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Kommt die Weihnachtsgurke zurück nach Schliersee?

„Süßer die Gurkal nie klingen, als zu der Weihnachtszeit …“

Nein, Essiggurken gehören nicht an den Weihnachtsbaum. Viele Amerikaner würden dagegenhalten. „Jeder Deutsche hat eine Essiggurke am Weihnachtsbaum – das ist deutsche Tradition!“

Tatsächlich handelt es sich in den letzten Jahren um eine Art „Traditions-Re-Import“. Man findet die kleine Gurke inzwischen auf den meisten Christkindlmärkten. Es gibt ja auch Telefonzellen, Flamingos oder Donuts im Sortiment – aber die Gurke ist echtes Brauchtum. Forscht man etwas nach, findet man schnell heraus, dass die Weihnachtsgurke sogar aus Bayern kommt. Schon um 1900 soll es eine Urform gegeben haben.

Heute wird die grüne Gurke in Amerika an den Weihnachtsbaum zwischen den Zweigen versteckt, und derjenige in der Familie, der sie als Erstes entdeckt, darf das erste Geschenk öffnen oder erhält ein zusätzliches Geschenk.

Aber kennt diesen Brauch auch jemand hier in Schliersee?

Ich habe auf dem Christkindlmarkt „Romantische Weihnacht beim Terofal“ nachgefragt:

Margot (75) schaut mich entsetzt an: „Ich will gar keine – weder eine Wurst noch eine Gurke! Doch nicht zu Weihnachten.“ Zwei Mädels, die gerade ihre Gulaschsuppe löffeln, schauen mich mit großen Augen an: „Nein, davon haben wir noch nie gehört!“ Franz (42), in der Schlange für eine Grillfleischsemmel, lacht, als er die Gurke anschaut: „Eine Gurke an den Weihnachtsbaum? Nein, bestimmt nicht.“ Überall stoße ich auf völlige Unverständnis. Also bei uns in Schliersee ist das sicher noch keine gängige Tradition.

Wahrscheinlich war es doch mehr ein Werbegag der Christbaumkugelexporteure, damals, Anfang 1900, beim Versuch, den Amerikanern die Gurke als Christbaumschmuck schmackhaft zu machen. Die Tatsache, dass es sie schon so lange gibt, macht sie automatisch zum Kult. Und egal, wo sie nun herkommt, der Grundgedanke, sich nicht gleich auf die Geschenke zu stürzen, nochmal innezuhalten, den wunderschönen Baum zu bewundern und die Gurke zu suchen, hört sich für mich sehr schön an.

Vielleicht sollten wir einfach mal ein „Essig-Gurkal“ an unseren Weihnachtsbaum hängen – nett schauen sie ja aus, und Glück bringen sollen sie auch noch. Frohe Weihnachten.

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Wie lebt es sich als Zuagroaste (Zugezogene) in Schliersee? – Interview

Wir haben uns in der Redaktionssitzung überlegt, wie es sich als zugezogener Nichtbayer in unserem schönen oberbayerischen Dorf lebt.

Man sagt den Bayern ja einiges nach, und das Schlimmste davon ist nicht die ungewöhnliche, für manches Ohr schwer verständliche Sprache …

Als Fremder stellt einen der hier übliche Dialekt vor so manche Herausforderung – angefangen mit der doppelten Verneinung „Des war no nia ned anders“ („Das war noch nie anders“) bis hin zu für manchen Nicht-Bayern deftigem Fluchen „Zupf di, du Rindviech“ („Lass mich in Ruhe, du …“). Allerdings sollte man dazu wissen, dass „du damischer Depp“ durchaus liebevoll frotzelnd gemeint sein kann.

Und dann die Essensgewohnheiten: weiße, blasse Würste und süßer Senf – eine bayerische Tradition. Da die Weißwurst das Zwölfuhrläuten nicht hören darf, wird sie als spätes Frühstück verzehrt ‒ nein: ausgezuzelt (beim Zuzeln wird nicht abgebissen, die Wurst wird nur aus der Haut herausgesaugt). Als Nicht-Einheimischer darf man sie aber auch mit Messer und Gabel essen.

