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Insel Wörth im Schliersee | Neuer Pächter startet in die Saison

Michael Sechehaye ist der neue Pächter der Insel-Gaststätte auf der Insel Wörth in unserem schönen Schliersee.

Für seine Küche konnte er Patrick Coudert gewinnen. „Liebe geht durch den Magen ‒ Kochen erreicht die Seele“, lautet das Motto des Küchenchefs. Von Japan über England, Amerika und Kanada hat Coudert den Weg auf die kleine Insel Wörth im Schliersee gefunden und wird die Gäste mit seinen Kochkünsten verzaubern. Er ist bekannt aus dem Fernsehen, hat viele Promis bekocht, ist im Besitz von zwei Sternen und freut sich auf seine neue Aufgabe.

Zunächst wird Michael Sechehaye sein Wirtshaus nur für Veranstaltungen öffnen. Hochzeiten, Firmen-Events, Geburtstage und Partys aller Art. Erst mal heißt es Ankommen für Michael. Die Landschaft und den Schliersee liebt er schon jetzt, und er freut sich sehr auf seine neue Herausforderung und einen spannenden Sommer. „Natürlich werde ich darüber nachdenken, meine Insel etwa sonntags für alle zu öffnen oder Konzerte zu veranstalten, aber jetzt muss ich mich zuerst an das Inselleben gewöhnen!“, sagt Michael.

Was das Inselleben im Schliersee bedeutet, weiß ich sehr gut. Schließlich habe ich acht Jahre dort gearbeitet und etwa 500 Hochzeiten miterlebt. Es war eine tolle Zeit. Ich habe sie getroffen, die Gäste, die auf der Insel einen Geldautomaten suchten. Die DJs, die Ihre komplette CD-Sammlung beim Aussteigen aus dem Boot im See versenkt haben. Wedding-Planerinnen, die Hochzeiten bis auf die Sekunde durchgeplant hatten und feststellen mussten, dass immer alles anders kommt, als man denkt und plant. Bräute, die meinten, wir könnten mal schnell den Gastraum für ihre Hochzeit lila streichen. Hunde, die Eheringe zum Altar bringen sollten und diese tatsächlich unterwegs im Gras verloren haben. Die Folge: eine Hochzeitsgesellschaft auf Knien in der Wiese eine halbe Stunde beim Ringesuchen – mit Happy End natürlich.

Die Insel ist ein ganz besonderer Ort, meldet Euch bei Michael und lasst Euch Eure Traumhochzeit planen – den perfekten schönsten Tag mit atemberaubender Aussicht mitten im Schliersee.

Tipp: Für kleinere Veranstaltungen bis 30 Personen bietet sich die urige Blockhütte direkt am See auf der Insel an.

 

 

Insel im Schliersee
Michael Sechehaye
Insel Wörth 1
83727 Schliersee

Tel.: 0170/6206106

https://www.insel-schliersee.de/

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Kinder, wir fahren an den Schliersee!

Die bayerischen Sommerferien sind in vollem Gange. Wenn es heiß ist, freuen sich Kinder über einen Besuch im Schwimmbad oder über einen Badetag am See. Doch was kann man eigentlich am Schliersee unternehmen, wenn die Temperaturen nicht badetauglich sind?

Josefsthaler Wasserfälle

Am Ende der Straße, die zum Schlierseer Ortsteil Josefsthal führt, zweigt ein kleiner Pfad zu den Josefsthaler Wasserfällen ab. Nach etwa zehn Minuten Fußweg erreichen die Wanderer den Hachlbach. Der Weg führt den kleinen Bach flussaufwärts entlang durch den schattigen Wald, bis an seinem Ende ein großer Wasserfall auftaucht. Rund zwölf Meter ergießt sich das Wasser über einen Felssturz in die Tiefe. Wenn die Sonne durch das Laubwerk der Bäume leuchtet, glitzern die Wassertropfen wie tausend funkelnde Edelsteine. Besonders Wagemutige nehmen auch gerne mal eine spontane Dusche unter dem Wasserfall – ein Vergnügen, das nur an sehr heißen Tagen zu empfehlen ist, denn das Wasser ist eisig kalt. Für Kinder ist es auf jeden Fall ein ungefährliches Abenteuer, über die Flusssteine zu balancieren oder im Hachlbach unterhalb der Kaskade zu planschen.

