Eisheiligen and Spring’s Folkloric Lesson

A bitter spring snow storm is a great reminder of the importance of listening to certain local folklore. One of my first homes in Germany was a cozy garden apartment and I spent many a day puttering around the garden with the my landlord’s elderly father.  He taught me many wonderful folk stories and many I still follow to this day.

One evening while we raced about finding containers and blankets to tuck in and protect our new little plants from the dropping temperatures and icy precipitation I was reminded of one very important lesson I was taught those many years ago. Here in Germany there are weather saints called the “Eisheiligen”, who dictate when you should begin your spring planting.  They serve an important purpose because it is easy to get lured by beautiful early spring sunshine to start plotting and planting your garden. Especially after a long hard winter.

The Eisheiligen are so important here in Germany that they have their own calendar which tells you when it is safest to plant each year. Not only do they have a calendar but they have names and their particular date which are as follows for 2017:

Termine 2017

  • Mamertus – Thursday, 11. Mai 2017
  • Pankratius – Friday, 12. Mai 2017
  • Servatius – Saturday, 13. Mai 2017
  • Bonifatius – Sunday, 14. Mai 2017
  • Kalte Sophie – Monday, 15. Mai 2017

For European farmers and gardeners 20-25 May seems to be the magical date deemed safe enough for animals to come out of the barns as well as seedlings to be planted. I have always wondered about this because many times people believe the first day of May to be the beginning of frost free time. But if you get the chance, you often see safe inside neighbors garages abundantly planted flower boxes waiting for the right date to be put out on display.

Creating those amazing flower boxes is an article for another day. Right now, as I sit here watching the snow fall I think I will put another log on the fire and go find my warm winter clothing I obviously put away too soon.

 

 

Laura Boston-Thek

American artist, photographer and professional wanderer who, after 20 years of roaming, put down roots in a 100 year old Bavarian farmhouse and fell in love with the Alpine village and its residents (both 2-legged and 4-legged).

 

 

 

Fotoausflug mit Hunden in die Valepp

Trübes Wetter, sechs Grad Temperatur ‒ was kann man da unternehmen? Vielleicht in die Vitaltherme oder in ein Museum?

Als Hundeherrchen stellt sich die Frage nicht, natürlich geht es raus in die Natur, meinezwei Labradore wollen sich bewegen! Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung …

Wir fahren hinauf zum Spitzingsee und wollen uns von dort in die Valepp begeben. Meine Kamera ist sowieso immer dabei, damit ich, wenn sich ein schönes Motiv zeigt, nicht vor der Situation stehe: Hätte ich nur meine Kamera dabei!

Postkartenfotos werde ich heute wohl eher nicht hinbekommen; wolkenverhangene Berge und eine weitgehend graue Landschaft nach dem Winter sind da nicht die besten Voraussetzungen ‒ Zeit, ins Detail zu gehen. Bei genauem Hinsehen entdeckt man, wie die ersten Blütenstände vom Pestwurz aus der Erde kommen, das Gras streckt seine grünen Sprösslinge durch die verdorrten Überreste vom Vorjahr und vieles mehr.

Mit den Hunden habe ich ohnehin immer ein lebendiges Motiv dabei, und wenn die Natur nicht viele Farben zu bieten hat, dann mache ich eben grafisch interessante Schwarzweiß-Aufnahmen.

Meine Ausrüstung besteht heute aus der Canon EOS 5D Mark III und dem 50 mm 1,4 Normalobjektiv, also kein Zoom, kein Weitwinkel, kein Tele, einfach nur der Blickwinkel, der sich ungefähr unserem Auge bietet. Diese Reduktion auf das Wesentliche hat seinen eigenen fotografischen Reiz ‒ ich bin gezwungen, mir über den geeigneten Bildausschnitt mehr Gedanken zu machen und mich auch mal zu Fuß in die richtige Position zu begeben.

Die Ausrüstung spielt aber eigentlich gar keine so große Rolle, auch mit einfachen Kameras und mittlerweile sogar mit dem Handy lassen sich schöne Fotos machen. Wenn man den Blick auch mal von den plakativen Motiven weglenkt und sich genauer umsieht, kommen spannende Aufnahmen heraus, egal bei welchem Wetter.

Ich habe heute vorwiegend mit geöffneter Blende 1,4 bis 2,8 fotografiert. Man erhält so nur einen kleinen Bereich des Bildes, der wirklich scharf ist, lenkt aber den Blick auf das Wesentliche.

Wir begeben uns vom Parkplatz am Spitzingsee auf den Fußweg Richtung Valepp. Den Hunden ist das Wetter egal, es gibt viel zu schnuppern und zu erkunden. 200 Meter, nachdem wir an der Klausenhütte links abgebogen sind, öffnet sich vor den Augen die Valepp mit ihren Almen ‒ immer wieder ein imposanter Blick! Heute sieht man die Berge halt nicht so gut, wir verharren immer wieder und suchen nach Motiven im Kleinen. Das ist übrigens gelebte Entschleunigung, ich glaube, den meisten Wanderern entgeht so manches liebenswerte Detail, wenn sie nur schnell von A nach B hetzen.

Arnie und PeeWee, so heißen meine beiden Foxred-Labradore, entdecken die allerletzten Schneefelder und jagen durch den Firn ‒ Hunde lieben Schnee einfach! (Uns Menschen ist es langsam ganz recht, wenn der Winter vorbei ist.)

Wir biegen direkt da, wo die Abfahrt vom Roßkopf den Berg herunterkommt, links ab und folgen dem kleinen Bachlauf. In kleinen Kaskaden fließt er Richtung Valepp, vereinzelt sind da auch Gumpen zu finden. Die Hunde stürzen sich in die Fluten, ich warte lieber noch sechs bis acht Wochen, bis die Temperatur nicht mehr ganz so arktisch ist.

