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Florian Guggenbichler – der fotografierende Konditormeister vom Schliersee

Wer kennt es nicht, das Café Mesner in Schliersee? Nur wenige Meter neben der St.-Sixtus-Kirche steht das alte Mesner-Anwesen aus dem späten 16. Jahrhundert und wird seit fast hundert Jahren von der Familie Guggenbichler bewirtschaftet, zuerst als Gasthaus, dann als Konditorei und Café. Hier treffe ich mich mit Florian Guggenbichler – Konditormeister aus Leidenschaft in dritter Generation. Und doch schlägt sein Herz auch noch für eine andere Art des kreativen Schaffens: die Fotografie.

 

 

 

Wie kommt ein Konditormeister zur Fotografie?

„Schon als Kind war ich immer begeistert von dem ganzen Equipment, wenn irgendwo ein Film gedreht worden ist“, erzählt Florian und lacht. Später an der Realschule, so erfahre ich, besuchte er für drei Jahre einen Fotokurs bei seinem Lehrer Horst Mahr, Mitbegründer der Fotofreunde Parsberg. Dort lernte Florian nicht nur das Fotografieren von der Pike auf, sondern auch das Entwickeln der Filme: „Das war meine absolute Erfüllung.“

 

Was und wo fotografiert Guggenbichler am liebsten?

„Landschaften und Sport“, antwortet Guggenbichler, der als junger Mann mit einem umgebauten Bundeswehr-Lastwagen durch die ganze Welt fuhr: „Iran, Irak, Syrien, Türkei – und überall hab ich viel fotografiert. Aber dann hab ich die Konditorei übernommen und für das Reisen war kaum noch Zeit. Vor über zehn Jahren hab ich das Auto dann verkauft und mir vom Erlös eine Profi-Fotoausrüstung gekauft.“

Voller Begeisterung erzählt Florian weiter: „Ich bin gerne und viel bei Sport-Events – Baseball, Motocross, Ruderrennsport und besonders in St. Moritz beim Snow Polo World Cup. Da hab ich eine feste Akkreditierung, und es ist einfach toll, das mitzuerleben.“

Wann immer es die Zeit erlaubt, ist er mit seinem Motorrad unterwegs, besonders gerne auf einer spanischen Insel: „Mallorca ist das Fotografenland für mich, weil es so vielseitig ist.“ Aber auch seine Heimat ist für Florian ein unerschöpflicher Schatz an Motiven: „Ich bin natürlich viel am Schliersee. Und alles, was Berge sind, ist cool!“ Und ganz egal, wo Florian ist, seine Kamera ist immer dabei.

 

Wo kann man seine Bilder sehen?

„Ich wollte keine leeren Schaufenster“, sagt Florian und zeigt auf die meterlange Fensterfront direkt neben seiner Konditorei. Seit das Ladenlokal leer steht, stellt er dort seine schönsten Bilder aus – 60 Stück auf Leinwand sind es derzeit. Wer nicht persönlich in Schliersee vorbeikommen kann, findet die Fotografien auch auf Instagram unter Gugg|mages (https://www.instagram.com/guggis.images.guggimages/).

Anlässlich der Offenen Ateliertage möchte Guggenbichler im Frühling einen Teil der Räumlichkeiten als Ausstellungsfläche zur Verfügung stellen. Geplant ist außerdem ein „Gastfenster“, wie Florian es nennt, das die Fotografen der Fotofreunde Parsberg nutzen dürfen, um ihre eigenen Kunstwerke auszustellen: „Die Fotografen freuen sich über diese Möglichkeit und bei mir im Schaufenster gibt‘s mehr Abwechslung.“

 

Auch auf dem Seefest in Schliersee kann man Florians Fotografien bewundern, mit über sechs Metern Länge sogar in Übergröße – und zwar in der Weinlaube des Barberino-Vereins. (https://magazin.schliersee.de/die-neue-weinlaube-des-barberino-vereins-auf-dem-seefest-il-nuovo-stand-della-barberino-verein-alla-seefest/) Als die Weinlaube im Jahr 2022 neu gebaut wurde, überlegte Florian als langjähriges Vereinsmitglied nicht lange und brach auf nach Barberino Val d’Elsa – Schliersees Partnerstadt in der Toskana: „Ich bin an einem Tag runtergefahren, hab die Fotos gemacht und bin noch am selben Tag wieder zurück.“ Wenn das kein Engagement ist!

