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Schlierseer Wintertraum: Ich liebe einfach Schnee!

Der Frühling hatte in den vergangenen Wochen Schliersee (gefühlt) schon fest im Griff. Es war warm und die ersten Schneeglöckchen spitzten aus dem Boden. Dann kam über Nacht der Winter zurück. Nein, das ist natürlich nicht ungewöhnlich. Für mich ist das einfach wunderschön.

 

 

Gerade, wenn es frisch geschneit hat und der Schnee alle Geräusche absorbiert, ist es herrlich, draußen durch den Schnee zu stapfen.

 

Gewusst? Schnee besteht zu 90 Prozent aus Luft. Die Zwischenräume zwischen den Eiskristallen wirken wie ein Schalldämpfer – Geräusche werden absorbiert. Altert der Schnee und taut, verliert er diese absorbierende Wirkung. Noch stärker verändert sich das, wenn der tauende Schnee wieder gefriert. Dann reflektiert die Oberfläche die Schallwellen.

 

Ich genieße diese besondere Stille durch den frisch gefallenen Schnee. Es hat auch im Tal bei uns viel geschneit, also mache ich als Erstes einen Abstecher zum Weinberg. In nur wenigen Minuten kannst du hier „über den Dingen stehen“! Der Blick auf Schliersee ist herrlich. Noch schöner ist es am Spitzingsee. Ich kann vom Schnee nicht genug bekommen und freue mich auf einen Winterspaziergang – beispielsweise eine Runde um den Spitzingsee. Auch der Weg zur Albert-Link-Hütte oder weiter zum Blecksteinhaus eignet sich für eine einfache Winterwanderung. Neben Winterbekleidung und festen Schuhen würde ich auch immer Grödel und Wanderstöcke mitnehmen, falls es mal glatt ist. Für Wanderungen mit und ohne Schneeschuhe im freien Gelände gelten genauso wie für Skitouren eine sorgfältige Vorbereitung der Tour und eine Ausbildung in Lawinenkunde. Apps, die für Sommertouren entwickelt wurden, sind dafür nicht geeignet, da sie weder Wildzonen anzeigen noch die aktuelle Schnee- und Lawinenlage berücksichtigen. Alex Römer hat dies aktuell bei uns im Schliersee Magazin erklärt. https://magazin.schliersee.de/es-hat-geschneit-fuer-eine-skitour-brauchst-du-mehr-als-gesunden-menschenverstand-du-brauchst-wissen-ueber-lawinenkunde/

 

Selbstverständlich sind auch die Rodelbahn von der Oberen Firstalm und die Loipen oben am Spitzingsee präpariert und die Pistenverhältnisse im Skigebiet Spitzingsee sind nach den Schneefällen der vergangenen Tage optimal. Zu einem Winterausflug gehört für mich das Einkehren in ein Gasthaus, eine Alm oder ein Café definitiv dazu.

 

 

Ich habe mir heute nach der Wanderung ein Schnitzel im Ratskeller Schliersee gegönnt. Das war wie immer sehr fein. In welches Restaurant in Schliersee kehrst du gern ein?

Schreib mir einfach an magazin@schliersee.de – wer möchte, kann auch gern eine Videobotschaft über sein Lieblingsrestaurant in Schliersee schicken. Ich freue mich!

 

 

 

Judith Weber

Redakteurin/freie Mitarbeiterin bei “Das Gelbe Blatt Miesbach”, Webdesign und Fotografie – Freude an neuen Blickwinkeln mithilfe eines Quadrokopters. Reiselustig und heimatverliebt. Lieblingsplatzerl: Insel Wörth im Schliersee

 

 

 

Zauberhaftes Wintervergnügen am Spitzingsee

Mittwoch, 25. Januar 2023

Geradezu zufällig klicke ich auf die Webcam der Alpenbahnen Spitzingsee. „Hurra, die Sonne scheint“, freue ich mich. Hier unten in Schliersee ist es nebelig und trüb. Ich werfe meine eigentliche Tagesplanung über den Haufen, ziehe mich warm an und fahre sofort rauf zum Spitzingsee. Die Sonne finde ich tatsächlich erst nach dem Spitzingsattel. Unwirklich schön glitzern die Bäume mit Eiskristallen im Sonnenlicht – der Spitzingsee hat eine dünne Eisschicht. Zuerst gehe ich um den See. Die frische Luft tut gut und die Sonne sorgt für gute Laune.

 

 

Die Piste ruft – Alpenbahnen Spitzingsee

Selbstverständlich mache ich einen Abstecher zur Talstation der Stümpflingbahn. Skifahrer und Snowboarder tummeln sich auf der Piste. „Ich hätte doch meine Skier mitnehmen sollen“, sage ich leise zu mir. Die Piste schaut gut aus. Für alle Genießer: Seit diesem Wochenende hat, neben der beliebten Jagahüttn an der Bergstation und der gemütlichen Schirmbar Lyraalm an der Talstation, jetzt auch die griabige Osthangalm geöffnet! Auch der Kurvenlift ist am Donnerstag in Betrieb gegangen – und endlich kann auch der Nachtskilauf stattfinden. Tagesaktuelle Informationen zu Schneehöhen und geöffneten Liften und Pisten findest du auf der Webseite der Alpenbahnen Spitzingsee.

