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Wintercamp-Event in Schliersee

Das Wintercamp-Event in Schliersee, das vom 23. bis 25. Februar am Campingplatz stattfand, war bereits zum zweiten Mal in Folge ein großer Erfolg. Initiator dieses Events war der Camping-Blogger Markus Wolf, der unter „Fan4Van“ rund 240 Camping-Liebhaber aus ganz Deutschland und sogar aus Norwegen anzog. Das Wochenende bot den Teilnehmern ein abwechslungsreiches Programm und eine einzigartige Atmosphäre.

 

 

Der Campingplatz wurde exklusiv für das Event angemietet, und die Gäste wurden am Freitag mit Schneefall begrüßt, der die Region in eine zauberhafte Winterlandschaft verwandelte. An den folgenden beiden Tagen herrschte strahlender Sonnenschein, sodass alle geplanten Aktivitäten und Vorträge unter freiem Himmel stattfinden konnten.

Ein besonderes Highlight war das Eisbaden im eiskalten Schliersee unter der Leitung des Ausdauersportlers und 17-fachen Ironman Arno Sandrock, der den mutigen Teilnehmern die belebende Wirkung des Winterbadens näherbrachte.

Die Verpflegung wurde von der Campingplatz-Gastronomie bei einem traditionell bayerischen Weißwurstfrühstück und dem Team vom RoadKITCHEN-Bulli mit köstlichen Holzofenpizzas sichergestellt.

Zudem konnten die Teilnehmer an einem Grill-Workshop teilnehmen, um ihre kulinarischen Fähigkeiten zu verbessern.

Verschiedene Aussteller aus der Camping-Community zeigten ihre Camping-Gadgets. So konnte man beispielsweise einen bis auf 6 cm Höhe zerlegbaren Gasbackofen testen und auch einen willkommenen Blick in das eine oder andere Camping-Gefährt werfen.

So wurde auch der in Hausham liebevoll gebaute Holz-Wohnwagen, in dem vor allem Zirben- und Kirschholz verbaut wurde, zu einem Besuchermagnet.

Ein weiteres Highlight war die spektakuläre Gleitschirm-Flugshow hoch über dem Himmel des Schliersees, die von Benjamin Hörburger und Markus Wolf präsentiert wurde.

Die Abende wurden mit Live-Musik-Acts im Veranstaltungszelt abgerundet.

 

 

Dank des vielfältigen Programms, der malerischen Kulisse und der spannenden Aktivitäten wird das Wintercamp-Event in Schliersee sicherlich noch lange in den Erinnerungen der Teilnehmer bleiben. Es war eine gelungene Veranstaltung, die Camping-Liebhaber aus verschiedenen Regionen zusammenbrachte und unvergessliche Momente schuf.

 

 

 

Silke Sontheim

Ursprünglich aus Unterfranken ist sie seit 2015 mit Ihrem Mann und beiden Kindern am Schliersee verwurzelt. Nebenberuflich widmet sie sich dem Upcycling und schenkt vor allem ausgedienten Trachten unter dem Logo „UpArt Schliersee“ ein neues Dasein.

 

 

 

Waldfest des SC Schliersee vom 11. bis 13. August 2023

Was erwartet dich beim Schlierseer Waldfest des Schlierseer Skiclubs? Ein großes Festzelt, Blasmusik, knusprige Hendl, süffiges Bier – kurz: ein gemütlicher Abend im Bierzelt oder bei schönem Wetter draußen im großen Biergarten.

 

 

Der Erlös fließt in die Jugendarbeit! Der Schlierseer Skiclub ist bekannt für Sportgrößen, die internationale Erfolge aufweisen können. Um dies weiterhin so fortzusetzen, braucht es eine gute Jugendarbeit. Um diese zu finanzieren, veranstaltet der Skiclub jedes Jahr das Waldfest, bei dem ein Großteil der rund 800 Mitglieder mitanpackt. Als ich den Skiclub beim Aufbau des Festzelts besuche, bin ich überrascht, wie viele Skiclub-Mitglieder zum Helfen gekommen sind. Das ist inspirierend!

 

Drei Tage lang ein umfangreiches Programm:

 

Los geht‘s am Freitag, den 11. August, um 17:00 Uhr mit Freibierausschank am Schlierseer Bahnhof. Von dort macht sich etwa um 17:30 Uhr ein fröhlicher Festzug mit Kutsche und der Schlierseer Blasmusik auf den Weg zum Waldfestplatz an der Seestraße. Das ist auf jeden Fall ein Highlight, das du nicht verpassen solltest. Im Festzelt angekommen, zapfen Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer und Doppelolympiasieger Markus Wasmeier das erste Fassl an und passend zum „Tag der Vereine“ spielt die Schlierseer Blasmusik auf.

Am Samstag, den 12. August, beginnt der Zeltbetrieb um 17:00 Uhr und es spielen „Die Stürzlhamer“. Die Mischung aus echter bayerischer Kultur, tiefer Leidenschaft zur Musik und jede Menge „Craziness“ macht „Die Stürzlhamer“ einzigartig.

Am Sonntag, den 13. August, lädt der Skiclub Schliersee ab 11:00 Uhr zum gemeinsamen musikalischen Frühschoppen mit der „Huabaoim Musi“ ins Festzelt. Die perfekte Gelegenheit für ein Weißwurstfrühstück. Ab 12:30 Uhr trifft man sich gemütlich zu „Kaffee und Kuchen“. Danach unterhält die Musikkapelle Hartpenning die Festzeltbesucher ab 17:00 Uhr mit traditioneller und moderner Blasmusik.