 

Kann man seine Bilder auch kaufen?

„Ja, freilich. Wer eines der ausgestellten Bilder kaufen will, soll mich kurz anrufen. Ich bin ja dann gleich herüben“, sagt Florian. Die Telefonnummer steht auf der Säule rechts vom Eingang und außerdem auf den ausliegenden Visitenkarten. Wie wäre es also mit: Gugg|mages anschauen und danach gemütlich auf Kaffee und Kuchen im Café Mesner einkehren? Ich finde das eine großartige Idee!

 

Florian Guggenbichler

Gugg|mages

Lautererstraße 2

83727 Schliersee

Tel.: 0170/8683622

E-Mail: studio@guggimages.de

https://www.instagram.com/guggis.images.guggimages/

 

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.

 

 

 

Schlierseer Kulturherbst 2023: Der Vorverkauf ist eröffnet!

Die Organisatoren des Schlierseer Kulturherbstes, Johannes Wegmann (Vorsitzender des Touristik-Vereins), Schliersees Kuramtsleiter Mathias Schrön und Ideengeberin Tini Polt hatten einen Tag vor dem offiziellen Vorverkaufsstart zu einem Pressegespräch in den Ratskeller Schliersee geladen.

Der Oktober ist in Schliersee der Monat, der geprägt ist von kulturellem Schaffen. Mit 20 Veranstaltungstagen werden viele Bereiche der Kunst abgedeckt – von Musik über Kabarett, Gespräch und Malerei bis hin zur Fotografie. Der Schlierseer Kulturherbst, von Johannes auch liebevoll „Festival der Vielfalt“ genannt, macht seinem Namen auch heuer wieder alle Ehre. „Kultur unterhält, schafft Bilder, Interesse, Gemeinsamkeit und Freude. Man kommt mit Menschen zusammen, die Ähnliches fühlen und erleben wollen“, freut sich Johannes schon jetzt auf den bunten Oktober in Schliersee. Besonders stolz ist er auf die wundervollen Spielstätten. „Und auf das wundervolle Netzwerk, das wir in 15 Jahren aufgebaut haben und auch pflegen“, sagt er. Großer Dank geht auch an Tini Polt, die mit ihrem Netzwerk, Engagement und Herzblut ein echter Glücksfall für Schliersee ist. „Eine Kommune allein kann einen Kulturherbst nicht durchführen. Deshalb bin ich sehr froh über die Zusammenarbeit mit Johannes und Tini, ohne die es den Kulturherbst nicht geben würde, und dankbar für alle, die diese wichtige Veranstaltung für Schliersee unterstützen und ermöglichen!“, sagt Mathias Schrön.

 

 

 

Schlierseer Kulturherbst feiert heuer sein 15-jähriges Jubiläum

Insgesamt wurden in den 15 Jahren – inklusive heuer – seit 2008 (2020 musste der Kulturherbst coronabedingt ausfallen) 282 Veranstaltungen kreiert. Und rund ein Drittel sind jedes Jahr komplett neue Veranstaltungen. „Es ist toll, dass wir auch immer neue Wege gehen können!“, sagt Johannes. Im Schlierseer Kulturherbst findet man Veranstaltungen, die man nicht schon vorher bei YouTube dreimal verinnerlichen kann. Als Beispiel nennt er „Musik und Hühner“ mit Karikaturist Peter Gaymann und Kabarettist Josef Brustmann (Frontmann der ehemaligen Band „Bairisch Diatonischer Jodelwahnsinn“). „Da kann man Karikatur live erleben, begleitet mit Musik“, erklärt Tini Polt, die diesen Kontakt hergestellt hat. Selbstverständlich sind auch wieder die Klassiker wie Timm Tzschaschel oder Gerhard Polt mit an Bord.

Ich werde im nächsten Monat gezielt hier im Schliersee Magazin vorstellen und empfehlen. Das aktuelle Programm ist jetzt online und auch gedruckt in der Gäste-Information Schliersee erhältlich.

Auch der Kartenvorverkauf ist gestartet. Tickets bekommst du in der Gäste-Information Schliersee oder online bei München Ticket: Kulturherbst Schliersee 2023 | München Ticket – Dein Ticketservice für Konzerte, Musicals u.v.m. (muenchenticket.de)

Du kannst dich freuen! Das Team des Schlierseer Kulturherbstes hat wieder ein spannendes Programm für dich zusammengestellt.

