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Der Schlierseer Skulpturengarten

Seit Oktober 2018 – seit dem 11. Kulturherbst – stehen im Kurpark am See Skulpturen von verschiedenen Künstlern und begeistern viele Gäste und Einheimische gleichermaßen mit ihrem abwechslungsreichen Ausdruck. Die Kunstwerke wirken jeden Tag und zu jeder Tageszeit unterschiedlich auf den Betrachter ‒ sei es bei Mairegen, herbstlicher Nebelstimmung, mit Schneehauben versehen, je nachdem, wie die Sonne steht, oder bei stürmischer Wolkenstimmung, die über den See hinwegzieht.

Alle aufgestellten Kunstwerke stammen von Bildhauern, die in den vergangenen Jahren während des Kulturherbstes Ausstellungen gezeigt haben. Die Skulpturen, die im Kurpark zu sehen sind, stammen von Tobel (Steinbildhauer), Georg Brinkies (Holzbildhauer), Otto Wesendonck (Bildhauerei in Bronze und Edelstahl) und Stefan von Reiswitz (Bronze).

 

 

Hier die Beschreibungen der Ausstellungen von 2018 und 2019:

TOBEL, 2 Steinskulpturen „Pirouette“ (Kalkstein, direkt am Seeufer) und „Eternity“ (Granit, im Gras)

Steinbildhauer

„Um Stille in meinen Skulpturen zu erzeugen, muss ich eine Menge Krach machen!“

Tonnenschwere, Millionen Jahre alte Steinblöcke – das ist die Welt des Bildhauers TOBEL. TOBELs Arbeiten unterscheiden sich grundlegend von der traditionellen und industriellen Steinbearbeitung. TOBEL gestaltet nicht die äußere Form, sondern bearbeitet die monolithischen Steine in ihrem Inneren. So schafft er materialentleerte, reduzierte Hohlräume, die gleichzeitig Positivform und Negativabdruck sind. TOBEL ist ein international preisgekrönter Künstler. Unter anderem hat er 2018 in Argentinien den großen Preis der Bildhauer-Biennale „Gran Ganador“ gewonnen. Seine Werke stehen in taiwanesischen Museen, chinesischen Städten oder koreanischen Gärten. Mittlerweile finden sich TOBELs Skulpturen in 25 Ländern dieser Erde.

Zu Hause in Valley veranstaltet TOBEL zusammen mit seiner Frau Christiane Ahlhelm seit 2013 internationale Bildhauer-Symposia. Das Gelände, die SKULPTUR-LICHTUNG, ist das ganze Jahr über zu besichtigen.

 

 

 

Georg Brinkies Holzskulptur „Zwei unter einem Himmel“

Bildhauer

„Jeder vom Menschen geschaffene Raum ist plastisches Ereignis, jedes Haus ist eine begehbare Skulptur, jeder Garten, jeder Weg, jeder Tisch, jeder Stuhl ist menschliche Sprache, in deren Mitte zunächst die schöpferische Idee steht …“

Der 1953 geborene Münchener Georg Brinkies lebt und arbeitet heute in Neuhaus. Nach seiner Ausbildung zum Holzbildhauer in Berchtesgaden entschloss er sich, an der Kunstakademie München bei Prof. Ladner ein Studium der Bildhauerei zu absolvieren. Brinkies ist Mitglied des BBK (Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler) München und Oberbayern. Neben seinen öffentlichen und privaten Aufträgen begann er 2003 mit seiner Ausstellungsarbeit.

 

 

 

Otto Wesendonck, Bildhauerei in Bronze und Stahl „Feuervogel im Spiegel von Helios“

Meine bildhauerische Arbeit entsteht aus meiner Leidenschaft zum lebensvollen Raum. Ich forme Abläufe und Entladungen von plastischen Energien und gieße und baue sie in rhythmischer Gestalt. Bronze und Edelstahl bilde ich so zu Trägern von Licht, Bewegung und Zeit aus dem Bedürfnis, der Zeit einen Leib, ein Maß, einen Körper zum Anfassen und Begreifen zu geben – anders als in der Musik, aber wohl aus ähnlichen Beweggründen.

 

 

 

Stefan von Reiswitz, Bronze „Esel“

Der Bildhauer Stefan von Reiswitz (1931‒2019) ist aufgewachsen in Ruhpolding und München mit Feriensitz in Neuhaus. Er lebte und wirkte seit Jahrzehnten in Málaga. Leider ist er in diesem Sommer verstorben.