Ab wann ist man hier eigentlich Einheimischer?

Dazu habe ich Franco und Marion befragt. Franco stammt aus Sizilien, und Marion ist aus der Nähe von Köln. Franco ist schon ein bisschen länger hier im Bayerischen Oberland. Marion ist ihm nachgezogen.

„Am Anfang war es gar nicht so leicht, Anschluss zu bekommen“, erzählt sie, aber als rheinländische Frohnatur hat sie sich rasch von ihren Arbeitskollegen akzeptiert gefühlt und konnte so über diesen Weg erste Kontakte aufbauen. Franco bevorzugt den unkonventionellen Stil und liebt Biergartenbesuche, wo man sich einfach an einen Tisch dazusetzen und mitratschen kann. Er hält uns Obalandla für ungezwungen, manchmal ein bisserl grantelnd (übers Wetter, die Politik und das Leben schlechthin), aber durchaus für ein lustiges, geselliges Völkchen.

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Bei ihrem Lieblingsplatz sind sich beide einig: die Insel Wörth mitten im Schliersee. Ein idyllisches Platzerl, um seine Seele baumeln zu lassen oder an einem schönen Sonntagvormittag einen deftigen Brunch zu genießen. Auch die Rixner Alm hat es ihnen angetan: „Lauter gute Sachen haben die dort: Kaffee, selbst gebackenen Kuchen, Brotzeitplatten … Und eine spektakuläre Aussicht auf den See noch dazu!“

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„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“, sagte schon Karl Valentin (gespr.: Falentin).

„Man muss offen für die Menschen und Gebräuche in Schliersee und Umgebung sein“, erklärt Marion. „Ohne sich darauf einzulassen und die Menschen hier wirklich kennenlernen zu WOLLEN, wird eine Eingliederung nur schwer funktionieren. Man muss damit rechnen, zunächst kritisch betrachtet und genau studiert zu werden. Aber wenn man die Menschen hier so nimmt, wie sie wirklich sind ‒ ein durchaus friedliebendes, immer noch ziemlich urwüchsiges Volk ‒, dann kann man Freundschaften fürs Leben schließen. Und es wird immer Nachbarn geben, die einen zu einem spontanen Kaffee oder Feierabendbier einladen.“

„Wichtig ist auch, die Natur rundherum zu achten“, meint Franco. „Die meisten Einheimischen, die ich hier kennengelernt habe, sind unglaublich stolz auf ihre Berge, den See und die sie umgebende Natur überhaupt. Übrigens ist der Schliersee ein Paradies für Angler“, fügt er aus eigener Erfahrung sprechend an.

Franco lebt schon lange hier und fühlt sich „fast“ wie ein Einheimischer. Und auch für Marion ist die Fremde nicht mehr fremd, und daher ist sie laut der Weisheit Karl Valentins nicht mehr fremd hier in Schliersee. Das wiederum bedeutet, dass sie keine Fremde mehr ist und immer mehr zu einer („Quasi“-)Einheimischen wird.

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

Almabtrieb “When the Cows Come Home”

Here it is again, that magical time of year filled with cowbells and fancily festooned farm animals. It is the Almabtrieb season once more. It feels like only yesterday the local cows danced out of the barns after a long dark winter to head up into the lush green pastures high upon the mountaintops.

Almabtrieb or Viehscheid simply mean “Cattle Drive”. The more literal translations are Almabtrieb, “Coming down from the alpine pastures” and Viehscheid, “Separation of the cattle”. After spending approximately 100 days in the flower rich sweet grasses of the “Almen” or Alpine meadows.

Steeped in tradition these colorful events are definitely worth seeking out if you are visiting any Alpine regions during Sept and October. For me personally they are an obsession. Though I have been to and thoroughly enjoyed the pageantry of the larger Almabtriebfests in the Allgaü and elsewhere, it is the small village ones I truly adore. Being able to walk down from the peeks fueled by the joyful excitement is truly magical.

