Schafschur auf der Unteren Firstalm ‒ und was sonst noch wichtig ist zur Vorbereitung auf das Almleben …

Heute ist Schafschur beim Anderlbauer auf der Unteren Firstalm. Normalerweise werden die Schafe noch im Tal geschoren. Danach lässt man das Fell noch ein paar Tage wachsen, damit die Tiere draußen nicht frieren, und dann geht’s erst los auf die Alm. Dieses Jahr ist es ein bisserl anders, weil der bisherige Schafscherer verhindert ist. Dafür darf sich der eingesprungene Schafscherer freuen: Er hat eine wunderschöne Location zur Schafschur, bei bestem Wetter und mit einem atemberaubenden Blick aus der Höhe auf den Spitzingsee. Und da es außerdem ungewöhnlich warm ist, müssen die Schafe mit ihrem neuen Haarschnitt auch nicht frieren.

Als wir an der Alm ankommen, sind alle bereit, nur etwas fehlt: Der Schafscherer steckt im Stau fest, und die bayerischen weißen Bergschafe sind auf Entdeckungstour irgendwo auf den umliegenden Hängen oder in den Wäldern … Da hilft nur eines: Wir müssen sie suchen. Also machen wir uns auf über die blühende Bergwiese, auf der wir in der Ferne weit oben am Hang ein paar Bergziegen ausmachen können. Aber keine Schafe … Und dann kommt der Hartl, der Bauer vom Anderl-Bauernhof in Fischhausen. Und mit einem Eimer voller „Leckerlis“ für die Schafe und interessanten Lauten gelingt ihm, was uns zu dritt nicht gelungen ist: Die Schafe kommen mit ihren Lämmern im Schweinsgalopp den Hügel hinuntergerast und laufen ihm brav nach in den Stall. Aha, so geht das also!

Inzwischen ist der Schafscherer auf der Alm angekommen und baut seine Gerätschaften auf. Ein interessantes Gestell, das entfernt an einen Galgen erinnert. Du liebe Güte, was kommt da auf die Schafe zu … Aber so schlimm wird es nicht. Die Tiere sind relativ entspannt, und vor allem diejenigen, welche die Prozedur bereits kennen, lassen das Scheren ruhig über sich ergehen. Sie legen den Kopf auf den Boden und lassen sich von dem „Schafeflüsterer“ einlullen. Zweimal im Jahr werden die Bergschafe von ihrem schweren Fell befreit. „Beim Scheren geht es um das saubere Arbeiten am Tier. Das Lanolin (Wollwachs) ist das teuerste Nebenprodukt, welches beim Scheren anfällt: 25 €/kg. Aber das muss man erst mal zusammenbekommen“, erklärt mir der Schafscherer, welcher in seinem Gestell hängt und quasi bäuchlings über dem Schaf schwebt. Er übt diesen Beruf seit inzwischen sechs Jahren aus und hat zusätzlich zu einem Schafschurkurs in Deutschland eine Ausbildung in Neuseeland absolviert. Drei bis vier Kilogramm Fell fallen pro Schaf ab. „Dieses wird mit heißem Wasser gewaschen, über Nacht eingeweicht, ausgezupft und dann noch mal ausgewaschen“, klärt mich der Opa Sepp auf. Danach wird es zur Spinnerei gebracht. Wirklich viel verdienen kann man mit dem Fell nicht, aber ab und zu kommt ein neuer Strickjanker für den Opa dabei heraus.

Das Scheren der Schafe ist noch nicht alles, was zur Vorbereitung auf das sommerliche Almleben getan werden muss:

Grundsätzlich müssen alle Schafe spätestens im Alter von neun Monaten, aber unbedingt vor dem Verlassen des Bestandes, mit einer Ohrmarke gekennzeichnet werden. Dabei geht es darum, beim Auftreten der Maul- und Klauenseuche die betroffenen Tiere ausfindig machen zu können. Auch die Rinder müssen registriert sein. Kälber sind innerhalb von sieben Tagen nach der Geburt mit identischen Ohrmarken in beiden Ohren zu kennzeichnen. Sowohl den Rindern als auch den Schafen werden vor dem Almauftrieb die Klauen geschnitten, damit sie auf den teilweise unwegsamen Berghängen sicher unterwegs sind. Auch an das Entwurmen der Tiere muss gedacht werden, damit sie gesund bleiben.

 

 

Und wie wird man zur Sennerin? „Es ist nicht unbedingt Voraussetzung, dass eine Almerin aus einem Bauernhof heraus stammt“, erläutert mir Hartl. Sie darf keine Scheu vor den Tieren haben und sollte sich für deren Wohlergehen interessieren. Außerdem darf sie keine Angst vor wechselnden Wetterlagen und Gewittern haben. Sie sollte so gut zu Fuß sein, dass sie sich im Berggebiet bewegen kann, um die Tiere zu suchen und bei Bedarf auch Zäune auszubessern. Da die Untere Firstalm vom Anderlbauer nicht bewirtschaftet ist und hier Jungvieh auf die Weide kommt, sind Kenntnisse im Buttern oder Käsen nicht notwendig. „Alles, was man hier wissen und können muss, kann man recht schnell lernen“, sagt der Hartl. „Und was man nicht unterschätzen sollte, ist die Tatsache, dass man am Abend, sobald die Arbeit getan ist, alleine auf der Alm ist. Auch damit sollte man gut zurechtkommen.“

Ich kann mir nichts Aufregenderes und gleichzeitig innere Ruhe Bringendes vorstellen und hoffe, dass ich irgendwann die Möglichkeit habe, das Leben als Almerin selbst zu erleben.