Stefan von Reiswitz verband in seinen Arbeiten als Maler und Bildhauer den Schalk und das Fröhliche seiner bayerischen Heimat mit dem Schwermütig-Eleganten des spanischen Südens. Wenn er im Sommer aus seiner andalusischen Wahlheimat Málaga nach München kam, verbrachte er auch immer Zeit in Schliersee. Sein Verständnis von einem bildenden Künstler beschreibt von Reiswitz wie folgt: „Ein Maler muss dumm sein, sonst wäre er nicht Maler geworden, sagte mein Vater. Ich war da anderer Ansicht. Ein Maler kann fast alles. Er baut Wohnhäuser, errichtet Triumphbögen, zeichnet verantwortlich für Kirchen und Paläste. Selbst die Kuppel von Sankt Peter in Rom hat ein Maler entworfen.“

Rom führte Stefan zu Plastik. Als Ehrengast 1986 in die Villa Massimo eingeladen, begeisterten ihn die antiken Statuen bei seinem dortigen Aufenthalt. Es entstanden im Anschluss zahllose Arbeiten in Bronze. Die Stadt Málaga ließ ihn einen großen öffentlichen Park mit seinen Figuren gestalten. Namhafte Galerien u. a. in Salzburg, München, Madrid sowie Museen im In- und Ausland stellten ihn aus.

 

 

 

http://www.tobel.org/

http://brinkies.com/

http://www.wesendonck.de/

http://www.stefanvonreiswitz.com/

 

Mein Tipp: Einfach mal um die Skulpturen rumgehen, stehen bleiben und Details entdecken, die Perspektive ändern und die Licht- und Schattenspiele auf sich wirken lassen.

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Back to the roots – Faszination Handwerk ist wieder „dahoam“

Christine Falken strahlt. Kein Wunder, denn im Oktober erfüllt sich für „d‘Nahterin“ aus Schliersee ein Herzenswunsch: Der Handwerkermarkt des Vereins „Faszination Handwerk“, dessen Vorsitz die Schneidermeisterin innehat, kehrt nach 16 Jahren Abstinenz an den Schliersee zurück. Nach dem ersten Handwerkermarkt an Lichtmess auf der Insel Wörth kurz nach der Gründung des Vereins, der sich der Förderung und Erhaltung althergebrachter Handwerkstechniken verschrieben hat, musste der Markt viele Jahre lang aus Platzgründen in andere Orte ausweichen. Insgesamt 32-mal veranstalteten Christine Falken und ihre Mitstreiter den Markt an alten bayerischen Feiertagen wie Lichtmess und Leonhardi.

 

 

Zwei Standorte und ein „kulinarischer Weg“

Doch in diesem Jahr ist alles anders. Anlässlich der 100-jährigen Markterhebung der Gemeinde Schliersee hat der Verein mit der Unterstützung von Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer ein neues, innovatives Konzept entwickelt. Statt lokal an einem Ort findet der Markt nun an zwei Standorten im Herzen von Schliersee statt. Rund 30 Handwerksbetriebe aus Bayern und Südtirol präsentieren ihre Kunstwerke und ihr Können im Saal des Schlierseer Heimatmuseums sowie in der Vitalwelt direkt am See. Als Verbindung dieser beiden Ausstellungsorte dient ein „kulinarischer Weg“ mit einem bunten Angebot an regionalen Spezialitäten.

Die Vielfalt der teilnehmenden Handwerksbetriebe ist immens: Vom Orientteppichrestaurator über einen Feintäschner bis zur Goldschmiedemeisterin und Porzellanmalerin sind Gewerke aus nahezu allen Bereichen vertreten. Eine Buchrestauratorin gewährt Einblick in ihre Tätigkeit, eine Handweberei und eine Modistin zeigen ihre Modelle und ihre Arbeitsweise. Die Besucher dürfen außerdem erleben, wie Lampenschirme hergestellt werden und Hinterglasbilder entstehen.

Das Besondere und Einzigartige

Christine Falken und ihre Vereinskollegen legten bei der Auswahl der Teilnehmer großen Wert auf Authentizität und das Besondere. „Wer bei uns ausstellen möchte, muss den Meistertitel seines Fachs in der Tasche haben“, bekräftigt die Schlierseer Nahterin.

