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Alpiner Premiumweg Spitzing Panorama ‒ ein fordernder, spannender Steig

Es gibt über 600 Premiumwanderwege in Europa. Der erste Premiumweg der Alpenpfade Alpin Tegernsee Schliersee ist nun beschildert, markiert und zertifiziert: Er heißt Spitzing Panorama. Der Weg ist bestens geeignet für den trittsicheren Wanderer. Wer Premiumweg hört und einen komfortablen Spazierweg erwartet, liegt allerdings falsch. Es gibt keine richtigen Kletterstellen, aber der Wanderweg ist anspruchsvoll. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und die richtige Ausrüstung sind Pflicht. Bei Regen solltest du nicht gehen, da einige rutschige Steilstücke vorhanden sind. Der Weg ist, weil er als Premiumweg zertifiziert ist, perfekt ausgeschildert. Sogar Schilder mit einer Wanderkarte hängen an verschiedenen Stellen. Trotzdem empfehle ich, immer eine Wanderkarte im Rucksack zu haben, um flexibel zu bleiben, wenn du dich bei uns nicht so gut auskennst.

 

 

Höhenmeter, die sich lohnen

Entweder reist du mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus von Neuhaus zum Spitzingsee ‒ Linie 9562) an oder du parkst dein Auto auf dem Parkplatz der Stümpflingbahn. Einstieg in den Weg ist die Bergstation der Stümpflingbahn. Von dort aus geht es über den Suttenstein zur Bodenschneid. Vorbei am Bodenschneidhaus und der Unteren Freudenreichalm, führt der Pfad auf der anderen Seite wieder steil hinauf zur Freudenreichkapelle St. Leonhard. Über den Ankelgrat geht es dann in Richtung Brecherspitze. Am Brecherspitzvorgipfel hast du die Möglichkeit, einen Abstecher auf die Brecherspitze zu machen. Der Premiumweg geht aber direkt hinunter zur Oberen Firstalm. Hier würde ich eine Pause einlegen und beispielsweise Spinatknödel genießen, die ich wirklich empfehlen kann. Von der Firstalm ist es nicht mehr weit zum Ausgangspunkt, der Bergstation der Stümpflingbahn. Für den erfahrenen Wanderer mit guter Kondition ein lohnender Rundweg in den Bergen am Spitzingsee.

Für den etwa 10 km langen Premiumweg solltest du 5 Stunden einplanen (etwa 900 Hm).

Die Gemeinde Schliersee hat diesen Weg in Zusammenarbeit mit der Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS), dem Kompetenzzentrum für Tourismus im Landkreis Miesbach, vom Deutschen Wanderinstitut e. V. zertifizieren lassen. Tim Coldewey ist Teil des Teams der ATS und Experte für Produktentwicklung Rad und Wandern sowie Erlebnisraumdesign ‒ und er kümmert sich auch um Zertifizierungen von Wanderwegen.

 

 

Bitte achte auf das Wetter, im Herbst kann es bei uns kurzfristig zu einem Wintereinbruch kommen und der Premiumweg schneebedeckt sein. Dann raten wir von dieser Wanderung dringend ab.

 

Aber was bedeutet das Wandersiegel: Premiumweg?

„Premium-Wanderwege sind Strecken- und Randwanderwege, die nicht nur hervorragend markiert sind, sondern darüber hinaus einen besonders hohen Erlebniswert aufweisen. Hier ist ein ausgewogen schönes Wandererlebnis garantiert. Angenehme Wegbeläge und Pfade gestalten diese Wege ebenso wie viele Details: Aussichten, Waldbilder, Gewässer, Felsstrukturen, kulturhistorische Kleinode und vieles mehr können zu abwechslungsreichen Wanderungen beitragen.“ (Quelle: https://www.wanderinstitut.de/deutsches-wanderinstitut/premiumwandern/zertifikate/)

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Mehrtagestour mit Hüttenübernachtung

Wandern am Schliersee

Die Monate September und Oktober sind fantastische Wandermonate. Tagsüber nicht mehr so heiß wie im Hochsommer, noch kein Schnee und noch relativ lange Tage.

