Dort sitzt es in der Sonne. Alle sind begeistert ‒ nach so kurzer Zeit haben wir bereits das erste Murmeltier gesehen.

Freudig wandern alle weiter, und kurz vor den Almhütten sehen wir noch eines. Es ist wieder keine fünf Meter von uns entfernt. Es hat uns sicher bemerkt, obwohl es diesmal nicht gepfiffen hat. Es setzt sich gemütlich auf dem Felsen in die Sonne und kehrt uns den Rücken zu. Schade, aber auch ein schöner Rücken kann entzücken.

So ziemlich am Talende legen wir eine kleine Rast ein. Hier, so Jürgen, sieht er eigentlich immer welche. Wir sind auf einer Almwiese mit einigen größeren Felsen und Steinen. Wir sind alle gespannt und beobachten die Hänge mit den Felsen sehr aufmerksam. Nichts! Vielleicht ist es etwas ungünstig, dass zu dem Zeitpunkt gerade auch die Kühe in dem Bereich umhermarschieren.

Wir verstauen unsere Brotzeit im Rucksack und wandern wieder los. Wieder ein Pfiff, weiter entfernt von uns. Nichts zu sehen, es kommen uns Wanderer mit ihrem Hund entgegen. Wieder ein Pfiff! Schnell wie ein Blitz ist ein Mankei über den Weg gerannt und in einem Loch verschwunden. Der Hund ist es, denn den fürchten sie mehr als uns Menschen. Das ist auch der Grund, warum bei dieser Wanderung Hunde nicht erwünscht sind.

Wir blicken nach wie vor aufmerksam auf die Hänge links und rechts vom Weg, sehen aber nichts mehr. Jetzt scheint es den Tieren doch zu warm zu werden. Nicht nur den Tieren, auch uns, vom Durst ganz zu schweigen! Auf direktem Weg steuern wir jetzt das Taubensteinhaus an.

 

 

Mit Erreichen der Hütte beendet Jürgen die heutige Wanderung offiziell, und es bleibt jedem selbst überlassen, was er jetzt tun möchte. Wir bleiben alle noch für ein kühles Getränk im Schatten zusammen. Die Stimmung in der Gruppe ist sehr gut, und die Teilnehmer sind sehr glücklich, denn sie haben gleich zwei Murmeltiere aus nächster Nähe gesehen. Anschließend trennt sich die Gruppe.  Jürgen und ich fahren mit der Gondel wieder zurück ins Tal, die anderen möchten auch den Nachmittag noch auf dem Berg verbringen.

Danke, lieber Jürgen, für diese tolle Führung ins Tal der Murmeltiere.

 

 

Wer jetzt Interesse bekommen hat, auch mal ins Tal der Murmeltiere oder bei einer anderen Wanderung teilnehmen möchte, erhält alle Informationen in der Gäste-Information Schliersee.

Termine der Wanderungen unter der fachkundigen Führung von Jürgen Koschyk: in der Sommersaison jeweils dienstags und donnerstags mit unterschiedlichen Zielen.

Voranmeldung unbedingt erforderlich. Witterungsbedingte Änderungen vorbehalten, max. 10 Personen, das Mitführen von Hunden ist nicht erwünscht.

Mit Gästekarte frei, ohne Gästekarte € 5,00 pro Person.

Anmeldung bei der Gäste-Information Schliersee, Tel.: 08026/60650

 

* Der Bus ist mit der Gästekarte kostenlos.

** Bei der Taubensteinbahn erhält man mit der Gästekarte eine Ermäßigung.

 

 

BergMadl Julia Zilken

Bergwander- und Schneeschuhwanderführerin, Verkaufstrainerin Sporttextil und -Hardware, aus Schliersee. Ich liebe die Berge! Bei meinen Touren die Faszination Berg mit allen Sinnen erleben! Freude mit anderen Menschen teilen. www.bergmadl-schliersee.de

 

 

 

Traditioneller Schlierseer Trachten- und Handwerkermarkt am 08. und 09. September 2018

Der Schlierseer Trachten- und Handwerkermarkt ist ein Kunsthandwerker-Markt, auf dem Sie viele traditionelle und auch ausgefallene Stücke verschiedenster Art erwerben können. Angefangen von Trachtenbekleidung über Hüte, Schmuck, Blumenkränze, Stickereien, Holzspielzeug, Knöpfen, Käse bis hin zu Gamsbärten u. v. m. gibt es hier zu entdecken.