 

Spaß auf dem Eis – Eisstockbahn an der Spitzing Alm

Ich genieße noch einmal die schönen Eiskristalle und den Blick über den See, da höre ich plötzlich Eisstöcke gegen eine Daube krachen: Klack! Das wird mein nächstes Ziel. Die Eisstockbahn an der Spitzing Alm auf der anderen Seite des Sees. Als ich am Arabella Alpenhotel vorbeikomme, macht sich gerade eine Gruppe Schneeschuhwanderer auf den Weg in den Schnee. Die Wintersportmöglichkeiten am Spitzingsee sind wirklich groß. An der Eisstockbahn angekommen, treffe ich eine Gruppe, die schon seit über 50 Jahren gemeinsam nach Schliersee in Urlaub fährt und sichtlich Spaß beim Eisstockschießen hat. Infos über die Eisstockbahn und Reservierungen unter Telefon 0151/64507851 (Betreiber: Familie Gumberger). Einkehrmöglichkeit: natürlich die SSpitzing Alm.

 

Aus der Bahn! Rodeln von der Oberen First

Nach einem kleinen Ratsch mache ich mich auf den Weg zur Rodelbahn. Die Rodelbahn von der Oberen First ist in Betrieb und abends bis 22:30 Uhr beleuchtet. Die Obere Firstalm ist bis 22:00 Uhr geöffnet. Tagesaktuelle Informationen findest du unter https://mondscheinrodeln.de/. Selbstverständlich kannst du auch Schlitten ausleihen.

Also wer Lust auf Wintersport hat, ist am Spitzingsee genau richtig. Auch die Hoamatsau-Loipe am See und die Valepper Almenloipe sind gespurt, derzeit leider aufgrund fehlender Unterlage nur bedingt befahrbar. Aktuelle Informationen findest du im Schneebericht der Alpenregion Tegernsee Schliersee.

 

 

P.S.: Am Spitzingsee gibt es (fast) ausschließlich kostenpflichtige Parkplätze. Nutze die bequeme Anreise mit dem Bus 9562 – mit der Schlierseer Gästekarte sogar kostenfrei! Viel Spaß!

 

 

 

Judith Weber

Redakteurin/freie Mitarbeiterin bei “Das Gelbe Blatt Miesbach”, Webdesign und Fotografie – Freude an neuen Blickwinkeln mithilfe eines Quadrokopters. Reiselustig und heimatverliebt. Lieblingsplatzerl: Insel Wörth im Schliersee

 

 

 

In Schliersee ins neue Jahr starten? So geht’s:

SPORT +++Silvesterlauf des medius Schliersee um den Schliersee+++

Gegen den Uhrzeigersinn führt die Laufstrecke um den Schliersee. Dieser Lauf ist für „jeden“ – egal, ob du mal wieder deine aktuelle Zeit um den Schliersee messen möchtest oder einfach nur laufen oder walken willst!

Start: 13:30 Uhr im Kurpark vor der Vitalwelt Schliersee

Nach dem Lauf: gemütliches Beisammensein bei heißen Getränken und Gebäck

https://www.medius-fitness.de/

 

TRADITION +++Turmbläser am Schlierseer Heimatmuseum+++

Um 18:00 Uhr wird mit den Schlierseer Turmbläsern auf dem Balkon des Heimatmuseums das alte Jahr verabschiedet und das neue Jahr musikalisch begrüßt. Man trifft sich zum geselligen Punsch im Heimatmuseum und davor am wärmenden offenen Feuer.

 

 

PARTY +++Silvesterparty im Schlierseer Kurpark+++

Ab 21:30 Uhr treffen sich die Schlierseer im Kurpark am Musikpavillon, um in lockerer Atmosphäre mit Musik, guter Laune und natürlich einem Feuerwerk das neue Jahr 2023 zu begrüßen. Mit Getränkeverkauf und einer Kleinigkeit zum Essen. Veranstalter: Gäste-Information Schliersee

Bitte beachte: Das Abschießen von privaten Feuerwerkskörpern im Kurpark ist nicht erwünscht. Die Gäste-Information Schliersee hat für dich ein großes (genehmigungsfreies) Feuerwerk organisiert.

Eintritt frei.

 

Wer noch auf der Suche nach einem Gala-Dinner ist, wird hier fündig:

#1 Schlierseer Hof Back to the 70s | 149 Euro

Drehen Sie die Zeit zurück und genießen Sie den Abend wie damals in den 70ern. Kommen Sie zu der „Feier des Jahres“ 2022 und verabschieden Sie sich von dem Jahr mit einem letzten Tanz.

Empfangscocktail, Tanz und Musik, Überraschungsprogramm, Gala-Büfett, Tombola, Feuerwerk mit einem Glas Sekt, Mitternachtsimbiss.

Abendgarderobe erwünscht.

Reservierung: 08026/929200 oder info@schlierseerhof.de

 

#2 Karma Bavaria Bayerischer „Black Tie“-Event | 99 Euro

Ob Lederhosen oder Smoking, Dirndl oder Ballkleid, wir erwarten Sie zu unserem bayerischen „Black Tie Gala Dinner“. Ab 19:30 Uhr starten wir mit einem Aperitif in unserer Hotellobby. Das Gala Dinner Büfett beginnt um 20:00 Uhr mit Amuse-Bouche am Tisch, Austern auf Eis, Tranchierstationen, verschiedensten kalten und warmen Speisen sowie einem extra Kinder-Dinner-Büfett mit Schokoladenbrunnen. Gewinnen Sie ab 22:00 Uhr tolle Preise beim „Crazy Bingo“ in der Lobby Lounge und genießen Sie um Mitternacht ein prickelndes Glas Champagner auf der Winterterrasse, während wir das Feuerwerk im Ort sehen und das neue Jahr einläuten. Zurück in der Lobby Lounge, genießen Sie Musik, Drinks und die ganz spezielle Atmosphäre dieser Nacht.

https://karmagroup.com/12daysofkarma/karma-bavaria/events/bavarian-black-tie-event/

 

Wer den Abend eher locker angehen und einfach „nur“ essen gehen möchte, kann hier noch fündig werden:

#1 Alperie Alpenländisch lässig

Das Silvester-Menü am Abend ist bereits ausreserviert. Die Alperie hat aber von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr regulär geöffnet. Es gibt nur noch wenige Plätze!