Mehr Infos:

Instagram: Schlierseer Kulturherbst (@schlierseer_kulturherbst) • Instagram-Fotos und -Videos

Facebook: https://www.facebook.com/schlierseer.kulturherbst

Webseite: – Kulturherbst Schliersee (kulturherbst-schliersee.de)

 

Programm 2023 Schlierseer Kulturherbst

Donnerstag, 05.10. um 19:00 Uhr

Vitalwelt Schliersee: Eröffnung Kulturherbst und Kunstausstellung Installation am See: Thomas Huber und Wolfgang Aichner: „Und Endlich“, Peter Lang: Malerei und Druckgrafik und Florian Bachmeier: Fotografie

Freitag, 06.10. um 20:00 Uhr

Bauerntheater: Zwei Bands – ein Rockkonzert mit Raketenumschau und Whoiswelanski

Samstag, 07.10. um 20:00 Uhr

Heimatmuseum: „Musik und Hühner“, Karikaturist Peter Gaymann und Kabarettist Josef Brustmann

Sonntag, 08.10. um 18:00 Uhr

St.-Sixtus-Kirche: Schliersee Eröffnungskonzert Klassik, Innphilharmonie Rosenheim mit Werken von Mozart, Schubert, Piazzola

Montag, 09.10. um 20:00 Uhr

Heimatmuseum: Architekturforum Miesbacher Kreis e. V., atelier bergmeisterwolf, Brixen

Dienstag, 10.10. um 20:00 Uhr

Bauerntheater: „Boandlkramerblues“, Komödie in drei Akten, Autor: Roland Beier, Regie: Johann Schrädler

Donnerstag, 12.10. um 20:00 Uhr

Bauerntheater: „Unter uns und über Euch“, Kabarett mit Piet Klocke und Andreas Rebers

Freitag, 13.10. um 20:00 Uhr

Christuskirche Schliersee: Duo Alphorn und Bayan – aus Italien Carlo Torlontano – Corno delle Alpi (Alphorn) und Massimiliano Pitocco – Bayan (Akkordeon)

Samstag, 14.10. um 20:00 Uhr

Bauerntheater: Ganes „Or brüm-blaues Gold“, akustische Traumreise aus Südtirol

Sonntag, 15.10. um 11:00 Uhr

Bauerntheater: Schlierseer Gespräch – Gerhard Polt und Markus Ederer (Dt. Botschafter in Australien) Thema: China und die USA – der vermeidbare Krieg

Dienstag, 17.10. um 20:00 Uhr

Bauerntheater: „Die Wallfahrt“, Komödie in drei Akten, Autor: Richard Manz und Afra Schulz, Regie: Girgl Flossmann

Mittwoch, 18.10. um 20:00 Uhr

Bauerntheater: Klavierduo Julia Rinderle – Julia Bartha mit Werken von Maurice Ravel, Manuel De Falla, Germaine Tailleferre, Gabriel Fauré, Francis Poulenc u. a.

Donnerstag, 19.10. um 20:00 Uhr

Bauerntheater: Quadro Nuevo „Mare“ … ist Musik gewordenes Wellenrauschen

Freitag, 20.10. um 20:00 Uhr

Heimatmuseum: Ruedi Häusermann (Schweiz), „Charms bricht ein“, Musik und Poesie, die UME-Lieder-Kollektion

Samstag, 21.10. um 20:00 Uhr

Bauerntheater: „Hinüber und herüber – g’sunga und g’spuit“, alpenländischer Volksmusikabend

Sonntag, 22.10. um 11:00 Uhr

Bauerntheater: Antonin Quartett und Florian Gmelin mit Werken von Beethoven, Schumann und Dvořák

Sonntag, 22.10. um 10:00 bis 17:00 Uhr

Markus Wasmeier Freilichtmuseum: Kinder Kulturherbst: Historische Kinderspiele wie vor 100 Jahren

Mittwoch, 25.10. um 20:00 Uhr

Bauerntheater: Christine Eixenberger „Einbildungsfreiheit“, Kabarett

Donnerstag, 26.10. um 20:00 Uhr

Heimatmuseum: „Wunder über Wunder“, Schliersee in der Wallfahrtslandschaft des Landkreises Miesbach, Referent: Dr. Roland Götz, Kunsthistoriker

Samstag, 28.10. um 20:00 Uhr

Bauerntheater: Sinfonisches Festkonzert – Timm Tzschaschel mit Werken von Rameau, Mozart und Haydn

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Milchstraße

Bei uns am Schliersee gibt es einige schöne Ecken, an denen wir die Milchstraße beobachten und auch fotografieren können.