 

 

Anderl-Bauernhof

Familie Markhauser
Fischhauser Straße 5
83727 Schliersee/Oberbayern
Telefon: 0 80 26 / 9 46 64
Telefax: 0 80 26 / 9 46 65
E-Mail: anderlbauer@gmx.de

Internet: http://anderlbauer.schliersee.de/unser_hof/unser_hof.php

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Insel Wörth im Schliersee | Neuer Pächter startet in die Saison

Michael Sechehaye ist der neue Pächter der Insel-Gaststätte auf der Insel Wörth in unserem schönen Schliersee.

Für seine Küche konnte er Patrick Coudert gewinnen. „Liebe geht durch den Magen ‒ Kochen erreicht die Seele“, lautet das Motto des Küchenchefs. Von Japan über England, Amerika und Kanada hat Coudert den Weg auf die kleine Insel Wörth im Schliersee gefunden und wird die Gäste mit seinen Kochkünsten verzaubern. Er ist bekannt aus dem Fernsehen, hat viele Promis bekocht, ist im Besitz von zwei Sternen und freut sich auf seine neue Aufgabe.

Zunächst wird Michael Sechehaye sein Wirtshaus nur für Veranstaltungen öffnen. Hochzeiten, Firmen-Events, Geburtstage und Partys aller Art. Erst mal heißt es Ankommen für Michael. Die Landschaft und den Schliersee liebt er schon jetzt, und er freut sich sehr auf seine neue Herausforderung und einen spannenden Sommer. „Natürlich werde ich darüber nachdenken, meine Insel etwa sonntags für alle zu öffnen oder Konzerte zu veranstalten, aber jetzt muss ich mich zuerst an das Inselleben gewöhnen!“, sagt Michael.

Was das Inselleben im Schliersee bedeutet, weiß ich sehr gut. Schließlich habe ich acht Jahre dort gearbeitet und etwa 500 Hochzeiten miterlebt. Es war eine tolle Zeit. Ich habe sie getroffen, die Gäste, die auf der Insel einen Geldautomaten suchten. Die DJs, die Ihre komplette CD-Sammlung beim Aussteigen aus dem Boot im See versenkt haben. Wedding-Planerinnen, die Hochzeiten bis auf die Sekunde durchgeplant hatten und feststellen mussten, dass immer alles anders kommt, als man denkt und plant. Bräute, die meinten, wir könnten mal schnell den Gastraum für ihre Hochzeit lila streichen. Hunde, die Eheringe zum Altar bringen sollten und diese tatsächlich unterwegs im Gras verloren haben. Die Folge: eine Hochzeitsgesellschaft auf Knien in der Wiese eine halbe Stunde beim Ringesuchen – mit Happy End natürlich.

Die Insel ist ein ganz besonderer Ort, meldet Euch bei Michael und lasst Euch Eure Traumhochzeit planen – den perfekten schönsten Tag mit atemberaubender Aussicht mitten im Schliersee.

Tipp: Für kleinere Veranstaltungen bis 30 Personen bietet sich die urige Blockhütte direkt am See auf der Insel an.

 

 

Insel im Schliersee
Michael Sechehaye
Insel Wörth 1
83727 Schliersee

Tel.: 0170/6206106

https://www.insel-schliersee.de/

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Alpiner Lebensstil für alle Sinne: Angie Riedlechner verrät fünf Deko-Trends aus Schliersee.

Farbinspiration fürs Auge, ein Duft nach Pfingstrosen und Thymian in der Nase und die stilsichere Floristik von Angie Riedlechner als bunter Strauß in der Hand: Das ist das Konzept des Schlierseer „Buchsbaum“. Der kleine, feine Blumen- und Einrichtungsladen im Herzen des Ortes, gleich neben dem Schlierseer Bauerntheater, ist Anlaufpunkt für alle, die ein besonderes Mitbringsel suchen – eine Einrichtungsidee im modernen, alpinen Stil oder auch liebevolle Floristik für ein anstehendes Fest.

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24h TROPHY Start/Ziel in Schliersee „24h Bayerns schönste 3-Seen-Wanderung“

Bei uns in der Alpenregion Tegernsee Schliersee

Letztes Wochenende, vom 25.05. bis 27.05. 2018, war die Alpenregion Tegernsee Schliersee wieder einer der Austragungsorte der „24h Trophy“. Start und Ziel waren dieses Jahr im Kurpark in Schliersee. Ich habe mich dieser Herausforderung das erste Mal gestellt.

In 24 Stunden haben wir eine Runde um drei Seen ‒ Schliersee, Spitzingsee, Tegernsee ‒ über einige bekannte Gipfel der Region gemacht und dabei 67 km und rund 3.000 hm zurückgelegt.

Aber jetzt von vorne. Am Freitagabend ab 17:00 Uhr konnten die Startpakete abgeholt werden. Darin waren alle Informationen zur Strecke und zum zeitlichen Ablauf enthalten. Weiter fanden sich in dem schönen Beutel verschiedene Dinge der Sponsoren: ein T-Shirt zur Trophy, Magnesium, Müsliriegel, ein Notfall-Poncho und ein Sitzkissen. DANKESCHÖN für diese brauchbaren Dinge!

Im Kurpark war rundum die Akkreditierung eine kleine Messe der Sponsoren aufgebaut. Dort konnte man sich noch etwas informieren.

Ich muss gestehen: Etwas aufgeregt war ich dann doch so kurz vor dem Start. Klar gehe ich regelmäßig wandern, auch lange Touren, aber 24 Stunden am Stück? Das habe ich auch noch nie gemacht! Allein schon 24 Stunden am Stück wach zu sein, ist auch schon länger her. Ich war sehr gespannt, wie es mir dabei ergehen würde. Wann kommt die Müdigkeit? Halten meine Füße und Beine das auch aus?

