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Untere First: Almabtrieb 2024

Festlich und bunt geschmückt zogen die Tiere heute von der Unteren First ins Tal nach Fischhausen. Ein schöneres Herbstwetter hätte man sich dafür nicht vorstellen können – die Berghänge leuchteten gelb, orange und braun in der Sonne. Die Vorbereitungen für den Almauftrieb laufen bereits seit Wochen. Mit wie viel Liebe Almbäuerin Irmi die Blüten gebastelt und die Kränze gebunden hat, kannst du hier nachlesen: Untere First: Tradition und Zusammenhalt – Schliersee Magazin Ich habe sie vor zwei Wochen auf der Unteren First besucht.

 

 

 

Rasant ins Tal

Irmi und ihre Helfer trafen sich heute schon sehr früh auf der Unteren First und wurden schneller fertig mit den Vorbereitungen wie Waschen, Striegeln und Schmücken. So ging es eine Stunde früher los als geplant. Die Gruppe legte dabei ein beachtliches Tempo vor. Die Tiere schienen nach einem schönen Sommer auf der Alm bereit zu sein, wieder ins Tal zu kommen, und düsten mit lautem Gebimmel die Forststraße hinab. Zuerst ging es hinunter zum Spitzingsattel und danach auf der „Alten Spitzingstraße“ nach Neuhaus. Die kleinen Helfer freuten sich über eine Brezn von Opa Josef, als sie die Bäckerei Gritscher passierten, während die Großen traditionell mit einem Schnapserl versorgt wurden. Ja, auch das gehört zur Tradition. Alle, die den Weg der Gruppe kreuzten – ob zu Fuß, auf dem Rad oder im Auto – wurden sofort von der festlichen Stimmung mitgerissen. Das laute Schellen der Kuhglocken kündigte die Tiere schon von Weitem an.

 

Dankbarkeit

Als sie sicher auf der Weide angekommen waren, wurden Erinnerungsfotos gemacht. Irmi nutzte die Gelegenheit, um ihrer Familie und auch der Familie Markhauser herzlich zu danken, die jetzt im Winter wieder selbst für ihre Tiere sorgen wird. Mit einem „Vergelt’s Gott“ bedankte sie sich auch bei den Treibern, die tatkräftig geholfen hatten. Anschließend wurde den Tieren der Schmuck abgenommen, und alle Helfer versammelten sich zu einem gemeinsamen Mittagessen im Kreise der Familie auf dem Anderlbauernhof.

„Ich freue mich schon auf das nächste Jahr“, sagt Irmi, während sie mit einem zufriedenen Blick auf die grasenden Tiere schaut – dankbar, dass alle gesund im Tal angekommen sind. Der Almabtrieb ist nicht nur ein Brauchtum in Schliersee, sondern ein echtes Zeichen der Verbundenheit mit den Tieren.

 

 

Gewusst? Auf dem Anderlbauernhof kann man auch wunderbar Urlaub machen. Es gibt Zimmer, Ferienwohnungen und Ferienhäuser. Urlaub auf dem Bauernhof ist etwas ganz Besonderes: Du darfst sogar bei der Arbeit im Stall mithelfen.

Auf der Webseite Startseite – Der Anderlbauer am See (anderlbauer-am-see.de) findest du alle Informationen zu deinem Aufenthalt in Fischhausen, direkt am See.

 

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Untere First: Tradition und Zusammenhalt

Ich habe Almbäuerin Irmi auf der Unteren First besucht. Sie bereitet sich zusammen mit ihrer Familie auf den diesjährigen Almabtrieb am 12. Oktober vor.

 

 

Es ist bereits der siebte Sommer, den sie auf der Alm verbringen, und jedes Jahr folgt der Abtrieb der Tiere ins Tal einer langen Tradition. Ein unfallfreier Sommer auf der Alm ist Grund zur Dankbarkeit, und die Tiere werden dafür feierlich geschmückt. Sohn Markus sammelt für den Schmuck Almrausch an den Hängen rund um die Untere First und Irmi bindet liebevoll bunte Krepp-Röschen, Kränze und Figuren mit viel Geschick und Geduld.

 

Auf der Alm geht die Arbeit nur miteinander

Zusammenhalt ist für die Familie das Wichtigste, nicht nur während den Vorbereitungen zum Almabtrieb. „Ich bin sehr froh, wenn mir die Männer beispielsweise beim Schwenden helfen!“, sagt Irmi. Diese enge Zusammenarbeit, auch mit Besitzer Hartl Markhauser vom Anderlbauernhof, prägt ihren Alltag auf der Alm.