Wenn du schon immer mal mit dem Gedanken einer Mehrtageswanderung gespielt hast, solltest du es unbedingt ausprobieren.

Hier kommt ein Vorschlag für eine anspruchsvolle Dreitagestour mit Übernachtungen in Berghütten.

 

Was packe ich in meinen Rucksack:

Du solltest einen Rucksack mit einem Volumen von ca. 25‒30 Litern auswählen, damit du alle wichtigen Utensilien reinbekommst und nicht jeden Morgen Tetris spielen musst.

Für die Übernachtungen auf der Hütte benötigst du einen Schlafsack (hier reicht dieses Jahr wegen der Corona-Bestimmungen leider kein Hüttenschlafsack), deinen Kulturbeutel mit kleinem Handtuch, Zahnputzzeug und persönlichen Hygieneartikeln. Zudem solltest du dicke Socken oder Hüttenschuhe als Hausschuhe einpacken, denn es ist nicht nur angenehm, nach einem langen Wandertag abends die Bergschuhe auszuziehen ‒ diese müssen sogar abgelegt werden.

Du solltest unbedingt eine Regenjacke und eine warme Jacke (Daune, Primaloft) dabeihaben, das Wetter in den Bergen kann sich schnell ändern. Lange Hose, kurze Hose, zwei T-Shirts und ein Longsleeve.

Ich würde dir einen Satz trockene Klamotten für die Hütte nahelegen und was zum Schlafen. Generell empfiehlt sich Kleidung aus Merinowolle, denn diese neutralisiert ihren Geruch unterwegs.

Dünne Handschuhe und Mütze sollten auch im Rucksack sein, genauso wie eine Stirnlampe, Sonnencreme und ein kleines Erste-Hilfe-Set. Ein Handy gehört auch zur Notfallausrüstung und bietet zusätzlich die Option als Fotoapparat für bleibende Erinnerungen.

Du solltest einen Ausweis bei dir haben und etwas Bargeld, da man auf vielen Hütten nicht mit Karte bezahlen kann.

Für deine Tagesetappen solltest du mindestens einen Liter zum Trinken dabeihaben. Deine Flasche kannst du ‒ wann immer möglich ‒ zwischendurch auffüllen.

Du solltest dir überlegen, mit Wanderstöcken zu gehen. Das entlastet deine Beine und bietet Sicherheit und Stabilität, vor allem, wenn die Beine langsam müde werden.

Vergiss nicht einen Regenschutz für den Rucksack!

Auch wenn du vorhast, mittags einzukehren, würde ich etwas Proviant als Notreserve einpacken (Riegel, Nüsse oder Ähnliches).

Am wichtigsten sind die Wanderschuhe. Es ist weniger ratsam, mit ganz neuen Schuhen auf eine Tour dieser Größenordnung zu gehen. Trage bequeme, möglicherweise wasserdichte Schuhe mit gutem Profil. Auch ordentliche Socken sind nicht zu vernachlässigen (hier reichen dir zwei Paar).

 

Die Route:

Schwierigkeit: schwer

Länge: 38,2 km

Höhendifferenz: 2600 Hm

Empfohlene Jahreszeit: Mai‒Oktober

Ausgangspunkt: Bahnhof Neuhaus

Endpunkt: Bahnhof Neuhaus

   

 

Gesamt: 38,2 km, 2600 Hm

  • Tag 7 km, 900 Hm
  • Tag 11 km, 770 Hm
  • Tag 20,2 km, 930 Hm

 

 

1. Tag: 7 km, 900 Hm

Wir starten am Bahnhof in Neuhaus (kostenpflichtige Parkplätze sind am Bahnhof verfügbar). Wir suchen uns den Weg durch Neuhaus bis zum Beginn des Forstwegs durch den Dürnbachwald, der uns recht steil in Serpentinen zur Ankl-Alm (1311 m) bringt. Hier gibt es momentan nur Getränke zur Selbstbedienung.