Samstag: Wir sollten uns um 8:30 Uhr im Startbereich im Kurpark einfinden. Auf der Bühne wurden die Tourguides vorgestellt. Eddy, Michi und Melanie begleiten uns. Um 8:45 Uhr wurden unter großem Beifall zuerst die zwei 12-Stunden-Touren mit jeweils ca. 40 Teilnehmern gestartet:

„Auf den Spuren der Hohenwaldecker“

„Auf den Spuren vom Wildschütz Jennerwein“

Um 9:00 Uhr war dann der Start zur 24-Stunden-Wanderung. Das Teilnehmerfeld mit über 150 Teilnehmern startete pünktlich und bei bestem Sommerwetter. Wir gingen durch Schliersee hinauf zur Burgruine Hohenwaldeck und wieder herunter nach Neuhaus. Vom Josefstal ging es auf die Jägerkamp ‒ der längste Anstieg (ca. 950 hm) auf den höchsten Punkt der Tour mit 1.746 m. Puh, das war anstrengend und schon sehr warm. Das Teilnehmerfeld hat sich bei diesem Anstieg ganz schön in die Länge gezogen, und wir haben eine Zwischenrast auf den Almwiesen der Jägerbauernalm eingelegt, damit die Gruppe wieder zusammenkommt. Die Gipfelrast war dafür dann etwas kürzer. Die Karawane zog im Anschluss gesammelt weiter zum Rauhkopf. Der Abstieg ging an der Bergstation von der Taubensteinbahn vorbei über die Schönfeldalmen und den Sommerweg zum Spitzingsattel und weiter am Ufer des Spitzingsees zur Alten Würzhütte. Dort gab es für alle eine warme Suppe sowie und Kaffee und Kuchen. Für den Abstieg haben wir als Gruppe deutlich länger gebraucht als geplant. Auf den schmalen Wegen kann auch nicht so richtig überholt werden.

Gestärkt und die Beine etwas ausgeruht, ging es wieder hinauf auf den Stümpfling. Es war sehr angenehm, dass die Sonne nicht mehr die volle Kraft hatte, den wir haben versucht, wieder etwas Zeit reinzuholen, die wir im Abstieg vom Rauhkopf verloren hatten. Das ist uns leider nur bedingt gelungen, aber immerhin haben wir auch nicht mehr verloren. Der Weg hinunter zum Berghotel Sutten war steil, aber nicht felsig.

Abendessen! Eine große Portion Spaghetti auf der Terrasse mit Blick auf den Wallberg. Fantastisch!

Für mich kam dann ein kleiner Motivationsdämpfer: „Wir gehen aus zeitlichen Gründen nicht über den Wallberg! Wir umrunden den Wallberg im Tal.“ Sehr schade, gerade der Teil, auf den ich mich so gefreut hatte ‒ bei einbrechender Dunkelheit von oben auf den Tegernsee schauen.

Die Gruppenteilnehmer nahmen diese Info alle sehr gelassen auf. Wirklich bemerkenswert, es gab keine Diskussionen. Aufgrund dieser Information wechselten ich und einige andere jetzt die Schuhe ‒ vom Bergschuh auf etwas Leichteres. Das hatte ich eigentlich für später geplant, nämlich erst nach dem Wallberg für die Wanderung durchs Tegernseer Tal. Welch wohltuendes Gefühl, nach zwölf Stunden mal die Schuhe wechseln. Dieses zusätzliche Gewicht im Rucksack hat sich gelohnt, obwohl es die Möglichkeit für den Schuhbeutel-Shuttle gegeben hätte. Aber so hatte ich die Möglichkeit, jederzeit und ganz nach Wunsch zu wechseln.

Nach einer guten Stunde Pause starteten wir wieder … in den Sonnenuntergang.

Für die nächsten Stunden führte unser Weg eher flach durch das Tegernseer Tal und um den Tegernsee herum. Wir hatten fast Vollmond, sodass es gar nicht richtig dunkel wurde und gefühlt nur jeder Zehnte seine Stirnlampe anmachte. Das war sehr schön. Die Wege waren so breit, dass wir immer gut zu zweit oder dritt nebeneinander gehen konnten, und es war eigentlich immer jemand neben mir, mit dem ich mich unterhalten konnte. Die Teilnehmer kamen ja aus den verschiedensten Regionen der Republik und dem benachbarten Ausland. Für viele war das nicht die erste und sicher nicht die letzte 24h Trophy. Allein dieses Jahr gibt es noch sieben weitere Termine. Schliersee war dieses Jahr der Auftakt, und die Strecke über 24 h war ausgebucht.

Irgendwann habe ich jegliches Zeitgefühl verloren. Ich brauchte auch keines, es war ja alles super organisiert. Irgendwann nach Mitternacht, also schon im neuen Tag, gab es im Hotel Terrassen Hof in Bad Wiessee noch einen kleinen Snack. Das Aufraffen danach fiel vielen bereits sehr schwer. Weiter ging es durch die Dunkelheit, vorbei am Gut Kaltenbrunn bis zur Segelschule in Seeglass. Hier befand sich die letzte mobile Verpflegungsstation vor dem letzten Anstieg zum Berggasthof Neureuth. Noch mal Schuhe zurückwechseln und die Muskeln etwas dehnen. Weiter geht’s!

