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Mit dem Figurenwagen vom Anderl-Bauernhof zum Festzug

Mit dem Figurenwagen vom Anderl-Bauernhof zum Festzug –
traditionelles und historisches Schauspiel anlässlich des 71. Almbauerntages

Der 71. Almbauerntag fand am letzten Sonntag zum 2. Mal in sieben Jahrzehnten in Schliersee statt. Nach einem Standkonzert im Kurpark und dem anschließenden Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Sixtus gab es einen farbenfreudigen Festzug durch den Ort Schliersee. Es konnten u.a. alte Trachten bewundert werden und mehrere sogenannte Figurenwägen zeigten das Leben der Almer in der guten, aber auch harten alten Zeit. Dazu gab es musikalische Untermalung durch die Schlierseer Blasmusik und viele Trachtengruppen begleiteten den Umzug. Nach dem Mittagessen im Festzelt kam es im Rahmen der Vollversammlung des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern e.V. (AVO) zu Ehrungen der Almleute.

Für mich war es ein ganz besonderer Tag, weil ich von Leonhard Markhauser und seiner Familie eingeladen wurde, sie beim Herrichten des Figurenwagens fotografisch zu begleiten. In diesem Fall stellte der Figurenwagen einen Almkarren aus früheren Zeiten dar, als es noch keine motorisierten Fahrzeuge gab und die Almer mit dem Pferdekarren und der Familie auf den Berg rauf und nach vier Monaten wieder runter gefahren sind. Der Karren wurde mit allem bepackt, was man auf einer einsamen Alm inmitten der Berge so brauchte: z.B. eine Separiermaschine (Milchzentrifuge) zur Trennung von Rahm und Magermilch. Die Milch war früher wertvoll und wurde zu Käse oder Butter weiterverarbeitet. Magermilch bekam außerdem das Vieh. Die Menschen tranken damals vorwiegend Wasser, keine Milch. Selbstverständlich gehörte ein Butterfassl zur Ausstattung des bäuerlichen Hausrats und musste mit auf die Alm. Außerdem wurden Milchkannen, diverse Küchenutensilien wie Pfannen, Mühlen und Tücher geladen.

All das und noch viel mehr befindet sich auf dem Karren hinter Hartls Hof. Auch ein Hühnerkäfig ist darauf untergebracht und es werden vier Hühner eingefangen, die es sich darin nach kurzer Zeit gemütlich machen.

Um 9:00 Uhr in der Früh startet der Tag mit dem Aufzäumen der zwei Pferde. Eines davon bekommt einen Tragsattel umgeschnallt. Damit wurden früher beispielsweise Hafer, Mehl und Salz transportiert. Das Ross, welches den Karren zieht, bekommt ein Hintergeschirr mit dessen Hilfe es das Gespann bremsen kann ohne verletzt zu werden.

 

Während die Männer die Pferde vorbereiten und die Buben die Hühner einfangen, richten sich die Frauen und Mädls her. Das fängt mit dem Anlegen der bäuerlichen Kleidung und Flechten der Zöpfe an und hört mit dem Vorbereiten der Kraxen und Rucksäcke auf. Sogar ein riesiger geflochtener Rückentragekorb mit Bettzeug ist dabei.

 

 

Und dann geht´s schon los mit der Kutsche und dem Lastenpferd um den Schliersee zur Lautererstraße, dem Treffpunkt für den Festzug. Es ist ein buntes Treiben. Die meisten Beteiligten kennen sich und begrüßen sich freudig. Pferde, wie zum Almabtrieb festlich geschmückte Rinder, Schafe und Hühner sind mit dabei. Ein wahrhaftig farbenfreudiger und fröhlicher Umzug zur Freude der zahlreichen Zuschauer… Wunderbar, dass ich dabei sein durfte.

