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Heimatmuseum Schliersee

Heute führt mich mein Weg ins Schlierseer Heimatmuseum. Dort lerne ich Herrn Günter Maier-Schmotz kennen, der mich mit Herrn Wolfgang Berndt bekannt macht. Herr Berndt ist für die Führungen zuständig und erweist sich als hervorragender Kenner des Museums. Im Gespräch sprudelt er über voller Wissen und Geschichten rund um viele Dinge darin. Man merkt sofort, wie viel Liebe und Engagement er mitbringt.

 

 

Das Museum befindet sich in dem wunderschönen denkmalgeschützten Schredl-Haus. Die Fassade wurde aus Natursteinen angefertigt und gehörte zur damaligen Grafschaft „Hohenwaldeck“.

Wenn man es von außen sieht, vermutet man nicht, welch verborgene Schätze darin versteckt sind.

Das Haus stammt aus dem Mittelalter und wurde ca. 1447 errichtet. Eine einzelne Holzwand stammt sogar aus dem Jahr 1406.

Ab 1915/16 galt es als Gemeindemuseum, das 1966 als Heimatmuseum neu eröffnet wurde.

Der Zweck dieses Museums besteht darin, den Besuchern zu zeigen, wie früher gelebt wurde.

 

Die sogenannte Raachkuchä (Rauchküche) fasziniert mich besonders. Die Wände sind rußig – und irgendwie fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Dort wurden früher bis zu 20 Personen verpflegt. Es gab eine Feuerstelle und zahlreiche Küchenutensilien. Das ein oder andere kennt man heute immer noch.

 

Faszinierend finde ich auch die Ehkammer (Ehebett). Früher schliefen in den kurzen Betten mehrere Leute bzw. einige Familienmitglieder.

Wunderschön ist auch der dort befindliche Hochzeitsschrank von etwa 1800.

 

Im Gwandraum sieht man viele schöne Kostüme, auch das originale Mieder der Fischerliesl, mit dem sie den König über den See ruderte.

 

Im großen Saal werden mir die Schiebefenster erklärt. Diese verfügen über Schiebefensterläden, die man bei Angriff verschieben konnte und somit nicht angreifbar war.

 

Auf dem Speicher angelangt, präsentieren sich viele landwirtschaftliche Gegenstände – von Geräten zur Herstellung von Leinenstoffen, zum Fischfang bis hin zu Schiern, Rodel und vielem mehr.

In einem Nachbau einer Almhütte wird das Leben eines Holzknechts veranschaulicht.

 

Auch das kunstvoll gestaltete Glas der Schlierseer-Glashütte aus der Zeit von 1870–1914 kann dort bewundert werden.

 

Schnell merke ich, dass ein paar Stunden nicht genug sind.

 

Ich empfehle euch dieses Museum sehr – man fühlt sich gleich ein bisschen in diese vollkommen andere Zeit versetzt, was wirklich faszinierend ist.

 

Gern könnt ihr hier www.schliersee.de noch mehr dazu erfahren.

 

Heimatmuseum Schliersee
Lautererstraße 6
83727 Schliersee

 

Öffnungszeiten (von Mai–Oktober):

 

Di.–Sa. 14:00–16:00 Uhr

So. und Mo. geschlossen

 

Führungen werden nach Anmeldung das ganze Jahr durchgeführt.

Anmeldungen bitte an Herrn Berndt: 08026/4397

 

 

 

Vielleicht sieht man sich ja mal im Heimatmuseum!

 

Bis bald

 

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Die Kelten kommen! Erleben Sie mittelalterliches Handwerk und Lagerleben im altbayerischen Dorf …

Vom 19. bis zum 21. Mai schlagen die Kelten ihr Lager im altbayerischen Dorf im Markus Wasmeier Freilichtmuseum auf.
Verschiedene Sippen schließen sich an diesen drei Tagen zu einem Lager zusammen und lassen interessierte Besucher gerne daran teilhaben.