Ein kurzer steiler Aufstieg führt seitwärts zum zweiten, etwas kleineren Wasserfall, der sich in eine kleine Gumpe ergießt. Oberhalb liegt die sonnige Picknickwiese der Stockeralm. Der Hachlbach verläuft hier als friedlicher und flacher Wiesenbach. Hier ist der ideale Ort, um es sich auf Decken mit einer Brotzeit gemütlich zu machen. Auch kleinere Kinder können hier gefahrlos herumtoben, während die Eltern sich eine Verschnaufpause gönnen.

Vom Picknickplatz aus gibt es verschiedene Möglichkeiten zu weiteren Wanderungen. Einige Wege führen bis hinauf zum Spitzingsattel oder weiter zur Brecherspitz. Folgt man dem Wegweiser „Rundweg Josefsthaler Wasserfälle“, geleitet einen der Weg ein Stück der alten Spitzingstraße und einem Teil des „Bockerlbahnweges“ hinab, bis man nach gut einer Stunde wieder am Ausgangspunkt angelangt ist ‒ eine leichte Wanderung, die keine besondere Wanderausrüstung verlangt. Ein paar Wechselsocken für die Kleinen sollte man vielleicht dabeihaben, falls ein Fußbad im Hachlbach doch allzu verlockend war!

 

Spielplatz an der Vitalwelt

Im Spielplatz-Himmel fühlen sich Kinder auf dem Spielplatz an der Vitalwelt direkt am Seeufer. Hier werden fast alle Kinderträume erfüllt. Nicht umsonst trägt er das Prädikat „schönster Spielplatz Oberbayerns“. Eine Besonderheit sind die Wasserspielgeräte am kleinen Bach. Ihre Kletterkünste können die Kleinen auf einem Multifunktions-Spieleturm ausprobieren. Eine Seilrutsche, eine Drehscheibe, ein Tampenschwinger, ein Drehbandlbaum, ein Stelzenparcours und verschiedene Schaukeln sorgen für Gaudi und Bewegung. Die meisten Geräte sind aus Holz und daher besonders kinderfreundlich. Auf der Kleinkinderanlage kann man nach Herzenslust Sandburgen bauen. Die Erwachsenen können derweil auf den zahlreichen Bänken und Sitzplätze, die rund um die Anlage aufgestellt wurden, ihren Nachwuchs entspannt im Auge behalten. Erfrischungen und kleine Snacks bietet der Kiosk nebenan, und wenn die Blase drückt, sind die kostenlosen Sanitäranlagen in der Vitalwelt nicht weit.

 

Tretbootfahren

160 Kalorien strampelt sich ein Erwachsener in einer halben Stunde Tretbootfahren ab, sagt zumindest das Internet. Kalorien hin oder her – eine Tretbootfahrt auf dem Schliersee ist ein sehr lustiges Familienvergnügen, das man auch an kühleren Tagen ausprobieren kann. Vom Bootsverleih am Milchhäusl aus – der 82-jährige Bootsverleiher Nik Gumberger ist übrigens ein echtes Schlierseer Unikum – kostet beispielsweise eine Stunde mit dem Tretboot zwölf Euro, unabhängig von der Teilnehmerzahl. Der Wellengang auf dem Schliersee ist meist nicht allzu stark, deshalb ist das Treten nicht sehr anstrengend und für etwas ältere Kinder problemlos machbar. Fährt man zur Insel Wörth hinüber, kann man mit dem Tretboot dort sogar am Ufer anlegen. An sonnigen Sommertagen kann man vom Tretboot aus einen Sprung ins kühle Nass wagen. Über eine kleine Leiter am Heck des Bootes kann man danach ohne Mühe wieder an Deck klettern.

Egal, für welches Vergnügen man sich entscheidet – der Schliersee ist immer eine Reise wert, auch – oder vor allem! – mit Kindern.

 

Josefsthaler Wasserfälle
Josefsthaler Straße
83727 Schliersee

 

Spielplatz an der Vitalwelt
83727 Schliersee

 

Bootsverleih am Milchhäusl
Kurweg 4
83727 Schliersee

 

Weitere Infos unter www.schliersee.de

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Der Schliersee von oben – ein unvergessliches Erlebnis

Der Traum vom Fliegen beschäftigt die Menschheit schon seit Anbeginn. Was muss es für ein Erlebnis sein, hoch über den Berggipfeln und Tälern sanft dem blauen Himmel entgegenzuschweben, unter sich den tiefblauen Schliersee. Karl Hiermeyer hat sich diesen Traum erfüllt: Er ist Gleitschirmflieger aus Leidenschaft. Wenn das Wetter es erlaubt, zieht es ihn mit seinem Gleitschirm in den Sommermonaten mindestens einmal pro Woche auf einen der Berge rund um den Schliersee.

