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Kultur schafft Verbindungen Start der Kulturkooperation Holzkirchen – Miesbach – Schliersee

Vor einmalig schöner Kulisse – am Weinberg mit zauberhaftem Blick auf den Schliersee – wurde am 18. Juli 2017 eine neue Kulturkooperation begründet.

 

Eingeflochten haben diese Allianz Ingrid Huber und Alexander Harlander (Kultur im Oberbräu Holzkirchen), Isabella Krobisch und Max Kalup (Waitzinger Keller – Kulturzentrum Miesbach) sowie Marion Riedl und Mathias Schrön (Gäste-Information Schliersee). Die Stärken der drei Kulturveranstalter liegen insbesondere im Theaterbereich. Holzkirchen verfügt alleine über 8 Theaterensembles. Im Freigelände, im Foolstheater und im Oberbräusaal finden jährlich etwa 170 Veranstaltungen statt. Schliersee kann mit 25 Aufführungen des Bauerntheater-Ensembles aufwarten und ebenfalls mit einer Vielzahl von Gastspielen, sowie im Oktober mit seinem Kultur-Herbst. Das Kulturzentrum Waitzinger Keller in Miesbach glänzt mit dem Stammsitz des renommierten Freien Landestheaters Bayern und hat ebenfalls einen regen Gastspielbetrieb.
Gegenseitige Werbung, gegenseitiger Kartenverkauf

 

Sichtbar wird diese Allianz erstmals anlässlich des Kulturherbstes Schliersee. Diese Veranstaltungen sind in einem Programmheft zusammengefasst, werden aber ebenso in der Kulturzeitung von „Kultur im Oberbräu Holzkirchen“ und im Programmheft des Waitzinger Kellers beworben. Gleichzeitig werden im Schlierseer Programm die Highlights von Holzkirchen und Miesbach angekündigt. Alle drei Spielorte sind auch Verkaufsstellen von München Ticket und können daher Kartenwünsche für sämtliche Kulturveranstaltungen erfüllen.

 

Wichtigste Voraussetzung für eine tragfähige Kooperation sind freilich die menschlichen Verbindungen. Weil die Chemie zwischen den Kulturakteuren stimmt und die Ideen bei den regelmäßigen Treffen nur so sprudeln, können sich die Kulturfreunde auf weitere gemeinsame Aktion freuen.

 

Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer ließ es sich nicht nehmen, zur Vorstellung des Schlierseer Kulturherbstprogrammes auch die Partner aus Holzkirchen und Miesbach einzuladen. „Wir sind zwar Tourismusort, möchten aber neben klassischen Brauchtumsveranstaltungen auch Kultur für die einheimische Bevölkerung bieten. Gleichzeitig ist uns an Kooperationen sehr gelegen.“

 

RZ.Kultur-Herbst-2017_Plakat_A1-06-7-17

 

www.kulturherbst-schliersee.de

www.kultur-im-oberbraeu.de

www.waitzinger-keller.de

www.schliersee.de

 

Text: Marion Riedl

Fotos: Alexander Harlander

Bildunterschrift, von links: Franz Schnitzenbaumer (Bürgermeister Schliersee), Johannes Wegmann, Marion Riedl, Timm Tzschaschel (Organisatoren und Mitwirkende des Schlierseer Kulturherbstes), Isabella Krobisch (Leiterin des Kulturzentrums Waitzinger Keller), Paul Fertl (2. Bürgermeister Miesbach) Ingrid Huber (Leiterin Kultur im Oberbräu Holzkirchen), Olaf von Löwis (Bürgermeister Holzkirchen)

 

 

Marion Riedl

Heimatverliebte Original Schlierseerin, Dipl. Eventmanagerin bei der Gäste-Information Schliersee, war als Musical Journalistin weltweit unterwegs - Tourismus und Kultur mit bodenständiger Leidenschaft und mit dem gewissen Blick über den Tellerrand.