Almabtrieb7LThekI find it fascinating the decoration of leading cow, ‘Kranzkuh’; each is personal and very unique. Many times you find the initials of the farmer, a beloved Saint to protect the cows, even sayings in the local dialect.  One of my favorite that I have seen in our area is “Ds Summa ist aussi, i muaß obi ins Tal“ basically it translates to “The Summer is over and back to the valley we return”. The handwork involved in all this decoration is equally as exciting as the event itself. From the giant heirloom bells used to chase away evil spirits, to the crepe paper twisted blossoms it is all so colorfully unique.

 

Many people ask me about the fancy headdresses the cows wear for this event and if the cows mind them. Last year I had the pleasure of being up on Spitzingsee with a group of herders as they put the headdress or “Buschen” on the cows. There was about 5-10 minutes of prancing about because of the heavy strange feeling of the headdress but then they settled right down. They do seem to enjoy their time in the barnyard once the long hike down is finished destroying each others headdresses. It is really quite a sight to see. I asked one of the farmers if the cows minded and I am not sure if he was being cheeky but he said the lead cow seems very upset when she has been usurped and is no longer given the honor of wearing the largest headdress. So, I will bow to his long experience with the cows.

You might come across a herd of undecorated cows, somberly coming through town. This means that there has been illness or loss of life either in the cattle or even in the farmer’s family and I get very choked up when I see them. It definitely lets you know if it has been a good year or not. I have noticed here in the Schliersee area those groups tend to pass through town very early.

My advice to folks visiting these alpine regions during the time of Almabtrieb is to drive carefully and cautiously as you never know when you might be coming around a corner and find yourself facing a large herd of fancily dressed cows and their hard working handlers attempting to safely bring the cows home in the traditional way. Please be respectful and patient. It is a high-pressure job for them. Always plan your travel accordingly and give yourself extra time. It is best to pull over when possible and just watch the beautiful historic procession pass you by.

 

Laura Boston-Thek

American artist, photographer and professional wanderer who, after 20 years of roaming, put down roots in a 100 year old Bavarian farmhouse and fell in love with the Alpine village and its residents (both 2-legged and 4-legged).

 

 

Seefest Schliersee – 3 Tage Musik, Show und Spaß

29. Juli bis 31. Juli 2016

Am Freitag, 29. Juli  um 17:00 Uhr geht’s auf zum Schlierseer Seefest.

Zum Auftakt, ab 19:30 Uhr heißt es dann: „Long live Rock ´n Roll“ :

Mit ¾ V:O:I aus dem Oberland, Tilda aus Chieming und mit den Landkreis Irish-Rockern Michael and the Wolfhounds gibt alles was derzeit in Sachen Rock angesagt ist.

Der Samstag ist ganz der Tradition gewidmet. Ein abwechslungsreiches  Programm mit Fischerstechen, Auftritten des Trachtenverein Schliersee, den Schlierseer Alphornbläser, der Schlierseer Blasmusik, der Schlierseer Goaßlschnalzer und der Gästeehrung laden die Besucher zum Verweilen ein. Die Standlbetreiber runden den Tag mit viele kulinarischen Spezialitäten, deftigen Brotzeiten und einer kühlen, frischen Maß Bier oder einem gepflegten Glas Wein ab, auch wird heuer im neuen Biergarten am Musikpavillon ein ganzer Ochse gegrillt.

Gegen 22:00 Uhr am Samstag wird wieder ein erlebenswertes, musiksynchronisiertes Brillant-Feuerwerk über dem See glitzern und eine eindrucksvolle bengalische Beleuchtung über und um den Schliersee die Besucher begeistern. Falls das Wetter uns hier einen Strich durch die Rechnung machen sollte, findet das Feuerwerk am Sonntag statt.

Das Kinderland wird auch heuer wieder von den Schlierseer Pfadfinder durchgeführt und bietet den gewohnten Kinder-Spaß und sicherlich ein bisschen mehr. Selbstverständlich gibt es auch wieder Pferdekutschenfahrten, Kinderschminken, Hüpfburg, Karussell und Eisenbahn.

Der Sonntag steht ganz im Zeichen der Jugend. Tanz-, Turn- und Sportgruppen.

