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Frühlingserwachen – eine Bilderreise durch das Blütenmeer am Schliersee

Frühling

Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell?
Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell?
Und als ich so fragte, da murmelt der Bach:
,Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!‘

Was knospet, was keimet, was duftet so lind?
Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind?
Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain:
,Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!‘

Was klingelt, was klaget, was flötet so klar?
Was jauchzet, was jubelt so wunderbar?
Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug:
,Der Frühling, der Frühling!‘ — da wusst‘ ich genug!“

Von Heinrich Seidel
(1842−1906)

Der Winter ist vorbei, und die Natur erwacht aufs Neue … Der Frühling ist da! Wer mit offenen Augen durch unsere schöne Landschaft wandert, sieht es überall sprießen. Kleine Wunder blühen auf! Die Sonne scheint schon warm, und es ist eine Freude, in die bunte Farbenwelt einzutauchen und dabei die frische Luft einzuatmen.

Noch sind es eher die kleinen Blüten, die erscheinen, sich auf den Wiesen und unter Büschen verbreiten und mit ihrem Charme verzaubern. Aber bald schon werden sich auch die Bäume in ihrer vollen Blütenpracht zeigen.

Machen Sie es wie ich und nehmen Sie sich eine Auszeit in dieser wunderschönen Frühjahrszeit. Öffnen Sie sich für die Schönheit der Natur, schnuppern Sie den Duft, der in der Luft liegt. Lassen Sie sich das laue Lüftchen um die Nase wehen … und Sie werden erleben, um wie viel entspannter Sie danach wieder dem Alltag trotzen können!

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Buchtipps: Schliersee fürs Sofa – Slyrus – Severin Hofers abenteuerliche Reisen

Ja, wir haben in Schliersee einen Berggeist! Und ja, man kann ihn sogar tatsächlich sehen! Leider lässt er sich nur zur Winterzeit entdecken, wenn die Hänge bereits verschneit sind. Links vom Spitzingsattel blickt dann das Gesicht von Slyrus, unserem Berggeist, so, als würde er uns beschützen wollen, über den Ort Schliersee.

Auf das seltsame Naturschauspiel wurde der Autor, Bernhard Hoffmann, Ende 2012 von seinem Freund Buale aufmerksam gemacht. Dieser zeigte ihm ein Foto, welches von der Perfallstraße aus aufgenommen wurde und das Gesicht des Berggeistes zeigt. „Was für ein toller Zufall“, nennt es Herr Hoffmann, dem sofort Ideen für einen Roman durch den Kopf geisterten. Durch das Bild inspiriert, entstand dann die Buchreihe

  • Slyrus – Der Berggeist –
  • Slyrus – Die Gebirgsmonster –
  • Slyrus – Feuer im Berg – Herausgabedatum: 20.03.2017

Den Namen „Slyrus“ erhielt unser Berggeist von dem Physiotherapeuten Severin Hofer, dem Protagonisten der Bücher. Der Name erinnert an den Ort „Sliersee“ bzw. „Slyrsee“, wie Schliersee vor vielen Jahrhunderten noch genannt wurde.

