Gut durch die Erkältungssaison: Drei Tipps von „Bergschwester“ Nicole Avril
Wer Nicole Avril besucht, für den geht es steil den Hügel hinauf: Nicht umsonst nennt die Schlierseerin sich und ihr Angebot „die Bergschwester“ (www.diebergschwester.de). Als Gesundheitscoach unterstützt Nicole Avril Kinder und ihre Eltern beim Gesundwerden und ‑bleiben – und verbindet dabei geschickt Schulmedizin und Naturheilkunde. Dem Schliersee Magazin hat die gelernte Fachkinderkrankenschwester und Heilpraktikerin drei Tipps verraten, mit denen ihr gut und gestärkt durch die Erkältungssaison kommt.
Hausmittel: Altes Wissen neu entdeckt
Das Tolle an Nicole Avrils Ideen: Ihr müsst keinen Großeinkauf in Apotheke oder Reformhaus starten. Denn alle Tipps lassen sich mit einfachen Mitteln umsetzen, die ohnehin die meisten im Haushalt vorrätig haben. „Das traditionelle Wissen unserer Großmütter ist ein bisschen verloren gegangen“, sagt Nicole Avril. „Dabei ist es so enorm praktisch: Gerade dann, wenn die Kinder pünktlich zum Wochenende krank werden, habe ich Hausmittel griffbereit. Und kann gleich damit starten, mir und dem Kind etwas Gutes zu tun.“
Hier kommen Nicole Avrils drei Tipps für eure Schnupfenprävention daheim:
Tipp #1 >> Die Zwiebelsocke
Was ihr braucht:
- 1 Haushaltszwiebel
- 1 Schlauchverband („Stülpa-Verband“) oder ein einfaches Küchentuch
- 1 Paar Socken
- etwas Heilwolle oder Watte zum Abdichten
Wobei es hilft:
- bei Schnupfen
- bei einer verstopften Nase
- bei dichten Nasennebenhöhlen
Für wen geeignet:
Erwachsene, Kinder ab ca. 6 Monaten
So geht‘s:
- Zwiebel in kleine Stücke
- Zwiebelstücke in der trockenen Pfanne leicht anwärmen, man sollte sie noch anfassen können. Wichtig: Kein Öl oder Fett zugeben!
- Vom Schlauchverband zwei Stücke à 15‒20 Zentimeter Länge abschneiden. Die eine Seite fest verknoten, sodass ein Säckchen entsteht.
- Mit einem Teelöffel die warmen Zwiebelstücke in die Säckchen einfüllen – und jeweils oben zuknoten.
- Anschließend die Päckchen zwischen den Fingern zerdrücken, sodass der Zwiebelsaft austritt.
- Die Zwiebelpäckchen dem Patienten direkt auf die Fußsohle legen.
- Mit etwas Heilwolle oder Watte abdichten – und eine Socke darüber stülpen.
- Wer mag, kann die Zwiebelsäckchen 1‒2 Stunden wirken lassen.
Das sagt die Bergschwester:
„Die Zwiebel hat einen sehr durchdringenden Geruch – das merkt man schon beim Kleinschneiden. Für einen angenehmen Duft sorgen 1‒2 Tropfen ätherisches Öl ‚Lavendel fein‘, das ich auf die Zwiebeln im Säckchen gebe.“
Tipp #2 >> Die Kartoffelauflage
Was ihr braucht:
- 1 große bzw. 2‒3 kleine Kartoffeln
- 1 Handwaschlappen
- etwas Heilwolle oder Watte zum Abdichten
- 1 Schal oder Handtuch
Wobei es hilft:
- bei festsitzendem Husten als Brustauflage
- bei Spannungskopfschmerz als Nackenauflage
- bei einer verlegenen Stelle am Rücken als Rückenauflage
Für wen geeignet:
Erwachsene, Kinder ab Vorschulalter
So geht‘s:
- Kartoffeln kochen, bis sie weich sind.
- Gekochte Kartoffeln etwas abkühlen
- Mit Schale in einen Handwaschlappen geben und auf einer harten Unterlage sehr gut zerdrücken.
- Den mit Kartoffelstampf gefüllten Waschlappen eine gute Minute lang auf den Unterarm legen – und austesten, ob die Wärme so passt und es nicht zu heiß ist.