Einer seiner Lieblingsstartplätze befindet sich kurz unterhalb des Jägerkamp-Gipfels. Der rund 1.700 Meter hohe Jägerkamp erhebt sich über dem westlichen Ufer des Sees. Zahlreiche Wanderpfade führen auf den landschaftlich eindrucksvollen Berg, manche länger, manche kürzer, aber dafür umso steiler.

Auf einem dieser kurzen und steilen Pfade, der auf halbem Weg zum Spitzingsattel abzweigt, darf ich Karl und seinen Freund und Gleitschirmkollegen Tilo Siebold nach oben begleiten, um den Abflug der beiden versierten Luftpiloten hautnah mitzuerleben.

Die Gleitschirme der beiden Männer sind in großen Rucksäcken verstaut, die jeweils zwischen 12 und 15 Kilogramm wiegen. Dennoch erreichen wir nach gut einer Stunde den markanten „Krater“ des Jägerkamp. Ein frischer Ostwind pfeift über die Bergkämme und saftig grünen Almwiesen ‒ die Aussicht ist grandios. Tief unten im Tal grüßt der Schliersee mit der Insel Wörth und seinen teilweise unverbauten Ufern, in der Ferne erahnt man die Münchner Schotterebene, über der an diesem Tag ein bläulicher Dunst liegt. Der Himmel über dem Jägerkamp dagegen präsentiert sich im schönsten Hellblau – ein idealer Flugtag, wie ich von den beiden Gleitschirmfliegern erfahre. Über dem Gipfel der Brecherspitz nebenan erspähen wir auch schon zwei Kollegen, die langsam ihre Runden drehen.

Der perfekte Startplatz ist schnell gefunden. Eine Familie mit zwei Kindern hat es sich dort bei einem Picknick gemütlich gemacht. Als Karl und Tilo ihre Ausrüstung auspacken, machen die Kinder große Augen. Da es in den oberen Luftschichten auch im Sommer empfindlich kalt werden kann, steigt Karl in einen Anzug, der ihn vor dem scharfen Wind schützen soll. Auch Handschuhe und Helm sind unerlässlich. „Aktives Fliegen“ nennt sich das. Im Prinzip folgt man der Windrichtung, doch Höhe und Kurven kann man mithilfe der verschiedenen Leinen, an denen der Schirm befestigt ist, gut beeinflussen. Bis über 3.000 Meter hoch fliegt der Gleitschirm an guten Tagen, in der Regel liegt die Flughöhe aber bei rund 1.000 Metern. „Gleitschirmflieger müssen die Thermik perfekt ausnutzen und einschätzen können“, erzählt Tilo Siebold. Auch er übt diesen Sport schon sein halbes Leben lang aus und bietet zahlenden Kunden Doppelsitzerflüge rund um den Schliersee an. Je nachdem, wo man hinfliegt, kann ein Flug schon mal sechs Stunden dauern.

Karl Hiermeyer hat sich kürzlich einen neuen Gleitschirm zugelegt, an den er sich erst noch gewöhnen muss. Deshalb dauert es ein bisschen, bis der Abflug klappt. Doch dann geht es plötzlich ganz schnell: Er läuft ein paar Meter den Hang hinunter, der Wind bauscht das ultraleichte Gewebe des Gleitschirms auf, und schon erheben sich Mann und Schirm in die Lüfte. Kurz darauf folgt Tilo. Sein Start gelingt auf Anhieb. Eine Weile folgt mein Blick den grünen und roten Schirmen meiner beiden Begleiter, bis sie sich im blauen Himmelsdunst verlieren. Ein festes Ziel hatten beide nicht, denn landen dürfen Gleitschirmflieger überall. Mir bleiben nur der Weg zurück ins Tal und der Wunsch, es den beiden irgendwann gleichzutun und den Schliersee und seine Umgebung aus der Luft zu erkunden.