 

 

Das Wichtigste ist, möglichst wenig Lichtverschmutzung in der Umgebung zu haben.

Als Lichtverschmutzung werden künstliche Lichtquellen bezeichnet, die zum Beispiel unsere Wahrnehmung der Sterne stören, aber auch nachtlebende Tiere wie Fledermäuse, Nachtfalter usw. negativ beeinflussen.

Unter www.lightpollutionmap.info kann man die Areale sehen, wo wenige künstliche Lichtquellen den Blick auf den Nachthimmel beeinträchtigen.

 

Aber selbst mit ziemlich viel Störlicht kann man mit entsprechendem Equipment beeindruckende Aufnahmen unserer Galaxie auf den Sensor bannen, wie ihr an meinem Beispiel vom Seeufer des Schliersee seht.

Am relevantesten ist ein Stativ, um verwacklungsfreie Aufnahmen über mehrere Sekunden durchführen zu können. Außerdem benötigt man optimalerweise ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv (ihr könnt aber auch mit einfachen Objektiven schon schöne Ergebnisse erreichen) sowie eine Kamera, bei der ihr manuell die Belichtungsparameter eingeben könnt. Ich nutze für diesen Zweck zwei spiegellose Vollformatkameras, die auch Zeitrafferaufnahmen ermöglichen.

Zunächst stellt man die Sterne manuell scharf – der Autofokus schafft das nicht, es ist zu dunkel. Entweder ihr macht das tagsüber und fokussiert ein sehr weit entferntes Objekt am Horizont an oder ihr nutzt den Live View der Kamera, bei dem ihr zehnfach vergrößern könnt und so die Sterne scharf eingestellt bekommt.

Ich verwende meistens eine ISO-Zahl (Lichtempfindlichkeit) zwischen 1600 und 3200, hier kommt das technikbedingte Farbrauschen der Kamera noch nicht so zum Tragen. Die Blende wird ganz geöffnet, also die kleinste Blendenzahl und eine Belichtungszeit von ca. 10–25 Sekunden eingestellt. Verwendet zum Auslösen den Selbstauslöser, selbst durch den leichten Druck auf den Sensor verwackelt sonst das Bild!

 

Die fertigen Fotos sehen meist noch nicht so beeindruckend aus, die Nachbearbeitung mit Photoshop oder Lightroom kann die Kontraste und Leuchtkraft der Milchstraße noch mal deutlich steigern. Es gibt auch einige kostenfreie Programme zur Bildbearbeitung, etwa www.gimp.org.

 

 

Ihr findet rund um den Schliersee einige Ecken, wo wenig Restlicht die Fotografie der Sterne beeinträchtigt. Ganz vermeiden lässt es sich jedoch nicht, selbst der Schein von kleineren Dörfern hinterm Berg ist meist auf den Bildern zu sehen.

Passt bei der Suche nach der geeigneten Location auf, dass ihr keine nachtaktiven Tiere stört, haltet euch an die offiziellen Wege – und dann steht eurem tollen Milchstraßenfoto am Schliersee nichts mehr im Wege!

 

 

 

Jens Pohl

Jens Pohl ist selbstständiger Tierarzt in der Kleintierpraxis Hausham. In seiner Freizeit ist er viel mit seinen beiden Foxred-Labradoren PeeWee und Arnie in der heimischen Natur unterwegs, die Kamera ist immer dabei. Er ist Mitglied im Tennisclub Schliersee, im Fischereiverein Schliersee und in der Skizunft Neuhaus. Viele seiner Bilder sind auf seinem Blog SEHSTÄRKE bei Facebook zu sehen.

