Eiszeit

Über Nacht dann plötzlich 20 Zentimeter Neuschnee. Niemand kann genau vorhersagen, wann und ob er kommt – der Winter. Auf Schneeschuhen kämpfe ich mich Schritt um Schritt hinauf zur Burgruine Hohenwaldeck. Klare Luft. Ich schwitze und friere. Hund Riggi folgt mir auf meiner frisch gestapften Spur. Ich werde belohnt mit sonniger und einsamer Aussicht hinunter auf das zerbrechliche, weißblaue Juwel Schliersee. Noch vor kurzer Zeit bedeckt von kilometerdickem, menschenfeindlichem Gletschereis, geformt und geschliffen von der letzten Eiszeit, doch kommt sie irgendwann wieder? Und so stehe ich hier – ehrfürchtig im Jetzt – und kann es hautnah fühlen, „für einen Moment das Glück Schliersee“.

Helmut Jenne

Auf seinen Streifzügen durch die Natur ist sein Fotoapparat ein ständiger Begleiter. Helmut Jenne, wohnhaft in Schliersee, ist Musiker und EDV-Fachmann, Fotokünstler und Naturliebhaber. Mit seinen Fotos dokumentiert er seine Erlebnisse auf sehr natur- und heimatverbundene Weise, und so entstehen - trotzdem weltoffen - tief empfundene Momente und Blicke auf Landschaften, Pflanzen und Tiere der Berg- und Seenwelt rund um Schliersee.

Schnee – Schlitten – Spaß in Schliersee

Ein Vergnügen für die ganze Familie bietet im Winter das Schlittenfahren: Bewegung, Geschicklichkeit, Geschwindigkeit, Natur und Landschaft – ein Spaß für Groß und Klein.

Die Rodelbahnen auf Schlierseer Gebiet sind von ganz unterschiedlicher Beschaffenheit: als einfacher „Rutschhügel“ ist der Kirchbichl vor allem bei Familien mit kleinen Kindern beliebt. Die Untere First bietet einen Schlittenverleih gegen Gebühr, ebenso die Obere First (mit Übernachtungsmöglichkeit). Diese punktet mit einer 2,5 km langen beleuchteten Bahn, so dass einem Nachtrodelspaß nichts im Wege steht. Anspruchsvoll mit vielen Kurven und gerne mal vereisten Passagen ist die Alte Spitzingstraße. Und zu guter Letzt belohnt ein langer Aufstieg über die geräumte Forststraße zum Rotwandhaus (mit Übernachtungsmöglichkeit) mit einer ebenso langen Schlittenabfahrt.

http://www.untere-firstalm.de/rodeln.htm
http://www.mondscheinrodeln.de/
http://rotwandhaus.de/rotwandhaus/startseite/

Ein paar Sicherheitstipps: Beim Aufstieg hintereinander am Rand der Rodelbahn gehen, so werden Zusammenstöße mit abfahrenden Rodlern vermieden. Bitte an festes Schuhwerk mit guter Sohle zum Bremsen, einen Helm und Skibrille denken. Und hier noch der „Schlachtruf“, den wir als Kinder beim Rodeln auf der Alten Spitzingstraße hatten: „Aus da Bo, aus da Bo, wer´s Vattaunsa ned ko!“ („Aus der Bahn, aus der Bahn, wer das Vaterunser nicht kann!“)

Foto: Familie beim Wintersport © drubig-photo, fotolia.de

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."

Winterwandern am Schliersee/Spitzingsee

Immer wenn ich Ruhe und Erholung suche, setze ich mich kurzerhand ins Auto und fahre mit meiner Familie in die Berge rund um den Schliersee. Der Spitzingsee, nicht weit entfernt, liegt auf knapp über 1000 Metern Meeresspiegel und hat es mir besonders angetan. Inmitten eines verschlungenen Talkessels liegt dieser kleine Bergsee mit kristallklarem Wasser, umgeben von steilen Gipfeln und sanften Bergrücken. Hier oben kann man im Winter rund um den See, auf geräumten Wegen, herrliche Wanderungen unternehmen. Oder auf Schneeschuhen – abseits des Trubels – die weiße Bergwelt entdecken. Die richtige Ausrüstung darf dabei natürlich nicht fehlen. Warme und stabile Wanderschuhe und eine gefütterte, winddichte Jacke sind für die leichten Wanderungen jedoch absolut ausreichend.

Wer aber die höher gelegenen Bergrücken und Gipfel im Winter erreichen will, benötigt eine große Portion alpiner Grundkenntnisse und vor allem eine wintertaugliche Sicherheitsausrüstung im Rucksack!

Alexander Römer

Im Alter von 19 Jahren entdeckt er seine große Leidenschaft zu den Bergen. Aus Leidenschaft wurde Beruf! Als internationaler staatl. gepr. Berg- und Skiführer begleitete er bergsüchtige Alpinisten auf die schönsten Gipfel. Nach gut 20 Jahren der Bergsteigerei, mit immer anspruchsvolleren Touren und rasanteren Erlebnissen, setzt Alexander sein Wissen und seine Erfahrung in großen Projekten um.