Jetzt müsste es doch bald mal hell werden, dachte ich mir immer. Aber das dauerte noch. Im Wald war es so still. Nichts regte sich, kein Windhauch, kein Tierlaut. Es wurde nicht mehr viel geredet. Endlich dann wurde es langsam heller! Erst fing ein Vogel an zu zwitschern, und kurz darauf folgte ein reges Durcheinander. Das war ein tolles Erlebnis. Schritt um Schritt wurde es heller, der Himmel bekam eine tolle Morgenröte. Endlich geschafft! Etwas vor der vereinbarten Zeit kamen wir auf der Neureuth an. Warm anziehen und die Aussicht genießen. Gleich noch mal die Muskeln dehnen. Endlich, die ersten wärmenden Sonnenstrahlen schleichen sich auf die Terrasse. Noch vor dem Frühstück fingen drei Alphornbläser an, für uns zu spielen. Es war eine wahnsinnig tolle Stimmung, die zusammen mit dem liebevoll vorbereiteten Frühstück wieder sämtliche Kräfte mobilisierte! Um 6:50 Uhr trafen wir uns vor der Terrasse ‒ abmarschbereit für ein Gruppenfoto. Punkt 7:00 Uhr begann der Abmarsch zur letzten Etappe hinunter nach Schliersee in den Kurpark.

Das Motto der 24h Trophy lautet: Gemeinsam starten und gemeinsam ankommen. Kurz vor dem Ziel haben wir noch mal gewartet, damit auch alle zusammen sind und wir als geschlossene Gruppe mit immer noch über 100 Teilnehmern über die Ziellinie laufen. Ja, es gab an verschiedenen Stationen die Möglichkeit für ein Notfall-Shuttle, die auch genutzt wurde.

Im Ziel wurden wir mit einer riesen Stimmung empfangen, dazu gab es Bier und Weißwürste. Eine super Sache! Dann folgte noch mit sehr viel Stimmung die Urkundenübergabe. Eine Siegerehrung in dem Sinn gab es nicht, denn es hat jeder gewonnen, der nach 24 h wieder in Schliersee angekommen ist. Der Moderator war echt spitze, und die Stimmung war bis zum Schluss einfach nur grandios.

 

 

Mein Fazit: Als Bergmadl/Bergwanderführerin liebe ich eigentlich genau das Gegenteil von dem Trubel und den Menschenmassen. Aber es war eine tolle Erfahrung. Wie verhält sich mein Körper bei dieser Dauerbelastung – wer macht das sonst schon?

Es waren so viele nette und lustige Teilnehmer, mit denen ich sofort Kontakt hatte. Fasziniert hat mich, wie mich die Gruppendynamik motiviert hat, durch die Nacht zu wandern.

 

 

Ich kann euch nur raten: Wer mit dem Gedanken spielt, teilzunehmen, der sollte dies auf jeden Fall tun!

 

 

BergMadl Julia Zilken

Bergwander- und Schneeschuhwanderführerin, Verkaufstrainerin Sporttextil und -Hardware, aus Schliersee. Ich liebe die Berge! Bei meinen Touren die Faszination Berg mit allen Sinnen erleben! Freude mit anderen Menschen teilen. www.bergmadl-schliersee.de

 

 

 

Ratskeller Schliersee: Prost Sommer! Endlich wieder Biergarten!

Der Treffpunkt für alle Biergartenfreunde in Schliersee ist der Ratskeller. Petra Schobel und Matthias Gercken haben den Biergarten für die Saison liebevoll hergerichtet. Sogar die Stammtische können sich jetzt draußen treffen und an einem der zwei neuen großen, runden Tische im Biergarten Platz nehmen.

Im Sommer mehr Brotzeiten

Für den Sommer wurde eine neue Speisekarte mit einem größeren Angebot an Brotzeiten entwickelt. Kalter Braten, hausgemachte Bratensülze, Knödel-Carpaccio oder Wurstsalat – da findet wirklich jeder etwas. Je nach Wetter wird im Biergarten gegrillt. Ich freue mich auf Spareribs und Ochsenfetzen vom Grill. Ratskeller-Klassiker wie der Schmankerl-Teller, Backhendl oder Bergschnitzel dürfen auf der Karte natürlich nicht fehlen. Auch das vegetarische Angebot haben Petra und Matthias erweitert. Wer nach dem Essen noch etwas Süßes möchte, dem empfehle ich die hausgemachten Topfenknödel nach österreichischem Rezept auf Zwetschgenröster. Hmmmmm. Sehr gut.

Heimatverbunden

Regionalität wird im Ratskeller großgeschrieben. Musikanten aus Schliersee und Umgebung werden in Zukunft regelmäßig die Gäste unterhalten. Die Bäckerei Zanger macht die Burger-Buns, Früchte Jähne liefert Gemüse, und für die Kräuter zwischendurch wurde ein kleines Kräutergartl angelegt. Es wird frisch und im Haus gekocht. Qualität, die begeistert. Einfach ausprobieren und sich verwöhnen lassen. Oder für ein frisch gezapftes Augustiner nach der Arbeit vorbeischauen und den Sommer genießen.

Almhütte für kleine Events

Für kleine Veranstaltungen, Workshops oder auch einen Brautverzug steht jetzt eine neue Event-Hütte für 20 Personen im Biergarten. Liebevoll mit einem alten Holzofen ausgestattet, auf dem auch gekocht werden kann.

Ich habe mich letzte Woche mit Freunden im Ratskeller getroffen und für mich ganz persönlich die Biergartensaison eingeläutet. Mit Blick auf die Kirche und auch auf den Maibaum (da ich das Aufstellen des Maibaums so lange begleitet habe, ist mit das wichtig!) ein richtig schönes Platzerl im Herzen Schliersees.