Nachdem Bernhard Hoffmann bereits einige Bücher und CDs zu den Themen Meditation und Pendeln veröffentlicht hatte, begann er 2013 mit dem Schreiben dieser Fantasy-Reihe. Herr Hoffmann führte bis vor einigen Jahren seine eigene Apotheke, bis er dann in Rente ging. In seinen Büchern „steckt viel Eigenes drin“, wie er mir anvertraut. Sie enthalten spirituelle Riten, wie z. B. eine geführte Meditationsreise. Auch mystische Tierwesen, Helfertiere, wie sie Bernhard Hoffmann nennt, begleiten Severin Hofer auf seinen Reisen. Und natürlich sind Wichtel und Zwerge als Freunde und Helfer immer mit dabei. Die Fantasy-Reihe richtet sich an jung gebliebene Erwachsene, die einen Sinn für Märchen, Legenden und Sagen haben. Aber auch den Enkelkindern von Herrn Hoffmann haben die Bücher sehr gut gefallen, wie er mir erzählt. In den Büchern finden sich nähere und weitere Örtlichkeiten rund um den Schliersee wieder. Außerdem lässt Bernhard Hoffmann viele Weisheiten und eigene Erfahrungen einfließen. „Nicht, weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen.“ Am Ende dieser chinesischen Weisheit stupste ihn der Drache liebevoll mit der Schnauze an und verschwand (Slyrus, Band 2 – Die Gebirgsmonster). Es geht in den drei Bänden auch um Selbstfindung, die Reise zu sich selbst, seine Fähigkeiten und Stärken zu erkennen und Wege zu erlernen, um diese zu aktivieren. Severin Hofer wird immer wieder an seine Grenzen geführt und muss über sich selbst hinauswachsen. Seine Reise bringt ihn im ersten Band bis nach China, wo Meister Zhong Shi zu ihm sagt: „Junger Mann, du magst ungewöhnliche Anlagen besitzen, sonst wärst du kein Drachenreiter. Du hast schon einiges gelernt, aber dir fehlt sowohl der Zugang zu deiner wahren Stärke wie die Praxis, die Kräfte zu steuern“ (Slyrus, Band 1 – Der Berggeist). Die Bücher lesen sich flüssig, und es ist ein Leichtes, in die Märchenwelt abzutauchen und die Erlebnisse des Severin Hofer zu teilen. Der Berggeist Slyrus begleitet Severin wie ein Mentor und unterstützt ihn darin, seine Aufgaben zu bewältigen.

Sogar eine eigene Wichtelsprache hat Herr Hoffmann erfunden. „Bitterschön“, flehte der kleine Mann erneut, „es ist sich enorm eiliger und es geht sich um unseriges Volk ums Leben und ums Todsein. Nur du als edliger Drachenverreiter und Freundlicher vom Berggeist kannst uns verhelfen!“ (Slyrus, Band 1 – Der Berggeist).

Im ersten Band lernt Severin den Berggeist und seine tierischen Helfer kennen. Seine Reise führt ihn bis ins Land der Mitte. Es ist eine Visionenreise, auf der Severin sein wahres Selbst finden soll.

Im zweiten Band wird er von den Wichteln zur Hilfe in den heimatlichen Bergen gerufen. Hier geht es um Spionage, Geheimdienste, eine Rebellion der Zwerge sowie ein geheimes Forschungslabor.

Im dritten Band reist Severin bis in die Toskana. Auch in diesem Band spielt der Geheimdienst eine Rolle, genauso wie die Rettung eines Zwergenvolkes und ein ominöses Drogenlabor. Er muss außerdem lernen, sich wieder aus einer selbst verschuldeten Misere zu befreien. So will es der Berggeist. Auch im aktuellen Band geht es unter anderem darum, auf sich selbst und seine Stärken zu vertrauen und seine Entwicklungsfelder zu kennen sowie bewusst damit umzugehen.

Der Autor greift in allen drei Bänden auch gesellschaftskritische und aktuelle Themen auf und schafft es, die Realität mit mystischen Märchenfiguren zu vereinen. Da die Romanfigur Severin Hofer einen Hang zu gutem Essen hat, kommt auch dieses nicht zu kurz. Im Anhang findet der Leser in allen drei Bänden diverse Rezepte von Brezenknödeln über Topfennockerln bis hin zu Rhabarber-Reisauflauf etc.

Herr Hoffmann produziert die Fantasy-Reihe im Eigenverlag (Synergicum Verlag). Die Bücher sind sowohl in der Gästeinformation als auch in der Bücheroase Schliersee sowie in weiteren Buchhandlungen im Landkreis ausgestellt. Die Bücher kosten 10,80 Euro und sind in sämtlichen Buchläden im Landkreis als auch unter www.slyrus.de erhältlich.