Die „Touta Nanto En“, was „Sippe aus dem Inntal“ bedeutet, stellt einen Familienverbund dar, der im Inntal ansässig ist und unter anderem die Kunst des Salzsiedens beherrscht. Es wird versucht, den Besuchern des Lagers das Leben und Handwerk der Menschen aus der Eisenzeit um 600 bis 400 v. Chr. nahezubringen. „Als wichtigstes Handelserzeugnis im Alpenraum ist das Salz zu nennen, das den Grundstock unseres Reichtums bildet und sich aus dem Leben der Menschen in unserer Region und weit darüber hinaus nicht mehr wegdenken lässt. Wir verwenden es für unsere Ernährung, zur Konservierung von Fleisch und Fisch, zum Gerben von Fellen und zum Trennen des Goldes vom Silber. Doch nicht nur die Lebenden profitieren vom Salz, auch die Verstorbenen werden bis zu ihrer Bestattung damit und mit anderen geheimen Rezepten ,haltbar‘ gemacht.“

Besonders Harald (Hariwallu) verfügt über umfangreiche Kenntnisse der Geschichte der Kelten und erläutert jedem Interessierten sehr gerne die Kunst des Salzsiedens. Das Salz wurde in alten Zeiten oft auch als das „weiße Gold“ bezeichnet und war damals eine gute Möglichkeit, zu Wohlstand zu kommen. Das Salzsieden ist eine aufwendige Angelegenheit. Salz wird durch das Sieden von Sole hergestellt. Das Salzwasser wird in Siedeschalen so lange über einer Glut erhitzt, bis das Salz auskristallisiert ist. Zum Trocknen wird es in Form- und Trocknungsgefäße eingefüllt. Ich habe im letzten Jahr ein kleines Döschen des wohlschmeckenden Salzes mitgenommen und es selbstverständlich nur zum Verfeinern von besonderen Speisen genutzt.

Auch der Clan Cuallaidh – übersetzt „Familie der Waldwölfe“ ‒ nimmt mit Letho als Geschichtskundigem am Lagerleben teil. Fragen zum Leben und Handwerk der Kelten sind erwünscht und werden ausführlich und für jeden verständlich beantwortet. Besonders für Kinder wird die Geschichte spürbar erlebbar gemacht, da einiges auch selbst ausprobiert werden kann. Der Clan verkörpert einen nordischen Keltenclan aus der Zeit von 300‒15 n. Chr. Das gezeigte Handwerk umfasst je nach Bedarf die Holzbearbeitung, Brettchenweben, Salbenherstellung und Heilkräuterkunde, Schnitzen, keltisches Runenorakel und das Backen von Stockbrot über der Glut am Lagerfeuer. Lilias gibt Ihnen gerne Einblicke in ihr Wissen als Kräuterkundige und kann Sie in die Herstellung und Wirkung verschiedener Tinkturen einweisen.

Die obengenannten Clans sind nur zwei der am Lagerleben teilnehmenden Sippen. Nutzen Sie Ihre freie Zeit über die Pfingstfeiertage und besuchen Sie das Lager der Kelten. Tauchen Sie ein in eine längst vergangene Welt und lassen Sie sich von dem Spektakel mitreißen. Und ganz nebenbei erfahren Sie und Ihre Kinder noch viel Wissenswertes über die Kelten, ihr Leben und ihre Handwerkskunst.

 

 

Markus Wasmeier Freilichtmuseum
Brunnbichl 5
83727 Schliersee/Neuhaus
Telefon: 08026 92922 0
E-Mail: office@wasmeier.de
Internet: http://www.wasmeier.de
Öffnungszeiten: Di.‒So. 10:00‒17:00 Uhr
Mo. Ruhetag (außer an Brücken- und Feiertagen)
Saison 2018: 24. März bis zum 4. November

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Fenrisfyrd – Leben und Handwerk im frühmittelalterlichen Heerlager

Wie auch in den vergangenen Jahren schlägt der Fenrisfyrd wieder sein Heerlager im altbayerischen Dorf des Markus Wasmeier Freilichtmuseums auf. Der Kriegerbund ist ein Zusammenschluss von bayerischen Vereinen, Gruppen und Einzelpersonen. Was alle Mitwirkenden vereint ist, ihr großes Interesse am Leben und Wirken der Wikinger.