Die kleinen Wasserfälle lichte ich in zwei verschiedenen Belichtungszeiten ab, einmal ganz kurz mit 1/1000 sec. einmal lang mit ¼ sec. Mit der kurzen Belichtungszeit friere ich die Bewegung des Wassers ein, mit der langen entsteht ein milchiger Fluss ‒ da muss jeder selbst entscheiden, was ihm besser gefällt.

Normal bräuchte ich für die lange Belichtungszeit ein Stativ, moderne Kameras haben allerdings Bildstabilisatoren eingebaut, sodass man es bei ruhiger Hand noch einigermaßen hinbekommt. Sehen tut man es allerdings, unweigerlich wackelt man immer etwas, auch mit ruhigen Chirurgenhänden.

Eine alte Holzbrücke kreuzt unseren Weg, der Zahn der Zeit hat seine Geschichten in das Holz geschrieben ‒ schon wieder tolle Ansichten und etwas Zeit zum Verweilen.

Es lohnt sich auch, sich die über die Valepp verteilten Almhütten genauer anzusehen, hier entdeckt man so manches interessante „alpenländische“ Motiv.

Über die Wiesen geht es zur Albert-Link-Hütte. Wer mag, kann sich hier von der anstrengenden Fotografiererei erholen und sich stärken. Über die Teerstraße geht es dann wieder hinauf zum Spitzingsee, den wir nach zehn leichten Minuten bergauf wieder erreichen. Ich denke, ich habe einige ganz spannende Bilder im Kasten!

Es lohnt sich, nicht nur die Szenen abzulichten, die schon Tausende vor einem in mehr oder minder guter Qualität fotografiert haben, sondern gerade an Tagen mit Schmuddelwetter kann man, auch durch die weniger ausgeprägten Lichtkontraste, sein fotografisches Auge schulen.

Es lohnt sich übrigens genauso, die Fotos nicht in Rekordzeit durchzuklicken, sondern auch hier etwas zu verweilen und zu schauen 🙂

Zur Wanderung: Entfernung 3-4 km, leichtes Gelände, festes Schuhwerk empfehlenswert

Dauer: je nachdem, bei wie vielen Motiven man stehen bleibt, 45 Min. bis 1 ½ Stunden

Man kann den Weg an der Valepp auch bis zum Blecksteinhaus weitergehen und dann auf dem Rückweg auf den Wiesen am Fluss neben der Teerstraße nach weiteren Motiven Ausschau halten; die Route beträgt dann 5-6 km

 

 

Jens Pohl

Jens Pohl ist selbstständiger Tierarzt in der Kleintierpraxis Hausham. In seiner Freizeit ist er viel mit seinen beiden Foxred-Labradoren PeeWee und Arnie in der heimischen Natur unterwegs, die Kamera ist immer dabei. Er ist Mitglied im Tennisclub Schliersee, im Fischereiverein Schliersee und in der Skizunft Neuhaus. Viele seiner Bilder sind auf seinem Blog SEHSTÄRKE bei Facebook zu sehen.

 

 

 

Frühlingserwachen – eine Bilderreise durch das Blütenmeer am Schliersee

Frühling

Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell?
Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell?
Und als ich so fragte, da murmelt der Bach:
,Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!‘

Was knospet, was keimet, was duftet so lind?
Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind?
Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain:
,Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!‘

Was klingelt, was klaget, was flötet so klar?
Was jauchzet, was jubelt so wunderbar?
Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug:
,Der Frühling, der Frühling!‘ — da wusst‘ ich genug!“

Von Heinrich Seidel
(1842−1906)

Der Winter ist vorbei, und die Natur erwacht aufs Neue … Der Frühling ist da! Wer mit offenen Augen durch unsere schöne Landschaft wandert, sieht es überall sprießen. Kleine Wunder blühen auf! Die Sonne scheint schon warm, und es ist eine Freude, in die bunte Farbenwelt einzutauchen und dabei die frische Luft einzuatmen.

Noch sind es eher die kleinen Blüten, die erscheinen, sich auf den Wiesen und unter Büschen verbreiten und mit ihrem Charme verzaubern. Aber bald schon werden sich auch die Bäume in ihrer vollen Blütenpracht zeigen.

Machen Sie es wie ich und nehmen Sie sich eine Auszeit in dieser wunderschönen Frühjahrszeit. Öffnen Sie sich für die Schönheit der Natur, schnuppern Sie den Duft, der in der Luft liegt. Lassen Sie sich das laue Lüftchen um die Nase wehen … und Sie werden erleben, um wie viel entspannter Sie danach wieder dem Alltag trotzen können!

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Walter Alkofer – fast 5 Jahrzehnte Einsatz für die Lawinenkommission Schliersee

Oft hatte ich zuvor seinen Namen gehört oder gelesen, heute darf ich ihn endlich persönlich kennenlernen: Walter Alkofer, der 74-jährige Schlierseer, sitzt neben mir am Tisch und erzählt von seinem erlebnisreichen Leben und seiner langjährigen Tätigkeit als ehrenamtlicher Leiter der Lawinenkommission Schliersee. Walter Alkofer erklärt mir zunächst die Aufgaben der Lawinenkommission. Sie sei ein ortskundiges und besonders bergerfahrenes Expertenteam, welches den jeweiligen bayerischen Gemeinden und Landratsämtern in Bezug auf Sicherung der lokalen Verkehrswege vor Lawinenabgängen beratend zur Seite steht und ggf. Sperrungen von Straßen und sonstigen öffentlichen Verkehrswegen empfiehlt. Hört sich sehr interessant an.

Als gebürtiger Niederbayer kommt er als junger Polizeibeamter in den Landkreis Miesbach und wird wenig später „Sachbearbeiter und Beauftragter für gebietsbezogene Bergunfälle“. Als Ehemann und Vater von drei Söhnen und mit erheblich eingeschränkter Freizeit für seine Bergleidenschaft wirkt er 23 Jahre als Verkehrserzieher für Kinder und Jugendliche im Landkreis. Nicht selten untersucht er – oftmals sogar in seiner Freizeit ‒ Schulwege auf ihre Verkehrssicherheit, gibt den Kommunen Empfehlungen zur Verbesserung derselben und veranstaltet auch entsprechende Fortbildungen für Erwachsene.