 

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Konrad Dreher – Gründungsvater des Schlierseer Bauerntheaters

Konrad Dreher – Gründungsvater des Schlierseer Bauerntheaters

Von der Bühne am Münchener Gärtnerplatz auf die Bretter des Schlierseer Bauerntheaters: Der Münchener Hofschauspieler Konrad Dreher war Mitinitiator des Schlierseer Laienensembles. Gemeinsam mit seinem Kollegen Xaver Terofal gründete er 1892 das Schlierseer Bauerntheater. Die beiden machten die Truppe mit unterhaltsamen Bauernkomödien nicht nur vor Ort erfolgreich, sondern führten sie sogar auf Gastspielreise bis in die USA. Die Konrad-Dreher-Straße in Schliersees Ortsmitte erinnert bis heute an den umtriebigen Volksschauspieler. Sie schließt unmittelbar an den Xaver-Terofal-Platz und das heutige Bauerntheater an.

Konrad Dreher wird 1859 in eine Münchener Handwerksfamilie hineingeboren. Der Vater ist Holzbildhauer. Der jugendliche Konrad versucht sich an einer kaufmännischen Lehre, bricht diese jedoch ab, um sich seiner wahren Berufung zuzuwenden – den schönen Künsten: Konrad Dreher debütiert zunächst auf den Theaterbühnen von Augsburg, Wiesbaden, Frankfurt am Main und Ingolstadt, bevor er seine Heimatbühne am Münchener Gärtnerplatztheater findet: Mit humorvollen Rollen und Gesangskomik (Stimmlage: Tenorbuffo) avanciert er zum Münchener Publikumsliebling. Seine bekanntesten Darstellungen sind der Scharfrichter „Ko-Ko“ in der Operette „Mikado“ von Gilbert und Sullivan sowie der „Bader Zangerl“ in Benno Raucheneggers Stück „Jägerblut“.

 

Königlich bayerischer Hofschauspieler

„Mit untrüglichem Theaterinstinkt und nie versagender Spielfreudigkeit trug Dreher seine an trockenem Humor überreichen Couplets vor“, schreibt Karl Richter in „Neue Deutsche Biographie“: „Schwerblütig süddeutsch, dabei behaglich und lustig und nicht ohne Ironie war seine prachtvolle Art zu charakterisieren und nachzuahmen. Der Dialekt war für ihn nicht nur komischer Effekt, sondern farbiger Ausdruck stammlicher Eigenart.“ Einer der Höhepunkte von Konrad Drehers Schauspielkarriere ist die Ernennung zum „Königlich bayerischen Hofschauspieler“.

Und tatsächlich ist Konrad Drehers Darstellkunst so populär, dass er gleich mehrmals den deutschen Kaiser Wilhelm II. und Otto Fürst von Bismarck trifft. Zu seinem Freundeskreis gehören Schauspieler, Musiker, Maler und andere bekannte Persönlichkeiten seiner Zeit, etwa Schriftsteller wie Ludwig Thoma, Peter Auzinger und Ludwig Ganghofer. 1882 heiratet Dreher die Kaufmannstochter Eugenie Hahn, die beiden bekommen drei Kinder.

 

Erfolgreiches Laientheater für städtisches Publikum

1892 gründet Konrad Dreher gemeinsam mit Xaver Terofal das Schlierseer Bauerntheater. Die erste öffentliche Aufführung findet am 24. Juni statt und zeigt Dreher in seiner Paraderolle in Raucheneggers „Jägerblut“. Die Idee der beiden Theatergründer ist es, das unverfälschte ländliche Leben auf die Bühne zu bringen und einem städtischen Publikum zu vermitteln. Deshalb treten im Schlierseer Bauerntheater auch keine Berufsschauspieler auf, sondern talentierte Laien, etwa Metzger, Gastwirte, Näherinnen, Schreiner, Stubenmädchen und Landwirte. Zu den beliebtesten Bühnenaufführungen der „Schlierseer“ zählen Bauernstücke wie „Der Herrgottschnitzer von Ammergau“ von Ludwig Ganghofer oder „Die Zuwiderwurzen“ von Herman Schmid.

 

Konrad Dreher als Schlierseer Apoll: In weißem Gewand und mit der Gitarre über der Schulter – so hat Professor Kunz Meyer-Waldeck den Volksschauspieler auf einem Entwurf für den Vorhang im alten Bauerntheater dargestellt.