 

 

 

Verzäi amoi – 80 Tage Schliersee

Man trifft sie … irgendwann läuft man sich über den Weg … am Schliersee …

 

 

Die Fotografie und meine Mitarbeit beim Schliersee Magazin bringen es so mit sich, dass ich oft bei uns am Schliersee unterwegs bin. Meist ergibt sich dabei spontan ein Ratsch mit bekannten und unbekannten Gesichtern. Mit Einheimischen, Urlaubern, Touristen, Ausflüglern und richtigen Originalen.

 

Menschen mit Geschichten, interessanten und außergewöhnlichen Lebensläufen oder auch einfach nur Charme und Charisma. Von und über diese Begegnungen mit interessanten Menschen werde ich euch hier im Schliersee Magazin immer mal wieder berichten.

 

Heute bin ich mit Manfred Ochmann unterwegs. Einige von euch kennen ihn bestimmt schon. Man sieht ihn regelmäßig am See, auf dem See, in den Schlierseer Bergen und unserer hiesigen Gastronomie. Und da kennt er sich aus!

 

Vor etwas mehr als einem Jahr sind wir uns das erste Mal über den Weg gelaufen. Manfred ist passionierter Fotograf und ein leidenschaftlicher Botschafter für Schliersee bei Instagram. Schaut dort mal bei @mo__fotografie vorbei, da gibt‘s viel aus unserer wunderschönen Region zu sehen.

 

Am Anfang dachte ich, der Manfred ist ein Zugroaster, einer, der sich am Schliersee niedergelassen hat. Aber das ist nicht so. Der lebenslustige Augsburger verbringt viel seiner Freizeit am Schliersee … sehr viel Zeit! Im Jahr kommt er auf rund 80 Tage in unserem bayerischen Paradies. Wie kommt‘s? Erstens natürlich, weil er den Schliersee und unsere Schlierseer Berge so sehr liebt, und zweitens, weil seine Frau hier bei uns arbeitet.

 

Manfred ist ein richtiger Weltenbummler und hat schon fast alle Kontinente bereist. Und so gern er von seinen unzähligen Reisen nach Afrika, Asien und Australien erzählt, so gern nutzt er das hiesige Domizil, um möglichst viel Freizeit hier bei uns zu verbringen. Er ist also so etwas wie ein Wahl-Schlierseer und Globetrotter mit Hauptwohnsitz in Augsburg.

 

Der ambitionierte Hobbykoch und Feinschmecker ist quasi Experte für die Schlierseer Gastronomie. Nicht eine Lokalität, die er noch nicht besucht hätte, nicht ein Gericht, das er noch nicht probiert hätte. Wer von euch also mal einen Gastronomie-Tipp benötigt, der ist bei Manfred an der richtigen Stelle.

 

Wenn euch Manfred über den Weg läuft, dann sprecht ihn einfach an. Der kommunikative Freigeist freut sich immer über einen kleinen Ratsch.

 

 

Manfred Ochmann

Instagram: @mo__fotografie

 

 

Fotos:

Manfred Ochmann (@mo__fotografie) & Stefan Holtmeier (@lichtbildmanufaktur)

 

 

 

 

Stefan Holtmeier

Der gebürtige Niederrheiner lebt seit 2008 am Schliersee. Nach vielen nationalen und internationalen Stationen ist der langjährige Sales Director eines italienischen FMCG-Konzerns in seiner Wahlheimat Schliersee heimisch geworden. Der Spezialist für Content Marketing liebt die Natur und Landschaft hier im Oberland. Seine Leidenschaft gehört der Fotografie.

 

 

 

Florian Bachmeier über Fotografie: „Ein Spiel zwischen Vergänglichkeit und Ewigkeit“

Der Moment, als er seine erste Kamera in den Händen hielt: Daran kann Florian Bachmeier aus Schliersee sich auch heute noch gut erinnern: „Das war eine Kodak mit einen Disc-Film. So eine Kompaktkamera in Schwarz mit einer Oberfläche aus goldenem Metall-Imitat. Meine Eltern hatten die für die Ferien angeschafft“, erinnert er sich. „Ich habe den Film leer geschossen – und dann unheimlich lange gewartet, bis die Bilder aus dem Labor zurückkamen.“

 

 

Heute hat Florian Bachmeier die Passion von einst zum Beruf gemacht: Als Dokumentarfotograf und Fotoreporter bereist er die Welt. Große Medienhäuser wie Der Spiegel, Die Zeit, Geo oder Mare veröffentlichen die Arbeiten des Schlierseers. Zu seinen Kunden zählen Konzerne wie ProSiebenSat.1 und Lufthansa, aber auch Organisationen wie ProAsyl und das Goethe-Institut. Mehrfach wurden seine Bilder als bestes Pressefoto des Jahres in Bayern ausgezeichnet, zuletzt seine Momentaufnahme eines COVID-Patienten aus dem Frühjahr 2020.