Bei einem Motorradausflug zum Spitzingsee kommt er im August 1969 nach dem Absturz eines jungen Bergwanderers an der Brecherspitz durch Zufall als Erster zum Unfallopfer. Spontan, ohne angemessenes Schuhwerk und sonstige Bergausrüstung leistet er im sehr steilen Absturzgelände des Brechspitzkars erste Hilfe und benachrichtigt umgehend die Schlierseer Bergwacht, die wenig später nur noch eine Totenbergung durchführen kann. Die Schlierseer Bergretter überreden Walter, Mitglied in ihrer Bergwachtbereitschaft zu werden. Ein Jahr später gehört er zur Lawinenkommission Schliersee, die bereits 1966, also drei Jahre zuvor, gegründet wurde ‒ sicherlich als Folge der furchtbaren Lawinenkatastrophe im Mai 1965 am Schneefernerhaus unterhalb der Zugspitze, bei der damals zehn Menschen starben und 21 unter meterhohen Schneemassen schwer verletzt wurden. Im Jahr 1967 wird in München der Lawinenwarndienst Bayern gegründet, der bis zum heutigen Tag während der Wintersaison täglich sehr detaillierte Informationen über die aktuelle Lawinensituation veröffentlicht (http://www.lawinenwarndienst-bayern.de).

Walter Alkofer wirkt jetzt etwas nachdenklich; er erzählt mir von Problemen, die verordnete Straßensperrungen aufgrund akuter Lawinengefahr nach sich ziehen. Im Besonderen sind hier die Sperrungen der Spitzingstraße zu erwähnen. Auf die Menschen und speziell die Gastronomie des Schlierseer Ortsteils Spitzingsee stießen sie damals auf gar kein oder nur sehr wenig Verständnis. So muss Alkofer nicht selten auch vor seiner Ernennung zum Obmann der Lawinenkommission Schliersee ‒ quasi vertretend für andere ‒ gegenüber der Marktgemeinde diese ziemlich unbeliebte Empfehlung aussprechen, die ihm oft viel Kritik, Ablehnung oder gar Anfeindungen einbringt. Alkofer: „Straßensperrungen sind bis zum heutigen Tag sehr unpopulär und daher problematisch.“ Anfang der 1980er-Jahre kommt endlich die angeforderte stabile Schrankensicherung zur Spitzingstraße, die erhebliche Proteste der Anwohner im Ortsteil Spitzingsee nach sich zieht.

Während der vielen Jahre als Obmann der Kommission wird die Sicherung der Verkehrswege kontinuierlich verbessert. Mittlerweile verfügt die Straße hinauf zum Spitzingsee über mehrere Sprengvorrichtungen, die als die modernsten Lawinensprenganlagen Bayerns gelten. In manchen speziellen Veröffentlichungen werden sie sogar als die fortschrittlichsten Europas bezeichnet, sodass lawinenbedingte Sperrungen dieser Straße in aller Regel der Vergangenheit angehören. Neben der regelmäßigen Beobachtung der Schnee- und Wettersituation, neben Geländebegehungen, dem Graben von Schneeprofilen zur Überprüfung des Schneedeckenaufbaus und sonstigen notwendigen Arbeiten draußen gibt Walter Alkofer auch Lawinenkurse in Theorie und Praxis. Sein Arbeitsgebiet ist ziemlich groß: Neben der erwähnten Spitzingstraße liegen neben weiteren Verkehrswegen wie z. B. der Trautweinweg hinauf zur Oberen Firstalm und auch die Straße entlang der Valepp bis zur Gemeindegrenze Rottach-Egern sowie das gesamte Schlierseer Pistengebiet einschließlich Roßkopf und Grünseeabfahrt in der Zuständigkeit der Lawinenkommission Schliersee.

Seine langjährigen Erfahrungen in den Bereichen „Lawinenschutz und Schutzwaldsanierungsmaßnahmen“ vermittelt er gelegentlich auch an Geografiestudenten für ihre bevorstehenden Studienabschlüsse. Fast ein wenig stolz erklärt er, dass die Münchner Zentrale des Lawinenwarndienstes für Versuche und Tests von innovativen Verbesserungen ihn bzw. seine winterlichen Schlierseer Berge bevorzugt. Auch für die Gäste-Information Schliersee ist er einige Jahre bis zum Herbst 2010 als Wanderführer im Einsatz.

Mit etwas Wehmut beobachtet er gegenwärtig nicht nur den extremen Skitourenboom und die Entwicklung des winterlichen Tourengehens allgemein, sondern auch das Verhalten der dazugehörigen Protagonisten. „Mir scheint, als sei der notwendige Respekt vor den Gefahren der winterlichen Natur den Menschen ein wenig verloren gegangen. Sie schalten Pulsuhr und GPS ein, danach den Ohrhörer ihres Handys, und dann geht‘s schnellstmöglich in Richtung Gipfel.“ Alkofer weiter: „Auch in unserer dreizehnköpfigen Lawinenkommission Schliersee wird es allmählich etwas schwieriger. Nur noch wenige haben bei dieser ehrenamtlichen Tätigkeit genügend Zeit und auch die Fitness, regelmäßig zum Check ins Gelände zu gehen. Eigentlich ist dieses Ehrenamt nur für rüstige Rentner/Pensionäre oder Angestellte/Beamte des öffentlichen Dienstes geeignet.“

Kurz vor Weihnachten, im Dezember 2011, erhält Walter Alkofer als Leiter der Lawinenkommission Schliersee im Innenministerium der Bayerischen Staatskanzlei das „Bundesverdienstkreuz am Bande“ – eine besondere Auszeichnung des Bundespräsidenten. Ich denke, der Schlierseer Walter Alkofer hat sich diese großartige Auszeichnung ganz besonders verdient!