„Der Fyrd stellt also eine militärische Einheit zur Zeit 850 n. Chr. im skandinavischen Bereich dar. Das Heerlager selbst besteht allerdings nicht nur aus Kriegern, sondern natürlich auch aus dem Troß, Händlern und Hand­werkern. Hier liegt die Truppenstärke des Fyrds derzeit bei ca. 65 Mitgliedern.“

Fenrisfyrd

 „Als wilde Horde aus dem Norden machen die Wikinger 793 nach Christus zum ersten Mal von sich reden. Der Blitzangriff auf das nordenglische Kloster Lindisfarne ist der Auftakt einer Reihe von Plünderungen. […] Dabei sind ihre Leistungen als mutige Entdecker, visionäre Händler und Begründer von Städten und Königreichen in Vergessenheit geraten. Doch es sind die Wikinger, die durch ihr Wirken den Verlauf der europäischen Geschichte im Mittelalter maßgeblich beeinflusst haben.“

Im altbayerischen Dorf haben Sie die Gelegenheit, ein Stück frühmittelalterlicher, europäischer Geschichte kennenzulernen. Und nicht nur das: Sie können sich dazusetzen, Erzählungen lauschen, alte Handwerkskunst bewundern und Handwerkern, Kriegern und Familien bei ihren typischen Beschäftigungen über die Schulter schauen. Die Mitglieder des Fenrisfyrd recherchieren genau die damaligen Verhältnisse, halten sich weitestgehend an Grabfunde und versuchen, das frühmittelalterliche Leben so gut wie möglich abzubilden. Das Ziel ihrer Darstellung ist Museumsqualität, trotzdem arbeiten sie nach dem Prinzip der Living-History, wonach jedes Ausrüstungsteil praktikabel sein muss. Das ganze Heerlager spiegelt die Liebe zum Detail wider. Alles hier ist selbst gemacht. Die Betten wurden gezimmert und die Schilde bemalt. Die Kleider sind selbst gefärbt. Gekocht wird über dem offenen Feuer, und die Kinder spielen mit selbst gebastelten Bällen … Beim Auf- und Abbau des Heerlagers wird deutlich, welche Arbeit jeder Einzelne in diese Passion steckt. Es ist eine schier unglaubliche Menge an Material, das mitgebracht und aufgebaut werden muss. Felle liegen auf den Betten, und riesige Kessel stehen auf den Feuerstellen. Immer wieder tragen die Krieger auf der Wiese Kämpfe aus, währenddessen die Handwerker neue Helme und Waffen schmieden. Nutzen Sie die Zeit und lassen Sie sich auf das Leben im Heerlager der Wikinger ein. Auch Ihre Kinder werden diese „andere, frühere Welt“ lieben.

 

 

Fenrisfyrd: 10.‒13. Mai 2018

Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee
Brunnbichl 5
D-83727 Schliersee/Neuhaus
Telefon: +49 (0) 8026 – 92922-0
Telefax: +49 (0) 8026 – 92922-29
E-Mail: office@wasmeier.de

Öffnungszeiten:
Di.‒So.: 10:00‒17:00 Uhr
Mo. Ruhetag (außer an Brücken- und Feiertagen)
24. März bis zum 04. November

 

 

 

 [tourim-redakteur]

 

 

 

Der sagenumwobene Schatz auf Burg Hohenwaldeck

Der Volksmund erzählt die Legende, dass die frühen Waldecker in Schliersee auf Burg Hohenwaldeck Schätze aufbewahrt hatten und unzählige Schatzsucher schon versuchten, dort einen Schatz zu finden.