Weiter geht es über den Nordgrat auf einem alpinen Steig (Trittsicherheit erforderlich) auf die Brecherspitz (1685 m), einen der markantesten Gipfel der Region und bereits vom Schliersee aus sichtbar. Hier erleben wir unser erstes Gipfelglück mit hochragendem Gipfelkreuz und einer Aussicht auf zwei Seen: den Schliersee und den Spitzingsee. Der Eintrag ins Gipfelbuch sollte nicht vergessen werden.

Hier haben wir mit den höchsten Punkt unserer Tagesetappe erreicht, und es geht nun nur noch bergab. Wir folgen dem Weg Richtung Westen. Nun ist ein kurzer Abstecher zu Freudenreichkapelle möglich (tolles Fotomotiv), bevor wir hinabsteigen zur Oberen Firstalm, wo wir die erste Nacht „am Berg“ verbringen.

 

2. Tag: 11 km, 770 Hm

Der zweite Tag startet gemütlich. Zuerst geht es bergab vorbei an der Unteren Firstalm und weiter bergab bis zum Spitzingsee. Entlang des Nordufers gelangen wir zum Spitzingsattel, bevor es wieder anstrengender wird.

Hier beginnt der Anstieg hinauf zur Schönfeldhütte (1410 m) ‒ einer lohnenden Einkehr ‒ und weiter zum ersten Gipfel des Tages: dem Taubenstein (1692 m). Hier sind die größten Strapazen des Tages schon hinter uns. Der Panoramaweg führt uns ohne große Höhenunterschiede bis zum Rotwandhaus und zum Rotwandgipfel (1884 m), dem höchsten Punkt unserer gesamten Tour. Die zweite Nacht verbringen wir im Rotwandhaus. Die Aussicht ist wirklich beeindruckend.

 

3. Tag: 20,2 km 930 Hm

Der letzte Tag hat es noch mal in sich. Am Morgen des dritten Tages geht es wieder zuerst gemütlich bergab zurück zum Ort Spitzingsee auf einer Forststraße, die im Winter eine hervorragende Rodelbahn ist. Kurz der Valepp flussabwärts folgend, zweigt schon bald der Wanderweg zum Stolzenberg (1609 m) ab. Steil bergauf, zuerst auf einem Forstweg zu den Haushamer Almen, bald frei bis auf den Stolzenberg, der tolle Ausblicke bietet. Von dort folgen wir dem Wanderweg über den Rotkopf, die Jagahüttn, Stümpfling, Suttenstein bis zum Bodenschneidgipfel (1669 m). Hier bietet sich uns ein beeindruckender Blick ins Nachbartal auf den Tegernsee.

Letzte Einkehrmöglichkeit ist dann das Bodenschneidhaus (1365 m), bevor wir uns auf den Weg zurück ins Tal machen. Der Rückweg ist nicht mehr schwierig oder technisch, hauptsächlich Forststraße und am Ende am Dürnbach entlang bis zum Ausgangspunkt Bahnhof Neuhaus.

Der Bach bietet sich an, um die erschöpften Füße nach dieser langen Tour zu kühlen.

Wem die letzte Etappe zu lang ist, kann diese noch aufteilen, eine Nacht im Bodenschneidhaus verbringen und die Runde am vierten Tag beenden.

Die Übernachtungshütten müssen unbedingt vorher kontaktiert und ein Bett vorab reserviert werden!

 

Ich wünsche dir viel Spaß bei deinem Wanderabenteuer und Berg heil!

 

 

Susanne Viehweger

Dipl. Sportwissenschaftlerin & Outdoor Enthusiast. Arbeitet als Sportlehrerin & Outdoorguide. Mit ihrem eigenen Unternehmen 'Happy Moving Outdoors' (www.happymovingoutdoors.de) vermittelt sie Leidenschaft für den Sport an der frischen Luft.