 

Eckehard Radehose

Eckehard Radehose In Schliersee zuhause, extrem berg- und reisesüchtig seit seinem 6. Lebensjahr. Dipl. Kartograph, Journalist und langjähriger Trekking- und Expeditionsleiter mit Vorliebe für besonders hohe Gipfelziele. An die 2.500 Gipfelbesteigungen weltweit und weit über 1.000 Skitouren. Mein bevorzugter Ort: Gipfel der Baumgartenschneid bei Sonnenuntergang mit einem Glas Rotwein.

 

 

 

Freddie – die raffinierte Rabenkrähe vom Schliersee

Vor acht Jahren ‒ es war gerade Winter und bitterkalt ‒ bemerkte ich an der Schlierach eine junge Rabenkrähe, die im Schnee nach Nahrung suchte. Ich war damals wieder einmal mit meinem Hund unterwegs und hatte deshalb Leckerlis dabei. Ich legte für die Krähe ein Leckerli auf einen der Weidezaunstempen am Schlierachwegerl, und als ich weit genug entfernt war, holte es sich die Krähe und flog davon. Seit Jahren gehe ich dort regelmäßig mit dem Hund spazieren, und im Laufe vieler Jahre entwickelte sich so ein persönliches Vertrauensverhältnis zwischen der Krähe, mir und meinem Hund.

Bis heute ist mir unklar, ob es sich bei der Krähe um ein Männchen oder um ein Weibchen handelt, aber irgendwann sprach ich sie spontan und ohne großes Nachdenken mit „Freddie“ an, einer Kurzform, die sowohl für Friedrich als auch für Friederike steht. Durchaus zutreffend wäre ebenso eine Wortkombination aus „frech“ + „ready“ = „Freddy“.

Freddie sieht mich längst mit dem Auto kommen, noch bevor ich auf dem Schlierachparkplatz parke, um dort wie gewöhnlich an der Schlierach mit Hund Riggi Gassi zu gehen. Freddie wartet irgendwo versteckt, bis ich ausgestiegen bin, und umflattert und begleitet mich bei meinem Spaziergang so lange, bis ich wieder ins Auto einsteige und nach Hause fahre.

Nach all den Jahren traut sich Freddie nun bis auf einen halben Meter an mich heran, aber nur wenn ich alleine bin ‒ und so mancher Passant wird im Vorübergehen bestimmt von mir annehmen, dass ich verrückt sei, wenn ich gerade irgendwo stehe und mich wie selbstverständlich mit einer Krähe unterhalte: „Da isser ja, der Freddie, der alte Bazi, geh halt amoi her …“ (siehe Video …)

Freddie hat sich gut entwickelt und sich ein eigenes Revier ringsum den Parkplatz an der Schlierach erobert. Von seinem Nistbaum aus behält er stets alles „unter Kontrolle“, und Eindringlinge wie Elster oder Wanderfalke entdeckt er sofort und vertreibt sie. Da hat er dann verständlicherweise plötzlich auch keine Zeit mehr für mich.

Nach wenigen Jahren wurden aus einer Krähe schnell mal bis zu sechs Familienmitglieder, die mir Freddie natürlich allesamt vorgestellt hat. Übrigens, ein Krähenpaar bleibt ein Leben lang zusammen. Rabenkrähen können gut 15 Jahre alt werden und gehören trotz ihrer Größe zur Gruppe der Singvögel.

Freddies neuester Spaß ist es, mich von hinten dicht anzufliegen und mich beim Überfliegen kaum spürbar an meinem Hut zu streifen, dann setzt er sich souverän auf einen Aussichtspunkt und schaut mich recht frech-amüsiert an ‒ vielleicht lacht er mich insgeheim aus, weil ich in seinen Augen „immer noch nicht fliegen kann“. Ähnliche Scherze erlaubt er sich auch mit meinem Hund Riggi, welcher dies – inzwischen in die Jahre gekommen ‒ gelassen duldet. Beispielsweise landet Freddie gerne geschickt hinter Hund Riggi, hüpft dann schelmisch gebückt von hinten auf ihn zu und tut so, als wolle er ihn in den Hintern zwicken (siehe Video).

Bis heute hält Freddie respektvollen Abstand vor fremden Personen, seine natürliche Scheu vor den Menschen hat er Gott sei Dank nie verloren, er ist ein Wildtier geblieben.

Durch Unkenntnis und aus finstersten Fantasien menschlicher Abgründe heraus entstanden in grauer Vorzeit üble Schauergeschichten über Rabenvögel, Galgenvögel, Pechvögel, die sich bis in unsere Zeit zu halten scheinen. Aus eigener Erfahrung kann ich überzeugt sagen: Alles nur dummes Geschwätz ‒ nur weil sie schwarz gefärbt sind, manchmal im Müll wühlen oder für manche Menschen unheimlich und laut krähen! Erst wenn man sich unvoreingenommen mit Rabenkrähen beschäftigt, wird man schnell feststellen, wie intelligent sie sind und dass sie ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten leben. Und so bin ich durch selbst erlebte Beobachtungen zu einem verständnisvollen Freund dieser außergewöhnlichen Vogelart geworden.

Wie viele Jahre werden wir uns wohl noch an der Schlierach begegnen, der Freddie und ich?
Ob der Freddie es wohl auch spürt ‒ „für einen Moment das Glück Schliersee“?

Fotos+Text: 27.3.2017 Helmut Jenne sen.

Weiterführende links:

LBV-Oberbayern über Rabenkrähen:

http://oberbayern.lbv.de/voegel-und-artenschutz/rabenvoegel/die-rabenkraehe.html

 

 

Helmut Jenne

Auf seinen Streifzügen durch die Natur ist sein Fotoapparat ein ständiger Begleiter. Helmut Jenne, wohnhaft in Schliersee, ist Musiker und EDV-Fachmann, Fotokünstler und Naturliebhaber. Mit seinen Fotos dokumentiert er seine Erlebnisse auf sehr natur- und heimatverbundene Weise, und so entstehen - trotzdem weltoffen - tief empfundene Momente und Blicke auf Landschaften, Pflanzen und Tiere der Berg- und Seenwelt rund um Schliersee.

