Schliersee und Barberino Val d’Elsa – eine Städtepartnerschaft in Zeiten des Coronavirus

In diesen Tagen hätten wieder eine Handvoll Mitglieder des Barberino-Vereins Schliersee ihre Koffer gepackt, um für ein verlängertes Wochenende nach Barberino Val d’Elsa, unsere Partnergemeinde in der Toskana, zu fahren und den Wein für den Weinstand am Schlierseer Seefest zu holen. Vielleicht wäre auch ich wieder dabei gewesen, so wie schon vor zwei Jahren, als ich für das Schliersee Magazin darüber berichten durfte, wo der Wein für das Schlierseer Seefest herkommt. Doch das Coronavirus hat alle Planungen für dieses Jahr komplett über den Haufen geworfen.

 

 

Lorenz Knabel, Vorstand des Barberino-Vereins Schliersee, sagt: „Unsere Planungen für dieses Jahr sind momentan offiziell auf ‚hold‘.“ Die Grenzen sind geschlossen, das Weinholen im Moment unmöglich, und aufgrund des Verbots von Großveranstaltungen bis Ende August ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass das Schlierseer Seefest stattfinden wird – und ohne Seefest natürlich auch kein Weinstand. Mit einem Augenzwinkern fügt Lorenz Knabel dann aber noch den einzig positiven Effekt des Ganzen hinzu: „Beim Entfall des Seefests hätten wir länger Zeit, an unserer neuen Weinlaube zu basteln.“ Denn letztes Jahr wurde das Zelt des Vereins durch den Starkregen schwer beschädigt und soll nun durch eine Weinlaube aus Holz ersetzt werden.

Auch der jährliche Schüleraustausch zwischen den Partnergemeinden wird höchstwahrscheinlich nicht stattfinden können, denn selbst dann, wenn es sowohl in Deutschland als auch in Italien demnächst Lockerungen geben wird, werden die Grenzen wohl noch eine ganze Weile geschlossen bleiben.

Wichtiger als alle abgesagten Aktivitäten ist aber, dass es unseren Freunden in Barberino Val d‘Elsa gutgeht, schließlich ist Italien eines der am stärksten vom Coronavirus betroffenen Länder Europas. Da macht man sich verständlicherweise Sorgen um die Freunde dort. Aber zum Glück gehört die Toskana nicht zu den Hotspots in Italien, und so bestätigt Elena Rossi vom Partnerverein „Barberino and friends“: „Per fortuna gli amici del gemellaggio stanno tutti bene e sono con le proprie famiglie a casa.“ – „Zum Glück geht es allen Partnerschafts-Freunden gut und sie sind mit ihren Familien daheim.“

Und „daheim bleiben“ hat in Italien derzeit noch mal eine ganz andere Bedeutung als bei uns. Denn während wir uns hier in Schliersee noch relativ frei bewegen können und zum Beispiel an unseren heiß geliebten Seen spazieren gehen oder Sport treiben dürfen, sind unsere italienischen Freunde an viel strengere Auflagen gebunden. Eva Anichini hat uns ein Video geschickt, in dem sie für uns kurz zusammenfasst, wie die Lage derzeit in Barberino Val d’Elsa aussieht. Die Fallzahlen halten sich in unserer Partnerstadt glücklicherweise in Grenzen, trotzdem müssen sich aber alle an die offiziellen Anordnungen halten. Eva berichtet, dass sie das Haus nur verlassen dürfen, wenn es unbedingt nötig ist oder um zur Arbeit zu gehen. Außerdem müssen sie jedes Mal eine sogenannte „autocertificazione“ bei sich tragen, eine Selbstauskunft zum Ausdrucken, auf der sie schriftlich ausweisen müssen, woher sie kommen, wohin sie gehen und aus welchem Grund. Auch Eva bedauert sehr, dass die Partnerschaftsaktivitäten in diesem Jahr vermutlich nicht stattfinden werden können, hofft aber, dass sich die Lage bald bessern wird und schickt uns allen „un grande abbraccio da parte di tutta la comunità di Barberino-Tavarnelle.” – „eine dicke Umarmung von allen aus der Gemeinde Barberino-Tavarnelle“.