 

 

 

Vorbereitung zum politischen Gipfeltreffen in Schliersee

Am 01. August 2018 findet in Schliersee die Hauptalmbegehung des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern statt.

Ministerpräsident Markus Söder und stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner haben ihre Teilnahme zugesagt.

Heute mache ich, Prem Angelika vom Schliersee Magazin, meine persönliche Vorbegehung zur Hauptalmbegehung. Um fünf Uhr beginne ich am Ausgangspunkt ‒ dem Hennererhof.

Herrlich, diese Ruhe am Morgen, die Waldbewohner wachen langsam auf, die ersten Vögal zwitschern, und ich mittendrin. Bepackt mit Frühstück und Kamera geht’s los.

Ich bin voller Vorfreude, was mich heut so alles erwartet. Der Weg führt mich auf dem Prinzenweg in Richtung erste Station. Nach der Steigung bieg ich die zweite Weggabelung nach links ab zum Lahner Höhenweg. Nach etwa 200 m geht’s dann rechts ab zur Oberen Krainsberger Alm.

Das Gatter zeigt mir, dass ich ab jetzt auf dem Almgelände bin. Bei herrlichem Sonnenaufgang, mit Wolken durchzogen, erreiche ich das Almgebäude. Hund Seppi schlägt Alarm, und die Oimarin (Sennerin) Monika streckt sich in der aufgehenden Sonne und zieht sich an, um sich ums Vieh zu kümmern.

Ein kurzer Ratsch, und weiter geht’s in Richtung Baumgartenalm. Der Weg führt mich durch den Wald, vorbei an der Standlhütte. Ein schmaler Steig, mit Steinen und Holzscheiben von den Almbauern hergerichtet, ist momentan sehr schön zu gehen.

Allerdings sind richtiges Schuhwerk und eine gute Kondition sehr wichtig.

Durch die Waldlichtung höre ich jetzt das Geläut von den Kälbern der Almerin Monika, und auch ihre Kalbinnen fangen an zu grasen. Im Hintergrund beginnt der Berufsverkehr im Tal.

Ich bin so angetan von der himmlischen Ruhe am Morgen und gönne mir eine kleine Pause. Ein kleines Frühstück mit Butterzopf und Frühstücksei … mmmmhhhh

Jetzt spitzt auch die Sonne hinter den Wolken hervor, und meine Wanderung geht weiter.

Nach ca. 30 Minuten erreiche ich den Gipfel der Baumgartenschneid, dem höchsten Punkt der Hauptalmbegehung. Herrlich, dieser Ausblick.

 

 

Ein „Rundblick“ von Kreuth über den Tegernsee, dann weiter über das Albachtal, die Baumgartenalmen. Im Hintergrund die Kreuzbergalm und ein Blick Richtung Miesbach und Rosenheim. Friedlich unten im Tal der Hennererhof, Breitenbach und der wunderschöne Schliersee ‒ ein bayerisches Paradies.

Mein Blick geht weiter … der Attenberg, die Riesbauern, weiter zur Schliersbergalm und zum Oberleiten. Rechts daneben das Auracher Köpferl, Breitenstein und Wendelstein.

Ich kann dem Wildschütz Jennerwein sehr gut nachempfinden, warum er so gerne auf der Baumgartenschneid und in den Schlierseer Bergen unterwegs war …

Vorbei mit Träumen, jetzt geht’s weiter hinunter zu den Baumgartenalmen. Über den Parcours erreiche ich die Hütten, keiner da, also gehe ich weiter.

Am Ende der Almfläche überquere ich den Übersteig und marschiere über den Wald und den Wurzel-parcours runter zum Sogfleck.

Am Unterstand links vorbei den Steig zur Kreuzbergalm. Am Viehgatter angelangt, biege ich rechts auf die Forststraße und die breite Almstraße, die mich direkt zur Kreuzbergalm führt. Ab jetzt kommt der angenehme Teil der Begehung.