 

Tilo Siebold
tilomann@gmail.com

 

Fotos: Karl Hiermeyer, Katharina Fitz

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Schlierseeblick – vor rund 70 Jahren

Vor einiger Zeit hatten wir bei mir daheim eine „Aufräumaktion“, und dabei kam mir eine alte Fotografie, die mein Großvater Heinrich Höllerl gemacht hat, in die Hände.

Es handelt sich um eine Schwarzweiß-Fotografie von 1943, die mein Großvater farbig mit Wachsstiften kolorierte. Die Aufnahme wurde vom Schliersberg aus aufgenommen und zeigt im Vordergrund eine bunte Blumenwiese und einen frühlingshaft blühenden Obstgarten. Der Blick schweift über den Ort Schliersee, über die unbebaute und noch spärlicher bewaldete Insel Wörth hin nach Fischhausen und Neuhaus zu den mit Schneeresten verzierten Bergen im Hintergrund. Ein typisch blauweißer Himmel schließt sich an.

Das Original hat eine Größe von 30 cm x 23,5 cm (Breite x Höhe) und ist mit „Heinrich Höllerl 1943“ signiert.

Leider habe ich meine Großeltern väterlicherseits nie kennengelernt, ich weiß aber, dass mein Großvater in den 1920er-/1930er-Jahren einer der ersten Heilpraktiker in Schliersee war und zusammen mit seiner Frau Anna die „Pension Höllerl“ in Neuhaus in der Brecherspitzstraße 4 führte. Beide waren sehr naturverbunden und oft mit ihren drei Söhnen in den Schlierseer Bergen unterwegs.

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Ein Schlemmerparadies – Sonntagsbrunch auf der Insel im Schliersee

Ich war schon oft auf der Insel im Schliersee und habe mich mit der Familie oder Freunden hier  zum Sonntagsbrunch getroffen. Allein schon die Überfahrt vom „Festland“ auf die Insel weckt in einem ein Stück Urlaubslaune. Das Schiff fährt um 11:00 Uhr am Steg vor der Vitalwelt ab und erreicht die Insel etwa 10 Minuten später. Dort angekommen geht es einen kurzen Weg die Anhöhe hinauf zum Wirtshaus, welches zum Bayerischen Hof in Miesbach gehört. Bei schönem Wetter kann man auf der großen Südterrasse mit Blick auf den See und die Berglandschaft Platz nehmen. Es gibt auch einen kleinen Aussichtsturm, von welchem man eine gute Sicht in alle Richtungen hat und mit ein bisschen Glück auch den ein oder anderen Wildvogel beobachten kann. Die urige Blockhütte auf der Wiese kann für private Veranstaltungen gemietet werden.

Für mich ging es heute statt um 11:00 Uhr bereits um 9:00 Uhr von Fischhausen aus mit dem wirtshauseigenen Boot Richtung Insel. Es war eine spannende Überfahrt im Aprilwetter mit viel Wind. Die Gischt spritzte durch die Luke ins Boot und wir haben uns in Decken gewickelt. Der Ausblick durch die Glasfront des Bootes war berauschend. Hier konnte ich bereits einen Teil des Teams der „Insel im Schliersee“ kennenlernen. Lauter hoch motivierte junge Menschen, denen man sofort anmerkt, dass sie mit Freude und Spaß dabei sind.

Ein eingespieltes Team, wo jeder seinen Part genau kennt und die Zusammenarbeit reibungslos verläuft. Bei Musik werden die Tische eingedeckt und die vielfältigen Speisen vorbereitet. Alles ist liebevoll und mit einem guten Blick für´s Detail dekoriert. Ein köstlicher Duft und die Farbenvielfalt der angebotenen Gerichte lassen mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Die erfrischende Basilikum-Ingwer-Limonade steigert meine Vorfreude noch. Endlich ein Ruf: „Das Boot hat angelegt.“ Das Serviceteam versammelt sich zu einem Willkommenskomitee und begrüßt die Gäste mit einem Inselspritz mit Waldbeeren.

Lassen Sie sich von den Fotos Appetit machen und fahren Sie demnächst einfach auch mal auf die Insel im Schliersee. Mein über 80-jähriger Vater meinte vor seiner Abfahrt, dass es ein gelungener Tag war und der Schliersee trotz Aprilwetter immer eine Reise wert ist.