So ärgerlich die Einschränkungen für uns alle in dieser Zeit auch sein mögen und so sehr wir uns ein Wiedersehen gewünscht hätten, sollten wir trotzdem positiv in die Zukunft schauen, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, oder wie Lorenz Knabel es ausdrückt: „Falls doch eine substanzielle Besserung der Lage eintritt, können wir immer noch kurzfristig reagieren. Wein fürs Seefest ist schnell geholt, und auch ein Schüleraustausch ist mit zwei Wochen Vorlauf sicher möglich.“ Die Daumen sind also gedrückt ‒ und die Vorfreude auf das hoffentlich baldige Wiedersehen ist riesig.

 

In diesem Sinne: Bleibt‘s alle gesund, andrà tutto bene ‒ alles wird gut! A presto!

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.

 

 

 

Mundschutz quick & easy – ganz ohne Nähen

Auch wir in Schliersee haben seit Anfang der Woche die Mundschutzpflicht beim Einkaufen. Wir wollen uns gegenseitig schützen. Überall wird fleißig genäht.

 

 

Du hast noch keinen Mundschutz, kannst aber leider nicht nähen und hast schon gar keine Nähmaschine zur Hand? Kein Problem. Ich zeige dir heute eine Mundschutz-Variante ganz ohne Nadel und Faden: quick & easy.

 

 

Du brauchst dafür lediglich eine Schere und ein Stück Stoff, am besten ein altes aussortiertes T-Shirt, das etwas elastisch ist. Der Stoff ist später bequemer zu tragen und franst an den Rändern nicht aus.

 

 

Schneide zuerst ein Rechteck mit den Maßen 18 cm x 36 cm aus. Dann schneide an den Seiten einen etwa 2 cm breiten Streifen, aber bitte nicht ganz durchschneiden. Das werden die Bänder, um den Mundschutz hinter dem Kopf zu binden. Nun brauchst du noch die Löcher für die Ohren. Wähle hier den richtigen Abstand, den auch deine Ohren voneinander haben. Fertig!

Bleib gesund!

 

 

Susanne Viehweger

Dipl. Sportwissenschaftlerin & Outdoor Enthusiast. Arbeitet als Sportlehrerin & Outdoorguide. Mit ihrem eigenen Unternehmen 'Happy Moving Outdoors' (www.happymovingoutdoors.de) vermittelt sie Leidenschaft für den Sport an der frischen Luft.

 

 

 

 

Schliersee: Zeitlang „noch da guadn oidn Zeit“ ‒ NEUERÖFFNUNG

Ender Sarbalkan betreibt sein Mode-Label Zeitlang bereits seit 2018 in Schliersee. Bisher verkaufte er seine T-Shirts, Hoodies und Accessoires online sowie auf Festen und Märkten. Vielleicht hast du ihn letztes Jahr auf dem Seefest gesehen? Ab sofort findest du ihn auch im Bulli-Laden in Schliersee. Enders Mode ist inspiriert von der Schönheit unserer Landschaft mit frischen und bunten Farben. Hol dir den Schlierseer Frühling nach Hause!

 

 

Die gute alte Zeit

Schöne Erinnerungen sind in der momentanen Situation besonders wichtig. Der Name seines Schlierseer Mode-Labels Zeitlang ‒ „noch da guadn oidn Zeit“ ‒ soll an erfreuliche vergangene Momente erinnern und diese ins Gedächtnis zurückholen. „Unsere Generation hat die Chance, die Welt zu verändern. Mit der Kraft der schönen Erinnerungen in unseren Herzen ist dies möglich“, sagt Ender voller Zuversicht.

Neueröffnung im „Bulli-Laden“ in Schliersee am 2. Mai 2020

Hoffnungsvoll ist er auch mit seinem neuen Laden, auch wenn die Situation gerade nicht einfach ist. Die geplante feierliche Eröffnung möchte er zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Er ist erst mal jeden Samstag von 9‒14:00 Uhr im Bulli-Laden neben der Kirche für dich da. Die Öffnungszeiten sind noch nicht endgültig. Du kannst dich aktuell auf Facebook informieren: https://www.facebook.com/zeitlangschliersee Ein persönlicher Besuch im Laden lohnt sich auf jeden Fall – zum Stöbern und auf einen netten Ratsch.

Bitte derzeit nur mit Maske.