 

Echte Schlierseer Gemütlichkeit und jede Menge Schmankerln: Neben dem Bier der Herzoglichen Brauerei Tegernsee sowie Weißbier von der Brauerei Hopf aus Miesbach werden selbstverständlich auch alkoholfreie Getränke ausgeschenkt. Gute Nachrichten: Der Bierpreis vom vergangenen Jahr kann auch heuer gehalten werden. Wer es spezieller mag: Auf dem Waldfest gibt es auch eine Bar mit ausgewählten Drinks. Außerdem warten viele Schmankerln auf die Festzeltbesucher: die legendären knusprigen Hendl, Grillfleisch und Würstel, Käse, Radi und Weißwürste mit Brezen.

 

Und was hat das Schlierseer Waldfest noch zu bieten? Erstens werden jeden Abend auf der Bühne coole Preise verlost, zweitens befindet sich ein superschöner Schlierseer Spielplatz neben dem Festzelt und drittens kannst du dir nach dem deftigen Essen noch Süßes beim Mandelhans kaufen. Einem perfekten Wochenende steht also nichts mehr entgegen.

 

 

Und nicht vergessen: Wenn du es dir gutgehen lässt, hilft das dem Wintersport-Nachwuchs. Prost!

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Traditionelles Waldfest in Schliersee

Nach zweijähriger Pause ist es im August wieder so weit: Das Waldfest des Skiclubs Schliersee findet statt. Gefeiert wird das beliebte Waldfest von Freitag, den 12. August 2022, bis einschließlich Montag, den 15. August 2022.

 

 

Das Fest beginnt am Freitag, dem „Tag der Vereine“, um ca. 17:30 Uhr mit dem Festzug am Bahnhof Schliersee. Von dort zieht der traditionelle Umzug mit der „Schlierseer Blasmusik“ zum Waldfestplatz an der Seestraße. Dort erwarten die Gäste Bierzelt und Biergarten. Anschließend ist die offizielle Eröffnung mit dem Bieranstich durch Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier.

Am Sonntag, den 14. August 2022, lädt ab 11:00 Uhr der Skiclub dieses Jahr zum gemeinsamen musikalischen Frühschoppen mit Weißwürscht ins Festzelt ein. Danach gibt es Kaffee und Kuchen.

 

Auch für Familien ist das Waldfest attraktiv. Während sich die Erwachsenen im Bierzelt oder im Biergarten vergnügen, können sich die Kinder auf dem Spielplatz direkt am Waldfestplatz austoben.

 

Michael Wörfel, 3. Vorstand des Skiclubs Schliersee, freut sich auf alle Gäste und ein schönes Fest mit bekannten Spezialitäten wie den knusprigen Hendl und Grillspezialitäten.

Helles kommt von der Herzoglichen Brauerei Tegernsee und Weißbier von der Brauerei Hopf aus Miesbach.

 

Es sind wieder etwa ein Viertel der 800 Skiclub-Mitglieder ehrenamtlich tätig und helfen mit, damit das Waldfest wie immer ein voller Erfolg wird. Ein großes Ziel des Waldfests ist die Förderung des Skiclub-Nachwuchses. Somit geht der komplette Erlös in die Jugendarbeit.

 

Martina Pomper, 1. Vorstand des Skiclubs Schliersee, empfiehlt allen Auswärtigen, mit der Bahn anzureisen. Vom Bahnhof Schliersee sind es nur wenige Minuten zu Fuß zum Fest. Dadurch lassen sich Baustellen- und Parkprobleme entspannt vermeiden und der Heimweg ist selbst nach einer Halben mehr noch sicher.

 

Elisabeth Schicho, ehemalige Leistungssportlerin und Langlauf-Profi des SC Schliersee, kann dieses Jahr leider nicht dabei sein. Sie wünscht allen Festbesuchern viel Spaß und eine gute Zeit in Schliersee.

 

Mehr Infos unter:  Skiclub Schliersee e.V. – Waldfest (skiclub-schliersee.de)

 

 

 

Susanne Viehweger

Dipl. Sportwissenschaftlerin & Outdoor Enthusiast. Arbeitet als Sportlehrerin & Outdoorguide. Mit ihrem eigenen Unternehmen 'Happy Moving Outdoors' (www.happymovingoutdoors.de) vermittelt sie Leidenschaft für den Sport an der frischen Luft.

 

 

 

Das Schlierseer Frühlingsorakel

Was war das für ein fantastischer Winter hier bei uns am Schliersee! Schneereich, viele Sonnentage und frostige Temperaturen.

 

Aber so langsam können wir es kaum noch erwarten, dass endlich der Frühling einzieht. Saftiges Grün, Vogelgezwitscher, Sonnenschein, blühende Wiesen und angenehme Temperaturen. Also Frühlingstage, die quasi dazu einladen, raus in die Natur zu gehen. Eine erste Bootstour auf dem Schliersee, eine Radltour, eine Wanderung um den Schliersee, hinauf auf die Schliersbergalm, ein Besuch in einem unserer schönen Biergärten oder ein kleines Picknick am See?