 

 

Ratskeller Schliersee
Rathausstr. 1a
83727 Schliersee

 

Tel.: 08026/9205800
office@ratskeller-schliersee.de
www.ratskeller-schliersee.de

 

Täglich von 10:00‒22:30 Uhr geöffnet

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

Die „T2 Bar Bullis“ aus Schliersee

Über Mark Linke und seine außergewöhnliche Geschäftsidee

Der T2-VW-Bus, unter Kennern liebevoll „Bulli“ genannt, war und ist ein cooles Gefährt. Generationen von Familien verbrachten ihre Urlaube in dem Kult-Auto von Volkswagen, oft inklusive Hund, Katze und Großmutter. Doch der „Bulli“ kann noch mehr. Vor rund elf Jahren kam ein Schlierseer auf die ziemlich geniale Idee, einen T2-Bus zu einer mobilen Cocktailbar umzubauen. Inzwischen boomt das Geschäft, und die umgebauten T2-Busse von Mark Linke sind bis weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt.

Kaffeebus und Hochzeit Bulli

Sechs Bullis besitzt der Schlierseer mittlerweile: zwei „T2 Bar Bullis“, einen „T2 Kaffeebus“ einen „Zapfbulli“, einen T2-Pritschenwagen und den sogenannten T2 Hochzeit Bulli. Dieser dient als stilvolles Gefährt für das Brautpaar und zum Sektempfang nach Kirche oder Standesamt.

Die bonbonfarbigen Bullis sind der „Eyecatcher“ auf jeder Veranstaltung, sei es nun das Schlierseer Seefest oder eine Hochzeit im Schlierseer Wasmeier-Museum. Einige der betagten VW-Busse sind fahrtüchtig und für den Verkehr zugelassen. Doch auf längeren Strecken oder im Winter transportiert Mark Linke seine Busse lieber auf einem Anhänger zu Messen, Events und privaten Veranstaltungen durch ganz Deutschland. Dort dürfen sie dann stehen und richtig cool aussehen.

Bar-Equipment statt Surfbrett

Mark Linke hat seine Leidenschaft für den T2 quasi mit der Muttermilch aufgesogen. „Wir hatten damals auch einen Bulli und sind damit immer in den Urlaub gefahren, samt Surfbrett“, erinnert sich der gelernte Touristikfachmann mit einem Lächeln. Statt Surfbrett findet man jetzt Bar-Equipment, Spülbecken und Kühlschrank in den „Bar Bullis“.

Zusammen mit einem Schlosser baut Mark Linke die VW-Busse für seine Bedürfnisse um. Als mobile Schankanlage dient beispielsweise der „Zapfbulli“: Sechs Zapfhähne spenden süffiges Bier ‒ die Marke darf der Kunde selbst auswählen.

Wer nicht gleich einen ganzen Bus mieten möchte, kann auch einfach mal mit einer kultigen „T2 Bulli Theke“ anfangen. Die mobilen Bartresen sind aus original VW-Bulli-Einzelteilen zusammengebaut und ohne großen Aufwand überall einsatzfähig.

Neuer Name und neues „Bulli-Zentrum“ in Schliersee

Mark Linke bietet jedem seiner Kunden ein maßgeschneidertes Angebot. Er vermietet seine Bullis deutschlandweit mit oder ohne Barkeeper und Ausstattung, je nach Wunsch und Bedürfnis des Kunden. In einem kleinen Häuschen mitten in Schliersee direkt neben der Pfarrkirche hat sich Mark Linke seinen „T2 Showroom“ eingerichtet. Hier kann man nach vorheriger Anmeldung den sympathischen „Bulli-Fan“ Linke kennenlernen, sich über sein Angebot informieren oder einfach den ganzen Laden für eine Party mieten. Inklusive Bulli-Theken, versteht sich.

Ab Herbst soll das Schlierseer Häusl als Herzstück des Unternehmens fungieren, das sich bald „T2 Bulli Events“ nennen wird. Aus der genialen Idee von einst ist ein erfolgreiches Geschäftsmodell geworden, das sogar den Social-Network-Riesen „Facebook“ überzeugt hat: Derzeit sind Mark Linke und seine „Bullis“ im Auftrag von Facebook auf Promotiontour durch Deutschland und Frankreich unterwegs.

 

 

www.t2-bar.de

 

 

Katharina Fitz

Wohnhaft in Warngau, geboren in Tegernsee, aber dem Schliersee herzlich zugetan. Zweifache Mama und als freiberufliche Redakteurin, Sprecherin und Schauspielerin viel unterwegs. Steckenpferde: Kunst und Kultur, Natur (vor allem Bäume) und Schuhe!

 

 

 

Die Kelten kommen! Erleben Sie mittelalterliches Handwerk und Lagerleben im altbayerischen Dorf …

Vom 19. bis zum 21. Mai schlagen die Kelten ihr Lager im altbayerischen Dorf im Markus Wasmeier Freilichtmuseum auf.
Verschiedene Sippen schließen sich an diesen drei Tagen zu einem Lager zusammen und lassen interessierte Besucher gerne daran teilhaben.