Tipp: Wer nicht in Schliersee wohnt oder momentan lieber zu Hause bleibt, kann sich alle Zeitlang-Artikel bequem nach Hause bestellen. Klick dich in den Online Shop: https://zeitlang-schliersee.de

Zeitlang-Produkte werden nachhaltig produziert. Die Stoffe in Bio-Qualität sind fair gehandelt. Beflockt und bedruckt wird regional.

 

 

Zeitlang

Seestraße 6A

83727 Schliersee

Tel.: 08026/3873044

www.zeitlang-schliersee.de

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Schlierseer Frühling im Glas ‒ eingelegte Löwenzahnknospen

Der Frühling zeigt sich in Schliersee gerade von seiner schönsten Seite. Die Wiesen sind wunderbar grün, und überall blüht Löwenzahn. Während sich die meisten Gärtner über den Löwenzahn im eigenen Garten ärgern, leuchtet er auf den Wiesen erfrischend gelb und erfreut das Auge.

 

 

Löwenzahn ist auch gesund

Von der Blüte bis zur Wurzel – du kannst alle Teile des Löwenzahns in der Küche verwerten. Löwenzahn ist sogar gesund, denn er enthält reichlich Vitamin C und Magnesium. Ich sammle heute nur die noch verschlossenen Knospen des Löwenzahns und lege diese in Essig ein. Sauer eingelegte Löwenzahnknospen ‒ ein Schmankerl, das jeden bayerischen Antipasti-Teller aufpeppt. Das geht einfach und ist dennoch etwas Besonderes.

 

Zutaten:

1 Handvoll Löwenzahnknospen
100 ml Wasser
100 ml naturtrüber Apfelessig

Salz, Pfeffer

Einweckglas

 

So geht’s: Wenn du genügend Löwenzahnknospen gesammelt hast, musst du sie waschen und trocken tupfen. Dann kannst du sie mit Salz bestreuen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag das Salz abspülen und die Mischung aus Wasser und Apfelessig kurz aufkochen. Wenn du magst, kannst du auch noch Zwiebeln, Knoblauch oder Kräuter hinzufügen. Dann die Löwenzahnknospen kurz in der Essig-Wasser-Mischung blanchieren und in sterile (ausgekochte) Weckgläser füllen. Kühl lagern.

Etwa zwei Wochen später sind die Knospen durchgezogen und der Frischekick für deine Brotzeit oder deinen Vorspeisenteller.

So kannst du dir den Schlierseer Frühling konservieren und zu einem späteren Zeitpunkt genießen. Viel Spaß!

 

 

TIPP: Wenn du schon Löwenzahnknospen sammelst, nimm doch ein paar mehr mit und schwenke sie ganz kurz in Butter. Mit Salz und Pfeffer würzen – das schmeckt auf frischem Bauernbrot himmlisch.

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Ruhig und verwunschen – das Tufttal in Schliersee

Heute nehme ich dich mit durch das grüne und verwunschene Tufttal. Wir parken auf dem Hennerer Parkplatz und laufen in Richtung Bodenschneid. Langsam, aber stetig geht es bergauf entlang des Bachs.

 

Feen, Elfen und Kobolde

Ich habe selten so viele verschiedene Grüntöne gesehen. Gestern hat es geregnet, und gerade kommt die Sonne heraus. Die moosbewachsenen Bäume sind eine Faszination für sich. Stundenlang könnte ich hier fotografieren und die verwunschenen Bäume entdecken. Ich glaube nicht an Feen, Elfen oder Kobolde. Aber wenn es sie doch gibt, dann leben sie sicher hier in diesem Wald. Das Gurgeln, Glucksen und Rauschen des Bachs und die wenigen einzelnen Sonnenstrahlen, die durch den Wald dringen, verstärken die mystische Atmosphäre.