 

 

Kommt er denn wirklich schon, der Frühling? Kehrt der Winter noch einmal zurück?

Wir sehnen den Frühling so sehr herbei, aber der Winter lauert immer noch …

Deshalb wollen wir Klarheit und Gewissheit!

Die Amerikaner befragen ja jedes Jahr das Murmeltier „Phil“, um Gewissheit zu bekommen. Wie machen wir das hier am Schliersee?

 

Ganz einfach: Wir haben unser Schlierseer Frühlingsorakel! Was wir dafür benötigen? Natürlich beste bayerische Zutaten:

 

Brezn von der Bäckerei Zanger oder Gritscher, kesselfrische Weißwürscht von unseren Dorfmetzgern Murr oder Stadler, süßen Senf und ein süffiges Weißbier!

Denn: Schmeckt die erste Weißwurscht beim traditionellen „Anwürschteln“ am See, dann kommt der Frühling – und der Winter hat keine Chance mehr.

 

Und damit alles mit rechten Dingen zugeht, besteht die Frühlingsorakel-Kommission aus Christoph S., dem waschechten Schlierseer Manfred M., einem Schlierseer Stammgast und mir, dem zugroasten Wahl-Schlierseer.

 

Jetzt heißt es nur noch: Daumen drücken, mögen die Weißwürscht den nahenden Frühling verkünden!

 

 

Urlaub am Schliersee schon gebucht? Nein? Dann wird’s jetzt aber Zeit. Wir sehen uns am See …

 

Bäckerei Fritz Zanger

Karl-Haider-Straße 4

83727 Schliersee

Tel.08026/4659

 

Bäckerei Gritscher

Josefstaler Str. 2B & 24

Bahnhofstr. 11 A

83727 Schliersee

Tel.08026/921031

 

Metzgerei Markus Murr

Miesbacher Str. 18A

83727 Schliersee

Tel.08026/209379

 

Metzgerei O. Stadtler

Fränk. Wurstspezialitäten

Lautererstraße 10

83727 Schliersee

Tel.08026/920099

 

 

 

Stefan Holtmeier

Der gebürtige Niederrheiner lebt seit 2008 am Schliersee. Nach vielen nationalen und internationalen Stationen ist der langjährige Sales Director eines italienischen FMCG-Konzerns in seiner Wahlheimat Schliersee heimisch geworden. Der Spezialist für Content Marketing liebt die Natur und Landschaft hier im Oberland. Seine Leidenschaft gehört der Fotografie.

 

 

 

Tradition und Bräuche einer Schlierseer Bauernhochzeit

Aufwecka des Bräutigams

Nach altem Brauch wird morgens um 5:00 Uhr der Bräutigam mit  Böllerschüssen von seinen Spezln aufgeweckt. Bei frischen Weißwürsten, Brezen und Weißbier fängt der ganz besondere Tag an.

Abholen der Braut

Der Bräutigam holt seine Braut von ihrem Elternhaus ab, dabei wird er von den Brauteltern gesegnet.

 

 

Hochzeitslader

Der Hochzeitslader hilft bei der Planung einer Hochzeit und übernahm früher die Rolle des Einladers. Dabei ging der Hochzeitslader von Tür zu Tür und überbrachte die Einladung in Versform. Heute wird mit Post oder persönlich eingeladen. Der Ehrvater, wie der Hochzeitslader auch liebevoll genannt wird, führt den Bräutigam zur Kirche. Während der Hochzeitsfeier übernimmt der Hochzeitslader die Organisation und kümmert sich um den Ablauf des Tages. Er kennt die typischen Bräuche, die auf einer Bauernhochzeit nicht fehlen dürfen, und kann sie auch umsetzen. Ganz besonders beim Aufstellen des Hochzeitszuges sorgt er in kürzester Zeit für Ordnung. Er passt auf, dass auch der zeitliche Plan eingehalten wird.

Ständiger Begleiter des Hochzeitsladers ist ein mit Bändern verzierter Stock (Dirigierstock). Die Farben haben auch eine ganz besondere Bedeutung: Rot (Liebe), Blau (Treue), Grün (Hoffnung), Weiß (Jungfräulichkeit).

Der Ehrvater ist auch für die Gstanzl am Abend beim Abdanken zuständig. So ist es wichtig, am Tag die vielen kleinen Geschichten oder Begebenheiten einzufangen und relativ schnell daraus die Gstanzl zu machen.

Ehrmutter

Die Ehrmutter ist die Taufpatentante der Braut. Sie führt die Braut in die Kirche und trägt die Hochzeitskerze. Während der Feierlichkeiten kümmert sich die Ehrmutter auch um die Braut: Passt noch alles, sitzt die Frisur noch …? Am Abend kümmert sie sich um die Kuverts mit Geldgeschenken, sammelt sie in einem großen Korb und übergibt diesen am Ende der Feier um Mitternacht den Brautleuten.

Kranzlpaar

Eine schöne Tradition bei uns in Schliersee ist das Kranzlpaar. Ein unverheirateter Freund des Bräutigams und eine unverheiratete Freundin der Braut, die beide sehr gut tanzen können, übernehmen gemeinsam bestimmte Aufgaben und unterstützen das Brautpaar. Beim Morgendank verteilen und stecken sie den ankommenden Gäste ein selbst gebasteltes Hochzeitssträußchen aus Buchs oder Rosmarin an. Hierbei erhält das Kranzlpaar Geld für die Unkosten, das es meist am Ende der Feier dem Brautpaar als „Kindswäschgeld“ übergibt.

