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Wasmeiers Weihnachtsdorf – wie im Märchen!

Es ist klirrend kalt. Das altbayrische Dorf in Neuhaus liegt herrlich verschneit in der Dunkelheit. Der Schnee unter den Schuhen knirscht, die Tür des historischen Hofs knarzt, als ich sie öffne, und im offenen Kamin knistert das Feuer. Genau passend zu „Wasmeiers Weihnachtsdorf“ am dritten und vierten Advent hat es geschneit. Die Kinder haben eine Riesengaudi beim Schlittenfahren und Eisstockschießen. Die Erwachsenen wärmen sich mit einer deftigen Gulasch- oder einer duftenden Kartoffel-Ingwer-Suppe mit hausgemachtem Wasmeier-Brot an einer der Feuerstellen. Danach gibt es roten oder weißen Glühwein oder einen fruchtigen Punsch. Ich kann es nicht anders sagen: Es ist märchenhaft schön.

 

 

Als Markus Wasmeier mir im November erzählte, dass „Wasmeiers Weihnachtsmarktl“ heuer ausfallen wird, er und sein Team aber „Wasmeiers Weihnachtsdorf“ planen, hatte ich schon so eine Vorahnung, dass das etwas ganz Besonderes werden würde. Und das ist es auch. Wer einen richtigen Weihnachtsmarkt erwartet mit Kitsch, Trubel und Hektik, der ist hier falsch. Wasmeiers Weihnachtsdorf ist besinnlich, zauberhaft und friedlich. Einige wenige ausgewählte Handwerker verkaufen in den Höfen Handgemachtes und zeigen, wie es hergestellt wird. Es werden schöne Dinge aus Filz, Wachs und Leder angeboten. Selbstverständlich wird auch das große Geschenkesortiment des Freilichtmuseums verkauft – jetzt in der Weihnachtszeit mit selbst gemachten Platzerl und Stollen. Es gibt eine große Krippenausstellung mit vielen Exponaten von Günther Wasmeier – dem Vater von Markus. Günther Wasmeier, Lüftlmaler und Restaurator, ist selbst vor Ort und erzählt, wie die wunderschöne Papierkrippe, die du auch zum Basteln im Wasmeier-Shop kaufen kannst, entstanden ist. In dieser einzigartigen Krippe steckt viel Liebe. Es werden auch mehrmals am Tag Weihnachtsführungen durch das Dorf angeboten – und das Kasperl-Theater für die Kinder ist da!

 

Fazit: Wasmeiers Weihnachtsdorf ist der perfekte Ort, um sich mit Freunden auf einen gemütlichen Ratsch zu treffen. Das weihnachtliche Ambiente im Biergarten mit den leuchtenden Kerzengläsern, die in den Bäumen hängen, ist einmalig. Genieße die Ruhe an diesem Ort, die nur durch ein paar freudige Kinderschreie unterbrochen wird – herrlich, wie es an Weihnachten eben sein soll.

 

 

Du hast Glück: Am vierten Advent öffnet das Weihnachtsdorf noch einmal seine Türen.

Samstag von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr und Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Bitte reserviere dir rechtzeitig einen Platz im Wirtshaus oder für die Weihnachtsführung.

Alle Infos: https://www.wasmeier.de/veranstaltungen/weihnachtsdorf/

Eintritt: Erwachsene 5,90 Euro/Kinder (bis 18 Jahre) kostenfrei!

 

 

Markus Wasmeier Freilichtmuseum 

www.wasmeier.de

Brunnbichl 5
83727 Schliersee/Neuhaus
Tel.: 08026/92922-0
E-Mail: office@wasmeier.de

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Weihnachten im Museum: WASMEIERS Weihnachtsdorf

Ich treffe mich mit Markus Wasmeier in seinem Freilichtmuseum in Schliersee. Die Saison ist seit Leonhardi beendet und gerade wird alles winterfest gemacht.

 

 

 

Heuer am dritten und vierten Advent geöffnet

Die schlechte Nachricht von Markus: „Es wird dieses Jahr keinen Weihnachtsmarkt geben!“, sagt er und lächelt. „Aber wir machen unter dem Titel ,Wasmeiers Weihnachtsdorf‘ sogar an zwei Wochenenden auf!“ Das hört sich gut an. Das altbayrische Dorf wird weihnachtlich dekoriert – die Stimmung wird festlich sein. Auch an die Kinder denkt Markus: „Es wird Kinderspiele geben, eine Bastelstation und der Kasperl kommt und bringt eine Weihnachtsgeschichte mit“, sagt er. „Dabei hoffe ich auch auf Schnee, denn ich freu mich schon aufs Eisstockschießen!“

 

 

Wasmeiers Weihnachtsdorf 2022

Es wird heuer wieder eine Krippenausstellung geben. Zusätzlich wird die Führung „Weihnachtsgeschichten“ angeboten. Hier erfährst du vieles über die Adventszeit, Bräuche sowie Traditionen bei uns – wie in Bayern Weihnachten gefeiert wird und wie in der Ukraine. „Da merkt man sehr schnell, dass das nicht weit auseinanderliegt“, erklärt Markus. Es wird Stände mit Schmankerln geben und das Gasthaus zum Wofen hat selbstverständlich auch geöffnet. Einige Handwerker, die sich in der Saison im Museum präsentieren, werden auch vor Ort sein. Sie zeigen ihr Können, und bestimmt findest du noch ein paar Geschenkerl für Weihnachten. Auch der Museumsshop ist geöffnet. Vielleicht möchtest du ein Mitbringsel für dich selbst mitnehmen? Oder du suchst noch nach einem originellen Weihnachtsgeschenk?