Zurück über den Lahner Höhenweg

Nach einiger Zeit gelangen wir zur Unteren Krainsbergeralm. Auf einer Bank machen wir Brotzeit. Wir lauschen dem Vogelgezwitscher und genießen die Sonne auf der Almwiese. Von hier geht es entlang der Weide weiter bergauf in Richtung Bodenschneid. Wenig später im Wald zweigen wir allerdings nach rechts in Richtung Hennerer über den Lahner Höhenweg ab. Der höchste Punkt liegt auf 1.150 m Höhe. Aussicht gibt es hier nur wenig, aber der Bergwald ist herrlich. Die frischen hellgrünen Blätter leuchten in der Sonne. Runter geht es durch das Stadeltal zurück zum Hennerer. Nach etwa zweieinhalb Stunden sind wir zurück am Parkplatz. Die Strecke ist ungefähr sieben Kilometer lang. Eine einfache Wanderung, die du auch gut bei schlechtem Wetter machen kannst. Alle Wege sind gut beschildert.

 

 

TIPP: Wenn du jetzt noch Schmankerl vom Schliersee mit nach Hause nehmen willst, solltest du bei Angelika in ihrem Hennerer-Hofladen reinschauen. https://www.hennerer.com/

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Bärlauch, das Kraftpaket aus der Schlierseer Kräuterküche

Bärlauch – schon in dem Wort steckt die Bärenkraft. Nach der Wintersaison ist der Schlierseer Bärlauch das erste Grün, das die Küche verzaubert und gleichzeitig gesund ist. Für die Gesundheit sorgen vor allem seine schwefelhaltigen Verbindungen wie Allicin, Alliin und Flavonoide. Die stecken vornehmlich in den Zwiebelwurzeln und in den Blättern und sorgen für den typischen Bärlauchgeruch.

Wenn ich zurzeit auf meinen Waldspaziergängen unterwegs bin, sieht man überall die schönen grünen Bärlauch-Felder. Auch das Wild bedient sich reichlich, was an den Spuren zu erkennen ist.

 

 

Bärlauch wirkt antibiotisch, pilzhemmend und immunstärkend und ist für mich ein Radikalfänger in meinem Körper. Er räumt auf, fördert die Verdauung, regt die Leber, Galle und den Magen an und ‒ wie mein Vater immer sagte ‒ putzt den Darm. Früher wurde er deswegen auch bei Wurmbefall eingesetzt. Bärlauch enthält unglaublich viel von dem Chlorophyll und verbessert die Blutbildung und die Sauerstoffversorgung. Außerdem hilft er sehr gut bei der Frühjahrskur, der Entgiftung im Körper.

Durch die vielen Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Vitamin A, Eisen, Vitamin B1, Kalium, Mangan, Magnesium, Calcium usw.  verhilft er uns wieder zu „Bärenkräften“.

Um den Bärlauch wirklich zu kennen, ist es ratsam, mal eine Kräuterführung mitzumachen. Hier lernt jeder die Bestimmungsmerkmale und wie vielseitig er in der Küche zum Einsatz kommt.

Heute habe ich euch ein altes Schlierseer Rezept der Oma ausgegraben. Sie hat immer „Bärlauchnudän“ gesagt, heute heißen die begehrten Begleiter „Gnocchi“.

 

Schlierseer Bärlauch-Gnocchi

Rezept für 4 Personen:

  • 500 g gekochte mehlige Kartoffeln
  • 1 EL Kartoffelmehl
  • ½ TL Salz
  • Muskat
  • 2 Eier
  • 100 g frischer Bärlauch

Zubereitung:

Pellkartoffeln kochen, schälen und noch warm durch die Kartoffelpresse drücken. Mehl und Gewürze dazugeben und locker vermischen. Inzwischen die Eier in ein hohes Gefäß aufschlagen, den frischen, gewaschenen Bärlauch dazugeben und mit einem Mixstab mixen. Diese Ei-Bärlauchmasse zu den abgekühlten Kartoffeln geben und daraus einen schönen Teig verkneten. Daraus Stränge formen und mit einer bemehlten Gabel die Rillen in den Teig drücken. Ins kochende Salzwasser geben. Wenn sie nach ca. vier Minuten an die Oberfläche  steigen, sind sie fertig.

Mit einem Seihlöffel rausnehmen. Mein Favorit ist eine schöne Putenkeule dazu. Die Vegetarier können auch einen Frühlingskräutersalat dazu genießen.

Ganz liebe Frühlingsgrüße aus der Schliersee Kräuterküche und guten Appetit.

 

Übrigens ist dieses Rezept ganz leicht mit Kindern zu machen – viel Freude und gutes Gelingen.