Die „Touta Nanto En“, was „Sippe aus dem Inntal“ bedeutet, stellt einen Familienverbund dar, der im Inntal ansässig ist und unter anderem die Kunst des Salzsiedens beherrscht. Es wird versucht, den Besuchern des Lagers das Leben und Handwerk der Menschen aus der Eisenzeit um 600 bis 400 v. Chr. nahezubringen. „Als wichtigstes Handelserzeugnis im Alpenraum ist das Salz zu nennen, das den Grundstock unseres Reichtums bildet und sich aus dem Leben der Menschen in unserer Region und weit darüber hinaus nicht mehr wegdenken lässt. Wir verwenden es für unsere Ernährung, zur Konservierung von Fleisch und Fisch, zum Gerben von Fellen und zum Trennen des Goldes vom Silber. Doch nicht nur die Lebenden profitieren vom Salz, auch die Verstorbenen werden bis zu ihrer Bestattung damit und mit anderen geheimen Rezepten ,haltbar‘ gemacht.“

Besonders Harald (Hariwallu) verfügt über umfangreiche Kenntnisse der Geschichte der Kelten und erläutert jedem Interessierten sehr gerne die Kunst des Salzsiedens. Das Salz wurde in alten Zeiten oft auch als das „weiße Gold“ bezeichnet und war damals eine gute Möglichkeit, zu Wohlstand zu kommen. Das Salzsieden ist eine aufwendige Angelegenheit. Salz wird durch das Sieden von Sole hergestellt. Das Salzwasser wird in Siedeschalen so lange über einer Glut erhitzt, bis das Salz auskristallisiert ist. Zum Trocknen wird es in Form- und Trocknungsgefäße eingefüllt. Ich habe im letzten Jahr ein kleines Döschen des wohlschmeckenden Salzes mitgenommen und es selbstverständlich nur zum Verfeinern von besonderen Speisen genutzt.

Auch der Clan Cuallaidh – übersetzt „Familie der Waldwölfe“ ‒ nimmt mit Letho als Geschichtskundigem am Lagerleben teil. Fragen zum Leben und Handwerk der Kelten sind erwünscht und werden ausführlich und für jeden verständlich beantwortet. Besonders für Kinder wird die Geschichte spürbar erlebbar gemacht, da einiges auch selbst ausprobiert werden kann. Der Clan verkörpert einen nordischen Keltenclan aus der Zeit von 300‒15 n. Chr. Das gezeigte Handwerk umfasst je nach Bedarf die Holzbearbeitung, Brettchenweben, Salbenherstellung und Heilkräuterkunde, Schnitzen, keltisches Runenorakel und das Backen von Stockbrot über der Glut am Lagerfeuer. Lilias gibt Ihnen gerne Einblicke in ihr Wissen als Kräuterkundige und kann Sie in die Herstellung und Wirkung verschiedener Tinkturen einweisen.

Die obengenannten Clans sind nur zwei der am Lagerleben teilnehmenden Sippen. Nutzen Sie Ihre freie Zeit über die Pfingstfeiertage und besuchen Sie das Lager der Kelten. Tauchen Sie ein in eine längst vergangene Welt und lassen Sie sich von dem Spektakel mitreißen. Und ganz nebenbei erfahren Sie und Ihre Kinder noch viel Wissenswertes über die Kelten, ihr Leben und ihre Handwerkskunst.

 

 

Markus Wasmeier Freilichtmuseum
Brunnbichl 5
83727 Schliersee/Neuhaus
Telefon: 08026 92922 0
E-Mail: office@wasmeier.de
Internet: http://www.wasmeier.de
Öffnungszeiten: Di.‒So. 10:00‒17:00 Uhr
Mo. Ruhetag (außer an Brücken- und Feiertagen)
Saison 2018: 24. März bis zum 4. November

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Der Berg ruft: 12- und 24-Stunden-Wanderung in Schliersee

25. bis 27.05.2018 ‒ Gemeinsam über Grenzen gehen: Das einzigartige Langzeit-Wander-Erlebnis in Schliersee

Bei den Wanderungen stehen das Wandererlebnis, die Attraktionen an der Strecke und das Kennenlernen der eigenen Grenzen im Vordergrund, nicht der Wettbewerbscharakter. Letztendlich ist es die Herausforderung, gemeinsam über Grenzen zu gehen, die die 24H Trophy zu einem einzigartigen Sportevent macht.

Im Vergleich zum letzten Jahr werden die Trophy-Fans mit insgesamt drei Wanderungen beglückt. Bei der 12-Stunden-Variante kann man sich zwischen der „12h Auf den Spuren der Hohenwaldecker“ und der „12h Auf den Spuren vom Wildschütz Jennerwein“ entscheiden. Die „24h Bayerns schönste 3 Seen Wanderung“ beinhaltet einen Besuch am Schliersee, Spitzingsee und Tegernsee und führt am Ende wieder zurück an den Schliersee.

12h Auf den Spuren der Hohenwaldecker
Dauer: 12 Stunden
Details: ca. 30 km | ca. 1.530 HM

 

12h Auf den Spuren vom Wildschütz Jennerwein
Dauer: 12 Stunden
Details: ca. 31 km | ca. 1.350 HM

 

24h Bayerns schönste 3 Seen Wanderung
Dauer: 24 Stunden
Details: ca. 67 km | ca. 3.030 HM

 

Auf den Spuren des Wildschütz Jennerwein

Die Wanderer der zweiten 12-Stunden-Tour im Rahmen der 24H Trophy 2018 begeben sich auf Spurensuche des Wildschütz Jennerweins und brechen nach dem Start im Kurpark Schliersee in Richtung Westen auf. Die Tour führt zunächst durch den Ortsteil Breitenbach, an der Huberspitz vorbei bis zur Gindelalm, die ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist. Von dort geht es weiter durch das Stadeltal, zwischen Berggipfeln wie z. B. dem Lahnenkopf oder dem Westerberg hindurch zur Rainer-Alm und schließlich zum Bodenschneidhaus. Die Wanderer stärken sich hier für den Bodenschneidgipfel (1.668 m). Die Tour bekam ihren Namen, da in dieser Gegend der Wilderer Jennerwein ermordet wurde, der jedoch heute noch als Legende in Jägerkreisen gilt. Die nächste Etappe führt an der Oberen und Unteren Firstalm vorbei bis hinunter zum Spitzingsee. Auf dem Weg zurück zum Schliersee passieren die Wanderer die Josefsthaler Wasserfälle und erreichen das Ziel nach zwölf Stunden im Kurpark.