Geöffnet ist das Markus Wasmeier Freilichtmuseum am dritten (10.12./11.12.) und vierten (17.12./18.12.) Adventswochenende von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Der Eintritt für Kinder ist kostenfrei. Erwachsene (ab 18 Jahren) bezahlen 5,90 Euro.

Falls du vor Weihnachten nicht mehr nach Schliersee kommst, kannst du coole Wasmeier-Artikel im Onlineshop unter www.wasmeiershop.de bequem und unkompliziert zu dir nach Hause schicken lassen: verschiedene Museumsbiere, Geschenk-Sets und Gutscheine für einen Museumseintritt.

 

 

Markus Wasmeier Freilichtmuseum

www.wasmeier.de

Brunnbichl 5

83727 Schliersee/Neuhaus

 

Tel.: 08026/92922-0

E-Mail: office@wasmeier.de

 

Fotos mit freundlicher Genehmigung des Markus Wasmeier Freilichtmuseums

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

s´is Advent – s´Krippal is aufgschtellt

… und s´Christkindl is a nimma weit ….

Ich steh an deiner Krippen hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin
und laß dir’s wohlgefallen.

(Paul Gerhardt)

 

Heuer wurde mir eine besondere Ehre zuteil: Ich durfte mir die fertig aufgestellte, große Krippe von der Familie Pertl anschauen.

Jedes Jahr kurz vor dem ersten Advent herrscht im Hause Pertl Hochbetrieb: Das südseitige Wohnzimmerfenster, das sich in geschickter Weise in einer Nische befindet, wird mit einer extra angefertigten, bemalten Leinwand zugehängt, und von außen werden die Fensterläden geschlossen. Die Landschaft, die von Karl Wiedemann aufgemalt wurde, ist ein lieb gewordener Blick über einen kleinen Wald mit Vorhügeln zur Brecherspitz und zur Jägerkamp hin. Es herrscht eine stimmungsvolle Nebelszenerie, und über den Berggipfeln leuchten die Sterne.

Im Vordergrund steht über zwei Ebenen hinweg die wunderschöne Krippe mit fein geschnitzten Holzfiguren aus Südtirol. Maria und Josef, Hirten, Schafe, Esel und Ochs, Kühe und Kälbchen, sogar ein paar Hunde sind dabei. Bei den Figuren, die Menschen darstellen, sind nur Kopf, Hände und Füße geschnitzt, sodass sie recht filigran sind. Kostbare Kostüme – vor allem bei den Heiligen Drei Königen sehr schön zu sehen – und liebevoll selbst gestrickte und genähte Gewänder schmücken die wertvollen Figuren.

Die Krippe wirkt sehr lebendig durch die verschiedenen dargestellten Szenen: Handwerker werkeln – Brotbäcker, Scherenschleifer, Holzträger, eine strickende Frau –, und nebenbei überraschen einen viele kleine Details: Hier steht ein Ziehbrunnen mit Schindeldach, dort gibt es eine offene Feuerstelle, an der gekocht wird, da tummeln sich auf dem Stalldachboden zwei kleine weiße Mäuse, und ein bisschen abseits stehen ein paar Rehe und kleine Hasen erwartungsvoll vor dem Verkündigungsengel, der geschickt im Hintergrund angebracht ist. Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken – eine wahre Pracht! Moos, Wurzelwerk, kleine Zweige und Stroh bilden einen natürlichen Untergrund und vervollständigen das von einem selbst gezimmerten Zaun umgebene Krippal sehr passend.

Schon seit Jahrzehnten wird bei Pertls (wie bestimmt bei vielen anderen Familien auch) die Krippe traditionell kurz vor dem ersten Advent aufgestellt. Sie bleibt bis einschließlich Heilige Drei Könige, also bis zum 6. Januar, stehen. Im Laufe des Advents und der Weihnachtszeit werden verschiedene Szenen dargestellt: Herbergssuche, Geburt Christi und schließlich die Anbetung und Überbringung von Gold, Weihrauch und Myrrhe durch die Heiligen Drei Könige.

 

Sogar in der Krippenausstellung in der Gschwandbachalm, die alle zwei Jahre stattfindet, wurde die Krippe schon ausgestellt. Die nächste, sehr sehenswerte Krippenausstellung in der Gschwandbachalm findet im kommenden Jahr vom 22. November bis zum 1. Dezember 2019 statt.

 

 

 

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."