 

 

Bernhard Hoffmann
Synergicum Verlag
Naturfreundestr.4a
83734 Hausham
Telefon: +49 (0) 8026 58158
behaus@t-online.de
http://www.synergicum.de

 

Markt Schliersee
Gästeinformation Schliersee
Perfallstr. 4
83727 Schliersee
Telefon: +49 (0)8026 6065 – 0
tourismus@schliersee.de
http://www.schliersee.de

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

Never a Shortage of Winter Fun

On many snowy winter’s days in Schliersee we are faced with an important decision: “What are we going to play today?“  Should we go sledding, skiing, snowshoeing, cross country, ice skating or just take a beautiful hike. What a wonderful plethora of outdoor adventures await us each day.

This year we were treated to not just one, but two of our local lakes freezing completely over.  After approximately two weeks of sub-zero temperatures, Spitzingsee iced over and was quickly followed by Schliersee in the valley.  It was as if we had reclaimed land mass. Absolutely everyone cautiously started taking the first steps onto the ice.  Within days there were people playing hockey, ice skating behind baby carriages, curling and just walking their dogs.  There were times I couldn’t tell who was enjoying the ice more, man or beast. Tables and chairs were set about for sitting and sipping and enjoying the sunshine, while gazing upon the lakes icy surface.

For me, watching all the people gathering to share warm drinks and experience walking on the lake’s surface was a wonderful treat.  On one Saturday morning on Spitzingsee, there was even an alpine band playing.  The energy was infectious.  As the day progressed the long shadows grew across the ice and the fog rolled in and created incredible hoar frost in thick patterns like feathers.

Once the fresh snow fell so heavy that it covered Spitzingsee the ice became impossible to skate upon and at that time the cross country skiers and snowshoe walkers began to flood the lake’s surface.  Following the paths that formed like highways felt like you were discovering new lands.  Being able to see the mountains from this new perspective offered different views as well.  It’s wonderful how this well known landscape continues to change and offer new experiences through out the seasons.

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Winterwanderung über den Bockerlbahnweg zu den Josefstaler Wasserfällen

An einem schönen Winternachmittag Anfang Februar habe ich mich auf den Weg von Neuhaus-Josefstal über einen Teil des Bockerlbahnweges zu den Josefstaler Wasserfällen gemacht.

In Neuhaus biege ich in die Josefstaler Straße ein und parke am Beginn des Buchenwegs, um dann zu Fuß die ansteigende Straße nach oben zu gehen. Dort steht auch bereits ein Wegweiser zu den Wasserfällen, der mir eine Gehzeit von 50 Minuten voraussagt. Weit gefehlt, bei den winterlichen Schneeverhältnissen benötige ich für die Strecke – inklusive einiger Fotopausen – fast doppelt so lange.

Ich laufe zunächst einige Zeit eine leichte Steigung durch den Wald den Berg hinauf und halte mich dann links auf dem Bockerlbahnweg. Der zuvor tiefe Schnee ist durch einige Tage Tauwetter in sich zusammengesunken und dadurch schwer geworden. Beim Laufen sinke ich immer wieder 10-20 cm ein, was meine Geschwindigkeit reduziert und etwas Kondition benötigt. Bei Neuschnee empfehle ich, den Weg mit Schneeschuhen zu begehen, was die Wanderung durchaus erleichtert. Schneeschuhe können im Sportgeschäft, beim Skiverleih geliehen werden.

Auf meiner Wanderung sehe ich immer links von mir im Tal die Häuser des Josefstals durch die Bäume blitzen. Außerdem komme ich an einem Originalwaggon der Bockerlbahn vorbei.

Was hat es eigentlich mit der Bockerlbahn auf sich?

„Die Neuhauser Bockerlbahn war eine schmalspurige bayerische Waldbahn. Sie verband von 1919 bis 1922 den Bahnhof Fischhausen-Neuhaus an der Bahnstrecke Schliersee–Bayrischzell mit den ausgedehnten Waldgebieten in den Hochlagen beiderseits des Spitzingsattels.

