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Durch und durch Schottisch – die 10. Highland Games im Markus Wasmeier Freilichtmuseum

Die wolkenverhangenen Hügel rund um das Markus Wasmeier Freilichtmuseum, die nahegelegene Singlemalt Whiskey Destillerie und schottische Dudelsack-Klänge am Eingang des Museums: Das stimmt perfekt auf die Schlierseer Highland Games ein.

 

 

 

Starke Frauen und Männer im Kilt

Stilecht ziehen die Wettkampfteilnehmer im Kilt in die Arena ein. „Wir haben schottisches Wetter bestellt – und wir haben schottisches Wetter bekommen“, sagt Moderator Michi Riedl lachend. Markus Wasmeier erzählt, dass die Highland Games 2010 durch einen Kulturaustausch mit Schottland zu uns ins Freilichtmuseum gekommen sind. Inzwischen sind sie fester Bestandteil des Veranstaltungsjahres. Neun Teams traten heuer gegeneinander an. Folgende Disziplinen waren zu absolvieren:

 

#1 Baumstammwerfen: Ziel ist es, den Baum zum Überschlag zu bringen. Es stehen jeweils zwei Bäume in unterschiedlichen Längen und Gewichten zur Verfügung. Es gibt keine Abwurflinie, sondern einen Abwurfbereich (zur Sicherheit) und somit auch kein Übertreten.

 

#2 Gewicht hochwerfen: Ein Gewicht wird rückwärts und einarmig über vorgegebene Höhen geworfen. Jeder Athlet hat max. drei Versuche, der beste wird gewertet. (6,25 bis 19 kg)

 

#3 Steinstoßen (Putting the Stone): Ein Stein wird einarmig und aus dem Stand so weit wie möglich gestoßen. Angleiten und Drehbewegungen jeder Art sind verboten! (4,5 bis 8 kg)

 

#4 Bayerisches Steinheben: Jeder Athlet wählt sein Anfangsgewicht und hat dann insgesamt drei Versuche, der beste wird gewertet. Das Gewicht kann von Versuch zu Versuch erhöht, aber nicht reduziert werden. (85 bis 250 kg)

 

#5 Baumstamm ziehen: Eine Baumstammhälfte wird, an einem Seil befestigt, von jedem Teammitglied eine vorgegebene Runde gezogen und dann „fliegend“ an den nächsten übergeben. Der Start erfolgt aus dem Stand und auf Kommando.

 

#6 Koffertragen (Farmers Walk): Zwei kofferähnliche Gewichte werden von jedem Athleten so weit getragen, bis sie abgestellt werden müssen oder maximal fünf Runden gelaufen wurden. (30 bis 60 kg)

 

#7 Gewicht weitwerfen (Weight for Distance): Ein Gewicht wird aus dem Stand und einarmig in das Zielfeld geworfen. Seitliches Anschwingen ist erlaubt. Ein Fuß muss die ganze Zeit über am Boden stehen! (8 bis 12,5 kg)

 

#8 Axtwerfen: Eine Doppelaxt wird dreimal je Teilnehmer auf eine Zielscheibe mit etwa 50 cm Durchmesser und fünf farbig gekennzeichneten Zielkreisen geworfen. Der Teil der Schneide, der in der Scheibe steckt und dem Mittelkreis am nächsten ist, wird gewertet.

 

#9 Stone of Manhood: Ein schwerer Stein bzw. eine schwere Steinkugel wird vom Boden aufgenommen, eine Strecke von ein bis drei Meter (gewichtsabhängig) getragen und auf ein Podest gelegt. Fällt das Gewicht vorher zu Boden, ist erneut von der Startposition zu beginnen. (30 bis 120 kg)

 

#10 Strohsack: Ein Strohsack wird mithilfe einer Gabel so hoch wie möglich über gespannte Seile geworfen. (3 bis 7,5 m Höhe)

 

 

Die Highland Games 2022 wurden wieder in enger Kooperation mit der 1. Bayrischen Highland Game Vereinigung (1. BHGV e. V.) organisiert.

 

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Bayerische Highland Games im Markus Wasmeier Freilichtmuseum in Schliersee

Fliegende Baumstämme, schmerzverzerrte Gesichter und Jubelschreie

Heute trafen sich Teilnehmer aus ganz Deutschland im Markus Wasmeier Freilichtmuseum zu den neunten Bayerischen Highland Games in Schliersee.

 

 

Das Wetter war traumhaft und mit den schottischen Klängen aus dem Dudelsack und der filmreifen Kulisse des Freilichtmuseums fühlte ich mich gleich, als wäre ich irgendwo in Schottland gelandet. Es gibt keinen besseren Ort für Bayerische Highland Games. Stilecht wurden die Wettkämpfe in Tracht ausgetragen, allerdings nicht in der für Schliersee gewohnt bayerischen Tracht, sondern im Kilt – dem Schottenrock. 2010 durch einen Kulturaustausch mit Schottland entstanden, sind die Bayerischen Highland Games jetzt einer der Höhepunkte im Veranstaltungsjahr des Freilichtmuseums. Markus Wasmeier freut sich besonders, dass aus einer „Gaudi“ richtiger Hochleistungssport geworden ist. „Es geht immer höher und weiter“, sagte er. Trotz allen Ehrgeizes und der sportlichen Leistung, stehen Teamgeist und Spaß im Vordergrund. Disziplinen wie Strohsack hochwerfen, Baumstammdrehen, Steinstoßen, Bogenschießen, Steinheben und „Stone of Manhood“ erfordern Ausdauer, Stärke und Geschicklichkeit. Dass der Stärkere gewinnt, ist nicht gesagt. Auch Technik und jahrelange Übung können zum Sieg verhelfen. Moderator Michi Riedl führte durch das Programm und versorgte die Besucher mit vielen Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Stationen und Teams. So erklärte er, bei der Disziplin „Stone of Manhood“, dass wer in Schottland den schweren Stein heben und auf eine Mauer legen konnte, als Mann galt, nicht mehr als Bursch. Heute hier in Schliersee zählten allein die Punkte für das Team und natürlich die Ehre. Das Baumstammwerfen dagegen war damals in Schottland aus einem ganz praktischen Grund entstanden, um Flüsse zu überwinden. Ein abwechslungsreicher Tag für alle Sportler und Zuschauer.

 

 

Im nächsten Jahr werde ich ganz sicher wieder dabei sein, wenn im Markus Wasmeier Freilichtmuseum der Dudelsack spielt. Highland Games 2020 unbedingt jetzt schon vormerken!

 

 

  • Den Link zur diesjährigen Ergebnisliste werden wir hier ergänzen, sobald wir ihn haben.

 

 

[tourim-redakteur]