Mit welchen Herausforderungen Konrad Dreher als Leiter eines Laientheaters umgehen muss, schildern Hanna und Gerhard Hofmann in ihrem Buch „Schliersee“ von 1969: „Konrad Dreher hatte im Schlierseer Bauerntheater seinen bestimmten Tisch, von dem aus er die Vorstellungen verfolgte. Eines Abends ging der Vorhang im zweiten Akt einer Komödie hoch, der Darsteller, der eigentlich auf der Bühne sein sollte, fehlte. Das Zimmer blieb lange Zeit leer, das Publikum wurde unruhig. Dreher stürzte verzweifelt hinter die Bühne und fand den Darsteller friedlich rauchend in der Garderobe. Er schrie ihn wütend an: ‚Ja, bist du denn narrisch wor’n? Der Vorhang ist schon lang auf, und du bist net draußen!’ Worauf ihm der Schauspieler seelenruhig antwortete: ‚Ja mei, Herr Direktor, was regen’s Eahna denn so auf, dös kommt im Leben a öfter vor, daß a Zeitlang in an Zimmer niemand is!’“

Die „Schlierseer“ auf Tournee in den USA

Konrad Dreher selbst hat seinen Erlebnissen mit dem Schlierseer Theaterensemble 1899 eine eigene kleine Monografie gewidmet: „Leid und Freud eines Bauerntheater-Direktors“. 1895 geht Konrad Dreher mit seiner Theatertruppe auf Tournee in die USA. Geschickt vermarktet er dort die angeblich authentischen Sitten und Traditionen der oberbayerischen Landbevölkerung.

Über die Zeit des Ensembles in den USA schreibt Anneliese C. Ammann in „Schliersee und sein Bauerntheater“: „Es wurde jeden Tag, so oft sie konnten, Reklame gegangen, das heißt, die ganze Truppe in Tracht ist irgendwo spazieren gegangen und haben dann versucht, die Leute drauf hinzuweisen, dass sie ein Theater haben. Sie wurden doch bewundert, die Tracht war ja auch schön, auch wenn die Frauen nicht so schön waren, wenn sie in der Tracht steckten, dann sahen sie gut aus. Ich mein, so ‘ne Lederhose an sich ist ja eigentlich nichts Schönes, wenn man so was noch nie vorher gesehen hat, denkt man sich, um Gottes willen, wie kommen denn die daher, während der Bayer halt stolz war auf seine Lederhosen.“

Bühnenpräsenz bis ins hohe Alter

1906 zieht sich Konrad Dreher aus dem Schlierseer Bauerntheater zurück und gibt die Leitung vollständig in die Hände von Xaver Terofal. Er selbst steht bis ins Alter von 80 Jahren immer wieder auf der Bühne, tritt im Münchener Gärtnerplatztheater und im Augsburger Stadttheater auf. 1909 und 1912 bereist Dreher erneut die USA – mit einem Solo-Bühnenprogramm als bayerischer Charakterdarsteller, mit dem er große Erfolge feiert.

 

Letzte Ruhestätte: das Grab Konrad Drehers auf dem Friedhof der Schlierseer Sankt Sixtus Kirche

Während des Nationalsozialismus in Deutschland wird Konrad Dreher zum Staatsschauspieler ernannt. In den Kriegsjahren evakuiert man ihn nach Fessenheim bei Nördlingen. Dort stirbt Konrad Dreher 1944. Auf dem Friedhof der Sankt Sixtus Kirche in Schliersee wird Dreher beigesetzt. Dort lässt sich das Grab des Volksschauspielers bis heute besichtigen.

 

 

Quellen:

 

 

Sandra Leu

Rheinländerin in Oberbayern. Ist der Liebe gefolgt und hat den Schliersee als Herzensort entdeckt. Freie Redakteurin, PR-Frau und Mama von Zweien. Zeigt Unternehmerinnen und Gründerinnen, wie sie mit Storytelling sichtbar werden und ihre besten Kunden anziehen. Ihr Business: Hallo Heldin! Ihre Kreativitätstechnik: die Joggingrunde um den See.