Der beliebte Markt findet am nächsten Samstag und Sonntag von 10:00‒18:00 Uhr in der Lauterer- und Perfall-Straße mit Blick auf den idyllischen Schliersee statt.

Der Sonntag ist außerdem ein verkaufsoffener Sonntag, sodass Sie auch in den umliegenden Geschäften in Ruhe stöbern können.

 

Es werden ca. 65 Aussteller von traditioneller Tracht und heimischem Handwerk erwartet, die ihre Produkte zum großen Teil in der eigenen Werkstatt herstellen.

 

Einigen Handwerkern kann bei der Ausübung ihrer Tätigkeit über die Schulter geschaut werden, sodass Sie einen schönen Einblick in das jeweilige Kunsthandwerk erhalten können. Auch Kinder können ihr Geschick z. B. beim Schmieden ausprobieren.

 

Selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt, und Sie erhalten an verschiedenen Ständen oder auch im Biergarten die unterschiedlichsten Schmankerl.

 

 

Zum See und Kurpark geht es nur quer über die angrenzende Wiese, sodass Sie im Anschluss an den Bummel über den Markt den Tag noch für einen Spaziergang oder eine Bootsrundfahrt nutzen können.

 

 

Lauterer- und Perfall-Straße
83727 Schliersee

Öffnungszeiten: 10:00‒18:00 Uhr

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Werner Bochmann – der Filmkomponist, der sein Zuhause am Schliersee fand

Kennen Sie ihn, den Schwarzweiß-Filmklassiker Die Feuerzangenbowle mit Heinz Rühmann aus dem Jahr 1944? Höchstwahrscheinlich! Denn auch heute noch ist diese Filmkomödie fast jedermann ein Begriff. Weniger bekannt dagegen dürfte sein, dass die Musik zu diesem Film aus der Feder von Werner Bochmann stammt, der über 50 Jahre in Schliersee lebte und arbeitete.

Werner Bochmann wurde am 17. Mai 1900 in Meerane, Sachsen, geboren und lernte bereits zu Schulzeiten Klavierspielen. Nach dem Abschluss der Oberrealschule begann er, der Vernunft halber, zunächst ein Chemie- und Mathematikstudium in Dresden. Doch die Liebe zur Musik war letztlich stärker. Bochmann brach sein Studium ab und widmete sich ganz der Musik. Das Kompositionsstudium bei Joseph Gustav Mraczek und Franz Schreker finanzierte er sich durch das Erteilen von Nachhilfestunden in Mathematik.

Nach dem Studium verdiente er sich sein Geld zunächst als Korrepetitor an der Oper in Dresden und dann als Pianist beim Orchester von José Soler, mit dem er durch Europa tourte. Bochmann erzählt darüber: „Jahre, bevor mir der ,Einstieg‘ in die UFA-Karriere glückte, fiel die Entscheidung für die Unterhaltungsmusik, als ich unversehens in das argentinische ,Orchestra tipukta‘[1] des großen José Soler engagiert wurde. Dort war der Pianist ausgefallen. Zunächst in einem Münchener Konzertcafé, dann in vielen Großstädten lernte ich in dieser interessanten Position alles kennen, was das Repertoire spanisch-argentinisch-brasilianischer Folkloremusik zu bieten hatte. Kein Wunder, dass ich mich eines Tages auch als Komponist auf diesem Spezialgebiet versuchte, und als ich das erste Dutzend UFA-Filme komponiert hatte, machte ich meine ersten Aufnahmen mit dem ,Tango-Orchester Werner Bochmann‘ bei COLUMBIA.“[2]