 

 

 

 

Frühlingserwachen 2017 – die Artenvielfalt Schliersees schützen

Wer sich in der Natur verständnisvoll und ruhig verhält, wird überrascht sein, was es in Schliersee und seinen Bergen noch zu entdecken gibt. Der Frühling 2017 zeigte sich besonders wechselhaft, der Februar feucht-stürmisch, wir hatten den wärmsten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, an Ostern und Ende April brachte ein Kältesturz wieder Frost und Schneefälle ‒ ja, der Frühling in den Bergen zieht sich lange hin und stellt alles Leben auf eine langwierige Geduldsprobe.
Unaufhaltsam treibt es einen hinaus ins „Paradies Schliersee“, und immer wieder belohnt die Natur mit interessanten Naturbeobachtungen, aber auch in der Heimat werden sie immer seltener.

Steinadler, Grünspecht, Rotmilan, Bachstelze, Gämse, Graureiher, Wanderfalke, das Laichen der Grasfrösche, Wasseramsel und Gebirgsstelze, bunte Schmetterlinge ‒ Artenvielfalt in ihrer natürlichen Umgebung wahrnehmen zu dürfen, bedeutet pures Lebensglück. Der Artenreichtum der Natur ist ein großzügiges Geschenk und sichert unser Überleben. Doch wie gehen wir mit diesem Geschenk um?

Das Sterben der Arten in Bayern geht unaufhaltsam weiter. Eine freizeit-, sport- und konsumorientierte Gesellschaft bedrängt kostbare Naturlebensräume. Intensive Landwirtschaft und eine eigentlich gut gemeinte Energiewende vernichten täglich letzte Rückzugsgebiete der heimischen Flora und Fauna. Was nützt da ein Naturschutzgesetz, wenn es nicht konsequent eingehalten wird? Streng geschützte große Beutegreifer werden teilweise als Menschenfresser und Existenzgefährder gebrandmarkt, finden aber in Wirklichkeit aufgrund der vielen Straßen, Kulturlandschaften und Nutzflächen sowieso keinen ungestörten Lebensraum mehr. Was nützen freundliche Verhaltensregeln und Gebote, wenn sich nur wenige daran halten, weil wir Menschen uns zu weit von der Natur entfernt haben? Was können wir tun, um noch zu retten, was noch zu retten ist, und aus welchen Gründen gibt es im Landkreis Miesbach noch immer kein einziges

Naturschutzgebiet? Was unternimmt die bayerische Politik? Mit Ende des Zweiten Weltkriegs folgte die Zeit des Wirtschaftswunders und seither eine Politik des endlosen Wirtschaftswachstums auf Pump, eine Zeit der Spekulation und Überproduktivität, eine Politik der Butterberge und des Milchpreisverfalls, eine Politik der Massentierhaltung, der Gentechnik und der digitalisierten Landwirtschaft – doch wohin wird uns das bringen? Noch mehr, noch schneller, noch billiger, noch technisierter, noch verschwenderischer, noch naturvernichtender? Unsere moderne Hochleistungsgesellschaft investiert letztendlich Milliarden in die Zerstörung und Ausbeutung von Natur, dagegen steht für Natur- und Artenschutz nur ein verschwindend geringer Teil zur Verfügung, es sei denn, es ließe sich mit der Natur Geld verdienen.

Eine solche Welt ist mir immer mehr fremd geworden, seit vielen Jahren rette ich mich deshalb trostsuchend hinaus in die heimatliche Natur. Doch was ich dort finde, betrübt mich. Nur noch kleine Restbestände des einstigen massiven Vorkommens wilder Tiere und Pflanzen sind übrig geblieben, überall zunehmende Besiedelung, Hochleistungslandwirtschaft und Forstwirtschaft. Ich fühle mich auf Straßen und Wanderwege verbannt, der Mensch wurde zum Verbraucher, überall Privatbesitz, explodierende Gewerbe- und Produktionsflächen oder landwirtschaftlicher Stacheldrahtzaun, dahinter glückliche Hochleistungsrinder? Die Kinder wissen schon nicht mehr, wie schön es einmal gewesen ist, längst sind für sie bis zu fünfmal im Jahr gemähte und überdüngte Hochleistungswiesen und Monokulterfelder zur ganz normalen „intakten Natur“ geworden ‒ wie traurig.