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Auf stillen Wegen über dem Schliersee – Kühpass (1109 m)

Heute nehme ich dich mit auf einen ruhigen Weg über dem Schliersee, den Westerberg Höhenweg. Während man auf den meisten Wanderwegen in Schliersee immer Menschen trifft, bin ich auf dem Höhenweg zum Kühpass oberhalb des Sees ganz allein unterwegs. Ich treffe nur ein Reh, das durch die mit Bärlauch bewachsenen Wälder springt.

 

 

Im Frühling mag ich den Höhenweg besonders gern. Es ist nicht mehr so grau und kahl wie im Winter, aber trotzdem kannst du immer wieder einen Blick durch die Bäume auf den See erhaschen, der heute ganz besonders schön türkis leuchtet. Der Ausblick vom Kühpass ist atemberaubend.

Ich starte am Campingplatz und folge der Beschilderung zum Westerberg Höhenweg. Es geht zuerst in Richtung Hennerer, nach dem Stauweiher aber folgst du der Beschilderung links bergauf. Der Weg verläuft einfach, unkompliziert und gut beschildert den Berg hinauf und dann weiter durch den Wald vorbei am Krainsbergkogel. Hier kannst du immer wieder Teile des Schliersees zwischen den Bäumen sehen. An der Abzweigung nach Schliersee zur Rixner Alm (eine Möglichkeit, die Tour spontan abzukürzen) folgst du weiter der leicht steigenden Forststraße. Nach einiger Zeit geht diese in einen schmalen Pfad über und steil hinauf zum Kühpass (1109 m). Hier an der Bank solltest du unbedingt eine Pause einplanen, um den Ausblick zu genießen. Hinunter geht es über den Kühpasssteig zum Dürnbach und weiter auf der Forststraße in Richtung Fischhausen. Von dort kannst du den Weg entlang des Schlierseer Westufers zurück zum Campingplatz wählen.

 

 

Nimm dir genügend Zeit, um die Natur zu genießen. Ich habe vier Stunden gebraucht, aber viele Pausen zum Fotografieren eingelegt.

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Wandern mit Kindern ‒ ein Nachmittag auf der Stockeralm

Heute nehme ich euch mit auf einen Ausflug auf die Stockeralm. Das ist eine wunderschöne Lichtung oberhalb der Josefstaler Wasserfälle in Schliersee-Neuhaus. Die zirka halbstündige Wanderung bietet viele Entdeckungen am Wegesrand und ist besonders mit Kindern gut zu gehen. Wichtig zu wissen: Ihr solltet trittsicher sein und benötigt festes Schuhwerk – am besten Wanderschuhe –, da einzelne steile Anstiege und enge Wegpassagen zu meistern sind.

 

 

Los geht’s im Josefstal im Schlierseer Ortsteil Neuhaus. Einfach der Josefstaler Straße bis zum Ende folgen.


Immer am Wasser entlang

Schon auf den ersten Schritten des Weges begleitet euch das Rauschen des Hachlbachs. Kleine Wasserratten werden jetzt schon die erste Pause einlegen wollen – und runter ans Flussufer klettern. Ich spreche da aus Erfahrung 😉

Weiter geht es über eine sonnenbeschienene Lichtung, bevor ihr eintaucht in die Kühle des Waldes. Hier umfängt euch der feine Wassernebel des Hachlbachs. Millionen von Wassertröpfchen ‒ in dieser Intensität nur entlang fließender Gewässer zu erleben. Zeit, eure Lungen mit frischer Luft zu füllen. Der Energie des Wassers nachzufühlen. Und selbst in den Fluss zu kommen.

 

Kraftvolles Schauspiel der Natur

Nach etwa zehn Minuten Fußweg erreicht ihr den ersten der Wasserfälle. Er ist auch gleich der imposanteste. Wenn ihr ganz nah rangeht, könnt ihr die Kraft des Wassers spüren, dem ohrenbetäubenden Rauschen des herabstürzenden Hachlbachs lauschen. Besonders für Kinder ist das ein beeindruckendes Naturschauspiel. Auch hier gilt wieder: stehen bleiben und staunen.