Eine sehr wichtige Tradition ist das Aufziehen des Tanzes. Das heißt, das Kranzlpaar geht so lange auf der Tanzfläche in einem  großen Kreis, bis die Blasmusik wieder spielt. Verpasst sie es, muss das Kranzlpaar den Musikern eine Runde Schnaps spendieren.

 

 

Der Morgendank

Dieser Brauch ist meiner Meinung auch ein sehr schöner.

Meist treffen am Hof oder schon in der Wirtschaft die Gäste langsam ein, werden vom Hochzeitslader begrüßt, bekommen vom Kranzlpaar das Hochzeitssträußchen angesteckt. Es gibt Weißwurscht, Brezen, Bier und Wein, also ein gemeinsames Frühstück.

Jetzt findet auch der „Ausdank“ statt. Er ist meist sehr emotional, dabei fließen auch schon mal die Tränen. Der Hochzeitslader wendet sich mit feierlichen Worten der Braut an deren Eltern. Beispiel: „Teuerste Eltern, jetzt ist der Augenblick gekommen, wo ich das mütterliche und väterliche Haus verlassen muss, in dem ich erzogen wurde. Ich danke euch für all die Mühen und Plagen, die ihr für mich aufgebracht habt. Wenn ich dem einen oder anderen mal Leid zugefügt habe, bitte ich hiermit um Verzeihung.“ Danach wendet sich der Hochzeitslader an die Eltern des Bräutigams und wiederholt den Dankesvers für den Bräutigam.

Danach betet man gemeinsam ein Vaterunser ‒ auch für die bereits verstorbenen Familienangehörigen.

Aufstellung des Hochzeitszuges zur christlichen Einsegnung

Reihenfolge:

Allen voran die Blasmusik,

der Ehrvater geht neben dem Bräutigam, die Ehrmutter geht mit der Braut,

Eltern, Geschwister und Kranzlpaar,

der Trachtenverein, die Feuerwehr, die Rosserer … und

die restlichen Gäste.

Christliche Einsegnung mit Weingang in der Kirche

Der Pfarrer empfängt den Hochzeitszug an der Kirchenpforte. Ab hier darf die Braut links vom Bräutigam stehen. Die Hochzeitsgesellschaft geht voraus in die Kirche und nimmt Platz. Dann marschiert das Brautpaar feierlich zum Altar ‒ voraus die Ministrantenschar und der Pfarrer. Wenn die Hochzeitszeremonie vorbei ist, gibt es in Schliersee nach altem Brauch den Weingang. Jeder Hochzeitsgast marschiert am Brautpaar vorbei zum Pfarrer, nimmt ein Weinglas gefüllt mit Messwein und prostet dem Brautpaar zu.

Beim Auszug aus der Kirche geht jetzt die Braut rechts neben dem Bräutigam, deshalb auch der Spruch: „Die Frau zu meiner Rechten“.

Besuch des Familiengrabes

Um auch an die Ahnen der Familie zu denken, wird anschließend das Familiengrab besucht.

Die Hochzeitskutsche

Jetzt darf die Braut beim Bräutigam auf der Hochzeitskutsche Platz nehmen, gemeinsam mit dem Ehrvater und der Ehrmutter. Mit der zweiten Kutsche dürfen die Eltern des Brautpaares fahren.

Hochzeitsfestzug zum schönem Festsaal ‒ bei uns das Schlierseer Bauerntheater

Reihenfolge:

Allen voran wieder die Blasmusik,

die beiden Kutschen,

die Vereine … und

die restlichen Gäste.

Hungertanz

Angekommen im Festsaal, steht das Brautpaar und lässt sich beglückwünschen.

Bevor es aber das Hochzeitsmahl gibt, wird erst noch der Hungertanz vollführt.

Der Ehrvater tanzt mit der Ehrmutter, und das Brautpaar eröffnet den sogenannten Hungertanz.

Anschließend bittet der Ehrvater den Pfarrer zum Essensgebet.

Hochzeitsmahl ‒ Mahlgeld

Jetzt wird reichlich gegessen und getrunken, denn die Hochzeitsgesellschaft hat großen Appetit.

Hochzeitssuppe (Rindsbouillon mit Pfannkuchen, Bratnockerl, Schnittnudeln),

verschiedene Braten (Rind, Schwein) mit Knödel und Blaukraut.

Der Schlierseer Brauch ist das Mahlgeld, das heißt, jeder Gast gibt das festgelegte Mahlgeld ‒ die Getränke zahlt jeder selbst.

Blasmusik

Die Blasmusik sorgt für den feierlichen Rahmen und spielt bis Mitternacht zum Tanz und Unterhaltung auf.

Hochzeitstorte

Eine schöne Hochzeitstorte darf natürlich nicht fehlen. Gemeinsam schneidet das Brautpaar die Torte an und eröffnet das Kuchenbüfett.