 

 

Abenteuerliche Mondscheinwanderung auf Schneeschuhen in der Valepp

Seit ich hier lebe, wollte ich immer schon mal das Schneeschuhwandern ausprobieren. Dabei bin ich auf den Wildnispädagogen Horst Jenicek der Firma „Wildpfade Erlebniswerkstatt“ gestoßen. Die Tour „Nachtwandeln auf Schneeschuhen“ weckt mein Interesse, und ein paar Nächte nach unserem Telefonat geht es bereits los …

Wir treffen uns im Arabella Alpenhotel in Spitzingsee. Stefanie und ich werden kurz in die Nutzung von Schneeschuhen eingewiesen, und dann laufen wir auch schon los Richtung Valepp ‒ ein Gebirgstal südlich des Spitzingsees. Sobald wir den Weg verlassen, schnallen wir die Schneeschuhe an und wandern zwischen den vereinzelten Almhütten hindurch. Es ist fast Vollmond, und so wie er durch die Wolken scheint, befinden wir uns in einem glitzernden Winter Wonderland. Man hört nur das Knirschen der Schneeschuhe auf der gefrorenen Schneedecke und das Rufen zweier Käuze. Wer weiß, was sie sich zu erzählen haben?

Horst ist sehr naturverbunden und teilt sein Wissen gerne mit uns. Im Mondlicht stoßen wir auf verschiedene Fährten und versuchen uns mithilfe der Stirnlampen als Fährtenleser. Welches Wild hat hier und dort die Lichtung überquert? In welche Richtung war es unterwegs, und lief es eher gemächlich oder schnell? Es ist spannend, und wir erfahren, woran man beispielsweise die Spuren von Rotwild, Dachsen und Füchsen unterscheiden kann. Alle drei Abdrücke sind uns auf unserem Weg begegnet. Horst ist es ein Anliegen, anderen Menschen die Natur durch intensive Erlebnisse wieder nahezubringen und deren Wahrnehmung bewusst auf das momentane Erleben zu richten. Wir bleiben immer wieder stehen, um die Geräusche wie das Rauschen des Wassers, das Knacken von Zweigen oder auch das vollständige Fehlen von Geräuschen auf uns wirken zu lassen. Ein Gefühl von Entschleunigung und Entspannung stellt sich bei uns ein, worüber wir sogar die Zeit vergessen und insgesamt fast vier Stunden unterwegs sind.

Stefanie und ich lernen in dieser Zeit viel über wichtige Techniken beim Bergauf- und Bergabgehen sowie beim Überqueren von Wasserläufen, welche durch Tauwasser entstehen und immer wieder unseren Weg kreuzen. Letzteres ist abenteuerlich, denn keiner von uns möchte sich auf einmal 50 cm tiefer im knöcheltiefen Wasser wiederfinden. Vorsichtig tasten wir uns mit den Schneeschuhen an die Ränder heran und treten sie fest, um an einer nicht zu breiten Stelle den Schritt über den Spalt im Schnee zu wagen.

Mitten im Nirgendwo auf einer Lichtung machen wir Rast, und uns offenbart sich ein atemberaubender Blick auf das Sonnwendjoch. Ein heißer Tee mit Ingwer stärkt uns für den Weg zurück. Beeindruckt von der Schönheit dieser Mondnacht, sind wir innerlich aufgewühlt von den vielfältigen Eindrücken und trotzdem gleichzeitig ruhig und entspannt. Wir laufen über eine im Sommer nicht begehbare Feuchtwiese zwischen Wald und Bachläufen vorbei an der Albert-Link-Hütte wieder zurück bis nach Spitzingsee. Kurz bevor wir das Hotel erreichen, sehen wir noch einen Fuchs den zugefrorenen See überqueren.

Für mich und Stefanie war es ein unvergessliches Erlebnis. Und obwohl es für mich zugegebenermaßen auch anstrengend war, habe ich sowohl einen neuen Sport als auch eine neue Leidenschaft entdeckt. Es war also sicher nicht das letzte Mal, dass ich auf Schneeschuhen unsere wunderbare Natur hier im Spitzingseegebiet erkundet habe.

„Schaffen wir es, bewusst mit der Natur zu leben, werden wir spüren, welchen Einfluss sie auf unser Leben und Wohlbefinden hat.“ Diesen Satz habe ich auf der Homepage von Horst Jenicek gefunden. Und ich finde, er hat durchaus seine Berechtigung.

Wildpfade Erlebniswerkstatt
Horst Jenicek
Tratberg 19
83734 Hausham

Tel.: +49 (0) 8026 92889 45 oder +49 (0) 172 600 5358
E-Mail info@wildpfade.eu.
Homepage: http://www.wildpfade.eu

 

Termine 2019:

am 19.01., 23.01., 16.02., 20.02., 20.03., 23.03., 17.04., 19.04., 20.04. ab 20:00 Uhr – Schneeschuh-Mondscheinrunde. Außerdem findet jeden Mittwoch bis Ende März eine Schneeschuh-Nachtrunde von 20:00-22:30 Uhr statt, Wildpfade Erlebniswerkstatt +49 (0) 8026 928 8945 oder +49 (0) 172 600 5358.

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Fotosafari zur Burgruine Hohenwaldeck

Fotosafari zur Burgruine Hohenwaldeck in Schliersee –
eine Wanderung für Geschichtsbegeisterte, Naturliebhaber und ein Erlebniswanderpfad für Kinder

Der Schnee ist auf dieser Seite schon geschmolzen, die Wiese weitgehend trocken, es scheint die Sonne ‒ ein perfekter Tag für eine Wanderung zur Burgruine Hohenwaldeck. Die Ruine thront auf einem Felsvorsprung, der aus dem Wald hervorlugt. Sie befindet sich auf 986 m. ü. NHN, was für mich eine Überwindung von 209 Höhenmetern bedeutet. Das klingt zwar nicht nach viel, ist aber von Fischhausen aus ein relativ steiler Aufstieg, welcher hinter dem Parkplatz vom Schnapperwirt zunächst über eine Kuhweide führt und sich dann in Schlangenlinien, zum Teil über Felsstufen, durch den Wald windet.