 

 

Närrische Tage in Schliersee – Faschingspartys für Kinder und Erwachsene

Dieses Jahr ist der Fasching nur kurz, am 14. Februar ist bereits alles wieder vorbei. Daher heißt es jetzt kräftig feiern auf einer oder sogar mehreren der vielen verschiedenen Faschingsfeiern in Schliersee und Spitzingsee. Da ist sicherlich für jeden etwas dabei.

Faschingstermine in Schliersee:

31.01.2018 14:30 Uhr – offen Seniorennachmittag Kaffeekranzl im Pfarrheim Schliersee, Lautererstraße 1 mit einem Auftritt der Crachia Hausham. Wenn Sie abgeholt werden wollen, melden Sie sich bitte im Pfarrbüro unter 08026 6578.

04.02.2018 14:00 Uhr – 17:00 Uhr Kinderfasching mit dem Motto „Auf in den Dschungel“ im Forum der Vitalwelt Schliersee mit einem Auftritt der Prinzengarde und der Tanzgruppe Butterflies.
Es gibt Kaffee und Kuchen sowie kunterbunte Cocktails. Der Eintritt beträgt für Kinder 1 € und für Erwachsene 2 €.

07.02.2018 14:30 Uhr – offen Faschingskranzl „A narrische Zeit“ im Pfarrzentrum St. Josef in Neuhaus, Josefstalerstraße 2 mit musikalischer Begleitung von Peter Dopfer. Der Eintritt beträgt 3 € inklusive Kaffee und Kuchen. Bitte melden Sie sich telefonisch unter 08026 1821 an.

11.02.2018 10:00 Uhr – 17:00 Uhr  Faschingsgaudi auf der Unteren Firstalm im Skigebiet Spitzingsee. Ein lustiges, buntes Faschingstreiben mit fantasievollen Kostümen rund um die Alm.

12.02.2018 14:30 Uhr – 17:00 Uhr  Kinderfasching St. Sixtus Schliersee in der Lautererstraße 1 mit den Gardemäusen der Crachia Hausham und tollen Überraschungen. Der Eintritt beträgt 1 € für Groß und Klein.

12.02.2018 Rosenmontag Party im Karma Bavaria in Schliersee, Kirchbichlweg 18 Ab 17 Uhr mit Kinderschminken und DJ Johnny aus Rosenheim. Kommen Sie während der Faschingszeit verkleidet in die Wolpertinger Bar und Sie erhalten einen Shot auf´s Haus.

13.02.2018 15:00 Uhr – offen Faschingskranzl des Katholischen Frauenbundes im Café Jennerwein in Schliersee, Bahnhofstraße 11a.

 

 

Ich wünsche Ihnen eine tolle närrische Zeit im bayerischen Oberland. Genießen Sie einfach ein paar unbeschwerte Tage!

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Fünf Tipps für die Adventszeit mit Kindern in Schliersee

Einen Ausflug nach Schliersee unternehmen und Kinderherzen höherschlagen lassen.

 

Donnerstag, 07. Dezember 2017
Pizzabacken mit Kindern
Dolce-Vita-Kinderbackstube beim Eiscafé und Restaurant „Al Lago“ in Schliersee

Was kommt eigentlich alles in eine Pizza? Pizza mal von Grund auf selber machen. Kinder gestalten ihre eigene Pizza. Gemeinsam mischen wir den Teig, rollen ihn aus, schnippeln unsere Zutaten und belegen die selbst gemachte Pizza nach Herzenslust. Was fehlt noch? Die kleinen „Spitzenköche“!!! Kommt in Eure eigene „Süßes Leben“-Backstube – ein großartiges Vergnügen.