Weingang

Braut stehlen (Braut entführen): Während Kaffee und Kuchen muss der Bräutigam natürlich aufpassen, dass seine Braut nicht „gestohlen“ wird. Geschickt wird er von seinen Spezln abgelenkt, und es gelingt eigentlich immer: Schwups, die Braut ist weg. So lange es dauert, bis der Bräutigam seine Braut wiederfindet, muss er alle Weine bezahlen. Das kann ganz schön viel sein. Dieser Weingang kann sich oft in die Länge ziehen, und es gibt Spiele, Witze … Der Hochzeitslader kümmert sich darum, dass die Zeiten eingehalten werden, denn das Programm dauert noch lange.

 

Ehrtänze

Nach dem Abendessen werden die Ehrtänze abgehalten. Der Trachtenverein etwa tanzt den Sternentanz.

Abdanka (Zeremonie der Geschenkübergabe)

Hier kommt noch ein ganz besonderer Höhepunkt der Feier: das „Schenken“ mit dem „Abdanken“.

Der Hochzeitslader steht mit den Musikern am Brauttisch. Die Ehrmutter hält einen großen Korb mit Tuch, Weinflaschen und die Ehrguadln (süßes Gebäck) werden bereitgestellt.

Jetzt ruft der Hochzeitslader je nach Verwandtschaftsgrad zum Schenken auf. Beispiel: „Und wiederum lässt sich das ehrwürdige Brautpaar aufs Allerschönste bedanken beim … Ihm zu Ehren, Musikanten, lasst eure Instrumente hören.“

Jetzt kommen die Gstanzl des Ehrvaters zum Einsatz. Es ist immer sehr spannend, was er am ganzen Tag so mitbekommen hat.

Ausspielen des Brautpaares um Mitternacht

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Weißwurst trifft caffè – ein Italiener macht Urlaub am Schliersee

Patrizio, 33, liebt Bayern … und seit Kurzem ganz besonders den Schliersee. Wie kommt’s? Patrizio und ich sind sogenannte Tandempartner und mittlerweile auch gute Freunde. Tandempartner bedeutet: Patrizio hilft mir, meine Italienischkenntnisse zu verbessern, und ich unterstütze ihn beim Deutschlernen. Letztes Jahr, kurz vor Weihnachten, habe ich ihn und seine Freundin Giulia zu uns an den Schliersee eingeladen. Wir haben ein paar wunderschöne Tage zusammen verbracht und uns, unter anderem beim historischen Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum von Markus Wasmeier, prächtig amüsiert. Patrizio und Giulia standen damals frierend, aber gut gelaunt im Schneegestöber, denn solche Wetterverhältnisse ist man am Lago Maggiore natürlich nicht gewöhnt. Aber es hat ihnen so gut bei uns gefallen, dass sie Mitte Juli wieder an den Schliersee gekommen sind, diesmal zum Radfahren. Vor nur zwei Jahren musste sich Patrizio einer schweren Herz-OP unterziehen – ein Schicksalsschlag für den begeisterten Sportler. Heute geht es ihm aber den Umständen entsprechend gut, und er ist einfach nur dankbar und glücklich, dass er seinen Lieblingssport wieder ausüben kann.

Il Weißwurst incontra il caffè – un italiano in vacanza a Schliersee

Patrizio, 33 anni, ama la Baviera… e da poco tempo in particolare il lago di Schliersee. Come mai? Patrizio ed io siamo cosidetti Tandempartner e, nel frattempo, siamo diventati anche buoni amici. Tandempartner significa che Patrizio mi aiuta a migliorare le mie conoscenze della lingua italiana ed io lo sostengo ad imparare il tedesco. L’anno scorso, poco prima di Natale, ho invitato lui e la sua fidanzata Giulia a trovarci qui a Schliersee. Abbiamo trascorso alcuni giorni meravigliosi insieme e ci siamo divertiti un sacco, tra le altre cose al mercato storico di Natale al Freilichtmuseum di Markus Wasmeier. Quel giorno, Patrizio e Giulia erano, infreddoliti ma di buon umore, immersi in una bufera di neve. Vivendo sul lago Maggiore non sono abituati a tali condizioni metereologiche. Ma ciononostante Schliersee è piaciuto loro così tanto che sono ritornati a metà luglio, questa volta per andare in bicicletta. Solo due anni fa Patrizio ha avuto un grave intervento al cuore – uno scherzo del destino per un appassionato sportivo come lui. Ma oggi, date le circostanze, sta bene ed è semplicemente grato e felice di poter fare di nuovo il suo sport preferito.

 

 

  • Patrizio, du hast über Schliersee gesagt, der Ort ist ein Paradies für die Liebhaber des Radsports. Was genau macht Schliersee für dich in dieser Hinsicht so besonders?

„Ja, es ist ein Radfahrer-Paradies, weil es sehr viele wunderschöne und gut gepflegte Wege gibt. Jeden Tag kann man neue Wege zu Aussichtspunkten erkunden, von denen aus man den See und den Ort bewundern kann. Und eine weitere Sache, die mir gefällt, ist, dass man in netten, kleinen Gaststätten Rast machen und ein gutes bayerisches Bier und schmackhafte Gerichte genießen kann.“

  • Patrizio, hai parlato di Schliersee come di un paradiso per gli amanti della bicicletta – che cosa esattamente rende Schliersee al riguardo così unico per te?

“Sì, è un paradiso delle due ruote a pedali perché ci sono tantissimi sentieri stupendi e ben curati. Ogni giorno è possibile percorrerne uno nuovo, raggiungendo punti panoramici da dove si può ammirare il lago ed il paese. Poi, un’altra cosa che mi piace è la possibilità di fermarsi per una sosta nei bellissimi “pub” dove gustare dell’ottima birra bavarese e piatti squisiti.”