Gin, Räucherfisch und Schokolade

Neu in diesem Jahr ist das Angebot an Ständen mit kulinarischen Schmankerln. Der TSV Schliersee ist hierbei ebenso vertreten wie die Neuhauser Genussschmelzerei Essendorfer, die Fischerei Schliersee, die Rafaels Kaffeerösterei, ein Nudelmacher, die Zahlersberg Distillers mit ihren Gin-Kreationen, Clement Chococult mit feinsten Schokoladenvariationen, der Schlierseer Bäcker Zanger, der Tölzer Kasladen sowie Mark Linke und sein Unternehmen „Bulli Events“.

 

 

Der Handwerkermarkt des Vereins „Faszination Handwerk“ findet von Freitag, 25. Oktober, bis Sonntag, 27. Oktober, statt. Geöffnet ist der Markt am Freitag von 12:00‒17:00 Uhr, am Samstag und Sonntag von 10:00‒17:00 Uhr. Der Eintritt beträgt pro Person 3 Euro, für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.

 

Fotos: Thomas Plettenberg

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Emil Sogor ‒ Inspirationen aus verschiedenen Kulturen

Emil Sogor, der in Ungarn geboren wurde und seine Kindheit sowie Jugend hier bei uns am Schliersee verbracht hat, eröffnete 1964 mit seiner Frau, Gundel Sogor, sein erstes Atelier in Schliersee. Nach der Zeit hier lebte er 20 Jahre lang in Nürnberg, bevor er 1999 seine neue Heimat in Südafrika fand. Durch seine fundierte Kunstausbildung, jahrzehntelange Erfahrung in vielen Bereichen der Kunst und der Offenheit verschiedenen Kulturen gegenüber ist aus Emil Sogor ein etablierter internationaler Künstler geworden. Seine Werke finden Anerkennung in der ganzen Welt und wurden auch immer wieder preisgekrönt. „Die Vielfalt ist es, die mich fasziniert und beflügelt“, sagt Emil Sogor. Vielfältig ist er selbst auch. Er zeichnet, er malt, macht Holzschnitte, gestaltet Skulpturen und hat sich darauf spezialisiert, zusammen mit Architekten, Raumkonzepte zu entwickeln.

 

 

„Jede Bildfindung entspricht der Selbstfindung auf der Fahrt ins Unbekannte“, sagt Sogor.

Eine Fahrt ins Unbekannte ist die weite Reise von Südafrika nach Bayern dagegen nicht. „Großer Dank geht an Johannes Wegmann, der uns nach Schliersee eingeladen hat und uns mit dem Kulturherbst die Möglichkeit einer Ausstellung gibt“, sagt Gundel Sogor voller Vorfreude auf eine Reise in ihre alte Heimat Schliersee. Sicher kennen viele Schlierseer die Wandgemälde von Emil Sogor im Ort, etwa die Malerei am Schlierseer Hof. Doch er ist 40 Jahre später nicht mehr der „bayerische Lüftlmaler“, wie viele vielleicht denken.

Kulturherbst 2019: Das erwartet euch in der Ausstellung von Emil Sogor

„Der Fokus der geplanten Ausstellung ist eine Darstellung, wie sich Emil künstlerisch seit den 70er-Jahren weiterentwickelt hat und wo er heute mit 81 Jahren steht“, erklärt mir Gundel Sogor. „Demonstriert werden soll der jahrelange ernsthafte Prozess zur Abstraktion“, sagt sie weiter. Figürlich zu arbeiten, hat Emil Sogor in verschiedenen Ausbildungen gelernt und jahrelang praktiziert. „Es gibt ja viele ‚Abstrakte‘, die nicht mal einen Hund zeichnen können. Dies ist anders bei Emil, was seine frühen Holzschnitte und Fassadenmalereien im ganzen Landkreis und weit darüber hinaus belegen. Die Meisterschaft einer gekonnten Abstraktion hat immer den Ursprung in der Beherrschung traditioneller Maltechniken“, sagt seine Frau.

Emil Sogor selbst sieht sich als Grenzgänger zwischen den Welten von Malerei, Zeichnung, Grafik, Design und Skulptur. Fläche, Raum, Zeichnung und Licht sind Inspiration für seine variantenreichen Werke. „Der Bogen meiner frühen Arbeiten reicht von spätexpressiven Figurationen in den späten 70er-Jahren bis hin zu einer Phase des Experimentierens, die zu den ersten abstrakten Bildern und Zeichnungen führte“, sagt Emil Sogor.

