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Oarscheibn – schon mal ausprobiert?

Es ist Ostern in Schliersee. Langsam wird die Landschaft grün, die ersten bunten Blumen sprießen aus dem Boden und überall zwitschern Vögel. Ich mag Frühling – und ich mag auch Ostern. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, fallen mir Schokoladenosterhasen und bunte Ostereier ein. Für mich war das Highlight an Ostern das Ostereierbemalen.

 

 

Wahrscheinlich bin ich die Einzige in Oberbayern, die sich noch nie im „Oarscheibn“ (Hochdeutsch: Eierschieben/Eierrollen) versucht hat. Ich besuche Skilegende Markus Wasmeier in seinem Freilichtmuseum in Neuhaus, und er erklärt mir, wie das geht. Die Begeisterung, mit der mir Markus erzählt, mit wie viel Spaß seine Familie auch heute noch beim „Oarscheibn“ dabei ist, macht mich wirklich neugierig, und ich darf es auch ausprobieren. Ja, es macht tatsächlich Spaß!

Auch du hast die Möglichkeit, „Oarscheibn“ auszuprobieren – an Ostern im Markus Wasmeier Freilichtmuseum.

 

Und so geht’s: Zwei hölzerne Rechen werden ineinander verhakt und so aufgestellt, dass eine schiefe Bahn entsteht. Die beiden Stiele parallel, damit hartgekochte Ostereier herunterrollen können. Am besten spielt man auf einer Wiese, damit die Eier nicht gleich kaputtgehen. Früher hat man um die Eier gespielt. Da war es etwas Besonderes, ein Ei zu gewinnen. Heute spielt man um Münzen. Normalerweise um Cent-Münzen. „Wenn die Großeltern spendabel sind, kommen auch Ein- oder Zwei-Euro-Münzen zum Einsatz“, lacht Markus. Der erste Spieler lässt eines seiner Eier auf der „Rechen-Bahn“ hinunterrollen und legt eine (oder mehrere) Münze(n) auf das Ei, sobald es im Gras liegen bleibt. Der nächste Spieler versucht jetzt mit seinem Ei, das auch die Bahn hinunterrollt, die Münze hinunterzustoßen. Schafft er es, gehört ihm das Geld. Eier ohne Münzen müssen nach jedem Durchgang neu bestückt werden. Wer keine Münzen mehr hat, verliert.

 

Der Osterhase zu Besuch im Museum

Von Karfreitag bis Ostermontag dreht sich im Markus Wasmeier Freilichtmuseum alles um das Thema Ostern und Osterbräuche. Der „UNSER LAND“-Osterhase versteckt regionale Eier im gesamten Museum. Gemeinsam mit Eiererzeugern und Imkern lädt das Netzwerk UNSER LAND zum Kinderbasteln, Spielen und Informieren ein. Außerdem darfst du die bayerischen Landwirte und Imker über ihre Arbeit im Stall, auf dem Acker und der Wiese ausfragen. Am Ostersonntag und Ostermontag ist zusätzlich Kasperls Spuikastl aus München vor Ort. Kasperltheater • Markus Wasmeier Freilichtmuseum

 

 

Markus Wasmeier Freilichtmuseum

Brunnbichl 5

83727 Schliersee/Neuhaus

 

Tel.: 08026/92922-0

 

www.wasmeier.de/

 

 

Öffnungszeiten

 

Dienstag bis Sonntag

10:00–17:00 Uhr

Montag Ruhetag (außer an Brücken- und Feiertagen)

 

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Es duftet nach Heu auf der Unteren First

Wie schön, dass es bei uns noch Almen gibt, auf denen das Heu traditionell mit Handarbeit gemacht wird. Zugegeben, gemäht hat Hartl die Weide an seiner Alm auf der Unteren First mit seinem Motormäher. Da das Sonnenwetter dieses Jahr ständig von Regentagen unterbrochen wurde, war es gar nicht so einfach, den richtigen Zeitpunkt zu finden, damit das Gras auch ausreichend trocknen konnte. Am Freitag war es dann so weit.

 

 

Mit der ganzen Familie

Mit seinen Kindern fährt Hartl zu seiner Alm, und zusammen mit Sennerin Irmi und ihrer Familie wird das Heu von Hand zusammen gerecht, in der Schaufel des Traktors gesammelt und hinauf zur Alm gefahren. Das Heu wird hier noch traditionell mit dem Rechen von der Wiese geholt. Durch die kleine Luke im Dachboden kommt das Heu mit dem Traktor auf den Heuboden. Armin, Irmis Mann, nimmt das Heu in Empfang und verstaut es dann platzsparend. Eine staubige Angelegenheit in dem engen Dachboden. Das Heu wird als Zufütterung für die Kälber verwendet. Wenn die sieben Kälber morgens und abends reinkommen, bekommen sie erst mal Milch. Dann wäscht Irmi ihnen die Füße, damit sie sieht, ob sie sich aufgekratzt haben, und dabei bekommen sie dann Heu. „Das ist auch gut für den Magen“, erklärt mir Irmi. Die Arbeit in der brütenden Sonne ist schweißtreibend, trotzdem kann Hartl die Liebe zur Landwirtschaft seinen Kindern vermitteln. Nach getaner Arbeit bringt die Oma Kaffee und Kuchen aus dem Tal, und die Kinder veranstalten mit viel Geschrei eine Wasserschlacht. „Darauf haben sich die Kinder am meisten gefreut“, sagt die Oma.