12.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Eiscafé & Restaurant „Al Lago“, Seestraße 8, 83727 Schliersee, Tel.: 08026/928 91 10

 

Samstag, 09. und 16. Dezember 2017
Geschichten vom Feinsten – traumhafte adventliche Vorlesestunde für Kinder in der Schlierseer Bücheroase

Ab 14.00 Uhr
Bücheroase Schliersee, Lauterer Straße 10, 83727 Schliersee, Tel.: 08026/69 04

 

Freitag, 15. Dezember 2017
Kinderkino – ein kulturelles Erlebnis
Eine leuchtende Bühne: roter Teppich und Kinovergnügen bei Elektro Kögl

Auserlesene Kinderfilme und ein exklusives Kinderkino bieten für Kinder jeder Altersklasse eine Fülle von interessanten Geschichten. Spannende Inhalte, die Antworten auf die aktuellen Fragen der Kinder geben. Gute Kinderfilme lassen viel Raum für Kinderträume und Kindersehnsüchte. Eine außergewöhnliche Schlierseer Weihnachtsaktion, die viele Besucher verdient.

15.00 Uhr
Elektro Kögl, Rathausstraße 6, 83727 Schliersee, Tel.: 08026/944 55

 

Dienstag, 19. und Freitag 22. Dezember 2017
Ermäßigte Berg- und Talfahrt – was für ein herrliches Ausflugsziel
Willkommen auf der Schliersbergalm in 1061 m Höhe – dem Himmel so nah

Ein grandioser Ausblick auf das angrenzende großartige Bergpanorama oberhalb von Schliersee erwartet die Gäste. Und das kurz vor den Weihnachtsfeierlichkeiten – einfach mal ruhig die Beine baumeln und über der Baumgrenze die ganze Welt hinter sich lassen. Was für ein gutes und besinnliches Gefühl zu Weihnachten. Ein interessanter Ausblick mit Fernsicht.

8.30 Uhr bis 22.00 Uhr
Schliersbergalm, 83727 Schliersee, Tel.: 08026/67 23

 

Sonntag, 24. Dezember 2017
Schlierseer Christmette für Kinder/Krippenfeier
Weihnachten ist ein Familienfest voller Liebe und tiefer Besinnlichkeit.

Die Schlierseer Christmette mit der Krippenfeier – speziell für Kinder – zählt zu den Höhepunkten der Schlierseer Weihnachtsfeierlichkeiten. In vielen Familien gehört der Besuch dieses Gottesdienstes am Heiligen Abend zum gewohnten Ritual, auch unabhängig von einer regelmäßigen Gemeindebindung.

16.00 Uhr
St. Sixtus-Kirche, Mesnergasse 2, 83727 Schliersee, Tel.: 08026/65 78

 

Aber der Schlierseer Erlebniskalender bietet noch viel mehr – auch für Erwachsene. Informieren Sie sich über viele spannende Veranstaltungen vor und auch nach Weihnachten.

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Schlierseer Apfelsaft – Apfelsaftpressen mit Schlierseer Kindern

22 Kinder der Nachmittagsbetreuung der Grund- und Mittelschule Schliersee wurden vergangene Woche vom Rathaus eingeladen, die Äpfel des Schlierseer Dorfangers zu pflücken und dann zusammen zur Presse nach Gotzing zu fahren, um zu sehen, wie aus dem Apfel letztendlich Apfelsaft wird. Reiner Pertl (Gemeindegärtner und Schlierseer Baumwart) erklärte den Kindern, dass diese Äpfel, auch wenn sie anders aussehen als im Supermarkt, genauso gut oder sogar besser schmecken. Sofort wurde fleißig probiert, geschmatzt und gekaut. Jürgen Höltschl (stellvertretender Vorsitzender des Gartenbauvereins Schliersee) kletterte mit der Leiter auf den Baum und schüttelte kräftig. Mit lautem Getöse und gleichzeitigem aufgeregten Kindergeschrei fielen die Äpfel vom Baum. Jetzt ging es ans Aufsammeln. Fleißig suchten die Kinder die Äpfel im Gras. Da Reiner darauf hingewiesen hatte, dass keine faulen Äpfel in den Korb dürften, damit der Saft auch gut schmecke, wurden diese genau begutachtet. Als alle Äpfel aufgesammelt waren, gab es für jedes Kind als Belohnung eine Birne – vom einzigen Birnbaum auf dem Dorfanger. Dann setzten sich die Kinder zu den Obstkisten. Reiner wollte nun wissen, ob die Kinder ein Gefühl dafür haben, wie viele Äpfel wie viel Saft ergeben. „Wie viel Saft wird denn nun aus unseren gesammelten Äpfeln?“, fragte er in die Runde. Die Schätzungen lagen bei 20 bis 130 Litern. Mit dem Bus ging es zur Saftpresse in Gotzing. Sepp Killy erklärte den Kindern die Obstpresse. Zuerst wollte keines der Kinder die „braune Brühe“ (= naturtrüber Apfelsaft) probieren. Als die erste Scheu überwunden war, konnte man sie kaum mehr bremsen, diesen frischen, süßen und leckeren Schlierseer Apfelsaft zu genießen. Insgesamt waren es am Ende 75 Liter Saft für die Schule und die Schlierseer Landküche.