In dem Büchlein „Sagen und Legenden um Miesbach und Holzkirchen“ schreibt Gisela Schinzel-Penth (S. 164), dass bisher lediglich ein „gotischer Dolch“ gefunden wurde und dass dieser im Miesbacher Heimatmuseum aufbewahrt werden würde.

Neugierig geworden, beschließe ich, mich auf die Suche nach dem sagenumwobenen Dolch ins Miesbacher Heimatmuseum zu begeben. Leider ist das Museum im Moment wegen Umzugsplänen für unbestimmte Zeit geschlossen, und so freue ich mich umso mehr, als der Museumsmitarbeiter der Stadt Miesbach ‒ Alexander Langheiter – es mir trotz der Umstände gerne ermöglicht, dieses Relikt aus historischer Zeit einzusehen.

Gespannt blicke ich schließlich in eine Glasvitrine, und zu meiner Verwirrung liegen da gleich drei alte Dolche, aber welcher davon ist nun der von der Burg? „Der in der Mitte, das müsste er sein, ja, ich meine, der ist es“, erklärt mir Alexander Langheiter.

Um Gewissheit zu bekommen, werfen wir einen Blick in das Inventarverzeichnis des Museums, und zu unserer Überraschung stellen wir verdutzt fest: Für alle drei Dolche wurde schon früher weder ein Fundort noch der Finder vermerkt!

Das Rätsel um die Legende vom gotischen Dolch von der Burgruine Hohenwaldeck mit der Inventarnummer 816 ist Folgendes: Ist diese Legende durch mündliche Überlieferungen und Fantasien von Museumsbesuchern im Volksmund entstanden, gingen die genauen Umstände und Beweise in den Mühlen der Zeiten verloren, oder ist Alexander Langheiter noch einer der wenigen, die es noch von seinen Vorgängern wissen?

Jedenfalls möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bei der Stadt Miesbach, die den sagenumwobenen gotischen Dolch von Hohenwaldeck hoffentlich weiterhin für die Nachwelt aufbewahren wird, dafür bedanken, dass ich dieses außergewöhnliche Ausstellungsstück hier exklusiv für unsere Leser abbilden darf. Ich jedenfalls glaube fest daran, er ist es.

Aber gibt es nun einen Schatz auf der Burgruine Hohenwaldeck?

Wieder einmal sitze ich hoch über Schliersee auf der Bank vor der Burgruine Hohenwaldeck, und urplötzlich wird mir ‒ im Geiste verbunden mit den damaligen Herren der Burg ‒ klar, wie gleich wir sterblichen Menschen doch alle sind. Waren es damals die Waldecker Ritter, die hier gesessen, so ist es heute der einfache Wanderer, welcher Herr ist über den Schatz der Burg Hohenwaldeck, den Schatz direkt vor Augen, den jeder finden kann. Der große Schatz des eigenen Lebens und des Erleben-Dürfens. Der wahre Schatz ‒ es ist die grandiose Aussicht von hier oben auf die unbeschreiblich schöne Schöpfung eines großen Unbekannten, der uns so nah ist und doch so fern.

Vielleicht finden sich in den Wirren der Welten und in den Zufällen des Lebens doch noch irgendwann Beweise für einen irdischen Schatz auf der Burgruine Hohenwaldeck. Gleichwohl entzückt mich der Gedanke, er würde nie gefunden, denn das Geheimnisvollste im Leben ist und bleibt doch ‒ „die Suche nach dem noch Unentdeckten“.

Und wenn sie nicht gestorben sind,
dann leben sie noch heute,
und spüren „für einen Moment das Glück Schliersee“.

Museumsverein Miesbach e. V.
http://www.museumsverein-miesbach.de/index.html

 

[tourim-redakteur]