An der Kreuzbergalm angelangt, genieße ich wieder den wunderbaren Ausblick in die umliegende Bergwelt. Weiter geht’s bergab und dann über die Weidefläche wieder bergauf. Die Wanderwege hat die Schlierseer Gemeinde hervorragend erneuert.

Über den Überstieg, der ein wenig sportliche Aktivität fordert, dann angelangt an der Gindelalm, schau ich noch einmal zurück, bevor ich weitergeh.

Jetzt befinde ich mich schon auf den Gindelalmen. Auch hier ist der Weg sehr schön von den Gemeindemitarbeitern von Schliersee bestens hergerichtet worden. Der Weg führt mich entlang der Gindelalmschneid zum Gipfelkreuz. Wieder ein herrlicher Blick in Richtung München und ins flache Oberland. Begleitet vom Glockengeläut der Almtiere, gehe ich beschwingt bergab Richtung Almgebäude.

Hier wird fleißig vorbereitet für die Tageswanderer und natürlich für den großen Tag am 01. August.

Nach einer kleinen Pause geht es weiter Richtung Hennerer ins Tal. Die Forststraße ist neu aufgekiest und sehr gut zu gehen.

Nach fünf Stunden bin ich wieder zurück am Ausgangspunkt, und es erwartet mich ein wunderbares Frühstück vom Hennererwirt Hans, das bereits am Tisch steht. Köstlich!

 

 

Eckdaten zu den Almen:

Obere Krainsberger Alm

Die Obere Krainsberger Alm von Manhart Sepp und Monika, zum Hinterköck, in Westenhofen hat eine Lichtweidefläche von 31,9 ha. Die Weideflächen liegen zwischen 1100 m und 1400 m in einem Kessel nach Nordwesten und reichen im Osten bis auf den Lahnerkopf. In der Weidezeit vom 01. Juni bis Ende September werden 46 Stück Jungvieh aufgetrieben. Das Almgebäude liegt auf 1131 m und wurde 2009 neu erbaut. Die Alm wird von festem Almpersonal betreut.

 

Baumgartenschneid

Die Baumgartenalm, direkt unter der Baumgartenschneid, von Eham Josef, zum Pfleger, Hausham, ist nicht erschlossen. Sie hat eine Lichtweidefläche von 17,9 ha und wird mit 33 Stück Pensionsvieh bestoßen. Die Weideflächen liegen zwischen 1000 m und 1444 m bis hinauf zur Baumgartenschneid. Die Alm wurde vor einigen Jahren renoviert und wird von ständigem Personal behirtet.

 

Kreuzbergalm

Die Kreuzberalm von Eham Josef und Andrea, zum Köpfer, Miesbach. Sie hat eine Lichtweidefläche von 19 ha, liegt zwischen 1200 m und 1376 m auf dem Rücken des Kreuzbergs. Die Alm wird ab Mitte Mai mit 38 Stück eigenem Jungvieh und Pensionsvieh bestoßen. Ein Ehepaar kümmert sich liebevoll ums Vieh.

 

Gindelalm

Die Gindelalm wird von Grimm Annelies, zum Lex, Hausham und Leitner Johanna, zum Braun, Hausham bewirtschaftet. Der Anteil von Georg Fritzmeier wird von Annelies Grimm in Pacht mitbewirtschaftet. Die Weideflächen liegen auf 1240 m bis 1340 m. Die gesamte Lichtweidefläche beträgt 24,7 ha, und es werden insgesamt 37 Stück Jungvieh aufgetrieben (Eigen- und Pensionsvieh).  Im anliegenden Staatswald besteht ein Waldweiderecht auf 276 ha. Das Almgebäude von Fritzmeier ist verpachtet. An allen drei Almhütten erfolgt eine Bewirtung. Die Almdauer ist vom 01. Mai bis zum Kirchweihmontag (3. Wochenende im Oktober).