In der Vitalwelt Schliersee ausgestellt werden großformatige, abstrakte Acrylmalereien auf diversen Bildträgern, Collagen auf Karton, original Holzschnitt-Handdrucke von Druckstöcken aus den Jahren 1970 bis 2019 sowie original Zeichnungen mit Kohle und Acryl auf Papier, die überwiegend in den letzten zwei Jahren geschaffen wurden. Unterwegs von Südafrika nach Schliersee sind etwa 60 Arbeiten, aus denen hier vor Ort eine Auswahl getroffen wird.

„Die Besucher der Ausstellung sollten gespannt sein!“, sagt Gundel Sogor ein wenig aufgeregt.

Ich freue mich auch schon. Ihr solltet die Ausstellung auf keinen Fall verpassen.

 

 

 

Emil Sogor

www.sogorart.com

 

Kunstausstellung in der Vitalwelt mit Emil Sogor – Malerei und Grafik
Eröffnung am 3.10.2019 um 19:00 Uhr

Öffnungszeiten der Ausstellung während des Kulturherbstes:

Mo.‒Fr. 9:00–18:00 Uhr

Sa. und So. 9:30–13:00 Uhr

Eintritt frei

 

www.kulturherbst-schliersee.de/

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Historischer Handwerkermarkt und Kirchweih im Markus Wasmeier Freilichtmuseum – ein ganz außergewöhnliches Erlebnis

Am 20. und 21. Oktober zeigen im Markus Wasmeier Freilichtmuseum zahlreiche Handwerker die Kunst ihrer alten Zunft. Erleben Sie den historischen Handwerkermarkt im altbayerischen Dorf und lassen Sie sich ein paar Hundert Jahre zurück in die vergangene alte Zeit entführen. Schauen Sie den Handwerkern über die Schulter und erfahren Sie, wie die Menschen früher mit viel handwerklichem Geschick und ohne fortschrittliche Maschinen ihre Produkte gefertigt haben.

An diesem Wochenende wird getöpfert, geschneidert, geschnitzt, gesponnen und vieles mehr. Außerdem können Sie über prächtige Trachtenhaarnadeln, Schmuck, Taschen, Gürteln, Dirndlgwand, bedruckten Tüchern und Tischdecken, gestrickten Joppen und Schultertüchern, selbst hergestellten Seifen und diversen Essenzen bis hin zu Holz- und Töpferwaren die eine oder andere Besonderheit erstehen.

Gleichzeitig erleben Sie das geschäftige Treiben im altbayerischen Dorf und können die Höfe samt Kapelle, Schöpfbrauerei, Kasalm, Schnapsbrennerei, Schmiede, Schusterstube und Schreinerei nach Lust und Laune erkunden. Die Kinder dürfen im Dorfbrunnen angeln, Ringe werfen, Stelzen laufen, auf der alten Holzkegelbahn kegeln und sich ein Skibrettlrennen liefern. Außerdem erwarten Sie Agathe und Gustav, die zwei Gänse, Wollschweine, Schafe, Bergziegen, Hühner, Enten und Lilly und Moritz, die zwei Hofkatzen.

Im Wofen, dem urigen Wirtshaus, werden Sie zur Kirchweih mit herrlichen Kirta-Schmankerln aus der regionalen Küche verwöhnt. Bitte denken Sie daran, rechtzeitig einen Platz zu reservieren.

Das Bayerische Oberland erlebt momentan einen goldenen Oktober und präsentiert sich in den schönsten Farben.

Mein Tipp: Fahren Sie zu uns raus an den Schliersee und nutzen Sie das Wochenende, um ein paar Stunden über den historischen Handwerkermarkt zu schlendern und sich von der außergewöhnlichen Stimmung dort mitreißen zu lassen.

 

 

Herzlichen Dank an Dieter Schnöpf, der den Großteil an wunderschönen Aufnahmen zur Verfügung gestellt hat.

 

 

Markus Wasmeier Freilichtmuseum

Brunnbichl 5
D-83727 Schliersee/Neuhaus
Telefon: 08026/92922-0
Telefax: 08026/92922-29
E-Mail: office@wasmeier.de

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag von 10:00‒17:00 Uhr
Montag Ruhetag (außer an Brücken- und Feiertagen), am Kirchweihmontag ist geöffnet
Saison 2018: 24. März bis zum 4. November

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Ross- und Schmiedetreffen im Markus Wasmeier Freilichtmuseum

Im altbayerischen Dorf dreht sich am 11. und 12. August alles ums Pferd. Die zwei Tage sind ein garantiertes Highlight in den Sommerferien und lassen Kinder-, aber auch Erwachsenen-Herzen höher schlagen. Sobald man um die erste Ecke im Markus Wasmeier Freilichtmuseum kommt, warten an der Weide süße, mit geflochtenen Mähnen und Schwänzen aufgehübschte Ponys auf die Kinder. Die zahmen, freundlichen Tiere freuen sich bereits auf die vielen Streicheleinheiten eifriger Kinderhände, und die Kinder finden „alles Glück der Erde auf dem Rücken der kleinen Pferde“.