Unterschiedlichste Mythen ranken sich um die ehemalige Burg Hohenwaldeck. Eine davon besagt, dass die Burg bereits gegen Ende des 4. Jahrhunderts in der Römerzeit erbaut worden ist. Andere Historiker bezeichnen sie als Fliehburg der Waldecker. Geschichtlich belegt ist, dass die Burg 1140 im Besitz des Chorherrenstifts Schliersee war, dessen Vögte die Grafen von Waldeck waren. Georg von Wallenberg war wahrscheinlich einer der letzten Bewohner der Burg, bevor sie 1480 durch einen gewaltigen Felssturz zerstört wurde. Im 16. Jahrhundert gelangte das Gemäuer dann in den Besitz der Herren von Maxlrain (frei nach dem Buch von Schliersee – 1200 Jahre Natur und Kultur im Schlierseer Winkel von M. Gasteiger sowie Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Hohenwaldeck).

Im Laufe der Jahrhunderte gab es einige Schatzsucher, wie es auch auf einer der vielen Tafeln entlang des Weges beschrieben ist: „Im Jahre 1841 wurde zu Hohen walld Egg Schatz gegraben schon im Frühjahr. Als ich ging hinauf den 29sten August sihe da, da lag ein Geldtrüchlein vor dem Loch heraust und aufgesprengt, und es war das ansehen und betrachten werth. Ob ein Geld noch drin war, weis man nicht, und wer es gethan hat kann man auch nicht sagen. Ich habe es selbst gesehen und noch 4 mit mir den 29sten August 1841.“ (Aus alten persönlichen Aufzeichnungen, Fremdenverkehrsverein Schliersee und Markt Schliersee – 2009)

Gefunden wurde bisher nachweislich tatsächlich nur ein einziger gotischer Dolch.

 

Während des Aufstiegs durch den lichtdurchfluteten Mischwald komme ich an den verschiedensten Tafeln vorbei, welche die Anatomie des Baumes und Baumarten wie die Bergulme und den Bergahorn sowie die einheimischen Tiere erläutern. Und natürlich kommt auch die Geschichte der Burg nicht zu kurz. Es ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder ein erlebnispädagogischer Lehrpfad. Wichtig sind trittfeste Wanderschuhe und natürlich ein wachsames Auge auf die Kinder, vor allem in der Ruine selbst. Diese ist nicht befestigt und lädt zum Klettern ein. Entlang des Weges zeugen mit Moos bewachsene Felsbrocken vom Felssturz 1480. Das mittelalterliche Gemäuer wurde im Laufe der Jahrhunderte von der Natur zurückerobert, und dicke Wurzeln durchziehen das Gestein. Es ist in naher Zukunft geplant, die Burgruine von den besitzergreifenden Bäumen zu befreien. Wer sie also noch in einem verwilderten, wildromantischen Zustand erleben möchte, sollte sich bald auf den Weg machen. Es gibt auch eine Liebesbuche, welche daran zu erkennen ist, dass die ältere Buche von einer jüngeren quasi umschlungen wird. Zahlreiche eingeritzte Herzen zeugen vom Aufstieg einer Vielzahl von Liebespärchen. Auf dem Feldvorsprung kurz nach der Ruine stehen ein Kreuz und mehrere Bänke. Von hier aus eröffnet sich einem ein atemberaubender Blick auf den See, den Ort Schliersee und die Bootshütten in Fischhausen. Der Ort lädt zum Verweilen bei einem kleinen Picknick ein.

Wer sich den steilen Aufstieg sparen möchte, beginnt die Wanderung in Schliersee und biegt am kleinen Bach kurz vor dem Strandbad nach links in die Straße „Unterleiten“ ab. Hier beginnt der Wanderweg „W6 Oberleiten/Ruine Hohenwaldeck/Fischhausen“, was ein schöner Rundweg ist.

Schnapperwirt
Neuhausersraße 4
83727 Schliersee
Telefon: 08026/6613
Mobil: 017639289850

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Winterwanderung über den Bockerlbahnweg zu den Josefstaler Wasserfällen

An einem schönen Winternachmittag Anfang Februar habe ich mich auf den Weg von Neuhaus-Josefstal über einen Teil des Bockerlbahnweges zu den Josefstaler Wasserfällen gemacht.

In Neuhaus biege ich in die Josefstaler Straße ein und parke am Beginn des Buchenwegs, um dann zu Fuß die ansteigende Straße nach oben zu gehen. Dort steht auch bereits ein Wegweiser zu den Wasserfällen, der mir eine Gehzeit von 50 Minuten voraussagt. Weit gefehlt, bei den winterlichen Schneeverhältnissen benötige ich für die Strecke – inklusive einiger Fotopausen – fast doppelt so lange.

Ich laufe zunächst einige Zeit eine leichte Steigung durch den Wald den Berg hinauf und halte mich dann links auf dem Bockerlbahnweg. Der zuvor tiefe Schnee ist durch einige Tage Tauwetter in sich zusammengesunken und dadurch schwer geworden. Beim Laufen sinke ich immer wieder 10-20 cm ein, was meine Geschwindigkeit reduziert und etwas Kondition benötigt. Bei Neuschnee empfehle ich, den Weg mit Schneeschuhen zu begehen, was die Wanderung durchaus erleichtert. Schneeschuhe können im Sportgeschäft, beim Skiverleih geliehen werden.

Auf meiner Wanderung sehe ich immer links von mir im Tal die Häuser des Josefstals durch die Bäume blitzen. Außerdem komme ich an einem Originalwaggon der Bockerlbahn vorbei.

Was hat es eigentlich mit der Bockerlbahn auf sich?