 

Hinweis:

13. und 14. Oktober 2018 großer Almbauerntag in Schliersee

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Diese Sachen sollten Sie bei einer Bergwanderung unbedingt dabei haben

Es ist 11.00 Uhr vormittags ‒ Treffzeit für die Teilnehmer/-innen einer meiner Führungstouren. Einige von ihnen haben nie zuvor eine Wanderung in den Bergen unternommen. Von weit her sind einige angereist; ein Ehepaar kommt gar aus dem fernen Berlin. Geplant ist eine Wochenendwanderung in den Schlierseer Bergen inklusive einer zünftigen Hüttenübernachtung. Nachdenklich schaue ich auf die acht Rucksäcke meiner Gäste. Alle hatten zuvor vom Bergschulbüro eine detaillierte Beschreibung der Tour und eine Ausrüstungsliste erhalten. Die Rucksäcke der beiden Hauptstädter haben nicht nur beträchtliches Gewicht, sondern auch überdimensionale Ausmaße. Ich bitte die beiden, ihre Rucksäcke auszuleeren, und nach nur wenigen Minuten konnten wir gemeinsam vieles aussortieren und somit das Gewicht auf fast die Hälfte reduzieren.

Im Laufe vieler Jahre in den Bergen fiel mir immer wieder auf, dass von den Gästen häufig wichtige Ausrüstung vergessen wurde und oftmals viele unnütze (und schwergewichtige) Dinge mitgeführt wurden. Grundsätzlich ist die Auswahl der Ausrüstung für Bergwanderungen oder Bergtouren nicht schwierig. Je nach den zu erwartenden Anforderungen erfordert sie dennoch einige Kenntnisse und bei eher schwierigen Bergbesteigungen oder bei längeren Trekkingtouren sogar besondere Routine und Erfahrung. Hier sind sich oftmals sogar die Experten uneins.

Bei allen Unternehmungen draußen gilt grundsätzlich: Das Richtige (= Wichtige!) muss mit dabei bzw. im Rucksack sein, Unwichtiges dagegen kann problemlos zu Hause oder im Auto bleiben. Besonders wichtig sind die richtigen und vor allem gut passenden Bergschuhe. Es gibt heute für jeden Zweck ‒ von der leichten Wanderung im Mittelgebirge bis zur 8000er-Expedition (!) ‒ den idealen Bergschuh. Grundsätzlich gilt hier die Faustregel: Je anspruchsvoller das Gelände und je schwerer der Träger inklusive Rucksack, desto stabiler (und folglich schwerer) muss der Bergschuh sein, der zuvor unbedingt „eingelaufen“ (sprich: zuvor mehrmals benutzt) werden sollte! Die Ausrüstung ist heutzutage nahezu perfekt. Auch die verhältnismäßig leichten Bergwanderungen in den Schlierseer Bergen erfordern eine angemessene Ausrüstung. Auch hier führen die Touren nicht nur auf befestigten Kies- und Schotterstraßen und gut markierten Wegen, sondern ab und zu auch über schmale Bergpfade und Steige. Neben wegelosem Gelände sind auch exponierte (ausgesetzte) Wegpassagen möglich, die bereits Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern und ungeübte oder sehr ängstliche Wanderer schnell an ihre Grenzen bringen können. Bitte bedenken Sie, dass der Besitzer oder die Besitzerin der besten und teuersten Ausrüstung noch keinen perfekten Bergwanderer oder Alpinisten ausmacht. Die Erfahrung, das Können und die Fitness des Menschen werden immer die Garanten für eine erfolgreiche und unfallfreie Unternehmung in den Bergen sein!

 

Ausrüstungsliste für Tageswanderungen in den Schlierseer Bergen

(Diese Zusammenstellung ist maßgeblich für Tagestouren ohne Übernachtung in der Sommersaison von etwa Mai bis Oktober. In den kälteren Wintermonaten sind festere Bergschuhe und zusätzliche warme Bekleidung mitzuführen. Sehr erfahrene Bergfexe können ‒ basierend auf eigenen Erfahrungswerten ‒ sicherlich auf einige der hier aufgezeichneten Ausrüstungsgegenstände verzichten.)