Und für den Abschluss des dreitägigen Festes gibt es noch ein ganz besonderes Schmankerl. Mit Rock wurde angefangen und mit Rock hört das Schlierseer Seefest auf. „Blasmusik goes Rock“ einer der Höhepunkte des letztjährigen Kultur-Herbst wird nochmals von der Schlierseer Blasmusik auf die Bühne gebracht.

Wir wünschen jetzt schon allen Besuchern und Teilnehmern ein schönes und vor allem sonniges Seefest 2016.


Programm:
Freitag, 29. Juli 2016

17:00 Uhr Öffnung der Schmankerlstände
19:30 Uhr ¾ V:O:I
20:30 Uhr Tilda
21:30 Uhr Michael and the Wolfhounds
01:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Samstag, 30. Juli2016

12:00 Uhr – 02:00 Uhr Öffnung der Schmankerlstände
15:00 Uhr – 19:00 Uhr Abenteuercamp der Pfadfinder Schliersee *Hüpfburg *Pferdekutschen-Fahrten * Kinderschminken * Kinder Eisenbahn
14:00 Uhr Fischerstechen auf dem See mit Gastmannschaften

Attraktionen auf der Bühne

16:30 Uhr Siegerehrung Fischerstechen
17:00 Uhr Gästeehrung mit der Oberlandler Klarinettenmusi
19:30 Uhr Schlierseer Abend mit der Schlierseer Blasmusik, Schlierseer Alphornbläser, Goaßlschnalzer, Schlierseer Plattler, usw.
21:30 Uhr Fire Act der Cross-Over Team Stiftung
22:00 Uhr Großes Brillant-Feuerwerk über dem Schliersee und Ausklang
02:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Sonntag, 31. Juli 2016

12:00 Uhr – 0:00 Uhr Öffnung der Schmankerlstände
15:00 Uhr – 19:00 Uhr Abenteuercamp der Pfadfinder Schliersee*Hüpfburg *Pferdekutschen-Fahrten * Kinderschminken * Kinder Eisenbahn
15:30 Uhr Auftritt der Chearleader des Cross Over Team Stiftung
16:00 Uhr Auftritt der Jugendblaskapelle Schliersee
17:00 Uhr Auftritt der Schlierseer Turner
17:30 Uhr Auftritt des Tae Kwon Do Center Hausham
18:00 Uhr Auftritt der HipHop Gruppen der Tanzschule Anke Schneider
18:15 Uhr Auftritt der Crachia Hausham
18:30 Uhr Auftritt der Chearleader des Cross Over Teams
19:00 Uhr Auftritt des Rock ́n Roller Hausham
19:30 Uhr Auftritt der Showgarde der Haushamer Crachia
20:00 Uhr Schlierseer Blasmusik goes Rock
24:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Sollte der Samstag, 30. Juli verregnet sein, findet das Feuerwerk am Sonntag, 31. Juli statt.

 

Mathias Schrön

C. Mathias Schrön, Dipl.-Betriebswirt, Vater von 4 Kindern, geb. am 12.03.1966 in Tegernsee. Aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Abitur am Gymnasium Miesbach. Abgeschlossenes Studium in BWL sowie in Politikwissenschaften in München. Während und nach dem Studium selbständige Tätigkeit hauptsächlich als Begleiter ausländischer Gäste der Bundesregierung im Auftrag der Bayerischen Staatskanzlei. Seit 15.03.2001 Kuramtsleiter beim Markt Schliersee. In der Freizeit engagierter Fußballtrainer im Jugend- und Seniorenbereich. Mitglied in diversen Vereinen. Freude am Reisen und Sport.

 

 

Alt-Schlierseer-Kirchtag

On 7 August early in the morning about 8 am on the Fischhausen side of lake Schliersee you will find a bustle of activity.  Historic hand carved wooden boats being festooned with boughs of colorful flowers and grasses.  Many fingers moving at a rapid pace to get all the boats beautified before the begin their tour across Schliersee lake.