 

Steiler Aufstieg mit lohnendem Ausgang

Direkt vom Fuße des ersten Wasserfalls führt euch der Wanderweg W14 über einige steile Abschnitte hoch auf die Stockeralm. Je nach Fitness benötigt ihr noch mal 15 bis 20 Minuten für diesen Abschnitt. Es gibt viel zu sehen: Wasserbecken und Stromschnellen, steil abfallende Felswände, über die das Wasser springt, Felsfurchen, in die sich der Hachlbach tief eingegraben hat.

Am Ende des Weges tretet ihr aus dem Schatten des Waldes hinaus aufs Weidegebiet der Stockeralm. Sie ist zwar nicht bewirtschaftet. Die breiten grünen Wiesen bieten aber ausreichend Platz für eine kleine Brotzeit – und für ganz viel Wasservergnügen. Denn der Hachlbach verläuft an dieser Stelle super flach über die Lichtung und ist – mal abgesehen von seiner eisigen Kälte im Frühjahr – sehr gut zugänglich.

 

Steinmännchen im Flussbett

Zum Spielen und Träumen verlocken auch die Steinmännchen, die Besucher aus den Kieseln des Bachs im Wasser gestapelt haben. Das ist eine wunderbar meditative Beschäftigung. Ihr konzentriert euch auf den Moment und kommt zur Ruhe.

Die Kinder und ich haben auch einige Steine aufeinander gestapelt – natürlich immer mit Augenmaß und mit Rücksicht auf die Natur. Denn wir wollen ja weder Bodenerosion auslösen noch den natürlichen Lebensraum der Alpen zerstören.

 

 

Jetzt wünschen wir euch all das Glück der Steinmännchen für diese wilde Zeit. Bleibt gesund ‒ und vielleicht bis bald auf der Stockeralm!

 

Anreise

Um zu den Josefstaler Wasserfällen zu gelangen, folgt ihr der Josefstaler Straße im Schlierseer Ortsteil Neuhaus bis fast zum Ende. Nach der Bäckerei Gritscher (rechte Seite) ist linkerhand der Weg zu den Wasserfällen ausgeschildert.

 

 

 

Sandra Leu

Rheinländerin in Oberbayern. Ist der Liebe gefolgt und hat den Schliersee als Herzensort entdeckt. Freie Redakteurin, PR-Frau und Mama von Zweien. Zeigt Unternehmerinnen und Gründerinnen, wie sie mit Storytelling sichtbar werden und ihre besten Kunden anziehen. Ihr Business: Hallo Heldin! Ihre Kreativitätstechnik: die Joggingrunde um den See.

 

 

 

Grünes Gold – Schlierseer Bärlauchpesto

Wenn du momentan durch die Schlierseer Wälder wanderst, strömt dir überall eine kräftige Knoblauchnote entgegen. Der Bärlauch wächst in Hülle und Fülle.

Vitaminreich, gesund und einfach bei uns in der Natur zu ernten. Der Bärlauch enthält sogar Substanzen, die das Immunsystem stärken.

 

 

Nicht mit Maiglöckchen verwechseln

 Wer den Bärlauch selbst sammeln möchte, sollte jedoch aufpassen. Er kann leicht mit den giftigen Maiglöckchen und den ebenso giftigen Herbstzeitlosen verwechselt werden. Und das kann richtig gefährlich werden. Wer also zweifelt, sollte lieber zum Gemüsehändler seines Vertrauens gehen. Auch im gut sortierten Supermarkt findest du Bärlauch.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, den Bärlauch zu verwenden. Ich mag am liebsten Bärlauchpesto. Das kannst du wirklich leicht selbst herstellen und dir so den Schlierseer Frühling nach Hause holen.

 

Mein Lieblingsrezept:

2 Bund Bärlauch
50 g Pinienkerne (oder Walnüsse)
100 g Parmesan
100 ml Olivenöl
Salz und Pfeffer

Den Bärlauch waschen und trocken tupfen, die Pinienkerne in der Pfanne ohne Fett leicht anrösten und den Parmesan mit einer Reibe frisch hobeln. In einem Mixer alle Zutaten zu Pesto verarbeiten, mit Salz und Pfeffer abschmecken und in ein Gläschen abfüllen.

Das Bärlauchpesto schmeckt zu Pasta genauso wie zu einem frischen Bauernbrot.