„Die Neuhauser Bockerlbahn war eine schmalspurige bayerische Waldbahn. Sie verband von 1919 bis 1922 den Bahnhof Fischhausen-Neuhaus an der Bahnstrecke Schliersee–Bayrischzell mit den ausgedehnten Waldgebieten in den Hochlagen beiderseits des Spitzingsattels.

Die Strecke wurde ausschließlich im Güterverkehr genutzt. Einziger Zweck der kurzlebigen Bahn war der Abtransport des durch schwere FöhnStürme am 5. und 6. Januar 1919 sowie am 16. März und 8. Juli verursachten 290.000 Festmeter Sturmholzes. Besonderheit der 600 mm-Bahn war der Bau in topografisch schwierigem Gelände, was unter anderem zur Anlage von insgesamt drei Bremsbergen, zwei Spitzkehren und einer Schienenseilbahn führte.“

(Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Neuhauser_Bockerlbahn)

Im Winter würde ich diese Wanderung nicht für Kinder empfehlen. Außerdem ist trittsicheres, schneefestes Schuhwerk unbedingt erforderlich, vor allem dann, wenn es im späteren Verlauf an den Wasserfällen entlang bergab geht. Es kann glatt und rutschig werden, und man muss, verursacht durch das Tauwetter, einige durchaus auch mal breitere Rinnsale überqueren. An einer Stelle im Wald geht jedes Jahr eine kleinere Lawine nieder, was unbedingt berücksichtigt werden sollte. Gegebenenfalls muss man an dieser Stelle umkehren. Eine Überquerung des Lawinenfeldes sollte nur von kundigen Personen angedacht werden und erfolgt auf eigene Gefahr.

Als ich den Wald verlasse und auf der schneebedeckten Almwiese stehe, ist es bereits später Nachmittag, und das etwas diffuse Licht offenbart eine weiße Landschaft mit einem kleineren Fluss, der sich unterhalb meines Standorts über die Wiese schlängelt. Hier beginnt der Abstieg durch den Wald an der Seite mehrerer größerer und kleinerer Wasserfälle, die sich ihren Weg ins Tal bahnen. Die Wanderung hierher hat sich auf jeden Fall gelohnt! Rauschend stürzt das Wasser in die Schlucht, und ein paar letzte vereinzelte Eiszapfen verschönern noch den Anblick.

Im Tal angekommen, sehe ich noch eine Dame im Schwimmanzug, die sich in die kalten Fluten stürzen will, und einen Zwerg, der vom Balkon aus in die schöne Berglandschaft blickt. Eigentümliche Einwohner hat es hier im Ort 🙂

Meine Winterwanderung war anstrengend, aber wunderschön. Mir sind nur vier weitere Wanderer begegnet, und ich kann sagen, dass diese Tour (noch) ein Geheimtipp und auch im Sommer sehr empfehlenswert ist.

Intersport Berauer
Rathausstraße 17
83727 Schliersee

Ingo’s Skiverleih Spitzingsee
Seeweg 1 ‒ neben der Kirche
83727 Spitzingsee
Tel.: 08026-7721
Mobil: 0160-94692832
info@skiverleih-spitzingsee.de

Beni’s Skischule
Harry Kaiser
Spitzingstr. 4
83727 Spitzingsee
Tel.: +49 (8026) 71224
Fax: +49 (8026) 925007
info@skischule-beni.de

MARTINA LOCH SCHNEE-AKTIVITÄTEN
Ski- & Snowboardschule · Verleih & Service
Lyraweg 6
83727 Spitzingsee
direkt am 4er-Sessel-Lift der Stümpfling-Bahn
Tel.: +49. (0) 171 825 07 35
http://www.snowcamp-martina-loch.de

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Medius Medizinische Fitness – Schwitzen mit traumhaftem Blick auf den See

Es klingt vielleicht arrogant, zu sagen, dass das Medius das schönste Fitnessstudio der Welt ist, aber die Aussicht ist tatsächlich einzigartig. Egal, ob man nun auf dem Stepper auf der Stelle läuft oder auf dem Fahrrad kräftig in die Pedale tritt – der Blick auf See, Insel und Berge ist atemberaubend. Die zwei Fernseher an der Wand sind eigentlich überflüssig, da das Treiben im Kurpark viel unterhaltsamer ist, als es ein Fernseher je sein könnte.

Auch Sebastian Ranft, Geschäftsführer im Medius, schwärmt von der tollen Landschaft und den vielen sportlichen Möglichkeiten, die man bei uns in Schliersee hat. Er weiß, dass dies auch die Gäste zu schätzen wissen. Aus diesem Grund bietet das Medius – für Gäste mit der Gästekarte kostenlos ‒ einmal in der Woche „Yoga auf dem Dach über dem Schliersee“ (bei schlechtem Wetter im Übungsraum vom Medius) an. Schon für die Aussicht vom Dach lohnt sich das Mitmachen – einfach mal ausprobieren.

Für Gäste mit Gästekarte gibt es außerdem vergünstigte Tages-, Wochenend- und Wochenkarten. Man muss also auch im Urlaub nicht auf den gewohnten Fitnessstudiobesuch verzichten. Das Medius kann in vollem Umfang genutzt werden – Geräte genauso wie das abwechslungsreiche Kursangebot. Gerne können natürlich Bausteine, wie Leistungsdiagnostik oder die Erstellung eines individuellen Trainingsplans, kostenpflichtig dazugebucht werden. Die Nutzung der kleinen Sauna ist selbstverständlich inbegriffen und optimal nach dem Sport. Wer Wert auf verschiedene Saunen und Aufgüsse legt, sollte allerdings nach oben ins montemare (http://www.monte-mare.de/de/schliersee.html) wechseln.

Aber das Medius hat noch mehr zu bieten: Es werden auch komplette „Schliersee-Aktiv-Reisen“ angeboten. Gönnen Sie sich eine aktive Auszeit und nehmen Sie sich mal wieder Zeit für sich, Ihre Gesundheit und Ihre sportlichen Ziele. Hier kann man aus verschiedenen Bereichen wie speziellen Programmen für Rücken, für eine Abnehmwoche oder eine Vorbereitung auf z. B. einen Marathon auswählen.