Tisch reservieren: 08026/780 99 50

https://diealperie.com/

 

#2 Obere Firstalm Gemütlich auf dem Berg

Die Obere Firstalm hat an Silvester bis Mitternacht geöffnet. Warme Küche bis 21:00 Uhr. Ein paar Plätze gibt es noch. Am besten gleich reservieren. Ein Winterspaziergang, gemütliche Hüttenatmosphäre und natürlich ‒ wenn es die Schneelage erlaubt ‒ eine rasante Rodelpartie ins neue Jahr. https://firstalm.de/

 

#3 Al Lago in Schliersee Italienisch genießen

Die Karte besteht aus klassisch italienischen Speisen wie Pizza aus dem Steinofen und hausgemachten Nudeln. Lass dich verwöhnen. Warme Küche bis 22:00 Uhr.

https://www.allago-schliersee.de/

 

#4 Sapori Italiani in Neuhaus Klassiker der italienischen Küche

Im Sapori Italiani in Neuhaus bekommst du hausgemachte Spezialitäten, Klassiker der italienischen Küche und raffinierte mediterrane Variationen. Frisch und mit erlesenen Zutaten zubereitet. Warme Küche bis 22:00 Uhr.

https://www.sapori-italiani-schliersee.de/

 

#5 Gasthof Terofal Im Herzen von Schliersee am Maibaum

Birgit Eham hat noch ein paar freie Plätze für Kurzentschlossene. Reservierung unter Tel. 08026/929210. Angeboten werden Schmankerl von der Silvester-Festtagskarte. Lass dich verwöhnen.

www.hotelterofal.de

 

 

 

 

Judith Weber

Redakteurin/freie Mitarbeiterin bei “Das Gelbe Blatt Miesbach”, Webdesign und Fotografie – Freude an neuen Blickwinkeln mithilfe eines Quadrokopters. Reiselustig und heimatverliebt. Lieblingsplatzerl: Insel Wörth im Schliersee

 

 

 

Bergschafabtrieb von der Unteren First| Da Summa is umma

„Jetzt wird’s wieder staad hier oben“, sagt Opa Markhauser ein wenig nachdenklich und beobachtet seinen Enkel, wie er die Bergschafe vom gegenüberliegenden Hang an der Unteren First holt. Mit dem Abtrieb der Schafe ins Tal endet für die Familie Markhauser der Almsommer.

 

 

Die Schafe gehorchen brav, begrüßen Hartl freudig und folgen ihm (und dem Futtereimer) hinüber zur Alm. Bereits zum dritten Mal macht die Familie Markhauser einen Schafabtrieb. Traditionell in Schliersee verankert ist das nicht. Normalerweise werden die Schafe verladen und mit einem Anhänger runtergebracht. „Mein Sohn Hartl wollte wissen, wie die Schafe früher ins Tal gekommen sind, und dann haben wir es einfach zu Fuß ausprobiert“, erklärt der Markhauser-Papa. „Wir wollen auch heuer wieder aufbuschen“, was bei den Schafen heißt, dass sie Glöckchen und ein buntes Halsband aus Papierblumen bekommen. Dies den Schafen anzulegen, ist gar nicht so einfach. „Sind halt doch Schof“, lacht Maria, die Tochter der Sennerin, die unbedingt beim Schafabtrieb dabei sein wollte. Schließlich hat sie mit ihrer Familie den Sommer auf der Unteren First verbracht und sie kennt alle Schafe mit Namen. Opa Markhauser ist begeistert, wie gut und mit wie viel Gespür die Jugendlichen mit den Tieren auf der Alm umgehen können. „Die brauchen hier oben den ganzen Sommer keinen Fernseher“, erzählt er zufrieden.

 

Über Stock und Stein hinab

Dann zieht die kleine Gruppe aus 24 Schafen und vier Begleitern hinauf zur Oberen Firstalm, über die Freudenreichalm hinunter am Dürnbach entlang nach Neuhaus und schließlich nach Fischhausen am See – zum Anderlbauernhof. Anders als beim Almabtrieb mit den Kühen, geht es mit den Schafen über Stock und Stein und abseits der Straße ins Tal. Es ist Samstag und ein wunderschöner Herbsttag. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Wanderer unterwegs sind. Wir schauen in glückliche Gesichter. Alle Wanderer, die wir treffen, greifen sofort nach ihrem Smartphone, um diese schöne Begegnung mit den Schafen als Erinnerung festzuhalten. Unten in Neuhaus schließt sich sogar eine kleine Gruppe an Spaziergängern an, um die Schafe nach Hause zu begleiten. Auch die Kälber und Pferde am Wegesrand begrüßen die Schafe. Weil es ein sehr ungewöhnlich warmer Oktobertag ist und die Bergschafe schon ihr Winterfell draufhaben, sind sie am Ende des Weges ziemlich müde und freuen sich auf die baldige Schafsschur. Mit großem „Hallo“ werden sie „dahoam“ auf dem Anderlbauernhof erwartet und begrüßt!