 

KirchtagLBThek2_fbOne by one and two by two, folks traditionally attired in local costume arrive and spend a little time greeting and fussing about each others clothing and hair before boarding their individual boats.  There is even a small brass band which loads into a boat to serenade this Trachten (traditional clothing) troop across the glassy waters of the Schliersee. It is these small, very romantic, historical events that I find the most precious.  These beautiful traditions of a time long gone by being once again heralded and remembered.   The haunting echo of the music as these colorful historical boats glide by, really chokes me up.  Its like for that one morning we are able to turn back the hands of time to a simpler time.

 

KirchtagLBThek_fbFrom the shores of Fischhausen these boats smoothly row over to the Kurpark in Schliersee and are greeted by a band and more beautifully locally dressed spectators.  I recommend you get there early and send off the boats from Fischhausen shores and walk or ride your bike along the roadside path that follows the lake to Schliersee,  listening to the sweet sounds of the music floating across the lake surface.  You will have plenty of time to get to the Kurpark to see some of the boats arrive.  From there grab an empty park bench and relax and take in all the beauty Schliersee and its people have to offer.

 

http://www.tegernsee-schliersee.de/tradition-brauchtum/alt-schlierseer-kirchtag.html

 

Laura Boston-Thek

American artist, photographer and professional wanderer who, after 20 years of roaming, put down roots in a 100 year old Bavarian farmhouse and fell in love with the Alpine village and its residents (both 2-legged and 4-legged).

 

 

Das perfekte Dirndl – 1×1 zum Dirndlkauf!

Endlich ist es wieder so weit: der Sommer steht vor der Tür, und so wird es Zeit für ein mir liebgewonnenes Ritual => einmal im Jahr geht‘s zum Dirndlkauf.

Nachdem ich im Sommer fast täglich im Dirndl zur Arbeit gehe und ich auch privat sehr gerne und oft Dirndl trage, hat sich meine Auswahl an Dirndl in jeglicher Variante in den letzten Jahren erheblich erweitert. Den Großteil meiner Dirndl bilden Waschdirndl, das heißt, Mieder und Rock sind zusammengenäht, meist aus Baumwolle, mit weißer Bluse zu tragen und – sehr praktisch ‒ in der Waschmaschine waschbar und leicht zu bügeln. Daneben habe ich zum Beispiel noch ein festliches Wildseidendirndl, ein Winter-Blusendirndl mit langem Arm, und meine neueste Errungenschaft ist ein Miederdirndl (zweiteilig) mit Stretchmaterial im Oberteil, das sich sehr angenehm trägt, immer perfekt sitzt und genügend Luft zum Atmen lässt.

Ein großes Glück ist es, wenn man eine sogenannte Dirndlfigur hat, dann kann man sich guten Gewissens ein Dirndl direkt von der Stange kaufen. Hin und wieder muss der Rock gekürzt oder ein Knopf versetzt werden, aber sonst sollte das „Stangen“-Dirndl gleich passen. Aufwendiger, aber meistens umso schöner (und teurer) ist ein handgeschneidertes Dirndl von einer Dirndlschneiderin. Da passt dann wirklich alles – „sitzt, passt und hat Luft“ ‒, und da man sich den Stoff für das Dirndl und die Schürze selber aussucht, hat man hier noch einmal eine größere Auswahl, als wenn man von der Stange kauft.

Hier mein 1 x 1 des Dirndlkaufs:

  1. Ein gut sitzender Dirndl-BH ist Pflicht. Nichts ist schlimmer, als wenn man den BH sieht!
  2. Unbedingt das Dirndl mit passender Dirndlbluse anprobieren. Ab und zu ist es sehr schwierig, die richtige Bluse zum richtigen Dirndl zu bekommen.
  3. Das Dirndl soll obenrum eng sitzen und darf auf keinen Fall „pludern“. Das heißt aber nicht, dass man einfach eine Nummer kleiner kauft. Abgeschnürt und zusammengepresst ist wirklich nicht schön, und man hat dann auch keine Freude daran, das Dirndl länger zu tragen. Luft im Sitzen sollte man schon noch bekommen …
  4. Gerne verschiedene Schürzen zum Dirndl probieren oder gleich zwei unterschiedliche Dirndlschürzen kaufen. Ob Baumwoll- oder Seidenschürze: der Unterschied kann gewaltig sein, und so wird aus einem Werktagsdirndl ganz schnell und einfach ein Festtagsdirndl.
  5. Bei hellen Dirndl den Dirndlunterrock nicht vergessen. Er sollte weiß und am Saum mit Rüschen verziert sein. Bei handgeschneiderten Dirndl ist der Rock normalerweise gleich gefüttert.
  6. Ein Strick-Dirndljanker ist nicht teuer und gerade für kühle Abende oder regnerische Tage zum Drüberziehen ideal. Die neutralsten Farben sind Schwarz, Grau und Dunkelblau. Außerdem kann man den Janker auch gut zu Bluse oder T-Shirt und zur Jeans tragen.
  7. Die Länge des Dirndls ist jeder Frau selbst überlassen. Als Grundregel gilt jedoch, dass die Rocklänge ca. 70–80 cm betragen sollte. Alles, was über dem Knie ist, also ein kurzer Rock, sieht auch in der Proportion nicht gut aus und schreit förmlich nach Oktoberfesttouristentracht.
  8. Es ist nicht notwendig, zum Dirndl einen Trachtenschuh zu tragen. Mit einem klassischen schwarzen Schuh kann man nichts falsch machen.
  9. Heutzutage ist es ganz normal, farblose Seidenstrümpfe zum Dirndl zu tragen oder im Sommer auch ohne Strümpfe, also barfuß in den Schuhen zu sein.
  10. Ein normales Waschdirndl von der Stange mit Bluse und Schürze gibt es schon ab circa 220 Euro.
  11. Ein handgeschneidertes Dirndl mit Bluse und Schürze beginnt bei circa 450 Euro. Je nach Aufwand und Material, zum Beispiel, wenn das Mieder noch ein „Schößerl“ hat und der Stoff aus Seide ist, wird es teurer.
  12. Das Binden der Schürzenschleife ist oft Thema von Diskussionen. Traditionell bindet eine verheiratete Frau die Schürzenschleife rechts und die unverheiratete Frau auf der linken Seite. In der heutigen Zeit sollte man das aber nicht so eng sehen, und so kann man die Schleife auch mal mittig oder sogar hinten binden.

Meine Meinung: Im richtigen Dirndl sieht jede Frau, egal mit welcher Figur – ob dünn oder mollig, groß oder klein ‒, gut aus!

Dirndl können Sie in Schliersee bei folgenden Trachtengeschäften kaufen (ohne Gewähr auf Vollständigkeit):

  • Trachten Siebzehnrübl, Seestraße 19, Tel.: 08026/4655
  • Trachten Sterr, Seestraße 2, Tel.: 08026/924499
  • Trachten Süß, Bayrischzeller Str. 1 (Neuhaus), Tel.: 08026/7573

Trachtenschneiderinnen in Schliersee (ohne Gewähr auf Vollständigkeit):

  • D‘Nahterin Christine Falken, Miesbacherstr. 18a, Tel.: 08026/4468
  • Gwand und Tracht Anna Mühlhuber, Pürstling 2, Tel.: 0176/41164577
  • Trachtenausstatter Annamirl Raab, Rathausstr. 12a, Tel.: 08026/9279727
  • Von Oelhafen Stephanie, Ortererstr. 18, Tel.: 08026/6926

 

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."

Christmas tree

American Christmas traditions are as varied in culture as the American people but in my and my Husband’s families there is a tradition of the memory Christmas tree.

When you grow up and move out of your parents house or get married and form your own family you are given a box of Christmas ornaments from your family tree that represent your childhood memories. This is so you can begin to build your own Christmas ornament collection and start your new holiday traditions.

Christmas tree

For many of my European friends where the tradition to decorate a small tree simply and leave it up for only a few days each year; our American tradition of a massive tree, with every nook and cranny filled with decorations, can be quite a shock. My own mother would take a week to decorate her tree and its beauty could be enjoyed for a month or more.

My favorite holiday memories were to help my grandmother decorate her tree all in clear crystal glass ornaments. We would put on some of her old vinyl records of 1950’s show tunes, sip hot cocoa and tenderly unwrap each beautiful memory and my Grandmother would share each beautiful family story.