Die Strecke wurde ausschließlich im Güterverkehr genutzt. Einziger Zweck der kurzlebigen Bahn war der Abtransport des durch schwere FöhnStürme am 5. und 6. Januar 1919 sowie am 16. März und 8. Juli verursachten 290.000 Festmeter Sturmholzes. Besonderheit der 600 mm-Bahn war der Bau in topografisch schwierigem Gelände, was unter anderem zur Anlage von insgesamt drei Bremsbergen, zwei Spitzkehren und einer Schienenseilbahn führte.“

(Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Neuhauser_Bockerlbahn)

Im Winter würde ich diese Wanderung nicht für Kinder empfehlen. Außerdem ist trittsicheres, schneefestes Schuhwerk unbedingt erforderlich, vor allem dann, wenn es im späteren Verlauf an den Wasserfällen entlang bergab geht. Es kann glatt und rutschig werden, und man muss, verursacht durch das Tauwetter, einige durchaus auch mal breitere Rinnsale überqueren. An einer Stelle im Wald geht jedes Jahr eine kleinere Lawine nieder, was unbedingt berücksichtigt werden sollte. Gegebenenfalls muss man an dieser Stelle umkehren. Eine Überquerung des Lawinenfeldes sollte nur von kundigen Personen angedacht werden und erfolgt auf eigene Gefahr.

Als ich den Wald verlasse und auf der schneebedeckten Almwiese stehe, ist es bereits später Nachmittag, und das etwas diffuse Licht offenbart eine weiße Landschaft mit einem kleineren Fluss, der sich unterhalb meines Standorts über die Wiese schlängelt. Hier beginnt der Abstieg durch den Wald an der Seite mehrerer größerer und kleinerer Wasserfälle, die sich ihren Weg ins Tal bahnen. Die Wanderung hierher hat sich auf jeden Fall gelohnt! Rauschend stürzt das Wasser in die Schlucht, und ein paar letzte vereinzelte Eiszapfen verschönern noch den Anblick.

Im Tal angekommen, sehe ich noch eine Dame im Schwimmanzug, die sich in die kalten Fluten stürzen will, und einen Zwerg, der vom Balkon aus in die schöne Berglandschaft blickt. Eigentümliche Einwohner hat es hier im Ort 🙂

Meine Winterwanderung war anstrengend, aber wunderschön. Mir sind nur vier weitere Wanderer begegnet, und ich kann sagen, dass diese Tour (noch) ein Geheimtipp und auch im Sommer sehr empfehlenswert ist.

Intersport Berauer
Rathausstraße 17
83727 Schliersee

Ingo’s Skiverleih Spitzingsee
Seeweg 1 ‒ neben der Kirche
83727 Spitzingsee
Tel.: 08026-7721
Mobil: 0160-94692832
info@skiverleih-spitzingsee.de

Beni’s Skischule
Harry Kaiser
Spitzingstr. 4
83727 Spitzingsee
Tel.: +49 (8026) 71224
Fax: +49 (8026) 925007
info@skischule-beni.de

MARTINA LOCH SCHNEE-AKTIVITÄTEN
Ski- & Snowboardschule · Verleih & Service
Lyraweg 6
83727 Spitzingsee
direkt am 4er-Sessel-Lift der Stümpfling-Bahn
Tel.: +49. (0) 171 825 07 35
http://www.snowcamp-martina-loch.de

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Wenn das Eis die Herzen der Menschen erwärmt

Es war Sonntag, der 29. Januar 2017, und damit voraussichtlich die letzte gute Gelegenheit in diesem Jahr, den Schliersee auf Eis zu genießen. „Mama, heute kann man auf dem Schliersee wandern gehen“, verkündet ein kleiner Junge glückselig und voller Stolz seiner Mutter. Für ihn ist es das erste Mal. Wer schlau war, hat seinen Schlitten mitgebracht ‒ viele Eltern ziehen damit ihre Kinder über das Eis, und er dient als bequemer Sitzplatz zum Anziehen der Schlittschuhe. Schlittschuhfahren und Eishockeyspielen sind nirgendwo so frei und unbeschwert möglich wie auf einem See wie diesem ‒ und welch ein erhabenes Gefühl ist es, auf dem See zu wandern.