Insel im Schlierse
Insel Wörth 1
83727 Schliersee

Inselmanagerin: Evamaria Lehnert

Telefon: +49 (0)8026 9299588
Telefax: +49 (0)8026 9299587

E-Mail: insel@bayerischerhof-online.de
Internet: http://www.dieinselimschliersee.de/de/schlierseeinsel/

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Wie lebt es sich als Zuagroaste (Zugezogene) in Schliersee? – Interview

Wir haben uns in der Redaktionssitzung überlegt, wie es sich als zugezogener Nichtbayer in unserem schönen oberbayerischen Dorf lebt.

Man sagt den Bayern ja einiges nach, und das Schlimmste davon ist nicht die ungewöhnliche, für manches Ohr schwer verständliche Sprache …

Als Fremder stellt einen der hier übliche Dialekt vor so manche Herausforderung – angefangen mit der doppelten Verneinung „Des war no nia ned anders“ („Das war noch nie anders“) bis hin zu für manchen Nicht-Bayern deftigem Fluchen „Zupf di, du Rindviech“ („Lass mich in Ruhe, du …“). Allerdings sollte man dazu wissen, dass „du damischer Depp“ durchaus liebevoll frotzelnd gemeint sein kann.

Und dann die Essensgewohnheiten: weiße, blasse Würste und süßer Senf – eine bayerische Tradition. Da die Weißwurst das Zwölfuhrläuten nicht hören darf, wird sie als spätes Frühstück verzehrt ‒ nein: ausgezuzelt (beim Zuzeln wird nicht abgebissen, die Wurst wird nur aus der Haut herausgesaugt). Als Nicht-Einheimischer darf man sie aber auch mit Messer und Gabel essen.

Ab wann ist man hier eigentlich Einheimischer?

Dazu habe ich Franco und Marion befragt. Franco stammt aus Sizilien, und Marion ist aus der Nähe von Köln. Franco ist schon ein bisschen länger hier im Bayerischen Oberland. Marion ist ihm nachgezogen.

„Am Anfang war es gar nicht so leicht, Anschluss zu bekommen“, erzählt sie, aber als rheinländische Frohnatur hat sie sich rasch von ihren Arbeitskollegen akzeptiert gefühlt und konnte so über diesen Weg erste Kontakte aufbauen. Franco bevorzugt den unkonventionellen Stil und liebt Biergartenbesuche, wo man sich einfach an einen Tisch dazusetzen und mitratschen kann. Er hält uns Obalandla für ungezwungen, manchmal ein bisserl grantelnd (übers Wetter, die Politik und das Leben schlechthin), aber durchaus für ein lustiges, geselliges Völkchen.

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Bei ihrem Lieblingsplatz sind sich beide einig: die Insel Wörth mitten im Schliersee. Ein idyllisches Platzerl, um seine Seele baumeln zu lassen oder an einem schönen Sonntagvormittag einen deftigen Brunch zu genießen. Auch die Rixner Alm hat es ihnen angetan: „Lauter gute Sachen haben die dort: Kaffee, selbst gebackenen Kuchen, Brotzeitplatten … Und eine spektakuläre Aussicht auf den See noch dazu!“

kaffee-auf-der-rixner-alm rixner-alm

„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“, sagte schon Karl Valentin (gespr.: Falentin).

„Man muss offen für die Menschen und Gebräuche in Schliersee und Umgebung sein“, erklärt Marion. „Ohne sich darauf einzulassen und die Menschen hier wirklich kennenlernen zu WOLLEN, wird eine Eingliederung nur schwer funktionieren. Man muss damit rechnen, zunächst kritisch betrachtet und genau studiert zu werden. Aber wenn man die Menschen hier so nimmt, wie sie wirklich sind ‒ ein durchaus friedliebendes, immer noch ziemlich urwüchsiges Volk ‒, dann kann man Freundschaften fürs Leben schließen. Und es wird immer Nachbarn geben, die einen zu einem spontanen Kaffee oder Feierabendbier einladen.“

„Wichtig ist auch, die Natur rundherum zu achten“, meint Franco. „Die meisten Einheimischen, die ich hier kennengelernt habe, sind unglaublich stolz auf ihre Berge, den See und die sie umgebende Natur überhaupt. Übrigens ist der Schliersee ein Paradies für Angler“, fügt er aus eigener Erfahrung sprechend an.

Franco lebt schon lange hier und fühlt sich „fast“ wie ein Einheimischer. Und auch für Marion ist die Fremde nicht mehr fremd, und daher ist sie laut der Weisheit Karl Valentins nicht mehr fremd hier in Schliersee. Das wiederum bedeutet, dass sie keine Fremde mehr ist und immer mehr zu einer („Quasi“-)Einheimischen wird.