 

 

Wer die Schafe persönlich kennenlernen möchte und bei den Markhausers Urlaub auf dem Bauernhof machen, der findet Informationen unter: https://anderlbauer-am-see.de/

 

 

DER ANDERLBAUER AM SEE

Familie Markhauser

Fischhauser Straße 5

83727 Schliersee-Fischhausen

 

 

 

 

Judith Weber

Redakteurin/freie Mitarbeiterin bei “Das Gelbe Blatt Miesbach”, Webdesign und Fotografie – Freude an neuen Blickwinkeln mithilfe eines Quadrokopters. Reiselustig und heimatverliebt. Lieblingsplatzerl: Insel Wörth im Schliersee

 

 

 

Almenrundweg: duftender Schweinebraten und cremiger Schmandkuchen

8,5 Kilometer – etwa 300 Höhenmeter – rund drei Stunden

Der Almenrundweg zur Unteren und Oberen Firstalm ist eine bequeme Wanderung auf breiten Forststraßen für die ganze Familie. Sie ist zu jeder Jahreszeit möglich. Dafür musst du auch kein Frühaufsteher sein oder lange planen. Der schöne Rundweg ist sogar mit dem Kinderwagen möglich.

 

 

Wenn du mit dem Bus von Neuhaus anreist, startest du am Spitzingsattel. Du umrundest zuerst den Spitzingsee und am Kurvenlift geht es zuerst zur Unteren und dann zur Oberen Firstalm und von dort zurück zum Sattel. Ich bin mit dem Auto zum Spitzingsee raufgefahren und parke auf dem Parkstreifen kurz vor der Stümpflingbahn. Den Parkplatz kannst du bequem mit der ParksterApp bezahlen oder am Automaten. Das Tagesticket kostet 5 Euro (Stand: 08/2022). Der Parkplatz liegt direkt am Wanderweg und (großer Vorteil) im Schatten. Wenn du nicht runter zum See gehst, sondern den Höhenweg oberhalb des Spitzingsees nimmst, kommst du direkt zum Kurvenlift. Von dort geht es über eine Forststraße bergauf, zuerst durch den Wald und dann über die Almwiesen.

 

 

Rücksicht auf der Alm

Bitte respektiere die Kühe und schau sie dir nur mit Abstand an. Auch die Kuhtränken sollten für dich tabu sein. „Bitte keine Schuhe waschen, keine Hunde baden und keine Steine reinwerfen“, steht auf einem Schild. Aber selbst das Abkühlen der Arme, die beispielsweise vorher mit Sonnencreme eingecremt wurden, solltest du bitte lassen. Die Tränken gehören den Tieren auf der Alm. Kurz vor der Unteren Firstalm wird es ein wenig steil, aber es dauert nicht lange, dann kannst du dich schon für alle Anstrengungen belohnen.

 

 

Life is short – eat desert first

„Life is short – eat desert first“, habe ich heute Morgen gelesen. Also starten wir mit einem Mandarinen-Schmandkuchen und einem Cappuccino. Die Bedienung ist sehr freundlich und Kaffee und Kuchen schmecken sehr gut. Wir teilen uns beides, da wir an der Oberen Firstalm gleich die nächste Pause einlegen wollen. Der Weg zur Oberen Firstalm ist tatsächlich ein Katzensprung. Du kannst den schönen Bergpfad nehmen, um die 70 Höhenmeter zu überwinden. Wenn du mit dem Kinderwagen oder Mountainbike unterwegs bist, nimmst du besser die etwas längere Forststraße. Wir entscheiden uns für Schweinebraten mit Knödel und Krautsalat von der Tageskarte. Perfekt! Wir genießen die Sonne und den Ausblick über das Almgebiet. Das ist einfach superschön. Auch hier sind alle sehr freundlich und beim Bezahlen erkennt mich die Bedienung als „die vom Schliersee Magazin“, worüber ich mich wirklich freue. Ich sage noch schnell dem Wirt Marcus „Servus“ und dann machen wir uns wieder auf den Weg ins Tal.

 

 

Vorfreude auf den Winter

Wir nehmen die Forststraße zum Spitzingsattel. Normalerweise bin ich hier eher im Winter unterwegs. Ein bisschen Vorfreude auf den Winter kommt auf: „Mondscheinrodeln“ – mit dem Rodel wäre ich jetzt tatsächlich schneller im Tal. Am Spitzingsattel nehmen wir den kleinen Pfad direkt runter zum See. Wer mit dem Kinderwagen unterwegs ist, sollte (vorsichtig) ein kleines Stück (etwa 100 m) auf der Bundesstraße gehen und erst dann auf dem breiteren Weg zum See abbiegen. Dann laufen wir noch um den See, durch den Ort Spitzingsee und zurück zum Auto.

 

 

Wir haben mit Pausen und Foto- und Videostopps vier Stunden gebraucht. „Schee war’s!“

 

 

Bitte denk an feste Schuhe und Wanderausrüstung.

 

 

 

Judith Weber

Redakteurin/freie Mitarbeiterin bei “Das Gelbe Blatt Miesbach”, Webdesign und Fotografie – Freude an neuen Blickwinkeln mithilfe eines Quadrokopters. Reiselustig und heimatverliebt. Lieblingsplatzerl: Insel Wörth im Schliersee

 

 

 

Schliersee: Rodelbahnen-Check 2022

Rodeln ist eine Riesengaudi. Es macht Spaß, den Schlitten mit Freunden oder der Familie gemütlich bei einem Ratsch bergauf zu ziehen. Nach einer Wanderung durch den Schnee freue ich mich immer besonders auf den Einkehrschwung. Die Obere Firstalm ist dafür perfekt geeignet. Nach einer Stärkung geht’s dann rasant (aber mit Vorsicht und Rücksicht!) bergab. Ich habe für dich drei Rodelstrecken in Schliersee getestet. Achte auf die richtige Ausrüstung im Winter. Auch ein Helm sollte beim Rodeln nicht fehlen.