Sein erster großer Kompositionserfolg gelang ihm 1929 mit dem Slowfox I Called to Say Good Night, der nach längerer, erfolgloser Suche nach einem Verlag schließlich in Amerika von Irving Berlin verlegt wurde und zum internationalen Erfolg wurde. Ab 1933 arbeitete Bochmann dann für die Filmgesellschaft UFA und komponierte im Laufe seiner langen Karriere unzählige Lieder, Bühnenstücke sowie Filmmusiken, mit denen er die Zeit des Tonfilmschlagers prägte. Zu seinen bekanntesten Liedern zählen sicherlich Der Theodor im Fußballtor, das in der Interpretation von Theo Lingen im gleichnamigen Film zum Evergreen wurde, sowie Heimat deine Sterne aus dem Film Quax, der Bruchpilot. Durchweg von Erfolg gekrönt waren auch seine Kompositionen für Ilse Werner, deren Talent zum Singen und Pfeifen Werner Bochmann durch einen Zufall entdeckte. 1967 wurde Bochmann mit dem Bundesfilmpreis in Gold, 1984 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse sowie 1985 mit dem Paul-Lincke-Ring ausgezeichnet.

Im Artikel des SPIEGEL-Verlags Eine „Spiegel“-Seite für Werner Bochmann (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44435584.html) aus dem Jahr 1949 berichtet Werner Bochmann in überaus erheiternder Weise über sein Leben als Filmkomponist, das nicht immer so angenehm war, wie man es sich vielleicht vorstellt. Als Bochmann diese Zeilen niederschrieb, lebte er bereits in Schliersee, das er noch während des Zweiten Weltkrieges zu seiner Wahlheimat auserkoren hatte und wo er die Ruhe fand, die er für seine Arbeit brauchte. In seinem Haus am Schliersberg wohnte er bis zu seinem Tod am 3. Juni 1993. Werner Bochmann wurde auf dem Friedhof St. Sixtus in Schliersee beigesetzt.

Die Schlierseer schätzen ihren „Hauskomponisten“[3], wie er auf der Internetseite des Schlierseer Singkreises liebevoll genannt wird, sehr. Karl B. Kögl, der Leiter des Schlierseer Singkreises, erzählt: „Er war ein sehr liebenswürdiger und bescheidener Mann.“ Zum 100. Geburtstag Werner Bochmanns wurden ihm zu Ehren im Schlierseer Bauerntheater unter Leitung von Timm Tzschaschel zwei sehr erfolgreiche Konzerte gegeben. Mit dem Lied Vom Schliersee bis zum Spitzingsee hinterließ Bochmann auch eine Hommage an seine Wahlheimat Schliersee. „Ich selbst singe dieses Lied bei den Kurkonzerten Klingendes Schliersee – Tausend Takte gute Laune, begleitet von den Unterleiten-Musikanten“, berichtet Karl B. Kögl. Außerdem erinnern die Werner-Bochmann-Straße östlich des Schlierseer Bahnhofs sowie eine vom Fremdenverkehrsverein Schliersee gestiftete Gedenktafel auf der Hochburg an den berühmten Komponisten.

 

 

Quellen:

https://www.meerane.de/beruehmte-meeraner-werner-bochmann.html

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44435584.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Bochmann

https://www.singkreis-schliersee.de/schlierseer-komponisten/werner-bochmann/

UFA Autorenporträts – Werner Bochmann, Thema: Mit Musik geht alles besser, Manuskript und Moderation: Helmuth M. Backhaus (Gesamtdauer 65:05), UFA-Musik- und Bühnenverlage, München

[1] Druckfehler? Vermutlich „Orchester Typica“ oder „Orquesta tipica“.

[2] Quelle: https://www.meerane.de/beruehmte-meeraner-werner-bochmann.html.

[3] Quelle: https://www.singkreis-schliersee.de/schlierseer-komponisten/werner-bochmann/.