 

 

Perfekt geplant!

Ihr könnt Euch auf ein Wander-Wochenende mit Rundum-Sorglos-Paket freuen. Die 24H Trophy verspricht einmalige Wandererlebnisse ohne lästige organisatorische Vorbereitungen ‒ als Teilnehmer könnt Ihr Euch ganz auf die Bewältigung der Langzeitwanderungen konzentrieren.

„Das Geheimnis des Vorankommens besteht darin, den ersten Schritt zu tun!“ (Mark Twain)

Meldet Euch an und erlebt einen tollen Tag rundum den Schliersee! An der 24H Trophy kann jeder teilnehmen, der in der Lage ist, sechs bis acht Stunden zu wandern – der Rest ist reine Kopfsache. Die Langzeitwanderungen eignen sich dank der perfekten Organisation nicht nur für erfahrene Bergsteiger. Für alle, die nicht dabei sein können: Eine Redakteurin von uns wird auch mitwandern und hinterher von ihren Erfahrungen berichten.

 

 

➡ Hier anmelden!

Datum 25.–27. Mai 2018

Akkreditierungsort Kurpark Schliersee

Akkreditierungszeiten

Fr., 25.05. von 17:00‒20:00 Uhr

Sa., 26.05., ab 60 Min. bis max. 30 Min. vor Start der Wanderungen

 

Unterkünfte Gäste-Information Schliersee

Tel.: 08026/60650

E-Mail: tourismus@schliersee.de

Parkmöglichkeiten Bahnhof Schliersee, Parkplätze Vitalwelt

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Rutscherl-Rennats im Brecherspitzkar

Dem „Gung“, seines Zeichens Mechaniker beim damaligen Autohaus Kürbisch in Fischhausen, hatten die Skizunftler ein ganz besonderes Vergnügen zu verdanken, das seither den Abschluss der Wintersaison bildet: das Rutscherl-Rennats (Firngleiter-Rennen) im Brecherspitzkar. Denn er war es, der Anfang der 60er-Jahre die Firngleiter, die er aus seiner Heimat Berchtesgaden mitgebracht hatte, einer kleinen Gruppe des Vereins bekannt machte.

Diese Firngleiter, auch „Rutscherl“ genannt, sind eine Art Kurzski, etwas breiter als normale Ski und mit 50 bis maximal 65 cm Länge vor allem deutlich kürzer. Die verschiedenen Bindungen, die je nach Ausführung auch mit festen Winterschuhen oder steigeisenfesten Bergschuhen benutzt werden können, werden am Ende der Ski montiert, sodass durch eine Rückwärtsverlagerung des Gewichts zügig abgebremst werden kann. Durch die besondere Bauweise sind die Firngleiter speziell für den Einsatz in steilem Gelände und auf Firn geeignet. Mit Firn ist in diesem Fall der Frühjahrsschnee gemeint, der durch mehrmaliges Auftauen und Wiedergefrieren körnig wird und eine tragfähige Deckschicht entwickelt. Circa seit den 80er-Jahren gibt es Firngleiter auch im Großhandel zu erwerben. Handwerklich Begabte können sich ihre Rutscherl aber auch selbst bauen, indem sie gebrauchte, möglichst breite Ski auf die gewünschte Länge kürzen und eine neue Bindung anbringen. Anleitungen dazu findet man im Internet.

 

 

Zunächst war das Firngleiterfahren für die Skizunftler lediglich ein sonntägliches Frühlingsvergnügen – bis dem damaligen Vorstand des Vereins, Josef Käser, die Idee kam, ein Rennen zu veranstalten. Und so wurde Anfang Mai 1967 das erste Rutscherl-Rennats mit etwas mehr als 20 Teilnehmern ausgetragen. Ab diesem Zeitpunkt war das Rennen fester Bestandteil der jährlichen Vereinsplanung und erfreute sich im Laufe der Jahre immer größerer Beliebtheit. Bis zu 80 Leute kamen jedes Jahr angereist, zum Teil auch aus weiter entfernten Landkreisen, um am Rennen teilzunehmen.

Gestatten, Ignaz Rutscherl

Karl-Heinz Lobinger, bekannt auch durch seine Kapelle Lobinger, war nicht nur für die musikalische Untermalung der feuchtfröhlichen Siegerehrung zuständig, sondern entwarf als Grafiker auch die auf Bayerisch verfassten „Uhrkunden“ sowie das Maskottchen der Veranstaltung ‒ Ignaz Rutscherl. Der arme Kerl sieht ziemlich zugerichtet aus, mit nur noch einem Rutscherl am linken und Gips am rechten Bein, Krücke statt zweitem Skistock und eingebundenem Kopf. Er muss wohl einen gewaltigen Sturz hingelegt haben, was bei den Rutscherl-Rennats auch gar nicht so selten war. Bei diesen unfreiwilligen Einlagen machten die Fahrer oftmals nicht die beste Figur, dafür gab es aber umso mehr zu lachen. Die Bedingungen wurden immer schwieriger, je mehr Teilnehmer bereits im Ziel waren. Tiefe, ausgefahrene Gruben machten die Abfahrt noch anspruchsvoller, als sie ohnehin schon war. Zum Glück kam es in den ganzen Jahren nie zu wirklich ernsthaften Verletzungen. Sicherheitshalber waren jedoch immer einige Mitglieder der Bergwacht vor Ort, um im Ernstfall Erste Hilfe zu leisten sowie um die Lawinengefahr zu beurteilen.