 

 

 

Obere Firstalm – sportlich, aber für die ganze Familie

Aufstieg: etwa eine Stunde

Strecke: 2,5 km mäßig steil ohne gefährliche Kurven durch den Wald

Höhendifferenz: 250 Meter

Einkehrschwung: Obere Firstalm

Besonderheiten: bis 22:30 Uhr beleuchtet + Rodelverleih + schneesicher

Achtung: Bitte Gegenverkehr und Ampelsystem für Versorgungsfahrzeuge beachten

Parkplatz: Spitzingsattel (gebührenpflichtig)

Alternative: Für weniger entgegenkommende Schlitten wähle den Aufstieg über die Untere Firstalm vom Kurvenlift-Parkplatz (gebührenpflichtig).

http://www.mondscheinrodeln.de/

2020 habe ich für dich das Nachtrodeln ausprobiert. Meine Erfahrungen kannst du hier nachlesen: https://magazin.schliersee.de/nachtrodeln-rodelvergnuegen-von-der-oberen-firstalm/

 

Alte Spitzingstraße – kurvenreich für viel Rodelspaß!

Aufstieg: 40 Minuten

Strecke: etwa 1,5 km kurvenreich über die Alte Spitzingstraße ins Josefstal

Höhendifferenz: 180 m

Einkehrschwung: Café Brunnhof https://www.cafe-brunnhof.de/

Parkplatz: Startpunkt etwa zwei Kilometer vom öffentlichen Parkplatz „Bannholz“ (gebührenpflichtig)

Am Start der Rodelbahn sind die Parkmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Bitte nimm Rücksicht auf die Anwohner. Parke niemals vor Einfahrten und bedenke: Der Rettungsdienst, die Feuerwehr, der Winterdienst und der RVO-Bus müssen unbedingt durch die kleinen Straßen kommen. Die Josefstalerstraße ist ab der Bäckerei Gritscher in Zukunft nur noch für Anlieger erlaubt, die wenigen Parkplätze entlang der Straße dort fallen dann auch weg.

 

Kirchbichl – Rutschhügel am Ortseingang in Schliersee

Kleiner Hügel am Ortseingang. Spaß für Kinder.

Einkehrschwung: Gastronomie in Schliersee

Parkplatz: Parkplatz an der Kirche St. Martin (kostenfrei) in Westenhofen – von dort sind es nur 500 m zu Fuß auf dem Gehsteig entlang der Bundestraße.

 

Pfanni-Lift: 

 

Rodelstrecke Rotwand: Die 4,5 km lange (800 Höhenmeter!) Rodelstrecke vom Rotwandhaus befindet sich im alpinen Gelände und ist keine einfache Familientour. http://rotwandhaus.de/

 

 

 

 

Judith Weber

Redakteurin/freie Mitarbeiterin bei “Das Gelbe Blatt Miesbach”, Webdesign und Fotografie – Freude an neuen Blickwinkeln mithilfe eines Quadrokopters. Reiselustig und heimatverliebt. Lieblingsplatzerl: Insel Wörth im Schliersee

 

 

 

DAV Sektion Schliersee im September | DAV-Filmeabend, Ramadama und Bergmesse

Die DAV Sektion Schliersee hat diesen Monat noch mehrere Veranstaltungen für dich:

 

 

DAV-Filmeabend | 16. September 2021

Los geht es diesen Donnerstag mit dem DAV-Filmeabend 2021 im Rahmen des Berghofer Filmfests (16.09.‒18.09.2021) im Berghof Agatharied. Zusammen mit den Sektionen Miesbach, Leitzachtal und Hausham werden vier ausgewählte und prämierte Bergsport- und Naturfilme gezeigt. Start des Filmeabends ist bei Einbruch der Dämmerung, etwa um 20:00 Uhr. Karten sind an der Abendkasse für 10 Euro zu haben. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter unter freiem Himmel statt. Bitte denk auch an Regenbekleidung und Decken. https://berghofer-filmfest.de/open-air-kinoprogramm-agatharied-2021/

 

World Clean Up Day | 18. September 2021

Am Samstag veranstaltet der DAV Schliersee eine „Ramadama“-Aktion auf dem Wanderweg zur Brecherspitze. Start ist um 9:00 Uhr am Bahnhof Schliersee. Mit dem Linienbus geht es gemeinsam zum Spitzingsattel und von dort über die Obere First zum Brecherspitzgipfel. Der Abstieg erfolgt über die Anklalm nach Neuhaus. Handschuhe und Mülltüten werden vom DAV gestellt. Gewandert wird bei jedem Wetter. Bitte melde dich kurz über Facebook oder per E-Mail beim DAV Schliersee an.

Der Aufruf geht auch an alle Vereine in Schliersee. Vielleicht hat noch jemand Lust, sich anzuschließen? http://www.alpenverein-schliersee.com/

 

Bergmesse Obere First | 26. September 2021

Bergmessen sind ein besonderes Erlebnis. Am Sonntag, den 26. September, veranstaltet die DAV Sektion Schliersee bei trockenem Wetter am Kreuz neben der Oberen Firstalm eine Bergmesse. Pfarrer Sinseder zelebriert die Messe, musikalisch unterstützt wird er vom Oberlandler Doppelquartett. Beginn der Messe ist um 11:00 Uhr. Alle sind herzlich eingeladen.