- Erst nach dem Temperatur-Check auf die betroffene Stelle auflegen, zum Beispiel den nackten Brustkorb.
- Auflage mit Heilwolle oder Watte abdichten und mit einer einfachen Mullbinde, einem Schal oder Handtuch festwickeln.
- Gemütlich einkuscheln und die wohltuende Wärme genießen.
Das sagt die Bergschwester:
„Die Kartoffel ist ein toller Wärmespeicher. Gerade deshalb sollte man aber etwas Vorsicht walten lassen: Auch wenn die Kartoffeln äußerlich schon gut anzufassen ist. Wenn man sie zerdrückt, kann es noch mal richtig heiß werden. Deshalb immer die Temperatur gut prüfen, bevor man die Auflage direkt auf die Haut gibt.“
Tipp #3 Das ansteigende Fußbad
Was ihr braucht:
- 1 Schüssel oder Eimer für das Fußbad
- 1 Thermoskanne zum Nachfüllen
- 1 Handtuch zum Abtrocknen
- 1 Badethermometer
- warmes Wasser
Wobei es hilft:
- bei einer aufziehenden oder bereits vorhandenen Erkältung
- zur Vorbeugung von Erkältungen
- als Einschlafhilfe am Abend
Für wen geeignet:
Erwachsene, Kinder ab Kleinkindalter
So geht‘s:
- Fußwanne an einem gemütlichen Ort aufstellen und Handtuch bereitlegen.
- Wanne mit warmem Wasser befüllen, bis etwa Knöchelhöhe erreicht ist.
- Die Ausgangstemperatur des Wassers sollte 33‒35 Grad Celsius Mit Badethermometer überprüfen!
- Zusätzliches Wasser in einem großen Topf aufkochen und in eine Thermoskanne geben. Achtung: Es reicht, wenn das Wasser leicht siedet, es muss nicht blubbernd kochen.
- Thermoskanne neben die Fußwanne stellen und Fußbad beginnen.
- Nachspüren, bis sich die Wärme an den Füßen angenehm anfühlt.
- Dann in mehreren Schritten jeweils einen Schuss heißes Wasser aus der Thermoskanne zugeben und mit dem restlichen Wasser vermischen.
- Achtung: Füße während des Aufgießens aus der Wanne nehmen, sonst besteht Verbrühungsgefahr!
- Temperatur immer wieder mithilfe des Thermometers überprüfen.
- Je nach individuellem Empfinden können Erwachsene bis maximal 41 °C Wassertemperatur aufgießen. Fußbäder für Kinder bis maximal 39 C° einlassen – und nur so lange nachfüllen, wie die Kleinen selbst die Temperatur als angenehm empfinden.
- Achtung: Menschen mit Venenproblemen sollten das Wasser im Fußbad maximal bis Knöchelhöhe auffüllen – und hinterher die Füße einmal kühl abspülen. Menschen ohne Venenprobleme dürfen das Wasser ruhig bis zur Wade aufgießen.
- Sobald das Wasser abkühlt, Füße gut abtrocknen, warme Socken überziehen und noch ein wenig entspannen.
Das sagt die Bergschwester:
„Das ansteigende Fußbad ist eine Anwendung, die auch beim Nachwuchs beliebt ist. Wer mag, nimmt das Fußbad gemeinsam mit seinem Kind und nutzt die Zeit zum Vorlesen. Ein gemütliches Bettgehritual im Winter!“
Wir finden: Auf die Hausmittel, fertig, vorbeugen!
Mehr Gesundheitstipps für die Schnupfensaison sowie die individuelle Beratung einer erfahrenen Fachkinderkrankenschwester und Heilpraktikerin erhaltet ihr hier:
Die Bergschwester
Nicole Avril
E-Mail: hallo@diebergschwester.de
Rheinländerin in Oberbayern. Ist der Liebe gefolgt und hat den Schliersee als Herzensort entdeckt. Freie Redakteurin, PR-Frau und Mama von Zweien. Zeigt Unternehmerinnen und Gründerinnen, wie sie mit Storytelling sichtbar werden und ihre besten Kunden anziehen. Ihr Business: Hallo Heldin! Ihre Kreativitätstechnik: die Joggingrunde um den See.
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