Dabei ist es gewiss nicht meine Absicht, auf Mitmenschen zu schimpfen oder einseitig Schuld zuzuweisen, nein, im Gegenteil, denn wenn man genau hinsieht, lieben, suchen und brauchen wir alle die immer knapper werdenden Naturflächen – die Jäger, die Gleitschirmflieger, die Fischer, Vogelschützer, Landwirte, Forstwirte, Berg- und Nachtwanderer, Tourengeher, Hundefreunde, Almbauern, Hotel- und Gaststättenbetreiber, Skifahrer, Bergsteiger, Mountainbiker, Segelflieger, Paddelbootfahrer, Badegäste, Freunde ferngesteuerter Drohnen, wilde Camper, Anhänger von Wildwasserrafting, Feuerwerker, Lasershow- und Open-Air-Organisatoren, um nur einige zu nennen. Zwischenzeitlich haben wir Menschen selber kaum noch Platz für unser Zuviel an Gewerbe und Erholungssuche. Interessenskonflikte zwischen den unterschiedlichen Gruppen sind unausweichlich vorprogrammiert, doch das Artensterben geht unterdessen ungehindert weiter, Tiere und Pflanzen können sich nicht dagegen wehren, daran ändern auch die wenigen erfolgreichen Naturprojekte vieler Ehrenamtlicher nichts. Was können wir also tun?

Bitte helft alle mit, jeder einzelne wird gebraucht! Öffnet der Natur euer Herz und schärft eure Sinne für die Naturvielfalt, schont die Natur wo immer nur möglich, „leben und leben lassen“. Lasst uns miteinander reden und persönlich aktiv werden, lasst uns Kompromisse eingehen, um die Vielfalt der Tiere und Pflanzen zu erhalten und zu fördern, und lasst uns gemeinsam mehr geschütze Biotope schaffen für die inzwischen bereits zu 40% bedrohten Tier- und Pflanzenarten Bayerns!

Ach könnten doch alle Menschen die Notwendigkeit einer komplex vernetzten Artenvielfat mit eigenen Augen entdecken und verstehen, dann würden sie der Natur noch mehr Verständnis entgegenbringen, sie aufrichtig lieben und wertschätzen lernen, sich an ihrer Schönheit erfreuen, dann würden wir alle sie – ganz automatisch – besser schonen und schützen, ja, dann wäre es für mich perfekt – „für einen Moment das Glück Schliersee“.

Text+Video+Fotos: 05.05.2017 Helmut Jenne sen.

Bundesartenschutzverordnung – BartSchV
https://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bartschv_2005/gesamt.pdf

Bayr. Landesamt für Umwelt – „Rote Listen gefährdeter Tiere“:
https://www.lfu.bayern.de/natur/rote_liste_tiere/index.htm
Die erste Adresse im Landkreis Miesbach,  wenn es um Naturschutz geht:
LBV-Kreisgruppe Miesbach http://www.lbv-miesbach.de/start.html

LBV – Landesbund für Vogelschutz:
http://www.lbv.de/unsere-arbeit/tiere-pflanzen.html

Bund Naturschutz und Artenschutz:
https://www.bund-naturschutz.de/fileadmin/Bilder_und_Dokumente/Der_BUND_Naturschutz/Jahresbericht/BN_Jahresbericht_Extern_2015_d_Web2.pdf

 

Bundesamt für Naturschutz – „Naturvielfalt Bayern“
https://biologischevielfalt.bfn.de/23090.html
NABU – Rote Liste der Brutvögel

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/rote-listen/10221.html
Miesbacher Merkur – 22.09.2016 – „Rotwand als Naturschutzgebiet? Politisch nicht durchsetzbar“

https://www.merkur.de/lokales/region-miesbach/schliersee-ort29415/rotwand-naturschutzgebiet-verbaende-sind-skeptisch-6773748.html