 

 

„Es war klar: Das wird mein Medium.“

 

Dass die Kamera einmal sein bestes Ausdrucksmittel werden würde, das bemerkte Florian Bachmeier schon bald nach seinen ersten Urlaubsschnappschüssen. Er studierte Fotografie an der Escuela de Artes y Oficios in Pamplona. Der spanische Fotograf Koldo Chamorro wurde zu einem engen Freund und Mentor in dieser Zeit. Er traf die Magnum-Fotografin Cristina García Rodero und den tschechisch-französischer Fotografen Josef Koudelka. Bekam Inspiration und Anregungen in gemeinsamen Feedback-Runden und bei Fototouren aufs Land, bei denen sie den kulturellen und religiösen Traditionen Spaniens mit der Kamera nachspürten. Florian Bachmeier entwickelte seinen Stil, seine ganz eigene Bildsprache.

 

„Es war klar: Das wird mein Medium“, sagt Florian Bachmeier. „Fotografie ist eine sehr unmittelbare Art ist, sich auszudrücken. Man nimmt einen Augenblick und schneidet ein Fragment davon aus. Das hat etwas Mysteriöses. Ein bisschen früher oder später auf den Auslöser gedrückt, würde das Bild schon wieder ganz anders aussehen. Insofern ist Fotografie ein Spiel zwischen Vergänglichkeit und Ewigkeit.“

 

 

Ein Bild, mehrere Bedeutungsebenen

 

Nach den „Lehrjahren“ in Spanien, so Florian Bachmeier, folgte noch ein Studium der

Neuen und Neuesten Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Denn der

Schlierseer Fotograf möchte mit seinen Bildern tiefer tauchen: „Mein geisteswissenschaftliches Studium hat mir das Handwerkszeug gegeben, um Zusammenhänge zu erkennen“, sagt er. „Ein gutes Bild macht aus, dass es eine Aussage besitzt, die mehr oder weniger komplex sein kann. Dass in dem Bild mehrere Bedeutungsebenen vorhanden sind. Und ein Interpretationsspielraum: Raum für Fantasie und für die Geschichte an sich.“

 

 

Jedes Foto eine menschliche Begegnung

 

Das belegen auch seinen selbst gewählten Sujets und Projekte. Eine der ersten Fotoreportagen veröffentlichte Florian Bachmeier über eine Roma-Familie in Mitrovica im Kosovo: „Die Behörden hatten sie auf einer Blei-Abraumhalde angesiedelt, obwohl man wusste, dass das extrem schädlich ist. Die Familie trank jeden Tag verseuchtes Wasser.“ Seine Bilder zeigen die Menschen würdevoll, in klassischen Porträtposen. Und dennoch ist ersichtlich, dass das Gift Spuren hinterlassen, die Schleimhäute der Menschen schwer geschädigt hat. „Das vergessene Versprechen“ nannte Florian Bachmeier sein Projekt.

 

Dass es besondere Empathie braucht, um Menschen in solch verletzlichen Situationen zu zeigen – das ist dem Schlierseer besonders wichtig: „Jemanden zu fotografieren, ist ein sensibler Akt: Ich begleite die Menschen oft länger, baue Vertrauen auf, bevor ich ein Foto schieße, warte auf ein zustimmendes Nicken“, erzählt er: „Was ein Fotograf nicht sein sollte: zu gierig, zu schnell, zu forsch. Ein ‚geraubtes‘ Bild ist immer problematisch.“ Jedes seiner Fotos steht auch für eine menschliche Begegnung: Florian Bachmeier kennt die Namen der Menschen, die Geschichten, die sie ihm anvertraut haben, auch wenn das schon jahrelang zurückliegt.