Die Sonne erstrahlt heute mit zunehmender Kraft und spendet mollige Wärme. Das Eis gluckst und rumpelt, doch niemanden stört es, niemand zeigt Angst, dass die Eisfläche brechen könnte, sie ist an den meisten Stellen über 15 cm dick tiefgefroren und wird schon halten.

Inzwischen tummeln sich schon mehrere Hundert Menschen auf dem See, und sie ziehen dadurch immer mehr Besucher auf die Eisfläche nach. Doch Vorsicht und Wachsamkeit sind stets geboten, es gibt keine Garantie für Sicherheit! Der Schliersee kann auch tückisch sein, besonders an Stellen unterirdischer Quellen und in den Bereichen seiner Zuläufe. Es gilt deshalb weiterhin überall: „Betreten der Eisfläche ist verboten! Betreten auf eigene Gefahr!“

Pferdekutschen traben gemütlich durch den Schlierseer Kurpark, und aus sicherer Höhe beobachten Heißluftballonfahrende das Treiben da unten auf dem Eis.

Den Eisseglern fehlt heute der nötige Wind, erst ab Mittag ist eine laue Briese zu spüren. Nach den vergangenen frostigen Wochen, welche den Schliersee zu dickem Eis erstarren ließen, atmen die Menschen nun auf, denn die „Eiszeit“ hat heute für jeden deutlich spürbar ihren Höhepunkt überschritten, und die Eisdecke des Sees wird schon in wenigen Tagen nicht mehr tragen. Jeder fühlt es ‒ nur noch zwei Monate, und dann wird es Frühling.

An manchen Stellen bilden sich schöne Eismuster, und der schnell gefrostete Schnee am Ufer ist überzogen mit fächerförmigen Eiskristallen, die bei Berührung zerfallen wie kleine Dominosteinchen.

In den glücklichen Gesichtern der zahlreichen „Eismenschen“ lässt es sich ablesen, in Hunderten  von Selfies wird es festgehalten: Der letzte Tag auf dem Eis in diesem Jahr ‒ sonnenüberflutet unter tiefblauem Himmel und mitten auf dem Schliersee ‒ erwärmt das Eis in unser aller Herzen, und so viele Menschen verspüren heute unvergesslich „für einen Moment das Glück Schliersee“.

Fotos+Text: 29.1.2017 Helmut Jenne sen.

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Skating am Schliersee – ein überaus sportliches Wintervergnügen

Endlich herrscht Winter am Schliersee. Der Schnee liegt hoch, und die Wintersportbedingungen sind optimal. Das ist die Gelegenheit, um in einen Sport hineinzuschnuppern, der mich schon seit Längerem interessiert: das Skating. Bei dieser Art des Skilanglaufs fährt man nicht diagonal, sondern gleitet wie beim Schlittschuhlaufen über eine gewalzte Bahn.

An diesem sonnigen Januartag habe ich mich mit Jürgen Koschyk, der Kurse im Langlaufen und Skating am Schliersee anbietet, an der Fischhausener Loipe am südlichen Ende des Schliersees verabredet. Der Rundkurs neben dem „Pfanni-Skilift“ ist etwa zwei Kilometer lang und an diesem frischen Morgen noch menschenleer. Gott sei Dank, denn bei meinen ersten Versuchen in der ungewohnten Technik möchte ich mich ungern blamieren!

Zum Skating braucht man eine spezielle Ausrüstung. Die Skier sind zwar auf den ersten Blick kaum von klassischen Langlaufskiern zu unterscheiden, sollten aber etwas kürzer sein. Da sie vollständig auf das Gleiten ausgelegt sind, tut man sich mit kürzeren Skiern einfach leichter. Die Schuhe sind etwas höher geschnitten, und die Sohle ist relativ hart. Mittlerweile findet man aber auch Kombischuhe auf dem Markt, die für beide Langlauftechniken geeignet sind. Die Stöcke sind ebenfalls etwas kürzer als bei der diagonalen Technik. Als Faustregel für die optimale Stocklänge gilt: etwa bis Achselhöhe.