 

 

Besonderer Tipp: Andreas Essendorfer hat Bärlauch-Meerrettich im Programm. Das ist der Kick für deine Sahnesoße zum Tafelspitz. https://www.essendorfer.de/search?sSearch=b%C3%A4rlauch

Viele Produkte rund um den Bärlauch bekommst du auch bei Angelika im Hennererhof in Schliersee. Auch Bärlauchpesto! https://www.hennerer.com/

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Schliersee am Screen: Vorfreude tanken am Bildschirm

Ob Wanderung oder Mountainbiketour, ob Familienausflug oder Seeromantik zu zweit: Noch immer verhindern umfassende Ausgangsbeschränkungen, dass ihr den Schliersee derzeit live genießen könnt. Für alle, die die SEEN-sucht plagt, zeige ich hier die besten Tipps, wie ihr zumindest digital zum Schliersee reisen könnt. Also: Mixt euch noch schnell einen Gin Chilla nach dem Rezept des Schlierseer Strandbads – https://magazin.schliersee.de/gin-chilla-un-aperitivo-bavarese-das-kultgetraenk-am-schoenen-schliersee/ –, klappt den Bildschirm auf und genießt eure Lieblingsplätze am See auf dem Screen.

 

 

#1: Tripadvisor – der „ultimative Reisebegleiter“

Tripadvisor ist eine Bewertungsplattform für Restaurants, Hotels und Freizeitaktivitäten. Klar, dass die Destination „Schliersee“ nicht fehlen darf: Dieser Artikel listet die sieben Top-Sehenswürdigkeiten am See auf – von der Destillerie Slyrs über das Markus Wasmeier Freilichtmuseum und die Josefsthaler Wasserfälle bis hin zum Strandbad Schliersee. Lasst euch von den vielen schönen Bildern inspirieren, lest euch die Bewertungen durch – und sammelt schon einmal die eine oder andere Idee für euren nächsten Ausflug an den See.

 

https://www.tripadvisor.de/Attractions-g198555-Activities-Schliersee_Upper_Bavaria_Bavaria.html

 

#2: Webcams – der See im Echtzeit-Stream

Der April hat uns am See schon mit sommerlichen Temperaturen um die 20 Grad verwöhnt. Und uns nach dem Osterwochenende noch einmal mit schneeüberzuckerten Wiesen bis hinunter zum Seeufer überrascht. Wer wissen möchte, wie es jetzt gerade bei uns ausschaut, der wirft am besten einen Blick auf die Webcams rund um den Schliersee.

Einen meiner liebsten Ausblicke, das klassische See-Berge-Panorama, genießt ihr mit der Webcam des Schlierseer Cafés Milchhäusl aus Blickrichtung Kurpark: https://www.milchhaeusl-schliersee.de/#7

Einen wunderschönen Überblick von oben bekommt ihr mit der Webcam der Schliersbergalm: https://www.schliersbergalm.de/thewebcam.html

Und auf dieser Seite hat die Touren- und Wanderplanungsplattform Bergfex noch einmal alle Webcams der Region Schliersee-Neuhaus-Spitzingsee gesammelt. Einfach aufrufen, auswählen und ins Schwärmen geraten: https://www.bergfex.de/sommer/schliersee-neuhaus-spitzingsee/webcams/

 

#3: Facebook – Austausch mit Gleichgesinnten

Wenn wir über “online” sprechen, dürfen natürlich auch die sozialen Netzwerke nicht fehlen. Bei Facebook gibt es unterschiedliche öffentliche Gruppe von und mit Schliersee-Fans. In der offiziellen „Schliersee“-Gruppe teilen wir regelmäßig inspirierende Bilder sowie alle neuen Videobeiträge des Schliersee Magazins Online: https://www.facebook.com/schliersee/

Eine zweite spannende Gruppe ist die „Schliersee.Bayern“. Hier treffen sich Touristen, Einheimische und Schliersee-Fans, um Videos, Bilder, Ideen und Themen rund um den See zu teilen: https://www.facebook.com/groups/schliersee.bayern/

Und in Corona-Zeiten wichtig: die Gruppe „Schliersee Lieferservice und Online-Einkauf“. Zum einen interessant für alle, die nahe Schliersee zu Hause sind – und sich ab und an mit kulinarischen Schmankerln zum Mitnehmen eindecken möchten. Zum anderen natürlich für alle, die den Schlierseer Einzelhandel mit Gutscheinkäufen oder Online-Bestellungen unterstützen möchten: https://www.facebook.com/groups/352652825638793/