 

 

 

Bildband „In Limbo“: Menschen im „Schwebezustand“

 

Einer der wichtigsten Schwerpunkte seiner Arbeit ist heute die Ukraine: Mit dem Bildband „In Limbo“ hat Florian Bachmeier im vergangenen Jahr das lange, vielschichtige Psychogramm eines Landes veröffentlicht, das von politischen Unruhen und historischen Konflikten geprägt ist. Ein Thema, das seit dem Ausbruch des Krieges heute traurige Aktualität erfährt. Von November 2013 an, dem Beginn der sogenannten Maidan-Revolution, war Florian Bachmeier immer wieder in der Krisenregion im Donbass unterwegs, zwischen ukrainischer und russischer Frontlinie, um Menschen „im Schwebezustand“ und ihre Schicksale zu porträtieren.

 

„Es gibt ja nicht die Ukrainer, sondern unendlich viele Ukrainer – so viele, wie es Menschen im Land gibt“, resümiert er. Sein Bildband zeigt diese unterschiedlichen Facetten. Vor allem aber die Gleichzeitigkeit von Unbeschwertheit und Angst, von Alltag im Ausnahmezustand: Kinder, die in Ruinen spielen – Pfeil und Bogen in der Hand, einen Lutscher im Mund. Ein Mann mit Schusswaffe im Arm und einem Kätzchen auf dem Schoss. Stapelhohe Sandsäcke in einem einst bewohnten Raum.

 

„Je nach Thema bin ich Chronist oder Aktivist. Das zeigt sich schon in der Entscheidung, wo ich die Kamera draufrichte“, sagt Florian Bachmeier: „Die Auswahl meines Bildausschnitts ist eine Stellungnahme. Ganz besonders in einem Land wie der Ukraine, wo einen die Vergangenheit so einholt.“ Müsste man Florian Bachmeiers Bilder in einem einzigen Satz beschreiben, es wäre wohl dieser: „Mir geht es immer um den Menschen, die ‚condition humaine‘“, sagt der Schlierseer. Genau deshalb wird er auch wieder in die Ukraine reisen, zu den Menschen, die er schon so viele Male porträtiert hat.

 

 

 

Florian Bachmeiers Fotoaufnahmen aus der Ukraine sind in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. sowie Verlag & Galerie Buchkunst Berlin noch bis 31. Mai 2022 online zu sehen unter: https://art.kunstmatrix.com/apps/artspaces/?exhibition=9112664

 

Der Bildband „In Limbo – Ukraine 2013–2021“ ist in der BücherOase Schliersee oder per E‑Mail an mail@florianbachmeier.com erhältlich.

 

Einen Überblick über Florian Bachmeiers Portfolio für Medien und Unternehmen erhaltet ihr hier:

https://www.florianbachmeier.com

 

Auch Einzelpersonen können Florian Bachmeier buchen. Als Hochzeitsfotograf in Schliersee porträtiert er Brautpaare und ihre Gäste in einem zeitgemäßen, dokumentarischen Stil:

https://www.sausundbrausfotografie.de

 

Fotos 8–17 mit freundlicher Genehmigung © Florian Bachmeier

 

 

 

Sandra Leu

Rheinländerin in Oberbayern. Ist der Liebe gefolgt und hat den Schliersee als Herzensort entdeckt. Freie Redakteurin, PR-Frau und Mama von Zweien. Zeigt Unternehmerinnen und Gründerinnen, wie sie mit Storytelling sichtbar werden und ihre besten Kunden anziehen. Ihr Business: Hallo Heldin! Ihre Kreativitätstechnik: die Joggingrunde um den See.

 

 

 

Ein kleiner Schatz – das Gästebuch vom „Haus Höllerl“

Bei einer unserer letzten Aufräumaktionen daheim fiel uns ein altes, vergilbtes Buch mit grünem, verschlissenem Ledereinband, das in einer alten Plastiktüte eingewickelt war, in die Hände. Die Überraschung war groß, als sich herausstellte, dass es sich dabei um das Gästebuch vom „Haus Höllerl“ aus den Jahren 1930 bis 1950 handelt. Meine Großeltern väterlicherseits, Anna und Heinrich Höllerl, haben zu der damaligen Zeit eine Pension in der Brecherspitzstraße 4 in Neuhaus am Schliersee betrieben. Leider sind beide schon lange vor meiner Geburt verstorben, sodass ich sie nicht kennenlernen durfte. In dem „Haus Höllerl“ bin ich aufgewachsen und habe dort gemeinsam mit meinen Eltern und fünf Geschwistern eine sehr schöne Kindheit erlebt. Zu meiner Zeit war es schon lange keine Pension mehr, sondern einfach unser Zuhause. Mittlerweile wurde es verkauft, abgerissen, und das Grundstück gehört nun zum „Landhaus am Schliersee“ der Münchner Rück.