  • Du bist mit dem Motorschiff gefahren, hast eine Radtour um den Schliersee gemacht, warst an den Josefstaler Wasserfällen, am Spitzingsee, dem Schliersberg und der Burgruine Hohenwaldeck. Welches Ausflugsziel war dein persönliches Highlight ‒ und warum?

„Der Ausflug, der mir eigentlich am besten gefallen hat, war die Schiffsrundfahrt auf dem See, zusammen mit Giulia, dir und den Kindern. Es war toll, weil wir in völliger Ruhe die Schönheit des Sees, der Insel und der Berge genießen und nach dem Anlegen einen schönen Spaziergang durch Schliersee machen konnten, um dann den Nachmittag mit einem leckeren italienischen Eis ausklingen zu lassen. Der Ort hat mich überrascht, auch, weil er so wahnsinnig gut gepflegt ist.“

  • Sei andato con il battello, hai fatto un giro in bicicletta intorno al lago di Schliersee, sei stato alle Josefstaler Wasserfälle, al lago di Spitzing, sulla Schliersberg ed al Burgruine Hohenwaldeck. Quale di questi luoghi è stato il tuo highlight e perché?

“Il giro che mi è piaciuto di più, in realtà, è stato quando, in compagnia di Giulia, di te e dei bambini, abbiamo fatto il giro del lago con il battello. È stato bello perché, in completa calma, abbiamo potuto vedere le bellezze del lago, dell’isola, delle montagne e, una volta sbarcati, abbiamo fatto una bella passeggiata per Schliersee, per poi terminare il pomeriggio mangiando un buon gelato italiano. La cittadina mi ha sorpreso anche per essere estremamente curata.”

 

Sonntag, den 15. Juli, habe ich dann genutzt, um Patrizio die bayerische Esskultur näherzubringen – und zwar bei einem Weißwurstfrühstück beim Fest SLYRS „samma“. Für Patrizio das erste Fest dieser Art seines Lebens. Für einen kleinen Lacher sorgte dann seine Bestellung: „Bitte das Weißwurstfrühstück und einen Kaffee …“ Macht aber nix, dann haben wir eben ein bayerisch-italienisches Weißwurstfrühstück gemacht!

Sabato, 15 luglio, ho colto l’occasione per avvicinare Patrizio alla nostra cultura gastronomica – facendo una Weißwurstfrühstück alla SLYRS “samma” Fest. Per Patrizio la prima di questo genere nella sua vita. Il suo ordine ci ha fatto fare una piccola risata: “Per favore, la Weißwurstfrühstück ed un caffè…” – ma non fa niente, così abbiamo semplicemente fatto una Weißwurstfrühstück bavarese-italiana!

  • Patrizio, du hast zum ersten Mal eine Weißwurst gegessen. Mit welchen Tücken hattest du zu kämpfen, und, ganz wichtig, wie hat sie dir geschmeckt?

„Ja, die Weißwurst hat mir sehr gut geschmeckt! Was die Schwierigkeiten betrifft, war es wohl am ehesten die Tatsache, überhaupt eine Wurst zum Frühstück zu essen: Wir Italiener sind an Cappuccino und Brioche gewöhnt. Aber eine Sache habe ich erfahren: Die Weißwurst wird traditionell ohne Haut und mit der Hand gegessen, indem man sie zuzelt (zuzeln = saugen). Wenn ich diese Hinweise nicht bekommen hätte, hätte ich sie vor allem mitsamt der Haut gegessen!“

  • Patrizio, hai mangiato un Weißwurst per la prima volta. Quali difficoltà ti sei trovato ad affrontare e, molto importante, ti è piaciuto il Weißwurst?

“Sì, mi è piaciuto molto il Weißwurst! Per quanto riguarda le difficoltà, è il fatto proprio di mangiare un wurst per colazione: noi italiani siamo abituati a cappuccino e brioche. Però una cosa ho scoperto: tradizionalmente il Weißwurst va spellato e mangiato con le mani, succhiandolo. Io invece, se non avessi ricevuto le indicazioni, lo avrei soprattutto mangiato intero, pelle compresa!”

 

 

Gut gestärkt, schauten wir uns danach die SLYRS Destillerie an, wo es an diesem Tag die Möglichkeit gab, sich seinen ganz persönlichen Whisky zu mischen.

Sazi della colazione abbiamo visitato la distilleria SLYRS, dove, in tale giorno, c’era la possibilità di preparare un whisky del tutto personale.

 

 

Und so konnte Patrizio neben schönen Urlaubserinnerungen und einem Schliersee-Bildband auch ein hochprozentiges Mitbringsel mit nach Hause an den Lago Maggiore nehmen. Mit im Gepäck hatte er auch einen Schliersee-Aufkleber, der jetzt die Batterie seines E-Bikes ziert und ihn bei allen weiteren Fahrradtouren an unseren schönen Schliersee erinnert.

E così Patrizio ha potuto portarsi a casa sul lago Maggiore, oltre ai bei ricordi della vacanza ed un volume illustrato di Schliersee, un souvenir alcolico. Nei bagagli c’era anche un adesivo di Schliersee che adesso decora la batteria della sua e-bike e che gli ricorderà del nostro bellissimo lago di Schliersee a tutti i suoi giri in bicicletta in futuro.