 

[tourim-redakteur]

 

 

Baumerlebnispfad: Seerosenteppich, „Faulbaum“ und „Verlobungstanne“

Der Schliersee lockt an schönen Sommertagen zahlreiche Besucher zum Baden und Entspannen an seine Ufer. Bei einer Wanderung rund um den See entdecken Flaneure aber nicht nur kleine Buchten und zauberhafte Badeplätze, sondern auch eine spannende Flora und Fauna.

„Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum. Vor ihm würde ich täglich nachdenken, vor ihm und über ihn“ – schöne Worte, die der Schriftsteller Christian Morgenstern schon vor über hundert Jahren niedergeschrieben hat. Bäume haben wohl tatsächlich eine besondere Faszination. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Schliersee rund um den See einen sogenannten Baumerlebnispfad angelegt. Ein guter Ausgangspunkt für die rund einstündige, leichte Wanderung ist der Campingplatz Lido am nordwestlichen Seeufer. Von dort aus geht es auf einem vorwiegend asphaltierten Fuß- und Radweg in südlicher Richtung am Seeufer entlang. Blaue Hinweistafeln in deutscher und englischer Sprache markieren heimische und exotische Bäume sowie Sträucher und informieren den Spaziergänger über Bedeutung und Herkunft.

„Prunus spinosa“ beispielsweise ist die lateinische Bezeichnung für die Schlehe, einen einheimischen Strauch, der ein beliebter Nistplatz für Vögel ist. Der „Rahmus Fangula“ – der „Faulbaum“ ‒ stammt ursprünglich aus Südamerika. Seinen Namen hat der bis zu sechs Meter hoch wachsende Baum von dem fauligen Geruch seiner Rinde.

Die „Verlobungstanne“ steht am westlichen Seeufer direkt am Wasser. Unter diesem Baum, der in Wirklichkeit eine Fichte war, sollen sich in früheren Jahren zahlreiche Verliebte getroffen haben, um sich die Ehe zu versprechen. Anstatt der mächtigen Fichte von damals wurde eine kleine Fichte gepflanzt, die an den magischen Ort erinnern soll.

Gemächlich geht es den Weg weiter Richtung Fischhausen, direkt am kristallklaren Wasser des Schliersees entlang. Kleine Kiesbuchten laden zum Verweilen ein und bieten einen atemberaubenden Blick auf den See, das gegenüberliegende Seeufer und die mächtigen Berge ringsum. An seichteren Uferstellen breiten sich Seerosenteppiche aus, und der Blick auf die Insel Wörth sucht seinesgleichen.

Wer mit Kindern auf dem Baumerlebnispfad unterwegs ist, dem ist ungefähr auf halbem Weg eine Pause vergönnt. Ein Barfußpfad lädt kleine und große Wanderer dazu ein, verschiedene Untergründe mit bloßen Füßen zu erspüren. Ein „Waldxylophon“ schult das Gehör, und ein einfaches Holzfernrohr schärft den Blick fürs Wesentliche. Anhand einer Baumscheibe werden Jahresringe mithilfe geschichtlicher Ereignisse veranschaulicht – sei es die Kür von Markus Wasmeier zum Doppelolympiasieger 1994 oder der Terroranschlag in New York vom 11. September 2001.

Der letzte Abschnitt des Weges führt parallel zur Bundesstraße an den Bootshütten in Fischhausen vorbei bis nach Schliersee.

Der Baumerlebnispfad ist ideal als ganzjähriger Wanderweg für Familien mit Kindern jeden Alters, für Senioren und für Menschen, die den Schliersee auch mal von seiner anderen Seite kennenlernen möchten.

 

[tourim-redakteur]

 

 

Motorradausfahrt ins malerische „Zwei-Seen-Land“

Schliersee ist ein beschaulicher Ort, im Bayerischen Oberland direkt am gleichnamigen See gelegen. Die Ortsteile Neuhaus, Fischhausen und Spitzingsee gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen Bayerns. Die Seestraße sowie die Bergstraße zum auf 1084 m ü. NN. gelegenen Spitzingsee lassen zahlreiche Ausblicke in die unvergleichliche Landschaft des Mangfallgebirges in den Bayerischen Alpen zu.