 

Weitere Informationen zum DAV Schliersee findest du auf der Facebook-Seite https://www.facebook.com/DAV-Sektion-Schliersee-104974264705106 und auf der Internetseite http://www.alpenverein-schliersee.com/

 

DAV-Sektion Schliersee

Miesbacher Str. 9

83727 Schliersee

info@alpenverein-schliersee.com

 

Fotos von Brecherspitze und Bergmesse mit freundlicher Genehmigung der DAV Sektion Schliersee

 

 

 

Judith Weber

Redakteurin/freie Mitarbeiterin bei “Das Gelbe Blatt Miesbach”, Webdesign und Fotografie – Freude an neuen Blickwinkeln mithilfe eines Quadrokopters. Reiselustig und heimatverliebt. Lieblingsplatzerl: Insel Wörth im Schliersee

 

 

 

Alpiner Premiumweg Spitzing Panorama ‒ ein fordernder, spannender Steig

Es gibt über 600 Premiumwanderwege in Europa. Der erste Premiumweg der Alpenpfade Alpin Tegernsee Schliersee ist nun beschildert, markiert und zertifiziert: Er heißt Spitzing Panorama. Der Weg ist bestens geeignet für den trittsicheren Wanderer. Wer Premiumweg hört und einen komfortablen Spazierweg erwartet, liegt allerdings falsch. Es gibt keine richtigen Kletterstellen, aber der Wanderweg ist anspruchsvoll. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und die richtige Ausrüstung sind Pflicht. Bei Regen solltest du nicht gehen, da einige rutschige Steilstücke vorhanden sind. Der Weg ist, weil er als Premiumweg zertifiziert ist, perfekt ausgeschildert. Sogar Schilder mit einer Wanderkarte hängen an verschiedenen Stellen. Trotzdem empfehle ich, immer eine Wanderkarte im Rucksack zu haben, um flexibel zu bleiben, wenn du dich bei uns nicht so gut auskennst.

 

 

Höhenmeter, die sich lohnen

Entweder reist du mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus von Neuhaus zum Spitzingsee ‒ Linie 9562) an oder du parkst dein Auto auf dem Parkplatz der Stümpflingbahn. Einstieg in den Weg ist die Bergstation der Stümpflingbahn. Von dort aus geht es über den Suttenstein zur Bodenschneid. Vorbei am Bodenschneidhaus und der Unteren Freudenreichalm, führt der Pfad auf der anderen Seite wieder steil hinauf zur Freudenreichkapelle St. Leonhard. Über den Ankelgrat geht es dann in Richtung Brecherspitze. Am Brecherspitzvorgipfel hast du die Möglichkeit, einen Abstecher auf die Brecherspitze zu machen. Der Premiumweg geht aber direkt hinunter zur Oberen Firstalm. Hier würde ich eine Pause einlegen und beispielsweise Spinatknödel genießen, die ich wirklich empfehlen kann. Von der Firstalm ist es nicht mehr weit zum Ausgangspunkt, der Bergstation der Stümpflingbahn. Für den erfahrenen Wanderer mit guter Kondition ein lohnender Rundweg in den Bergen am Spitzingsee.

Für den etwa 10 km langen Premiumweg solltest du 5 Stunden einplanen (etwa 900 Hm).

Die Gemeinde Schliersee hat diesen Weg in Zusammenarbeit mit der Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS), dem Kompetenzzentrum für Tourismus im Landkreis Miesbach, vom Deutschen Wanderinstitut e. V. zertifizieren lassen. Tim Coldewey ist Teil des Teams der ATS und Experte für Produktentwicklung Rad und Wandern sowie Erlebnisraumdesign ‒ und er kümmert sich auch um Zertifizierungen von Wanderwegen.

 

 

Bitte achte auf das Wetter, im Herbst kann es bei uns kurzfristig zu einem Wintereinbruch kommen und der Premiumweg schneebedeckt sein. Dann raten wir von dieser Wanderung dringend ab.

 

Aber was bedeutet das Wandersiegel: Premiumweg?

„Premium-Wanderwege sind Strecken- und Randwanderwege, die nicht nur hervorragend markiert sind, sondern darüber hinaus einen besonders hohen Erlebniswert aufweisen. Hier ist ein ausgewogen schönes Wandererlebnis garantiert. Angenehme Wegbeläge und Pfade gestalten diese Wege ebenso wie viele Details: Aussichten, Waldbilder, Gewässer, Felsstrukturen, kulturhistorische Kleinode und vieles mehr können zu abwechslungsreichen Wanderungen beitragen.“ (Quelle: https://www.wanderinstitut.de/deutsches-wanderinstitut/premiumwandern/zertifikate/)

 

 

 

Judith Weber

Redakteurin/freie Mitarbeiterin bei “Das Gelbe Blatt Miesbach”, Webdesign und Fotografie – Freude an neuen Blickwinkeln mithilfe eines Quadrokopters. Reiselustig und heimatverliebt. Lieblingsplatzerl: Insel Wörth im Schliersee

 

 

 

Mehrtagestour mit Hüttenübernachtung

Wandern am Schliersee

Die Monate September und Oktober sind fantastische Wandermonate. Tagsüber nicht mehr so heiß wie im Hochsommer, noch kein Schnee und noch relativ lange Tage.

Wenn du schon immer mal mit dem Gedanken einer Mehrtageswanderung gespielt hast, solltest du es unbedingt ausprobieren.