Außer Ponyreiten gibt es natürlich auch traditionelle Kutschfahrten, bei denen Erwachsene und Kinder einfach mal ihre Seele baumeln lassen und die schöne Gegend rund ums altbayerische Dorf auf sich wirken lassen können.

Außerdem finden Sie hier pferdenahe Handwerksberufe, wie beispielsweise Sattler, Wagner und zahlreiche Schmiede aus dem ganzen Bundesgebiet. Diesen können Sie bei der Ausübung ihres Handwerks über die Schulter schauen und bei dem einen oder anderen auch mal selbst Hand anlegen. Selbstverständlich gibt es für die interessierten Besucher die Möglichkeit, schmiedeeiserne Kunstwerke zu erstehen.

Auch für das leibliche Wohl ist im Wirtshaus „Zum Wofen“ mit gschmackigen bayerischen Schmankerln gesorgt.

Das Ross- und Schmiedetreffen ist ein Erlebnistag für Jung und Alt und bestimmt eine schöne Gelegenheit, um in eine ländliche Welt zu einer anderen Zeit einzutauchen.

 

 

Markus Wasmeier Freilichtmuseum
Brunnbichl 5
83727 Schliersee/Neuhaus
E-Mail: office@wasmeier.de
Internet: http://www.wasmeier.de/event-type/veranstaltungen/

Öffnungszeiten: Di.‒So., 10:00‒17:00 Uhr
Mo. Ruhetag (außer an Brücken- und Feiertagen)

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Orte der Stille – ein romantischer Spaziergang über die Schlierseer Friedhöfe

Unser Alltag ist hektisch geworden. Es wird immer schwieriger, Orte der Stille zu finden, an denen man einfach mal abschalten und den Blick nach innen wenden kann. In Schliersee gibt es solche Orte. Zwei davon sind die beiden Friedhöfe der Gemeinde.

Durch ein schmiedeeisernes Tor gelangt man von der Ortsdurchgangsstraße in den kleinen Friedhof rund um die Pfarrkirche St. Sixtus im Zentrum der Gemeinde. Die Mitglieder alteingesessener Schlierseer Familien haben hier über Jahrhunderte hinweg ihre letzte Ruhestätte gefunden. Jetzt, im Frühherbst, leuchten die letzten Sommerblumen auf den liebevoll bepflanzten Gräbern. Kunstvoll geschmiedete Kreuze zieren so manche Grabstätte. Die Größe einiger Gräber lässt auf Familien schließen, die seit Generationen in Schliersee leben und eben auch sterben. Friedlich ist es hier, trotz des Verkehrslärms, der von der Hauptstraße zu hören ist. Einige berühmte Schlierseer Bürger liegen auf dem St.-Sixtus-Friedhof begraben. Ein roher Findling wacht beispielsweise über die Grabstätte von Xaver Terofal, dem Begründer des renommierten Schlierseer Bauerntheaters. Die verschnörkelten Schriftzeichen auf dem groben Felsbrocken verraten Geburts- und Sterbedatum des passionierten Liebhabers der schönen Künste. Zusammen mit dem Hofschauspieler Konrad Dreher, der einige Reihen weiter begraben liegt, gründete er 1892 die Schlierseer Laienbühne.

Weitere prominente Persönlichkeiten, die ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof der Pfarrkirche gefunden haben, sind der Schlager- und Filmkomponist Werner Bochmann, der Volksschauspieler Willy Haibel und der Komponist des berühmten „Schlierseelieds“, Carl Schwarz. Werner Bochmann wurde vor allem durch das Lied „Heimat, deine Sterne“ aus dem Filmklassiker „Quax, der Bruchpilot“ mit Heinz Rühmann in der Titelrolle weltbekannt.