Zusätzlich gibt es von den Krankenkassen bezuschusste Reisen, die sogenannten BKK-Aktivwochen (http://www.medius-fitness.de/bkk-aktivwoche/). Auch hier liegt der Fokus auf verschiedenen Bereichen, wie etwa Rücken, Herz-Kreislauf oder Gesundheitswandern. Ziel hierbei ist es, den Kunden wieder an die Bewegung heranzuführen und die Freude an der Bewegung zu wecken.

Ganz neu im Programm und sicher bald schon sehr beliebt ist der Kurs Gesundheitswandern. Alle Kurse finden draußen statt, es werden unterwegs Atemübungen und Kräftigungsübungen gemacht. Dazu gibt es auch Theorie. Der soziale Aspekt steht hier im Vordergrund, kombiniert mit Bewegung in freier Natur in unserer herrlichen Landschaft ‒ ein Traum für jeden!

Sebastian Ranft bekräftigt am Ende unseres Gesprächs noch einmal, wie viel Potenzial Schliersee für die Gäste hat ‒ mitten in den Bergen und trotzdem für jeden erlebbar! Eine Wanderung muss nicht zwingend zu einem hochalpinen Abenteuer werden, denn z. B. eine Wanderung um den Schliersee ist auch für unerfahrene Wanderer möglich und ein tolles Erlebnis.

 

Adresse:
medius-schliersee GmbH & Co. KG
Perfallstr. 4
83727 Schliersee
08026/9293841

Öffnungszeiten
Mo.-Fr.: 7:00-22:00 Uhr
Sa.: 9:00-20:00 Uhr
So.: 9:00-20:00 Uhr
Feiertag: 15:00-20:00 Uhr

Freitag
von 09:00-10:30 Uhr
Yoga auf dem Dach

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Romantische Pferdeschlittenfahrt rund um den Spitzingsee

Wunderbares Kaiserwetter im Bayerischen Oberland: Der Spitzingsee ist noch mit einer Eisschicht bedeckt und leuchtet strahlend weiß in der Februarsonne.

Außer Skifahren, Langlaufen, Schneeschuhwandern, Eislaufen und Winterwandern gibt es noch eine ganz besonders romantische Möglichkeit, seine Freizeit in der frischen Bergluft zu genießen: eine Pferdeschlittenfahrt!

Ich habe einen Abend vorher mit Herrn Rötzer telefoniert (Kutschfahrten Rötzer Schliersee/Spitzingsee) und von ihm ganz kurzfristig einen Termin gleich am nächsten Nachmittag bekommen. Als wir am vereinbarten Treffpunkt, dem Kiosk vor dem Arabella Alpenhotel direkt am Seeufer, ankommen, werden wir von einem sehr freundlichen Kutscher begrüßt. Kurz darauf verraten die Glöckchen am Geschirr der Pferde das Nähern des Pferdeschlittens.

Wir haben Glück und sind an diesem sonnigen Freitagnachmittag die einzigen Passagiere. Normalerweise können 8-9 Personen im überdachten Pferdeschlitten Platz nehmen. Wir machen es uns auf der erhöhten hinteren Sitzbank gemütlich und wickeln uns in die vorhandenen Decken ein. Der Pferdeschlitten ist gleichzeitig Schlitten und Kutsche. Je nach Witterungs- und Schneeverhältnissen kann das Gefährt auf Kufen oder auf Rädern fahren. Es ist also nicht unbedingt notwendig, dass der Weg schneebedeckt ist. Romantisch ist eine Pferdeschlitten-/Kutschfahrt in jedem Fall.

Zunächst geht es am Wirtshaus historische Wurzhütte vorbei in ein Waldstück in Richtung Kurvenlift. Der mit Schnee bedeckte, im Sonnenlicht glitzernde See liegt zu unserer Rechten. Wir kommen auf unserer Fahrt an den verschiedensten urigen Berghütten vorbei. Im Hintergrund des Spitzingsattels sind die Spuren von Tourenskifahrern deutlich zu erkennen. Über dem See hat sich inzwischen ein leichter Nebel gebildet, welcher die Szenerie fast mystisch erscheinen lässt. Sonnenstrahlen brechen sich durch die Nebelschicht und lassen einen Strahlenkranz erscheinen.

Schade, dass die Pferdeschlittenfahrt schon nach etwa einer Stunde vorbei ist. Das andauernde Klingeln der Glöckchen, das Schnauben der zwei Pferde und das Traben der Hufe wirken meditativ, und wir fühlen uns herrlich entspannt. Wäre es nach uns gegangen, hätte es ruhig noch mal so lange dauern dürfen … Aber die Kutsche ist heißbegehrt, und die nächsten Passagiere warten bereits auf ihre Abholung.

Den alteingesessenen Lohnkutschereibetrieb gibt es bereits seit den 1860er-Jahren, und die Kutscher können allerlei Gschichterl und Hintergrundwissen über die Menschen und das Leben in unserer Region erzählen. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrten mit und ohne Einkehr in einer der idyllischen Almgaststätten. Auch ein Abstecher zur Wildfütterung ist von Dezember bis Februar möglich. Herr Gottfried Rötzer ist aus eigener Erfahrung heraus am besten abends und telefonisch erreichbar. Pferdeschlitten- oder Kutschfahrten sollte man möglichst mindestens eine Woche vorher vereinbaren, um auch wirklich den Wunschtermin realisieren zu können.

Eine Pferdeschlittenfahrt am Spitzingsee ist in jedem Fall ein erholsames Erlebnis in einer traumhaften Berglandschaft.

Kutschfahrten Rötzer Schliersee/Spitzingsee

Gottfried Rötzer
Seestr. 25
83727 Schliersee
Tel.: +49 (0)8026-4924
Mobil: +49 (0)152-08479769
Fax: +49 (0)8026-4924

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.