 

Nachgefragt: Was bedeutet Schwenden?

Das Schwenden ist eine wichtige Maßnahme zur Pflege der Almwiesen. Beim Schwenden werden die Almflächen von Büschen, jungen Bäumen und anderen Gewächsen befreit, da diese sonst schnell das Wachstum der Futterpflanzen behindern würden.

 

Almabtrieb am 12. Oktober 2024

Der Almabtrieb bedeutet nicht nur, dass die Tiere zurück ins Tal kommen – auch für Irmi und ihre Familie geht der Almsommer dann zu Ende. Sie sind dankbar für einen schönen Almsommer und freuen sich, wenn alle Tiere gesund am Anderlbauernhof in Fischhausen direkt am Schliersee angekommen sind.

Tipp: Du kannst auch im Anderlbauernhof übernachten. Mehr Informationen unter Startseite – Der Anderlbauer am See (anderlbauer-am-see.de)

 

Und wie sieht der Zeitplan für den Almabtrieb aus?

Es ist geplant, am 12. Oktober 2024 um 10:00 Uhr an der Unteren First zu starten. Es geht hinunter zum Spitzingsattel und dann weiter auf der alten Spitzingstraße. „Wir brauchen etwa eineinhalb Stunden, bis wir unten sind“, sagt Irmi. Und sie betont, dass das keine genaue Zeitangabe ist. „Wenn wir früher fertig sind, kann es auch sein, dass wir etwas früher starten, oder wenn das Wetter nicht mitspielt, kann sich der Almabtrieb auch kurzfristig ändern“, erklärt sie – denn es gehe ja um die Tiere, die sicher ins Tal kommen sollen.

 

 

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Einer der artenreichsten Hänge in den Bayerischen Alpen: Untere First

Ich treffe mich mit Gebietsbetreuer Mangfalltal Florian Bossert, Almbauer Hartl Markhauser und Ulrich Berkmann vom Landschaftspflegeverband an der Unteren First im Spitzingseegebiet. Wir gehen zusammen den steilen Osthang der Bodenschneid hinauf. Dieser Hang ist einer der artenreichsten in den Bayerischen Alpen. Gemäht wird er von Hartl Markhauser mit der Sense.

 

 

Bedrohter Storchenschnabelbläuling entdeckt

Florian Bossert ist zuständig für Natur- und Artenschutz im Gebirgsraum im Landkreis Miesbach. Das Steilhangmahd-Projekt mit Hartl Markhauser ist eines der Projekte, die er betreut. Hier oben blüht allerlei. „Und das, obwohl die eigentliche Blütezeit schon vorbei ist“, betont Hartl. Dass dieser Hang sehr artenreich ist, habe er schon immer gewusst. Aber wie besonders, das habe er erst von Florian Bossert gelernt. Er hat vor einiger Zeit hier den Storchenschnabelbläuling entdeckt. Ein Schmetterling, der deutschlandweit stark gefährdet und bei uns im Landkreis inzwischen nur noch hier zu finden ist.

 

Mit der Sense im Steilhang

So freut es Florian Bossert, dass der Almbauer mit viel Engagement hilft, den Storchenschnabelbläuling zu erhalten. Beispielsweise durch seine Mahd. „Wir haben bereits vor ein paar Jahren wieder angefangen, den Steilhang mit der Sense zu mähen“, berichtet Hartl. „Aus der Tradition heraus. Das wurde früher immer gemacht“, sagt er. Florian Bossert ist begeistert von der Motivation, die der Landwirt mitbringt: „Mit der Sense im Steilhang zu mähen, ist ja nicht einfach!“ Hartl Markhauser lacht: „Steil ist ja auch eine Herausforderung!“ Da muss die ganze Familie mit anpacken, um das Heu zusammenzurechen und vom Steilhang abzutransportieren.

Der Schmetterling legt Ende Juni seine Eier. „Wir mähen nicht vor August!“, sagt Hartl Markhauser. In der Zwischenzeit kann sich die Raupe prächtig entwickeln. Sie ernährt sich von den Samenanlagen des Storchenschnabels und wandert dann Ende Juli hinunter, um am Fuße der Pflanze zu überwintern. Durch das Mähen mit der Sense bleibt immer der untere Teil der Pflanzen stehen – das sichert den Lebensraum der Raupe. Es gibt viele Faktoren, warum der Storchenschnabelbläuling hier an der Unteren First noch vorkommt: Der Lebensraum passt, die Pflanze ist in ausreichender Menge vorhanden und die Wiese wird erst spät und mit der Sense gemäht.