 

 

Wie muss man sich ein solches Rutscherl-Rennats nun genau vorstellen?

Zunächst machten sich die Teilnehmer auf den Weg zur Ankelalm, dem Ausgangstreffpunkt des ganzen Treibens, wo sie gegen eine kleine Startgebühr ihre Startnummer und einige auch eine Torlaufstange entgegennehmen konnten. So wurde das Schleppen der notwendigen Ausrüstung auf mehrere Freiwillige verteilt. Anschließend machten sich alle gemeinsam an den Aufstieg ins steile Brecherspitzkar, wo der Lauf schließlich gesteckt wurde. Die Rennen wurden in zwei offiziellen, nach Skilänge über und unter 65 cm eingeteilten Klassen gestartet und auch getrennt bewertet. Die sogenannte Verweigerer-Klasse bildete eine dritte, inoffizielle Kategorie. Wie der Name schon sagt, war diese für all jene, die sich letztendlich doch nicht hinuntergetraut haben.

Zünftig mit Rutscherl-Segen und Latschenmaß

Mit leeren Händen ging jedoch niemand nach Hause. Bei der Siegerehrung gab es nämlich für alle Teilnehmer eine Urkunde, einen Scherz-Sachpreis und einen nicht ganz ernst zu nehmenden Gutschein, denn dieser enthielt meist Aufgaben eher zu Ungunsten des Beschenkten, wie zum Beispiel 1 x Rasenmähen beim Vereinsvorstand, 5 Liegestütze absolvieren oder 3 x „Halleluja“ rufen. Außerdem spendete „da Stoa“ jedem den Rutscherl-Segen, indem er den zu Ehrenden mit einem Rutscherl, das an einer langen Stange baumelte, vorsichtig am Rücken auf und ab strich. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein wurde geratscht, gelacht, Musik gemacht und vor allem auch mehr oder weniger viel getrunken. Ganz nüchtern kam wohl kaum jemand nach Hause, sicherlich auch bedingt durch die Latschenmaß, in Maßkrüge gefüllter Rotwein, in den ein Latschenkiefer-Zweig getunkt wird, der dem Wein einen etwas harzigen Geschmack verleiht. In diesem Sinne – Prost und Ski Heil!

 

 

Im Mai 2017 feierte das Rutscherl-Rennats sein 50-jähriges Jubiläum. Zugleich war es aber auch das vorerst letzte Rennen seiner Art. Eigentlich schade, denn wenn es eines immer gab, dann war das eine Mordsgaudi.

 

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.

 

 

 

Pfingstfest 2018 des TSV Schliersee, Sparte Eishockey

Bald ist es wieder so weit: Von Freitag, 18. Mai, bis Pfingstmontag, 21. Mai 2018, findet am Waldfestplatz das traditionelle Pfingstfest der Eishockey-Sparte vom TSV Schliersee statt.

Wie jedes Jahr freuen sich viele Besucher auf die saftigen Hendl vom Grill und das süffige Bier von Flötzinger Bräu. Zum Nachtisch locken dann die süßen Verführungen vom Mandelstand.

Am Freitag, 18.5., ist um 18:30 Uhr die Eröffnung des Festzeltbetriebes. An diesem „Tag der Vereine“ werden Sie bestens von der „Schlierseer Blasmusik“ unter der Leitung von Wolfgang Mundel unterhalten.

Am Samstag, 19.5., ist ab 17:00 Uhr Hochstimmung im Festzelt: Der Botschafter der guten Laune ist die Band „Bagg mas“ – boarisch, rockig!

Am Pfingstsonntag, 20.5., ist schon ab 11:00 Uhr der allseits beliebte musikalische Frühschoppen mit der „Gamsjaga-Musi“. Heute gibt’s auch das Sonntagsschmankerl: jedes Essen vom Grill 5,00 Euro, solange der Vorrat reicht (von 11:30‒14:00 Uhr). Und am Sonntagnachmittag spielen ab 17:00 Uhr „Die Stürzlhamer“ auf und sorgen bestens für Stimmung und Unterhaltung bei Jung und Alt.

Zum Ausklang der Festtage am Pfingstmontag spielt ab 16:00 Uhr der „Musikverein Miesbach“ unter der Leitung von Martin Irger.

Auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Die Sparte Eishockey vom TSV Schliersee versorgt ihre Gäste mit hervorragenden Grill- und Brotzeitspezialitäten: frisch gebratene Hendl, gut gewürzter Rollbraten und Schweinswürstl vom Grill. Für Vegetarier gibt es einen zarten Backfisch, und der Käsestand lockt mit einem herzhaften Stück Käse oder einem Obazdn. Radi und Brezen für zwischendurch gehen immer, und draußen vor dem Zelt wartet der Mandelstand mit allerlei Süßigkeiten auf.

Im Festzelt ist zu späterer Stunde Barbetrieb mit Cocktails und Schnaps.

Bei schlechter Witterung wird das Festzelt beheizt!

Es lädt Sie ein: der TSV Schliersee, Sparte Eishockey. Die Ausrichter freuen sich über viele Besucher ‒ Gäste und Einheimische sind herzlich willkommen, mitzufeiern.

 

 

Die Bilder wurden freundlicherweise vom TSV Schliersee, Sparte Eishockey, zur Verfügung gestellt.

 

 

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."