 

Helmut Jenne

Auf seinen Streifzügen durch die Natur ist sein Fotoapparat ein ständiger Begleiter. Helmut Jenne, wohnhaft in Schliersee, ist Musiker und EDV-Fachmann, Fotokünstler und Naturliebhaber. Mit seinen Fotos dokumentiert er seine Erlebnisse auf sehr natur- und heimatverbundene Weise, und so entstehen - trotzdem weltoffen - tief empfundene Momente und Blicke auf Landschaften, Pflanzen und Tiere der Berg- und Seenwelt rund um Schliersee.

 

 

 

Veranstaltungstipp: Wunderbar wanderbar

„Wandern ist eine Tätigkeit der Beine und ein Zustand der Seele“ – Josef Hofmiller

Einfach wunderbar wanderbar in Miesbach und Schliersee

Am Sonntag, 25. September 2016, haben Einheimische und Gäste wieder die Möglichkeit, das Miesbacher Oberland bis nach Schliersee zu Fuß zu erkunden. Das Kulturamt der Stadt Miesbach veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Gäste-Information Schliersee ein Wandererlebnis, bei dem sich das herrliche Panorama des Voralpenlandes genießen lässt.

Die kleine Route ist „Dem Miesbacher Fleckvieh auf der Spur“ und führt auf Feldwegen und entlang der Schlierach vorbei an saftigen grünen Wiesen und Hagen. Auf der 6 km langen Strecke genießt man die herrliche Landschaft des Miesbacher Oberlandes, und mit ein bisschen Glück kann man so manches Prachtexemplar des Miesbacher Fleckviehs bestaunen. Mit 50 Höhenmetern ist die Route auch für Familien geeignet, allerdings nicht kinderwagentauglich.

Die große Route verspricht einen „Ausblick ins Bilderbuch-Bayern“. Sie führt durch die wunderbare Hag- und Hügellandschaft des Oberlandes bis an den Schliersee. Mit ca. 25 km und 660 Höhenmetern ist der Weg teilweise anspruchsvoll, doch die traumhaften Panoramablicke unter anderem vom Stadlberg, von der Schliersbergalm und am Schliersee entlohnen die Mühen.

funky-welanskiMöchte man die Traumlage am Schliersee ausgiebig genießen, so spielt im Schlierseer Kurpark von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr die Band Funky Welanski. Die Bandmitglieder Josef Pötzinger am Bass, Anh Nguyen Quoc am Keyboard, Axl Thienelt an der Gitarre und Werner Welanski am Schlagzeug sorgen hier mit Funk, Latin und Jazz für gute Stimmung und laden zum Verweilen ein. Für Verpflegung sorgt das Team vom Restaurant Charivari.

Der Rückweg kann alternativ auch mit dem Wandertags-Shuttle-Service zurückgelegt werden. Dieser fährt jede volle und halbe Stunde ‒ ab 11:30 Uhr ‒ von der Vitalwelt Schliersee zurück zum Waitzinger Keller – Kulturzentrum Miesbach.

Jeder Teilnehmer kann sich die Wanderung auch für das Internationale Volkssportabzeichen durch den DVV – Deutschen Volkssportverbund werten lassen. In der Zeit von 8:00 Uhr bis 10:00 Uhr kann gestartet werden. Die Startgebühr beträgt 2,00 €. Mit dem Eintrittsband, das man am Start erhält, bekommt man an den Verpflegungsstellen auf der Strecke kostenlose isotonische Getränke sowie die Möglichkeit, den Shuttle-Service in Anspruch zu nehmen.
Für die IVV-Wertung sind Hin- und Rückweg zu Fuß zu erwandern, der Zielschluss ist um 17:00 Uhr.

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Nähere Informationen zur Veranstaltung gibt‘s bei uns in der Gäste-Information Schliersee unter der Telefonnummer 08026/60650.

 

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."