 

Perfekte Zusammenarbeit

Das Schöne an dem Projekt ist der Erfolg. „Wir hatten in diesem Jahr sehr viele Eiablagen“, sagt Florian Bossert zufrieden. Das jährliche Monitoring gehört zu so einem Projekt selbstverständlich dazu. Bei der Förderung solcher Projekte hilft der Landespflegeverband. Trotzdem ist sehr viel Idealismus gefragt. „Wir sind froh um jede kleine Fläche“, sagt Ulrich Berkmann. Die Zusammenarbeit von Naturschutz, Landschaftspflegeverband und der Almwirtschaft funktioniert perfekt – ein echtes Vorzeigeprojekt im Landkreis. Dem Schmetterling ist so geholfen und nebenbei duftet das spezielle Heu aus dem Steilhang auch ganz besonders gut. „Wie in einem Wellnessbad oder Kräuterstudio“, sagt Hartl begeistert.

Hartl Markhauser macht seine Mahd nicht nur im Steilhang, sondern auch auf den etwas tiefer gelegenen Almwiesen von Hand. Ich habe ihn vor drei Jahren besucht: Es duftet nach Heu auf der Unteren First – Schliersee Magazin

 

 

Danke an Florian Bossert und Hartl Markhauser für den Einblick in das Projekt und die bereitgestellten Fotos und Videos!

 

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Dankbar und mit Blumen geschmückt ins Tal | Die Vorbereitungen laufen | Almabtrieb von der Unteren First

Die Almbäuerin Irmi verbringt mit ihrer Familie den zweiten Sommer auf der Unteren First. Auch sie weiß: Ein unfallfreier Sommer auf der Alm in den Bergen ist keine Selbstverständlichkeit. Als Zeichen der Dankbarkeit für einen guten Sommer auf der Alm und dem dazugehörigen Hof unten im Tal schmücken die Almbauern ihre Tiere für den Weg nach Schliersee.

 

 

Während sich die Almabtriebe in manchen Gegenden zu einem Touristenspektakel mit Markt und Dorffest entwickelt haben, erwischt man die kleinen Gruppen bei uns in Schliersee eher zufällig. Fast jede Alm geht an einem anderen Tag und zu einem anderen Zeitpunkt hinunter. Liebe und Arbeit stecken die Almbauern aber genauso viel in die Dekorationen. Der Almabtrieb ist eine sehr alte Tradition in Schliersee, und die ganze Familie hilft mit, alles liebevoll vorzubereiten.

 

Zu Gast auf der Unteren First

Als ich die kleinen Krepp-Blumen in allen Farben und ordentlich sortiert in einem Karton entdecke, frage ich schmunzelnd: „Macht ihr das alles selbst, oder bestellt ihr die Blumen im ‚Almbauern-Großhandel?‘“ Jetzt lacht auch Almbäuerin Irmi. Natürlich werden auch die bunten Krepp-Blumen selbst gemacht. Der Almabtrieb ist ein Drei-Generationen-Projekt. Die Kinder helfen beim Sammeln vom Almenrausch, Irmi bindet den ganzen Tag, und der Opa vom Anderlbauernhof stellt geschickt die Bänder für den Kopfschmuck her und steht mit Rat und Tat zur Seite. Er ist ein echter Profi, wenn es um Almabtrieb geht. Ich kann ihm ansehen, dass es ihm Freude macht, die Tradition weiterzugeben. Auch Markus, Irmis Sohn, hilft mit und lernt dabei, wie man Buschen bindet. Für mich ist es ein entspannter Nachmittag auf der Alm mit Kaffee und einem netten Ratsch. Die Dekorationen rechtzeitig fertig zu bekommen, bedeutet aber tagelange Arbeit für alle anderen und gleichzeitig auch den etwas wehmütigen Abschied von einem schönen Almsommer. Denn jetzt geht es nicht nur für die Kälber zurück ins Tal, auch Irmi und ihre Familie tauchen wieder ein ins „normale Leben“.