 

 

  • Patrizio, wirst du wiederkommen? Vielleicht schon im Winter zum Snowboarden im Skigebiet Spitzingsee?

„Sicher werde ich wieder nach Schliersee kommen, um weitere Urlaubstage dort zu verbringen. Ich weiß jetzt noch nicht, ob schon in diesem Winter. Aber wie auch immer, die Vorstellung, wiederzukommen, macht mich sehr glücklich.“

  • Patrizio, ritornerai? Forse già quest’inverno per fare snowboard alla stazione sciistica di Spitzingsee?

“Sicuramente tornerò qui a Schliersee per trascorrere altri giorni di vacanza. Adesso non so ancora se già quest’inverno. Comunque, l’idea di tornare mi rende molto felice.”

Und eines ist sicher: Schliersee ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert!

Ed una cosa è certa: ad ogni stagione vale la pena fare un viaggio a Schliersee!

 

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.

 

 

 

Nachgehakt: Was ist eine Stockwurst? Wer kennt sie noch?

In der letzten Redaktionssitzung kam das Gespräch auf das Stockwurstessen am Schliersee. Völlig ahnungslos fragte ich in die Runde: „Was ist denn eigentlich eine Stockwurst?“ Klar, schnell fragt sich der Unwissende: „Die Stockwurst wird am Stock gegrillt?“ Nein, es ist eine Wurst aus der Familie der Weißwürste – eine Brühwurst. Die rustikale Schwester der Weißwurst, die Stockwurst, steht schon lange auf der roten Liste der gefährdeten Wurstsorten. „Die Stockwurst ist so gut wie erledigt“, hatte Gerhard Polt einmal bedauert. Glücklicherweise gibt es sie immer noch. Ihren Namen hat die Stockwurst von ihrer kurzen, gedrungenen Form, die man auf bayerisch „g’stockert“ nennt. Rezepte findet man kaum. Das ist bestimmt auch der Grund, warum ich in der Metzgerei Murr keine näheren Auskünfte auf Inhaltsstoffe erhalte. Alles geheim! Generell kann man sagen, die Stockwurst ist etwas „derber“ als die Weißwurst und hat mehr Biss – sofort spürt man eine stärkere Schnittfestigkeit, wenn man sie anschneidet.

Eins steht für mich fest: Die Stockwurst schmeckt! Ihr solltet sie unbedingt einmal ausprobieren.

Jeden Freitag könnt ihr die Stockwurst bei der Metzgerei Murr erhalten. Die Metzgerei stellt die Wurst selber her.

TIPP: Entweder seid ihr früh genug dran, oder ihr bestellt die Wurst einfach vor, damit ihr auch sicher in diesen besonderen Genuss kommt!

 

 

An Guadn!

Metzgerei Markus Murr
Miesbacher Str. 18A
83727 Schliersee

Telefon 08026-209379

http://www.metzgerei-murr.de

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Wie lebt es sich als Zuagroaste (Zugezogene) in Schliersee? – Interview

Wir haben uns in der Redaktionssitzung überlegt, wie es sich als zugezogener Nichtbayer in unserem schönen oberbayerischen Dorf lebt.

Man sagt den Bayern ja einiges nach, und das Schlimmste davon ist nicht die ungewöhnliche, für manches Ohr schwer verständliche Sprache …

Als Fremder stellt einen der hier übliche Dialekt vor so manche Herausforderung – angefangen mit der doppelten Verneinung „Des war no nia ned anders“ („Das war noch nie anders“) bis hin zu für manchen Nicht-Bayern deftigem Fluchen „Zupf di, du Rindviech“ („Lass mich in Ruhe, du …“). Allerdings sollte man dazu wissen, dass „du damischer Depp“ durchaus liebevoll frotzelnd gemeint sein kann.

Und dann die Essensgewohnheiten: weiße, blasse Würste und süßer Senf – eine bayerische Tradition. Da die Weißwurst das Zwölfuhrläuten nicht hören darf, wird sie als spätes Frühstück verzehrt ‒ nein: ausgezuzelt (beim Zuzeln wird nicht abgebissen, die Wurst wird nur aus der Haut herausgesaugt). Als Nicht-Einheimischer darf man sie aber auch mit Messer und Gabel essen.

Ab wann ist man hier eigentlich Einheimischer?

Dazu habe ich Franco und Marion befragt. Franco stammt aus Sizilien, und Marion ist aus der Nähe von Köln. Franco ist schon ein bisschen länger hier im Bayerischen Oberland. Marion ist ihm nachgezogen.

„Am Anfang war es gar nicht so leicht, Anschluss zu bekommen“, erzählt sie, aber als rheinländische Frohnatur hat sie sich rasch von ihren Arbeitskollegen akzeptiert gefühlt und konnte so über diesen Weg erste Kontakte aufbauen. Franco bevorzugt den unkonventionellen Stil und liebt Biergartenbesuche, wo man sich einfach an einen Tisch dazusetzen und mitratschen kann. Er hält uns Obalandla für ungezwungen, manchmal ein bisserl grantelnd (übers Wetter, die Politik und das Leben schlechthin), aber durchaus für ein lustiges, geselliges Völkchen.