In den kommenden zwölf Monaten stelle ich Ihnen 1 x im Monat einen Gästebucheintrag vor. Die Auswahl ist groß, die Feriengäste haben gedichtet, Fotografien eingeklebt, gezeichnet und immer wieder einen großen Dank an meine Großmutter für die sehr gute Verpflegung in kargen Zeiten und an meinen Großvater für die gute, lustige und kurzweilige Unterhaltung geschrieben. Ein paar Einträge sind von meinem Großvater selber geschrieben: Erzählungen aus dem Ersten Weltkrieg und Berg-Gedichte oder auch kritische Gedanken zum aktuellen Weltgeschehen.

Bei der „Übersetzung“ der verschiedenen Schriftbilder der Sütterlin- und der deutschen Schrift half mir meine Mutter (Jahrgang 1930), die diese Schriften noch als Kind in der Schule gelernt hat. Ohne sie hätte ich einen Großteil der Einträge nicht oder nur falsch wiedergeben können.

Auffällig ist, dass viele Urlauber damals zum großen Teil drei und manchmal sogar mehr Wochen am Schliersee verbracht haben. Gerade in den warmen Monaten des Jahres hatte das Wort „Sommerfrische in den Bergen“ gleich die richtige Bedeutung. Aber auch über die Wintermonate beherbergten meine Großeltern viele Gäste, vor und während der Kriegsjahre auch Soldaten, die zum Beispiel zum Skilaufen nach Neuhaus gekommen sind. Die Lage des Hauses, in unmittelbarer Nähe zur Dürnbachstraße, die Richtung Bodenschneid, Freudenreich und auch Brecherspitz führt, war idealer Ausgangspunkt für Bergwanderungen und Skitouren direkt ab der Haustür. Fischhausen und der Schliersee waren eine Viertelstunde Fußweg entfernt, und die schon damals sehr gute Erreichbarkeit von Schliersee und Neuhaus mit dem Zug tat ihr Übriges, dass in dem Gästebuch Urlauber aus ganz Deutschland – von Düsseldorf bis Berlin, von Plauen bis Hamburg und von Dresden bis Würzburg – verewigt sind.

Das Buch stellt 20 Jahre Zeitgeschichte dar, die uns Nachkommen im Großen und Ganzen völlig fremd ist. Vielleicht trägt es dazu bei, die Vergangenheit ein kleines bisschen besser zu verstehen und greifbarer zu machen.

 

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."

 

 

 

Schlierseeblick – vor rund 70 Jahren

Vor einiger Zeit hatten wir bei mir daheim eine „Aufräumaktion“, und dabei kam mir eine alte Fotografie, die mein Großvater Heinrich Höllerl gemacht hat, in die Hände.

Es handelt sich um eine Schwarzweiß-Fotografie von 1943, die mein Großvater farbig mit Wachsstiften kolorierte. Die Aufnahme wurde vom Schliersberg aus aufgenommen und zeigt im Vordergrund eine bunte Blumenwiese und einen frühlingshaft blühenden Obstgarten. Der Blick schweift über den Ort Schliersee, über die unbebaute und noch spärlicher bewaldete Insel Wörth hin nach Fischhausen und Neuhaus zu den mit Schneeresten verzierten Bergen im Hintergrund. Ein typisch blauweißer Himmel schließt sich an.

Das Original hat eine Größe von 30 cm x 23,5 cm (Breite x Höhe) und ist mit „Heinrich Höllerl 1943“ signiert.

Leider habe ich meine Großeltern väterlicherseits nie kennengelernt, ich weiß aber, dass mein Großvater in den 1920er-/1930er-Jahren einer der ersten Heilpraktiker in Schliersee war und zusammen mit seiner Frau Anna die „Pension Höllerl“ in Neuhaus in der Brecherspitzstraße 4 führte. Beide waren sehr naturverbunden und oft mit ihren drei Söhnen in den Schlierseer Bergen unterwegs.

 

 

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."