Vier Plätze, die Sie unbedingt besucht haben sollten:

Die Route führt uns aus Miesbach kommend in den Ort Schliersee hinein. Hier folgen wir der Beschilderung zur „Vitalwelt“, welche uns rechter Hand zum Seeufer und zum blumenreichen Kurpark führt. Ein kurzer Stopp am „Kiosk am See“ beschert uns ein behagliches Plätzchen direkt am Bootsverleih mit Blick über den See bei einer kleinen Brotzeit oder einer Tasse Kaffee. Es bietet sich die Möglichkeit, mit dem Motorboot eine Seerundfahrt zu machen, oder gleich selbst in die Pedale zu treten und mit dem Tretboot Richtung der kleinen Insel Wörth zu starten. Die kurz davor liegende Sandbank ist eine gute Stelle, um sich selbst in die Fluten zu stürzen.

Nach der gelungenen Abkühlung wollen wir uns die Landschaft von oben ansehen und machen einen Abstecher zur Stögeralm. Links vom Hotel Terofal führt uns eine Straße durch eine Siedlung mit wunderschönen, traditionellen oberbayerischen Häusern mit ihren prächtigen Gärten. Nach etwa 1 km biegen wir rechts in eine Privatstraße ein, welche uns zur Alm führen soll. Aber Vorsicht, dieser Weg eignet sich nur für geübte Motorradfahrer. Obwohl er nur 500 m lang ist, bringt er die eine oder andere Schwierigkeit mit sich. Auf der relativ engen Bergstraße finden sich einige steile Steigungen, welche sich bei eventuellem Gegenverkehr für manchen Biker als schwierig erweisen können. Auf etwa 100 m ist der Weg eher schlecht und mit vielen Schlaglöchern übersät. Es besteht jedoch die Möglichkeit, sein Motorrad am Beginn des Weges zu parken und fünf bis höchstens zehn Minuten zur Alm hochzulaufen. Hier finden wir ein unglaubliches Panorama mit Blick ins Tal sowie einen gemütlichen Biergarten zur Rast vor. Der Aufstieg hat sich in jedem Fall gelohnt!

Frisch gestärkt starten wir Richtung Spitzingsee, welcher etwa 6 km südlich des Schliersees auf 1084 m Höhe idyllisch zwischen Jägerkamp, Taubenstein, Roßkopf, Rotwand, Brecherspitz und vielen weiteren Berggipfeln liegt. Hier befahren wir zunächst die Deutsche Alpenstraße, die uns direkt am Ostufer des Sees entlangführt und wunderschöne Ausblicke beinhaltet. Wir verlassen die Uferstraße und erreichen Fischhausen mit seinen kleinen Bootshäuschen am See. Linker Hand befindet sich ein von Bikern gerne angesteuertes Gasthaus, der Schnapperwirt. Hier gibt es alles vom Ochsensteak über das „Schweizer Sahneschnitzel“ bis hin zum „Fischhauser Fischerpfandl“. Da hier sehr viele Motorradfahrer einkehren, ist es ein guter Platz, um sich über mögliche Touren auszutauschen.

Nachdem wir Fischhausen und daran anschließend Neuhaus passiert haben, biegen wir nach rechts in die Bergstraße nach Spitzingsee ein. Wir finden eine gut ausgebaute, kurvenreiche Fahrbahn vor und passieren den Spitzingsattel, um hinunter zum Spitzingsee und die gleichnamige Ortschaft zu fahren. Dieser wunderschöne See, in dessen kristallklarem Wasser sich die Berge spiegeln, ist einer der größten Bergseen Bayerns. Hier kann man auch im Hochsommer und warmer Motorradkluft den Ausblick bei angenehmen Temperaturen genießen. Danach cruisen wir zurück über den Spitzingsattel hinunter ins Tal. Purer Fahrspaß und gute Laune!

Die Alpenregion rund um den Schliersee bietet unzählige Motorradtouren, um als Biker die einmalige Umgebung zu erkunden. Biker sind gern gesehene Gäste in den zahlreichen gemütlichen Pensionen und Ferienwohnungen.

Schnapperwirt
Neuhauserstraße 4
83727 Schliersee/Fischhausen
Tel.: +49(0) 8026/6613
www.schnapperwirt.de

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 11:00 bis 22:00 Uhr

Stögeralm
83727 Schliersee
Tel.: +49(0) 8026/2173
www.stoegeralm.de

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 11:00 bis 23:00 Uhr

[tourim-redakteur]