Hier kommt ein Vorschlag für eine anspruchsvolle Dreitagestour mit Übernachtungen in Berghütten.

 

Was packe ich in meinen Rucksack:

Du solltest einen Rucksack mit einem Volumen von ca. 25‒30 Litern auswählen, damit du alle wichtigen Utensilien reinbekommst und nicht jeden Morgen Tetris spielen musst.

Für die Übernachtungen auf der Hütte benötigst du einen Schlafsack (hier reicht dieses Jahr wegen der Corona-Bestimmungen leider kein Hüttenschlafsack), deinen Kulturbeutel mit kleinem Handtuch, Zahnputzzeug und persönlichen Hygieneartikeln. Zudem solltest du dicke Socken oder Hüttenschuhe als Hausschuhe einpacken, denn es ist nicht nur angenehm, nach einem langen Wandertag abends die Bergschuhe auszuziehen ‒ diese müssen sogar abgelegt werden.

Du solltest unbedingt eine Regenjacke und eine warme Jacke (Daune, Primaloft) dabeihaben, das Wetter in den Bergen kann sich schnell ändern. Lange Hose, kurze Hose, zwei T-Shirts und ein Longsleeve.

Ich würde dir einen Satz trockene Klamotten für die Hütte nahelegen und was zum Schlafen. Generell empfiehlt sich Kleidung aus Merinowolle, denn diese neutralisiert ihren Geruch unterwegs.

Dünne Handschuhe und Mütze sollten auch im Rucksack sein, genauso wie eine Stirnlampe, Sonnencreme und ein kleines Erste-Hilfe-Set. Ein Handy gehört auch zur Notfallausrüstung und bietet zusätzlich die Option als Fotoapparat für bleibende Erinnerungen.

Du solltest einen Ausweis bei dir haben und etwas Bargeld, da man auf vielen Hütten nicht mit Karte bezahlen kann.

Für deine Tagesetappen solltest du mindestens einen Liter zum Trinken dabeihaben. Deine Flasche kannst du ‒ wann immer möglich ‒ zwischendurch auffüllen.

Du solltest dir überlegen, mit Wanderstöcken zu gehen. Das entlastet deine Beine und bietet Sicherheit und Stabilität, vor allem, wenn die Beine langsam müde werden.

Vergiss nicht einen Regenschutz für den Rucksack!

Auch wenn du vorhast, mittags einzukehren, würde ich etwas Proviant als Notreserve einpacken (Riegel, Nüsse oder Ähnliches).

Am wichtigsten sind die Wanderschuhe. Es ist weniger ratsam, mit ganz neuen Schuhen auf eine Tour dieser Größenordnung zu gehen. Trage bequeme, möglicherweise wasserdichte Schuhe mit gutem Profil. Auch ordentliche Socken sind nicht zu vernachlässigen (hier reichen dir zwei Paar).

 

Die Route:

Schwierigkeit: schwer

Länge: 38,2 km

Höhendifferenz: 2600 Hm

Empfohlene Jahreszeit: Mai‒Oktober

Ausgangspunkt: Bahnhof Neuhaus

Endpunkt: Bahnhof Neuhaus

   

 

Gesamt: 38,2 km, 2600 Hm

  • Tag 7 km, 900 Hm
  • Tag 11 km, 770 Hm
  • Tag 20,2 km, 930 Hm

 

 

1. Tag: 7 km, 900 Hm

Wir starten am Bahnhof in Neuhaus (kostenpflichtige Parkplätze sind am Bahnhof verfügbar). Wir suchen uns den Weg durch Neuhaus bis zum Beginn des Forstwegs durch den Dürnbachwald, der uns recht steil in Serpentinen zur Ankl-Alm (1311 m) bringt. Hier gibt es momentan nur Getränke zur Selbstbedienung.

Weiter geht es über den Nordgrat auf einem alpinen Steig (Trittsicherheit erforderlich) auf die Brecherspitz (1685 m), einen der markantesten Gipfel der Region und bereits vom Schliersee aus sichtbar. Hier erleben wir unser erstes Gipfelglück mit hochragendem Gipfelkreuz und einer Aussicht auf zwei Seen: den Schliersee und den Spitzingsee. Der Eintrag ins Gipfelbuch sollte nicht vergessen werden.

Hier haben wir mit den höchsten Punkt unserer Tagesetappe erreicht, und es geht nun nur noch bergab. Wir folgen dem Weg Richtung Westen. Nun ist ein kurzer Abstecher zu Freudenreichkapelle möglich (tolles Fotomotiv), bevor wir hinabsteigen zur Oberen Firstalm, wo wir die erste Nacht „am Berg“ verbringen.

 

2. Tag: 11 km, 770 Hm

Der zweite Tag startet gemütlich. Zuerst geht es bergab vorbei an der Unteren Firstalm und weiter bergab bis zum Spitzingsee. Entlang des Nordufers gelangen wir zum Spitzingsattel, bevor es wieder anstrengender wird.

Hier beginnt der Anstieg hinauf zur Schönfeldhütte (1410 m) ‒ einer lohnenden Einkehr ‒ und weiter zum ersten Gipfel des Tages: dem Taubenstein (1692 m). Hier sind die größten Strapazen des Tages schon hinter uns. Der Panoramaweg führt uns ohne große Höhenunterschiede bis zum Rotwandhaus und zum Rotwandgipfel (1884 m), dem höchsten Punkt unserer gesamten Tour. Die zweite Nacht verbringen wir im Rotwandhaus. Die Aussicht ist wirklich beeindruckend.