Laura Boston-Thek

American artist, photographer and professional wanderer who, after 20 years of roaming, put down roots in a 100 year old Bavarian farmhouse and fell in love with the Alpine village and its residents (both 2-legged and 4-legged).

Das original Schlierseer Dirndlgwand

Das Schlierseer Dirndl – ein hochwertiges Kleidungsstück als Zeichen der Verbundenheit mit dem Ort

Für die Schlierseer Gäste soll das Schlierseer Dirndl ein wertvolles Souvenir sein, für die Schlierseerinnen und Schlierseer ein Stück Identifikation mit ihrer Heimat:

Im Auftrag der Marktgemeinde Schliersee entwickelte D`Nahterin vom Schliersee Christine Falken das hochwertige Kleidungsstück, das am 15. Oktober der Öffentlichkeit auf der Insel Wörth präsentiert wurde. Seit Beginn dieses Jahres arbeitet die Gemeinde an der Neuausrichtung ihres Tourismuskonzeptes, dessen Bestandteil das designgeschütze Schlierseer Dirndl ist. Werte wie gelebte Tradition, Liebe zur Heimat und echte Kultur sollen ehrlich und authentisch transportiert werden, ohne dabei verstaubt zu wirken. Vor allem den hohen Wohlfühlfaktor an einem der schönsten Seen Oberbayerns gilt es herauszustellen. „Traditionell, aber nicht langweilig. Stilvoll aber nicht überkandidelt. Ein Dirndl, das zu jedem Anlass und von jedem Frauentyp getragen werden kann“, umschreibt Christine Falken ihre Kreationen.

Prominente Trägerinnen des Schlierseer Dirndls sind die heimischen Spitzensportlerinnen Natalie Geisenberger (Rodeln), Vanessa Hinz (Biathlon), Elisabeth Schicho (Langlauf) und Cheyenne Loch (Snowboard). Sie wurden von der Gemeinde Schliersee ausgestattet.

Exklusiv sind nicht nur die Knöpfe an den Oberteilen, die eigens gefertigt wurden. So ist im obersten Knopf eine winzige Abbildung der Schlierseer Kirche nebst See und Insel Wörth zu sehen. Das Außenmaterial der Knöpfe ist aus Messing, die Innenfarben orientieren sich an den Stofffarben.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal sind die Dirndlschürzen. Eine grafische Darstellung von Schliersee ziert sie, die wie eine Stickerei aussieht, aber ein hochwertiger Aufdruck ist. Die Schlierseer Graphikerin Renate Holzmeier hat sowohl das Design des „Schliersee-Knopfes“ wie auch den Schliersee-Schürzendruck mit viel Engagement und Liebe zum Detail gestaltet.

Das Schlierseer Dirndl geht als Maßanfertigung an den Start und wird exklusiv von der Nahterin Christine Falken gefertigt. Die Kosten für solch ein hochwertiges Kleidungsstück inklusive bedruckter Schürze betragen 920 Euro. Die zweiteilige Variante mit aufwändigem Plisseerock kostet 1200 Euro. Zum Vergleich: Für ein maßgeschneidertes Dirndl werden Preise zwischen 800 und 2000 Euro verlangt.

Zu sehen ist das Schlierseer Dirndl nicht nur im Ladengeschäft von der Nahterin in der Miesbacher Straße 18a, sondern auch in der Gäste-Information Schliersee in der Vitalwelt Schliersee.

http://schlierseer-dirndl.de/

Mathias Schrön

C. Mathias Schrön, Dipl.-Betriebswirt, Vater von 4 Kindern, geb. am 12.03.1966 in Tegernsee. Aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Abitur am Gymnasium Miesbach. Abgeschlossenes Studium in BWL sowie in Politikwissenschaften in München. Während und nach dem Studium selbständige Tätigkeit hauptsächlich als Begleiter ausländischer Gäste der Bundesregierung im Auftrag der Bayerischen Staatskanzlei. Seit 15.03.2001 Kuramtsleiter beim Markt Schliersee. In der Freizeit engagierter Fußballtrainer im Jugend- und Seniorenbereich. Mitglied in diversen Vereinen. Freude am Reisen und Sport.