 

Traditionelles Heumachen

Hartl erzählt mir, dass viele Almbauern heute ihr maschinell geerntetes Heu aus dem Tal auf ihre Almen bringen und so die anstrengende Handarbeit umgehen. Er selbst möchte für seine Alm die Tradition erhalten. „Wenn ich im Tal mit meiner Arbeit fertig bin, dann mache ich das hier oben richtig gerne“, sagt er. „Da ist schon sehr viel Individualismus dabei“, ergänzt er lachend. Er macht die Arbeit mit Leidenschaft. Auch dass die ganze Familie zusammenhilft, zeigt, dass hier Tradition erhalten bleibt.

Für Irmi und ihre Familie ist es der zweite Almsommer. Sie betreuen sieben kleine Kälber, die noch Milch bekommen, 68 Jungrinder, zwei Pferde, zwei Schweine, 14 große Schafe, sieben kleine Lämmer und 16 Hühner.

 

 

Tipp: Urlaub auf dem Bauernhof | Ein Urlaub auf dem Anderlbauernhof ist etwas ganz Besonderes. Hier lernst du das unverfälschte Bauernhofleben kennen. Große Traktoren, landwirtschaftliche Geräte, ein Ausflug zur Alm oder der tägliche Umgang mit den Tieren. Du kannst sogar im Stall dabei sein und mithelfen. Bitte informiere dich vor der Buchung über eventuelle Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

 

https://magazin.schliersee.de/almauftrieb-vom-anderlbauernhof-in-fischhausen-auf-die-untere-first-im-spitzingseegebiet/

https://anderlbauer-am-see.de/

 

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Saisonstart im Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee

Am 01.04.2017 ist es wieder so weit: Das Markus Wasmeier Freilichtmuseum öffnet seine Pforten!

Heutzutage spricht man überall von Achtsamkeit und Entschleunigung. Im Zeitalter von Handys, Pokemon und Co. ist es ein ganz ungewohntes Gefühl, in eine Welt wie vor mehreren Jahrhunderten einzutreten. Kaum lasse ich den Kassenbereich hinter mir, öffnet sich mir die Pforte zu einem Landleben, wie es vor ca. 300 Jahren einmal war. Damals war nicht alles besser, beileibe nicht, viele der alltäglichen Verrichtungen waren mit großen Mühen verbunden. Der Bauer mähte die Wiesen mit der Sense, das Heu wurde von Hand mit dem Rechen zusammengetragen und gewendet oder auf Heumanderln zum Trockenen aufgehängt. Die geschorene Wolle wurde gesäubert, gewaschen, kardiert und am Schluss zu Garn gesponnen, mit welchem die Leiberln gestrickt werden konnten. Das war eine Aufgabe der Frauen und Kinder. Man konnte nicht einfach in den nächsten Supermarkt gehen und sich, worauf man auch immer man gerade Appetit hat, kaufen. Es gab nur das, was angebaut wurde, und das Fleisch der Tiere, welche sich der Bauer hielt. Die Männer arbeiteten hart auf dem Feld und im Holz, während die Frauen sich um den Haushalt und Gemüsegarten kümmerten und viel Zeit in der Rauchkuchl verbrachten, da sie das offene Feuer, auf dem in großen Kesseln gekocht wurde, nicht ausgehen lassen durften. All dies und noch viel mehr kann im altbayerischen Dorf entdeckt werden.

In der historischen Schöpfbrauerei wird unter der Aufsicht von Olaf Bier wie vor 500 Jahren gebraut. Wenn Sie einen der Bierbraukurse besuchen, können Sie sich selbst zum „Braugehilfen“ ausbilden lassen. Es ist anstrengend, aber es macht in der Gruppe einen Riesenspaß, und am Schluss dürfen Sie Ihrem Bier einen Namen geben.

Außerdem kann man den Hofbetreuern bei den täglich anfallenden Arbeiten zusehen, wie z. B. dem Schüren von Feuer, Filzen, Buttern, Ausmisten des Stalls. Ja, natürlich gibt es auch einen Stall für die Enten, Gänse, Hühner und Schafe, welche frei zwischen den Häusern oder auf den umliegenden Wiesen herumlaufen. Je nach Jahreszeit gibt es auch Kühe und Bergziegen und nicht zu vergessen die Bienen in einem wunderschön von Günther Wasmeier angemalten Bienenhaus.

Alte Handwerksberufe wie das Schreinerhandwerk, das Schnapsbrennen, die Schusterei, das Schindelmachen oder das Weben werden gezeigt. Bitte schauen Sie hierzu im Veranstaltungsprogramm nach, an welchen Tagen es welche Veranstaltungen gibt.

 

Ein paar der vielen Highlights möchte ich ganz besonders hervorheben:

Außerdem gibt es natürlich Museums- und Kräuterführungen sowie jeden 1. Sonntag im Monat das unvergleichliche Develey-Weißwurstfrühstück.

Um noch mal aufs Entschleunigen zurückzukommen: Nutzen Sie die Zeit und setzen sich auf eine der vielen behaglichen Bänke rund um die Höfe oder auf die Wiese und genießen einfach mal den Ausblick auf die Berge und die Ruhe ohne Verkehrslärm, Handy, Radio etc. Für mich ist die Zeit hier immer wie „Balsam für die Seele“.

Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee
Brunnbichl 5
D-83727 Schliersee/Neuhaus
Telefon: +49 (0) 8026 – 92922-0
Telefax: +49 (0) 8026 – 92922-29
E-Mail: office@wasmeier.de

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag
von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Montag Ruhetag (außer an Feiertagen)
1. April bis zum ersten Sonntag im November

Übrigens: Mit der neuen elektronischen Gästekarte haben sie im April und Mai 2017 freien Eintritt ins Markus Wasmeier Freilichtmuseum. 

 

[tourim-redakteur]