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Bei ihrem Lieblingsplatz sind sich beide einig: die Insel Wörth mitten im Schliersee. Ein idyllisches Platzerl, um seine Seele baumeln zu lassen oder an einem schönen Sonntagvormittag einen deftigen Brunch zu genießen. Auch die Rixner Alm hat es ihnen angetan: „Lauter gute Sachen haben die dort: Kaffee, selbst gebackenen Kuchen, Brotzeitplatten … Und eine spektakuläre Aussicht auf den See noch dazu!“

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„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“, sagte schon Karl Valentin (gespr.: Falentin).

„Man muss offen für die Menschen und Gebräuche in Schliersee und Umgebung sein“, erklärt Marion. „Ohne sich darauf einzulassen und die Menschen hier wirklich kennenlernen zu WOLLEN, wird eine Eingliederung nur schwer funktionieren. Man muss damit rechnen, zunächst kritisch betrachtet und genau studiert zu werden. Aber wenn man die Menschen hier so nimmt, wie sie wirklich sind ‒ ein durchaus friedliebendes, immer noch ziemlich urwüchsiges Volk ‒, dann kann man Freundschaften fürs Leben schließen. Und es wird immer Nachbarn geben, die einen zu einem spontanen Kaffee oder Feierabendbier einladen.“

„Wichtig ist auch, die Natur rundherum zu achten“, meint Franco. „Die meisten Einheimischen, die ich hier kennengelernt habe, sind unglaublich stolz auf ihre Berge, den See und die sie umgebende Natur überhaupt. Übrigens ist der Schliersee ein Paradies für Angler“, fügt er aus eigener Erfahrung sprechend an.

Franco lebt schon lange hier und fühlt sich „fast“ wie ein Einheimischer. Und auch für Marion ist die Fremde nicht mehr fremd, und daher ist sie laut der Weisheit Karl Valentins nicht mehr fremd hier in Schliersee. Das wiederum bedeutet, dass sie keine Fremde mehr ist und immer mehr zu einer („Quasi“-)Einheimischen wird.

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

Das Weißwurstglöckerl – seit vielen Jahrzehnten eine Schlierseer Institution

In München gibt‘s das Bratwurstglöckerl, aber wir hier in Schliersee haben unser Weißwurstglöckerl ‒ oder auch nur Glöckerl, wie wir es liebevoll nennen.

Der Glöckerl-Klaus, eine Marionette mit Weißwürsten um den Hals und einer Brezn in der Hand, wacht über die Gäste in der kleinen, urboarischen Wirtschaft mitten in Schliersee. Im Gastraum haben 34 Personen Platz, und bei warmem Wetter gibt es zusätzlich vor dem Gasthaus 15 weitere Plätze. Der Saal bietet Platz für 6-8 Personen, die in ungestörter Runde feiern möchten.

Hier bekommen Sie eine gut bürgerliche Hausmannskost mit einer sensationellen Schweinshaxn auf Vorbestellung und einen Schweinsbraten als Geheimtipp. Besagte Weißwürste sind selbstverständlich aus einer regionalen Metzgerei. Es gibt Tegernseer Bier vom Fass sowie die Bierspezialitäten der Weißbierbrauerei Hopf aus Miesbach, wie z. B. die Saubere Schixs. Die Tageskarte wechselt regelmäßig, da auf zur Saison passende Gerichte geachtet wird, und auch der viel geliebte Kaiserschmarrn steht immer mal wieder darauf. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut, sodass man sich auch als große Familie hier immer wieder gern bekochen lassen möchte. Alle Speisen können übrigens auch mitgenommen werden, um sie in der Ferienwohnung oder auch als Picknick am See zu genießen.

Das „Glöckerl“ vom Weißwurstglöckerl ist eine ausgewachsene (Schweizer) Kuhglocke, die über dem Tresen hängt. Aber Vorsicht: Wer sie läutet, zahlt eine Runde!

Wolfgang Schliersmair und Rico Schätz, zwei junge Fast-Mittdreißiger und gelernte Gastronomen, kümmern sich um Ihr Wohl und sind auch immer für einen Ratsch (ein Gespräch) zu haben. Der eine oder andere Einheimischen-Tipp fällt dabei natürlich auch gerne ab. Im Glöckerl geht‘s urgemütlich zu. Berührungsängste braucht man nicht zu haben, sondern setzt sich einfach dort dazu, wo Platz ist. Hier trifft man auf Einheimische, kann leicht Kontakte zur hiesigen Bevölkerung knüpfen und so manches Schlierseer Gschichterl aufschnappen.

Etwas ganz Besonderes ist die Möglichkeit, dem Koch Rico beim Brutzeln seiner Speisen zuzuschauen. Spitzt man über den Tresen, findet man dort den großen Herd mitten im Gastraum. Dank neuester, 2016 installierter Ablufttechnik werden Küchengerüche nahezu neutralisiert. So hat der Gast die Gelegenheit, bei der Entstehung seines Mahls als Zuschauer dabei zu sein und sich Appetit machen zu lassen. An Guadn und Prost!!!

Restaurant Weißwurstglöckerl
Seestraße 11
83727 Schliersee
Tel.: 08026 6784

Öffnungszeiten:
Sommer       9:30-21:00 Uhr
Winter          9:30-20:00 Uhr
Montag Ruhetag

www.weisswurstgloeckerl.de

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.