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.

 

 

 

The Lüftlmaler of Schliersee….Peter Wimmer

I have been chasing the tail of the elusive and ever busy Lüftlmaler, for over a year now. With so many historic homes and new buildings, his work load never seems to ease. Thankfully we were able to carve out a few hours to meet.

When you think of the typical picturesque Bavarian or Alpine village you can’t help but think of all the beautifully painted building facades that decorate houses. Having once been an art restorer in my former life myself as well as a decorative painter, I have an endless fascination and respect for this timeless art form.

Peter Wimmer, Schliersee’s most esteemed Lüftmaler is known far and wide for his skills. I had the greatest pleasure to have this short visit with him while he worked on a small project near his home in Schliersee. Bathed in sunlight, he was working high on a scaffolding when I first approached him. His warm and jovial energy is quite infectious and I immediately felt comfortable talking with him.

He explained that there had been some damage to the stucco of the side of this historic home so he was replicating the Florentine detail painting around the windows. This for him was a simple repair. I can only imagine the scale of many of his other structures in his work experiences. Oxblood and ochre were his color palate on the day. These tones brought be right back to my mind t a trip I took to Provence and the village of Roussillon. These ancient colors are of the earth and their influence reached all the way to this lakeside alpine village.

What is a Lüftlmaler you ask? Well, in Peter’s case, he is a Master of the handcrafted method of wall-painting that became popular in alpine villages in the 18 century. Its popularity grew in Italy and Southern Germany during the baroque period as a way of showing wealth. These opulent paintings featuring many times religious figures were painted using the fresco technique.

The Fresco technique is much like it sounds, you have to work on a “fresh” or wet plaster surface. In doing so the paint is absorbed and becomes permanently impregnated into the wall surface. I found an interesting bit of “his-story” that details how the term ‘Lüftlmalerei’ came to be. It states that “Franz Seraph Zwinck (1748-1792), probably the most well-known craftsman of his guild. The story goes that he lived in a house called ‘Zum Lüftl’ in Oberammergau (such house names can still be found there rather often) and because of his profession, was called ‘the Lüftlmaler’ (the ‘Lüftl’ painter). The name of the whole guild most probably developed from this name during the 19th century”.

 

 

I hope you will take the time to look up Peter Wimmer and learn more about his magnificent talent.

www.lueftlmaler.eu

Peter Wimmer
Seestraße 37
83727 Schliersee

Tel.: 08026/94844

E-Mail: mail@wandkunst-wimmer.de

 

 

Laura Boston-Thek

American artist, photographer and professional wanderer who, after 20 years of roaming, put down roots in a 100 year old Bavarian farmhouse and fell in love with the Alpine village and its residents (both 2-legged and 4-legged).

 

 

 

Gin Chilla, un aperitivo bavarese – das Kultgetränk am schönen Schliersee

Wo kann man einen lauen Sommerabend in Schliersee besser genießen als im Strandbad mit einem Glas eisgekühlten, grün funkelnden Gin Chilla in der Hand …

An einem Regentag vor ein paar Jahren saßen Tom Loch und Lutz Schwenn vom Strandbad Schliersee mit dem Destillateurmeister Tobias Maier der Lantenhammer Destillerie zusammen und sinnierten über einen eigenen Drink für die Gäste der It-Location. Tom und Lutz stellten sich ein Getränk vor „so erfrischend wie ein Sprung in den Schliersee“.  Es sollte etwas ganz Besonderes sein ‒ und wurde noch viel besser.

Tobias Maier und sein Team erschufen ein Getränk auf der Basis des BAVARKA-Gin, einem einzigartigen Wacholder-Destillat aus dem Hause Lantenhammer. Die außergewöhnliche Geschmacksnote des aperitivo bavarese (bayerischer Aperitiv) mit Zitrus- und floralen Aromen überzeugte Tom und Lutz nach mehreren Proben und Modifizierungen. Und so wurde der von den beiden in Auftrag gegebene Gin Chilla geboren. Dieser ist eine echte Alternative zum Hugo oder Aperol Spritz und hat den beiden bisherigen Sommer-Lieblingsdrinks rasch den Rang abgelaufen. Die Flasche ziert übrigens eine Dame im Badeanzug, welche als Original in einen Baumstumpf geschnitzt im Strandbad zu bewundern ist.