Jürgen Koschyk erklärt mir kurz den Bewegungsablauf ‒ und schon kann es losgehen. Die ersten Meter geht es etwas bergab, was mich schon vor die erste Herausforderung stellt: Bremsen! „Im Pflug wie beim Ski alpin“, ruft mir Jürgen zu. Der Tipp funktioniert, und ich gleite unbeschadet den kleinen Abhang hinunter. So, und jetzt auf ebener Fläche weiter im Schlittschuhschritt. „2:1“ nennt sich die Bewegungstechnik auf ebener Fläche. Das heißt, die Stöcke werden gleichzeitig nach jedem zweiten Schritt in den Schnee gesetzt. Somit stößt man sich ab und bekommt den richtigen Schwung, um den restlichen Körper folgen zu lassen. Klingt kompliziert? Ist es auch. Man benötigt definitiv ein bisschen Übung, um Beine, Arme und Körper richtig zu koordinieren.

Wir sind kaum fünf Minuten unterwegs, und schon beginnen meine Arme zu schmerzen. Skating ist anstrengend und kraftaufwendig. Vor allem, wenn die Strecke bergauf führt. Hier empfiehlt Jürgen mir die sogenannte Pendeltechnik. Dabei sollten die Stöcke nicht symmetrisch, sondern abwechselnd bei jedem Schritt eingesetzt werden. Ich stelle mir eine watschelnde Ente mit Stöcken vor.

Nach rund einer Stunde bin ich außer Atem und nassgeschwitzt. Der Fitnesseffekt ist beim Skating auf jeden Fall vorhanden, und wenn man es gut beherrscht, macht es sicherlich großen Spaß, über die Loipen zu gleiten und dabei richtig elegant auszusehen.

Aber man muss sich nicht gleich eine eigene Ausrüstung zulegen, um Skating auszuprobieren. Bei Ingos Skiverleih und der Ski- und Snowboardschule Martina Loch am Spitzingsee können Interessierte sich Ski, Schuhe und Stöcke ausleihen.

Skating ist auf allen Loipen rund um den Schliersee und am Spitzingsee möglich. In der Regel steht neben der klassischen Loipenspur eine gewalzte Bahn zur Verfügung.

Wer Lust an der Bewegung in der herrlichen Winterlandschaft rund um den Schliersee hat, sollte diese Alternative zum klassischen Langlaufen unbedingt ausprobieren!

Verleihservice

Skiverleih Spitzingsee
Seeweg 1, 08026-7721
www.skiverleih-spitzingsee.de

Schnee-Aktivitäten Martina Loch
Lyraweg 6, 0802-928908
www.snowcamp-martina-loch.de

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Gut für Herz und Seele: Nordic Walking im Schnee bezahlt nun die Krankenkasse

Es macht Spaß und ist dabei noch so richtig gesund: Schneeschuhwandern wirkt unterstützend für Herz und Kreislauf, Muskelaufbau, Gewichtsverlust und Balance. Erstmals in Deutschland ist diese sanfte Wintersportart nun quasi als Schneevariante des Nordic Walkings auf Krankenschein erhältlich. Der Landkreis Miesbach ist dabei Vorreiter für Deutschland.

„Das ist für uns eine Premiere, die gleich zwei Stärken des Landkreises Miesbach Rechnung trägt: der ausgezeichneten touristischen Struktur und der großen Wintersporttradition.“ Das sagt der Rottacher Reiseveranstalter Wolfgang Sareiter, der für dieses deutschlandweit einzigartige Pilotprojekt im Landkreis Miesbach den Deutschen Skiverband (DSV) und die Alpenregion Tegernsee-Schliersee (ATS) an einen Tisch brachte.