 

#4: Instagram – inspirierende Bildwelten vom See

Bilder, Videos und Stories aus der Region findet ihr bei Instagram unter dem Hashtag #Schliersee. Hier kommen meine drei spannendsten Accounts aus der Region:

 

Sonja Gruber ist als @berghex_ rund um Schliersee und Spitzingsee unterwegs – oft mit ihrem Moutainbike. Sonja ist absolute Romantikerin und zeigt euch die schönsten Plätze und Impressionen vom und am Wasser: https://www.instagram.com/berghex_/

Laura Boston Thek alias @laurabostonthek ist eine wunderbare Fotografin aus der Region. Sie hat einen ganz eigenen Stil, den ich sehr liebe. Laura ist täglich mit ihrem Hund Bärli rund um See und Berge unterwegs. Alle ihre Fotos atmen eine ganz besondere Atmosphäre, seht selbst: https://www.instagram.com/laurabostonthek/

Silke Kreuz betreibt den Account für die Bergliebhaber unter euch. Unter @gipfel.s_kreuz macht sie die Gipfel der Schlierseer und Spitzingseer Berge unsicher und liefert euch die besten Bergpanoramen auf Instagram: https://www.instagram.com/gipfel.s_kreuz/

 

Übrigens: Die schönsten Instagram-Accounts rund um Schliersee und Spitzingsee habe ich euch ausführlich in einem eigenen Beitrag vorgestellt: https://magazin.schliersee.de/die-vier-spannendsten-instagram-accounts-vom-see/

 

#5: Das Schliersee Magazin – digitales Zuhause am See

Nicht zuletzt möchte ich euch natürlich unser eigenes Angebot ans Herz legen, das Schliersee Magazin Online. Meine Kolleginnen und Kollegen zeigen euch die Region Schliersee/Spitzingsee aus ihrer ganz persönlichen Sicht:

Mit dabei ist zum Beispiel Angelika Prem, Kräuterpädagogin und Seniorwirtin am Hennererhof. Angelika kennt sich ganz besonders mit der Pflanzen- und Kräuterwelt aus – und teilt immer wieder schmackhafte Rezepte aus ihrer Schlierseer Kräuterküche mit euch: https://magazin.schliersee.de/author/angelika/

Judith Weber, Redakteurin und Fotografin, nimmt euch mit auf wunderschöne Spaziergänge rund um Schliersee und Spitzingsee. Und hat außerdem alle Neuigkeiten aus der Gemeinde für euch: https://magazin.schliersee.de/author/judith-weber/

Katharina Fitz, freiberufliche Redakteurin, Sprecherin und Schauspielerin, widmet sich den kulturellen Themen rund um Schliersee und Spitzingsee – vom Big-Band-Konzert bis hin zu den besten Büchern aus der Region: https://magazin.schliersee.de/author/katharina/

Susanne Viehweger, Dipl. Sportwissenschaftlerin mit eigenem Outdoor-Unternehmen, bringt euch mit sportlichen Aktivitäten rund um See und Berge in Bewegung. Und hält euch gerade auch indoor fit: https://magazin.schliersee.de/author/susanne-viehweger/

 

Das ist natürlich nur eine kleine Auswahl unserer vielen spannenden Themen. Unter https://magazin.schliersee.de berichten noch mehr fantastische Kolleginnen und Kollegen für euch aus der Region. Vorbeischauen lohnt sich, denn es gibt beinahe täglich neue Beiträge und Videos für euch.

 

Ich wünsche euch viel Spaß mit Schliersee am Screen. Und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen „in echt“ am See!

 

 

Sandra Leu

Rheinländerin in Oberbayern. Ist der Liebe gefolgt und hat den Schliersee als Herzensort entdeckt. Freie Redakteurin, PR-Frau und Mama von Zweien. Zeigt Unternehmerinnen und Gründerinnen, wie sie mit Storytelling sichtbar werden und ihre besten Kunden anziehen. Ihr Business: Hallo Heldin! Ihre Kreativitätstechnik: die Joggingrunde um den See.