Ein toller Ausflug für alle.

Die Äpfel, aus dem der Schlierseer Apfelsaft gepresst wurde, hingen an Bäumen im Schlierseer Dorfanger.

Aber was ist ein Dorfanger? Das ist ein meist grasbewachsener Dorfplatz für alle Bewohner der Gemeinde. In Schliersee ist das die Pfarrwiese neben der Sixtus-Kirche, wo schon vor etwa 30 Jahren die ersten Obstbäume gepflanzt wurden. Letztes Jahr kamen acht neue Apfelbäume hinzu, ausgesucht wurde die jahrhundertealte Sorte Goldparmäne. Seit diesem Frühjahr gibt es dort auch ein Beet mit Kartoffeln, Karotten, Zucchini, Erdbeeren, Kopfsalat und Kräutern. Ergänzt wurde das Beet durch Ringelblumen, Lupinien und Rosen, wie es in einem alten Bauerngarten üblich ist. Genutzt wird dieses Beet von der Schlierseer Landküche (www.magazin.schliersee.de/schlierseer-landkueche/). Frischer und regionaler geht es nicht – direkt vom Beet auf den Tisch. Gepflegt wird dieser Bauerngarten liebevoll von Marille Neu.

Sie haben selber Obstbäume im Garten?

Beim Gartenbauverein Schliersee gibt es immer wieder Baumschnittkurse. Hier können Sie die Schnittkunst der vergangenen Generationen lernen, um beste Ergebnisse zu erzielen.

Gartenbauverein Schliersee

www.gartenbauverein-schliersee.de

 

 

Und wenn Sie dann im Herbst auch Saft pressen wollen – der Kreisverband für Obst- und Gartenbau Miesbach betreibt in Gotzing eine Obstpressanlage. Sie ist im alten Feuerwehrhaus untergebracht (Safthäusl). Dort können die selbst mitgebrachten Äpfel und Birnen entsaftet werden. So bekommen Sie garantiert den Saft aus Ihrem eigenen Obst mit nach Hause. Auf Wunsch wird der Saft erhitzt und in Tetrapack abgefüllt. Anmeldung bei Sepp Killy (0174/52 83 890).

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Im Schlierseer Brautdirndl vor den Altar

Festliche und ganz besondere Kleidungsstücke für Sie und Ihn feierten Premiere!

Ein Unikat, der Trägerin auf den Leib geschneidert und versehen mit einem geschützten Gütesiegel, das ist das Schlierseer Brautdirndl aus der Werkstatt von Christine Falken. Die Dirndlschneiderin aus der oberbayerischen Gemeinde fertigt seit Oktober vergangenen Jahres exklusiv das „Schlierseer Dirndl“, dessen Entwurf und Design ebenfalls von ihr stammen. Jetzt feierte das Schlierseer Brautdirndl Premiere und auch die Schlierseer Trachtenweste für den Herrn.

Die Kennzeichen dieses besonderen Dirndls sind vielfältig und gleichen denen seines Vorbildes. Zunächst die eigens gefertigten Knöpfe. Das Außenmaterial ist aus Messing, die Innenfarbe richtet sich nach der Farbe des Dirndlstoffes. Nicht so der oberste Knopf, den ziert nämlich eine winzige Abbildung der Schlierseer Kirche nebst See und Insel Wörth. Eine grafische Darstellung des Ortes ist auf der Dirndlschürze zu sehen. Optisch wie eine filigrane Stickerei anzusehen, handelt es sich aber um einen hochwertigen Aufdruck.