Seit inzwischen drei Jahren ist der Gin Chilla DER Aperitiv in der Strandbar, und Gäste fragen gezielt nach ihm, noch bevor sie in die Karte geschaut haben. Anfangs gab es das prickelnde Getränk nur im Strandbad selbst. Inzwischen kann man den Gin Chilla auch online bestellen. Trotzdem geht nichts über den erfrischenden Drink direkt am See im Strandbad mit Blick auf einen wunderschönen, orange-rosanen Sonnenuntergang, serviert von Claudia oder Basti. Und auch nur hier kann die Badenixe im Original bewundert werden.

Rezept für einen Gin Chilla Spritz:

4 cl GIN CHILLA
8 cl Schaumwein wie Prosecco, Sekt oder Champagner
1 cl Sodawasser

garniert mit einem Rosmarinzweig, Limettenzesten und 2 Stück Gurke

 

Rezept für einen Gin Chilla Tonic:

4 cl Gin Chilla

mit Tonic Water auffüllen

garniert mit Zitrone und Himbeeren

 

Und dann eiskalt genießen!

 

 

Strandbad Schliersee G.b.R.
Tom Loch & Lutz Schwenn
Seestraße 29 a
83727 Schliersee

Tel.: 08026/209 495

Internet: https://www.strandbad-schliersee.de/

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Die Geschichte von Schliersee wird lebendig

Ab sofort findet Ihr an 18 Straßenschild-Pfosten in Schliersee kleine blaue Schilder mit QR-Codes, die Euch mithilfe einer Barcode-Scanner-App von Eurem Smartphone direkt zu einer Webseite mit Geschichten und Bildern zum Namensursprung  der jeweiligen Straße weiterleiten.

Warum heißt etwa der Dekan-Maier-Weg Dekan-Maier-Weg? Dekan Dominikus Maier war von 1834 bis 1916 Pfarrer in Schliersee. Er spazierte fast täglich zur Schliersbergalm. So hat man nach seinem Tode den Weg, der auf die Schliersbergalm führt, nach ihm benannt. Viele Straßen in Schliersee tragen Namen von Persönlichkeiten, die für die Entwicklung von Schliersee eine große Rolle gespielt haben. Jetzt könnt Ihr Euch mit Eurem Smartphone ganz einfach informieren.

Nachgefragt: Was ist ein QR-Code?

QR steht für den englischen Ausdruck „quick response“, was „schnelle Rückmeldung“ bedeutet. Ein QR-Code ist ein zweidimensionaler Code, der von der japanischen Firma Denso Wave im Jahr 1994 entwickelt wurde. Ein Script wandelt Texte in einen Code um und erstellt eine Grafik. Diese Grafik kann mit einem QR-Code-Scanner gelesen werden, und das Smartphone stellt eine Verbindung zum hinterlegten Link her.

 

Einen QR-Code-Scanner könnt Ihr im Apple-Store oder bei Google Play für Euer Smartphone kostenlos herunterladen.

Unser Kuramtsleiter Mathias Schrön freut sich sehr, mit diesem Projekt einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung in Schliersee gehen zu können und so Schlierseer Geschichte leichter erlebbar zu machen. Interessierte können sich zusätzlich die Informationen zu den Straßennamen auch von zu Hause aus im Internet anschauen. „Dazu muss man nur qr.schliersee.de aufrufen und in das Suchfeld den gesuchten Straßennamen eingeben“, erklärt mir Mathias Schrön. Schöner ist natürlich ein gemütlicher Spaziergang durch Schliersee. Also bin ich mit Mathias Schrön losgezogen, und er hat mir das neue Projekt vorgestellt.

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.