Der Startschuss für das neue Programm steht kurz bevor: Je zwei einwöchige Termine zum Schneeschuhwandern („Nordic Snowshoeing“) auf Krankenschein werden am Schliersee und am Tegernsee angeboten. „Vom DSV nordic aktiv Ausbildungszentrum Bayern erhält am Ende jeder Teilnehmer der vier Kurse ein Zertifikat, mit dem man sich von der Krankenkasse die Kursgebühr erstatten lassen kann“, sagt Alexander Wörle (DSV).

Die Beteiligung des DSV stellt sicher, dass nur zertifizierte Trainer die Kurse leiten – eine der Vorgaben, um die Krankenkassenzulassung zu erhalten. Im Gegensatz zu den üblichen geführten Schneeschuhwanderungen, die im Landkreis Miesbach eine jahrzehntelange Tradition haben, gehen die neuen Kurse deutlich stärker in die Tiefe.

Untergebracht sind die Teilnehmer der ersten Runde im Wiesseer Hotel Schnitzer und im Landhotel Terofal in Schliersee.

Ausführliche Informationen zu diesem Angebot finden Sie auf:

www.schneeschuh-wandern.eu

Die Termine:

Tegernsee: 22.1. bis 27.1. sowie 19.2. bis 24.2.2017
Schliersee: 12.2. bis 17.2. sowie 12.3. bis 17.3.2017

Anmeldung über Feuer und Eis Gesundheits- und Präventionsreisen,
Telefon 0 80 22 / 6 63 64 24

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Traumwinter am Schliersee ‒ „Wandern für faule Genießer“

Noch gestern war ein milder Tag, doch über Nacht ist der strenge Winter da. Die Temperaturen stürzen ins tiefe Minus. Tagelang schneit es unaufhörlich, bis zu dreimal täglich schneeräumen ‒ wohin nur mit der weißen Plage. Besonders für Verkehrsteilnehmer wird der viele Schnee zum Alptraum, verengte Straßen sind plötzlich lebensgefährlich glatt.

Nichts geht mehr in gewohnter Geschwindigkeit, und es gilt Schneekettenpflicht für die Spitzingstraße. Schneefall verdunkelt den Tag, ganze Landschaften verstecken sich im wilden Getöse des Wintersturms, und man fürchtet, sie wären auf ewig verloren. Doch mit einem Male hat das Treiben ein Ende, und darauf habe ich geduldig gewartet, denn für den nächsten Tag verspricht der Wetterbericht endlich Sonne ohne Schneefall.

Wer sich an solchen Sonnentagen dann mollig warm anzieht, vorsichtshalber auch seine Schneeschuhe mitnimmt und sich schon frühmorgens bei Sonnenaufgang am Schliersee einfindet, der kann jetzt bei einer völlig entspannten Wanderung um den Schliersee eine winterliche Traumlandschaft in ihrer höchsten Vollendung erleben.

Die klare Luft, die satten Farben und die auf Winterweiß gezeichneten Schattenspiele lassen Schliersee in völlig neuem Licht erscheinen. Eine Wanderung an solchen Wintertagen spendet pure Lebenswärme inmitten winterstarrer Kälte.

Wie schön, dass es dich gibt ‒ „für einen Moment das Glück Schliersee“.
Fotos+Text: 19.1.2017 Helmut Jenne sen.

 

 

[tourim-redakteur]

Schlittengaudi auf dem Kirchbichl

Früher stand auf dem Kirchbichl zwischen Schliersee-Westenhofen und Hausham das Kloster Schliersee (um 770 gegründet). Nachdem es, wie vermutet wird, in den Ungarnstürmen im 10. Jahrhundert untergegangen ist, wurde es 1141 neu gegründet und in den Ort Schliersee an die Stelle der heutigen Pfarrkirche St. Sixtus verlegt.

Den Kirchbichl gibt es heute immer noch, und er ist im Winter vor allem für Kinder ein beliebter Schlittenhügel. Aber auch Erwachsene haben ihre helle Freude am Rodeln.