 

+ Figuren: Die Figuren haben ein Grundgerüst aus Holz oder Metall. Zur Verwendung kommen dann Almenrausch, Waldrebe und Erika. Als Highlight bindet Irmi ein paar Silberdisteln von der eigenen Almwiese mit ein.

+ Buschen: Die Buschen sind Äste des Wachholders. Zur Verzierung werden bunte Krepp-Blumen eingebunden und außen ein paar Krepp-Bänder befestigt.

+ Fotzenkranz: Die Fotzenkränze werden um den Kopf der Kälber gelegt. Sie sind fast zwei Meter lang und werden aus Almenrausch gebunden.

 

 

Vor ein paar Wochen habe ich den Almabtrieb von der Oberen First als Livestream begleitet. https://www.facebook.com/338250920131/videos/312821326684463 Diese Woche bin ich beim Almabtrieb von der Unteren First auch wieder dabei. Tradition ist uns sehr wichtig in Schliersee, und die Absage fast aller Brauchtumsveranstaltungen fällt uns sehr schwer. Umso schöner ist es, die kleinen traditionellen Höhenpunkten miterleben zu können. Gerne kannst du von überall auf der Welt online und live mit dabei sein. https://www.facebook.com/schliersee

 

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Almauftrieb vom Anderlbauernhof in Fischhausen auf die Untere First im Spitzingseegebiet

Heute Morgen klingelt mein Wecker früh. „Um 5 Uhr ist der Kaffee fertig, und dann geht es los!“, steht in der Nachricht von Hartl Markhauser vom Anderlbauernhof. Die Eisheiligen sind gerade vorbei, die Wiesen sogar oben am Spitzing sattgrün ‒ Zeit, die Tiere auf die Alm zu bringen. Von der Weide in Fischhausen werden die Kälber durch Neuhaus die Spitzingstraße hinauf getrieben und vom Sattel weiter zur Unteren Firstalm.

 

 

Für Hartl, aber auch für seine Sennerin Irmi, die mit ihrer Familie den Sommer über oben auf der Alm lebt und die Tiere versorgt, ist der Almauftrieb ein besonderer Tag im Jahr. Nach einem langen Winter geht es jetzt wieder hinauf. Für Irmi ist es der zweite Almsommer. Spontan war sie vor drei Jahren eingesprungen, nachdem eine Sennerin ausgefallen war. Jetzt freut sich die ganze Familie auf einen weiteren Almsommer.

 

Endlich wieder Kuhglocken auf der Weide

Manchmal bin ich mir nicht sicher, wer wen treibt. Die Kälber legen ein enormes Tempo vor. „Die wollen unbedingt rauf auf die Alm, weil es dort so schön ist“, lacht Hartl. Da es noch sehr früh ist, sind kaum Autos unterwegs. Nur das Läuten der Glocken durchbricht die Stille. Etwa zehn Kilometer und etwas mehr als 500 Höhenmeter müssen zurückgelegt werden – von Mensch und Tier. Ausgestattet mit Stöcken, leiten die Helfer die Kälber in die richtige Richtung. Geschickt springen die Kinder dem Almvieh hinterher, wenn eines ausbüchsen will. Nach knapp zwei Stunden kommen wir oben an. Die Kälber kommen zuerst für zwei Wochen zum Eingewöhnen in eine eingezäunte Weide. Dann dürfen sie zusammen mit dem Milchvieh vom Nachbarbauern die große, weite Weide entdecken. Alle sind froh, die Kälber sicher auf ihre Almwiese gebracht zu haben. Die Sennerin Irmi und Hartl laden alle Helfer noch zu einer Brotzeit in die Alm ein. Von der Terrasse können wir die ersten Wanderer beobachten. Es ist Wanderwetter, und alle zieht es in die Berge. Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen müde und freue mich auf einen Nachmittag auf dem Balkon in meiner Hängematte.

 

 

Tipp: Urlaub auf dem Bauernhof | Ein Urlaub auf dem Anderlbauernhof ist etwas ganz Besonderes. Hier lernst du das unverfälschte Bauernhofleben kennen. Große Traktoren, landwirtschaftliche Geräte, ein Ausflug zur Alm oder der tägliche Umgang mit den Tieren. Du kannst sogar im Stall dabei sein und mithelfen. Bitte informiere dich vor der Buchung über eventuelle Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

https://anderlbauer-am-see.de/

 

Danke, Agnes und Hartl Markhauser, für die Verpflegung und den Einblick in eure Arbeit als Almbauern.

 

 

 

[tourim-redakteur]