 

3. Tag: 20,2 km 930 Hm

Der letzte Tag hat es noch mal in sich. Am Morgen des dritten Tages geht es wieder zuerst gemütlich bergab zurück zum Ort Spitzingsee auf einer Forststraße, die im Winter eine hervorragende Rodelbahn ist. Kurz der Valepp flussabwärts folgend, zweigt schon bald der Wanderweg zum Stolzenberg (1609 m) ab. Steil bergauf, zuerst auf einem Forstweg zu den Haushamer Almen, bald frei bis auf den Stolzenberg, der tolle Ausblicke bietet. Von dort folgen wir dem Wanderweg über den Rotkopf, die Jagahüttn, Stümpfling, Suttenstein bis zum Bodenschneidgipfel (1669 m). Hier bietet sich uns ein beeindruckender Blick ins Nachbartal auf den Tegernsee.

Letzte Einkehrmöglichkeit ist dann das Bodenschneidhaus (1365 m), bevor wir uns auf den Weg zurück ins Tal machen. Der Rückweg ist nicht mehr schwierig oder technisch, hauptsächlich Forststraße und am Ende am Dürnbach entlang bis zum Ausgangspunkt Bahnhof Neuhaus.

Der Bach bietet sich an, um die erschöpften Füße nach dieser langen Tour zu kühlen.

Wem die letzte Etappe zu lang ist, kann diese noch aufteilen, eine Nacht im Bodenschneidhaus verbringen und die Runde am vierten Tag beenden.

Die Übernachtungshütten müssen unbedingt vorher kontaktiert und ein Bett vorab reserviert werden!

 

Ich wünsche dir viel Spaß bei deinem Wanderabenteuer und Berg heil!

 

 

Susanne Viehweger

Dipl. Sportwissenschaftlerin & Outdoor Enthusiast. Arbeitet als Sportlehrerin & Outdoorguide. Mit ihrem eigenen Unternehmen 'Happy Moving Outdoors' (www.happymovingoutdoors.de) vermittelt sie Leidenschaft für den Sport an der frischen Luft.

 

 

 

Ein Almsommer auf der Oberen First

Heute besuche ich Margreth (20) auf der Oberen First. Sie verbringt dort ihren zweiten Almsommer, und sie kann sich auch nichts Schöneres vorstellen.

 

 

Eine Fahrt ins Tal unternimmt sie nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Margreth redet von Luxus, als sie mir erzählt, dass sie Strom hat. Die Obere First gehört zum Unterleitenhof in Schliersee. Margreth kümmert sich um 43 Jungrinder, zehn Kälber, Hühner und um die Milchkuh Hanni. Sie ist ein Murnau-Werdenfelser-Rind und schaut so ganz anders aus als die meisten Kühe bei uns in Schliersee. Hanni fällt gleich auf. „Urlauber meinen deshalb manchmal, auch wegen ihrer Hörndl, dass Hanni ein Stier ist“, lacht Margreth. Dabei sieht man am Euter natürlich sofort, dass sie ein „Madl“ ist. Zweimal am Tag kommt Hanni in den Stall zum Melken. Mit einer automatischen Melkmaschine ist das schnell erledigt. Auch die drei kleinsten Kälber bekommen abends Heu und dürfen die Nacht im Stall verbringen, falls das Wetter ungemütlich ist. Der kleine Sohn von Hanni bekommt zusätzlich Milch.

 

Viel Verantwortung

Margreth ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und wollte unbedingt mal den Sommer auf einer Alm verbringen. Mit der landwirtschaftlichen Arbeit ist sie groß geworden. Was ein Leben auf der Alm bedeutet, hat sie erst erfahren, als ihr Traum Wirklichkeit wurde. Besonders schön ist für sie der Zusammenhalt der Almbauern untereinander, dass man sich aufeinander verlassen kann und dass niemals infrage gestellt wird, ob man hilft. Ist beim Nachbarn ein Tier ausgebüchst, sind sofort alle zur Stelle. Auch die täglichen Routinen auf der Alm machen ihr nichts aus. Einmal hat eine Urlauberin von der Berggaststätte „Obere Firstalm“ zu ihr gesagt, dass sie beeindruckt sei, dass Margreth schon vor sechs Uhr der täglichen Arbeit mit viel Freude nachgehe. Tatsächlich ist Almbäuerin eine Tätigkeit mit sehr viel Verantwortung. „Aber auch mit viel Selbstständigkeit. Mein Bauer vertraut mir und lässt mit sehr viele Freiheiten“, erzählt mir Margreth. Auch beispielsweise dahin gehend, was sie mit der Milch macht. „Wenn die Kälber versorgt sind, dann mache ich aus dem Rest Käse und Butter – für Freunde, Verwandte und umliegende Almbauern“, berichtet sie. Heute ist ihre Freundin Leoni zu Besuch. Das genießt sie sehr. „Manchmal ist man schon bisserl allein“, sagt sie. Vor allem, wenn es viel regnet und weniger Freunde vorbeischauen. Aber sie würde es immer wieder machen. Doch im Herbst möchte die gelernte Arzthelferin erst mal ihr Abitur nachmachen und strebt ein Studium zur Hebamme an.

 

 

 

 

Judith Weber

Redakteurin/freie Mitarbeiterin bei “Das Gelbe Blatt Miesbach”, Webdesign und Fotografie – Freude an neuen Blickwinkeln mithilfe eines Quadrokopters. Reiselustig und heimatverliebt. Lieblingsplatzerl: Insel Wörth im Schliersee