Daher mache ich es so, wie in dem Spruch empfohlen: „Wenn der Winter endlich naht, ist es Zeit für eine Schlittenfahrt.“

Nach dem Aufstieg, bei dem ich bis zu den Oberschenkeln im Schnee versunken bin, bietet sich mir ein grandioser Ausblick über die Ortschaft Schliersee bis hin zum See. Die umliegende Bergwelt ist in Zwielicht getaucht, und dicke Schneewolken verkünden die nächsten Schneeflocken.

Die Kinder stürzen sich mit Freudengeheul über die verschneite Kante und rodeln übermütig den teilweise wirklich steil abfallenden Hang hinunter. Unten ist viel Platz, um den Rodel auslaufen zu lassen, und etwaige Stürze werden vom hohen Pulverschnee weich abgefangen. Gerötete Gesichter, Jubel und völlig von Schnee bedeckte Menschen in dicker Winterkleidung zeugen von wahrer Lebensfreude – eine Riesengaudi für die ganze Familie.

Nach anderthalb Stunden im Schnee und mehrfachem Auf und Ab mit dem Schlitten sind selbst die Haare eingefroren, und es wird Zeit, den Nachmittag bei einer heißen Schokolade in einem der Cafés in der Ortsmitte ausklingen zu lassen.

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

„Wintersonnenwende“ am Schliersee

Jedes Jahr am 21. Dezember ist Wintersonnenwende, und danach werden die Tage wieder länger bis zur Sommersonnenwende am 21. Juni. Die Nacht vom 20. auf den 21. Dezember ist die längste des Jahres, und die Mittagssonne erreicht nun ihren tiefsten Stand am Horizont. Dieses Jahr haben wir an beiden Tagen Glück mit dem Wetter, es verspricht Sonne und Windstille. Noch früh am Morgen frisst sich die Kälte durch meine Handschuhe, und es schmerzt an den Fingern, aber ich möchte das Ereignis „Wintersonnenwende“ mit eigenen Augen bewusst erleben.

Kosmische Kräfte unendlicher Weite sorgen auf der Erde für vergleichsweise winzige Temperatur­schwankungen, so entstehen Frühling, Sommer, Herbst und Winter, und in noch größeren Zeitab­schnitten wechseln sich Warmzeiten mit Eiszeiten ‒ für mich bleibt es eines der unbegreiflichsten Rätsel unseres Seins. Verändert die Menschheit durch erhöhten CO2-Ausstoß inzwischen wirklich selbst das Klima der Erde? Angesichts derartig universaler Zusammenhänge finde ich ‒ ehrfürchtig verstummt ‒ für mich keine abschließende Antwort. Wie lange noch kann das Leben auf der Erde in dieser kosmischen Umgebung existieren? Ist sich der moderne Mensch in seiner technisierten Zeit der sozialen Netzwerke, der digitalen Medien und der neuesten Handys noch dieser elementarsten Zusammenhänge bewusst, oder befinden wir uns alle längst ‒ gedanklich abgelenkt ‒ in einer digitalen Traumwelt, in der für eine moderne Konsumgesellschaft Natur und Umwelt nur noch „gewöhnliches Beiwerk“ oder lediglich „Spekulations- und Tourismusobjekt“ geworden sind?

Der Schlierseer Kurpark wirkt heute Morgen irgendwie „tiefgefroren“, er ist jetzt menschenleer und der See noch eisfrei. Licht und Schatten mit dunstigem Nebel schaffen an solchen Tagen eine überwältigende Atmosphäre. Geduldig warte ich auf den Sonnenaufgang. Die Sonne lässt sich Zeit, bis sie endlich die Wipfel des Bergwaldes im Nebel erglüht. Nun ja, die Erde dreht sich eben doch nicht so schnell, wie das mancher gerne hätte.

Ich genieße die wohltuende Einsamkeit am See mit Blick auf die Schlierseer Berge, den Tag mit dem tiefsten Stand der Sonne ‒ auch, um die schönsten Augenblicke der Wintersonnenwende mit meiner Kamera festhalten zu können ‒ und fühle „für einen Moment das Glück Schliersee“ .

Text+Fotos: 21.12.2016 Helmut Jenne sen.

 

 

[tourim-redakteur]