 

ER-Wanderausrüstung_02 

  1. Bekleidung
  • feste Leichtbergschuhe mit guter Profilsohle, möglichst knöchelhoch
  • lange Hose, möglichst aus strapazierfähigem und elastischem Mischgewebe
  • kurze Hose/Shorts für besonders heiße Tage im Sommer
  • möglichst zeitgemäße Unterwäsche aus schweißtransportierendem Material (ideal ist hier das Mischgewebe aus Merinowolle mit Kunstfaseranteil)
  • Fleecejacke oder Pulli
  • gute Strümpfe aus Mischgewebe
  • eventuell leichte Ersatzwäsche zum Wechsel nach schweißtreibendem Anstieg oder nach Regen

 

  1. Ausrüstung, die in den Rucksack gehört
  • Wanderrucksack mit angepasstem Tragesystem sowie Deckel- und Außentaschen (ca. 30 Liter Fassungsvermögen, möglichst mit Rucksack-Cover gegen Nässe)
  • gute Wetterschutzjacke mit Kapuze (ideal z. B. aus Gore-Tex oder ähnlichem Material)
  • leichte Überhose mit langem Reißverschluss gegen Starkregen und Wind (ideal z. B. aus Gore-Tex oder ähnlichem Material)
  • Mütze
  • Stirnband gegen starkes Schwitzen
  • Sonnenhut
  • warme Fingerhandschuhe
  • topografische Karte (wenn möglich im Maßstab 1:25.000, sonst 1:50.000) und Informationen (Routenbeschreibung) zur Tour
  • GPS-Gerät (falls vorhanden, nicht unbedingt notwendig)
  • Höhenmesser oder Höhenmessuhr (falls vorhanden, nicht unbedingt notwendig)
  • Sonnenbrille mit Etui
  • Sonnenschutzcreme
  • Trinkflasche mit geeignetem Inhalt (mindestens 1 Liter Fassungsvermögen, in der kalten Jahreszeit zusätzlich Thermosflasche)
  • Tourenproviant mit Taschenmesser
  • Beutel oder kleiner Nylonsack für Abfälle (Letztere bitte unbedingt mitnehmen und im Tal entsorgen!)
  • Erste-Hilfe-Set mit Blasenpflaster, Salbe(n) gegen Insektenstiche und Rettungsdecke
  • Leukotape (z. B. zum Abkleben von Druckstellen bei beginnender Blasenbildung am Fuß und für kleine Reparaturen)
  • 4-5 Meter feste Nylonschnur zur Aufbewahrung in der Deckelklappe des Rucksacks (vielseitig verwendbar, z. B. als Ersatzschnürsenkel usw.)
  • Handy mit eingespeicherten Notfallnummern (Bergrettung usw.)
  • 1 Paar Trekkingstöcke (bei Bedarf)
  • leichte Taschenlampe (besser Stirnlampe ) für Notfälle und für Wanderungen im Spätherbst oder im Winter
  • Kamera und Fernglas (optional)
  • eventuell Biwaksack für Notfälle (ich selbst führe stets einen leichten Biwaksack mit; dieser bleibt während des ganzen Jahres in meinem Rucksack)

>>> Hier können Sie die Ausrüstungsliste für Tageswanderungen in den Schlierseer Bergen als pdf-Dokument herunterladen.

Eckehard Radehose

Eckehard Radehose In Schliersee zuhause, extrem berg- und reisesüchtig seit seinem 6. Lebensjahr. Dipl. Kartograph, Journalist und langjähriger Trekking- und Expeditionsleiter mit Vorliebe für besonders hohe Gipfelziele. An die 2.500 Gipfelbesteigungen weltweit und weit über 1.000 Skitouren. Mein bevorzugter Ort: Gipfel der Baumgartenschneid bei Sonnenuntergang mit einem Glas Rotwein.