„Original Bayern Schliersee“ steht auf dem geschützten Gütesiegel, das in das „Schößchen“ am Rücken eingearbeitet ist. Das kreisrunde Emblem mit Schliersees Schutzpatron St. Sixtus findet sich auch auf dem Schürzenband wieder und adelt das besondere Kleidungsstück. Die Ausschnitte der Oberteile sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite können individuell bestimmt werden. Der Ausputz an den runden oder eckigen Ausschnitten besteht aus Bordüren, Samt- und Ripsbändern, Stickereien oder auch Perlen. „Der Individualität sind im Maßbereich keine Grenzen gesetzt“, erklärt Christine Falken. Dies gilt auch für die Farben der einteiligen Brautdirndl, deren Oberteile aus Leinen sind, die Röcke aus Wollgeorgette und die Schürzen aus reiner Seide oder maschinenwaschbarer Kunstseide.

Die High-End-Version des Schlierseer Brautdirndl ist zweiteilig und besteht aus einem aufwendig gefertigten Plisseerock zum Beispiel in Cremefarben mit eingearbeiteten Samtbändern. Das Oberteil, der sogenannte Spenzer, ist aus Leinen und farblich auf den Rock abgestimmt. Verschieden farbige Schürzen lassen sich zu diesem besonders edlen Brautdirndl kombinieren.

AuBild-2s reinem Leinen mit einem changierenden Seidenrücken sind die hochgeschlossenen  Trachtenwesten für den Herrn. Sie haben einen kleinen Stehkragen und werden zweireihig geknöpft. Auch für dieses Kleidungsstück werden die eigens gefertigten Knöpfe in den jeweiligen Farben des Stoffes verwendet. Passend zum Brautdirndl ist die  Farbe der Schürze ausschlaggebend für den Seidenrücken. Grundsätzlich können die Herren aber aus einer großen Farbpalette wählen. Sie reicht von traditionellen Tönen wie Weinrot über verschiedene Blautöne bis hin zu kräftigen und modernen Farben wie einem leuchtenden Orange und Hellgrün.

Das Brautdirndl als auch die Trachtenweste für den Herrn sind Maßanfertigungen und werden exklusiv von Christine Falken, D`Nahterin vom Schliersee, hergestellt.

Die Faszination fürs Handwerk hat Christine Falken und den Feintäschner Leonhard Rau inspiriert, auch eine Schlierseer Tasche zu entwerfen.

Täschnermeister Leonhard Rau bevorzugt pflanzlich gegerbtes Rindleder für seine Produkte. Die Schlierseer Tasche ziert, wie schon bei der Dirndlschürze, die grafische Ansicht von Schliersee auf Seide gedruckt. Die Henkel der gefütterten Rindledertasche werden von den Schlierseer Knöpfen gehalten. Der Prägestempel mit dem Qualitätssiegel aus Schliersee sorgt für die Unnachahmbarkeit.

Bestellbar ist die Schlierseer Tasche bei der Nahterin Christine Falken oder direkt beim Feintäschner Rau in Osterwarngau.

Nähere Infos unter www.schlierseer-dirndl.de

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Mathias Schrön

C. Mathias Schrön, Dipl.-Betriebswirt, Vater von 4 Kindern, geb. am 12.03.1966 in Tegernsee. Aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Abitur am Gymnasium Miesbach. Abgeschlossenes Studium in BWL sowie in Politikwissenschaften in München. Während und nach dem Studium selbständige Tätigkeit hauptsächlich als Begleiter ausländischer Gäste der Bundesregierung im Auftrag der Bayerischen Staatskanzlei. Seit 15.03.2001 Kuramtsleiter beim Markt Schliersee. In der Freizeit engagierter Fußballtrainer im Jugend- und Seniorenbereich. Mitglied in diversen Vereinen. Freude am Reisen und Sport.