Ein paar Kilometer weiter, Richtung Ortsauseingang, befindet sich eine der beiden Filialkirchen von St. Sixtus: die Kirche St. Martin in Westenhofen mit umliegendem Friedhof. Die Ursprünge dieses Friedhofs reichen bis ins neunte Jahrhundert zurück. Auch hier führen akkurat angelegte Kieswege durch zahlreiche Gräberreihen, die den einen oder anderen kunsthandwerklichen Schatz offenbaren. Einfache Holzkreuze wechseln sich mit modern gestalteten Grabsteinen aus glänzendem Granit ab. Über ein Grab breitet ein mannshoher Engel schützend seine Hände, ein anderes ziert ein steinernes Marienbildnis. Neben bunten Astern und Begonien zeugen prächtige Rosenbüsche und Hortensien auf den Gräbern von der hingebungsvollen Grabpflege, die so manche Angehörige den Gräbern ihrer Lieben angedeihen lassen.

Mittendrin soll einer begraben liegen, der Schliersee ebenfalls zu Ruhm und Ehre gereicht hat, allerdings in eher zweifelhafter Manier: der berühmte Wildschütz Jennerwein. Leben und Sterben des legendären Soldaten, Holzarbeiters und späteren Wilderers gleichen einem Krimi und die Umstände seines Todes sind bis heute mysteriös. Es heißt, das Grab des „Girgl“ Jennerwein sei im vergangenen Jahrhundert innerhalb des Friedhofs an die heutige Stelle versetzt worden, ohne seine Gebeine! Man wird wohl nie herausfinden, wer oder was nun eigentlich in Grab Nr. 5, in der Reihe 8 der IV. Abteilung des weitläufigen Friedhofgeländes begraben liegt. Aber das ist vielleicht auch nicht so wichtig. Das Kreuz jedenfalls ist echt – schon seit 140 Jahren. Beim Betrachten der Grabstelle und Lesen der Inschrift darf jeder auf seine Art nach Lust und Laune über Leben und Tod des streitbaren Schlierseer Abenteurers spekulieren.

 

 

Die beiden Schlierseer Friedhöfe St. Sixtus und St. Martin sind auf jeden Fall einen Besuch wert, denn der Tod gehört nun mal zum Leben, ob wir wollen oder nicht – auch in Schliersee.

St. Sixtus
Mesnergasse 2
83727 Schliersee

St. Martin Westenhofen
Lautererstraße 1
83727 Schliersee

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Wahre Kunstwerke auf dem Friedhof St. Martin Westenhofen

Auf diesem Friedhof kurz nach dem Ortseingang in Schliersee können Sie wahre Kunstwerke entdecken. Es klingt vielleicht makaber, aber bei einem Spaziergang über den wunderschönen, idyllischen Friedhof St. Martin Westenhofen können Sie echte Kunstwerke bestaunen. So etwas nennt man auch Grabmalkunst. Bildhauer und Kunstschlosser haben wirkliche Wunderwerke geschaffen. Genießen Sie doch einfach mal die Ruhe und Stille auf dem weitläufigen Gelände und lassen Sie dabei die Augen schweifen …

Hier ist übrigens auch das Grab des berühmtberüchtigten Wildschützen Georg Jennerwein zu sehen. Zwar ist es leider eher unwahrscheinlich, dass an dieser Stelle die echten Gebeine Jennerweins begraben sind, da angeblich im Rahmen einer Friedhofserweiterung vor mehr als 100 Jahren das übrigens echte Originalkreuz von 1877 ohne die Gebeine versetzt wurde. Vermuteter Grund der Grabversetzung war, dass ehemalige Gemeinderatsmitglieder ihre Angehörigen nicht neben einem „Taugenichts“ beerdigen wollten. Es gibt das Gerücht, dass das amputierte Bein eines anderen Wildschützen an dieser Stelle begraben wurde. Aber lassen wir Gerüchte sein … Das schmiedeeiserne Kreuz ist wunderschön gearbeitet und sehr gut erhalten. Und die Geschichte von Georg Jennerwein erinnert die älteren Jahrgänge von uns doch ein bisschen an die schaurig-romantischen Ganghofer-Verfilmungen …

Die Geschichte der Kirche St. Martin Westenhofen lässt sich bis ins 8. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie ist die älteste Kirche Schliersees und wirklich sehenswert. In ihr sind verschiedene Stilepochen vereinigt. Besonders der Rokokostil des Kircheninneren ist beeindruckend und eine Besichtigung wert.

Kirche und Friedhof St. Martin Westenhofen
Lautererstraße 1
83727 Schliersee

http://www.pv-schliersee.de/?q=sixtus/kirchen/martin

 

 

[tourim-redakteur]