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Auf Kunstwanderung durch Schliersee: mit Wegmann, Maier und Mayerle

Ich hatte in den vergangenen Wochen die Möglichkeit, mich immer wieder mit den verschiedensten Leuten über die diesjährige Kunstausstellung des Schlierseer Kulturherbstes zu unterhalten. Die Wahrnehmung der einzelnen Kunstwerken ist, wie zu erwarten, sehr unterschiedlich. Fast alle waren beispielsweise von der Himmelsleiter begeistert. Aber der Geschmack von Kunst ist etwas sehr Persönliches. „Ich verstehe das nicht!“, habe ich auch gehört. Umso spannender ist es für mich, mit Johannes Wegmann, Bildhauer Hubert Maier, dem bildenden Künstler Manfred Mayerle und einer Gruppe Kunstinteressierter auf Kunstwanderung zu gehen und mehr zu erfahren.

 

 

 

Kunstwanderung durch Schliersee

Wir starten im Kern der Ausstellung im Forum der Vitalwelt. Johannes Wegmann macht deutlich, dass die Idee, Kunst an verschiedene Orte in Schliersee zu bringen, von Manfred Mayerle stammt. Schnell war daraus eine geführte Kunstwanderung entstanden. Das ist die Gelegenheit, die diesjährigen Kulturherbst-Künstler kennenzulernen und mehr über deren Leben, Arbeitsweisen und Gedanken zu erfahren.

 

Gute Ergänzung: edle Bilder und grobe Steine

Jeder Künstler kann nur einen gewissen Bereich abdecken. „Wir ergänzen uns!“, erzählt Hubert Maier und blickt zu seinem langjährigen Künstlerfreund Manfred Mayerle. „Die Arbeiten von Manfred sind sehr zurückgenommen und wahnsinnig präzise in der Ausführung – und das passt einfach gut zu meinen groben Steinen“, erklärt er. „Ich habe Manfred hier in diesem Raum den Vortritt gelassen mit seinen Bildern, da ich weiß, dass sie einen besonderen Platz brauchen“, sagt er. Hubert Maier hat dann anschließend drei seiner Steine so platziert, dass alle Kunstwerke gut zur Geltung kommen.

 

Von der Himmelsleiter auf den heiligen Berg

Die Wanderung führt uns vom Forum außen entlang an der Vitalwelt sowie an einigen von Hubert Maiers Werken vorbei hinunter in den Kurpark zur Himmelsleiter. Hubert Maier spricht an der Himmelsleiter wieder von einem „heiligen Akt“. Und je mehr ich darüber nachdenke, stimmt die Aussage, dass das Aufstellen eines Steins in dieser Größe etwas im Menschen auslöst. Mir ging es ganz genauso vor ein paar Wochen, ohne dass ich das vorher erwartet hätte. Der nächste Punkt der Wanderung ist „Die Haut“ am Haupteingang der Schlierseer Vitalwelt. Weiter geht es zum liturgischen Kreis in der Sankt-Sixtus-Kirche. Vielen Dank an Johannes Wegmann, der zusätzlich einen Einblick in die Schlierseer Kirchengeschichte gibt. Danach wandern wir rauf auf den Weinberg, wo die Weinbergkapelle innen mit Kerzen beleuchtet ist. Die Kunstwerke beider Künstler sind stimmungsvoll in Szene gesetzt. Andächtig genießen wir diese Stimmung und lauschen Hubert Maier, der selbst überwältigt ist, was für einen besonderen Platz sein Steinkreuz in der Kapelle bekommen hat und wie gut es hineinpasst. Das Ziel der Kunstwanderung ist die illuminierte Christuskirche, in der wir von Pfarrerin Ilka Huber freundlich empfangen werden und noch Musik sowie Erzählungen genießen dürfen.

 

Weitere Termine: Die Kunstwanderung findet immer donnerstags während des Schlierseer Kulturherbstes statt und beginnt um 17:00 Uhr im Forum der Schlierseer Vitalwelt. Nicht verpassen – es lohnt sich!

 

 

Am 20. Oktober 2022 endet die Tour mit einer musikalischen Einlage um 19:00 Uhr am Heimatmuseum und am 27. Oktober 2022 auf dem Weinberg.

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Schlierseer Eis-Seifenblasen-Zauber

Seifenblasen ‒ alle Kinder lieben sie, wie sie so leicht und schillernd durch die Luft wirbeln, und selbst auf uns Erwachsene üben sie noch ihren Reiz aus.

 

 

Eine ganz besondere Magie verbreiten sie aber im Winter, wenn sie gefrieren. Wie feine Glaskugeln wirken sie dann, bemalt mit bizarren Gebilden aus Eis. Es ist ein faszinierendes Naturschauspiel, das sich hier abspielt. Keine Eis-Seifenblase gleicht der anderen. Kleine Eiskristalle schweben magisch über die Hülle der Blase, am Rand wachsen kleine Blätter oder federähnliche Formen. Manche Eis-Seifenblasen bleiben ganz klar, andere bilden eine Haut wie satiniertes Glas – aber eines haben doch alle gemeinsam: Ihre Schönheit ist nur von kurzer Dauer, denn schon nach wenigen Sekunden bis Minuten zerplatzen sie und hinterlassen uns nur ein paar hauchdünne Fetzen aus Eis.

 

 

Um den Zauber der Eis-Seifenblasen bewundern zu können, benötigt man lediglich Seifenblasenlösung, einen Strohhalm und gegebenenfalls etwas Zucker – den Fotoapparat natürlich nicht vergessen!

Die Seifenblasenlösung gibt es fertig zu kaufen, sie kann aber mit etwas Spülmittel und Wasser auch schnell selbst hergestellt werden. Damit die Seifenblasen etwas stabiler sind, kann man der Seifenlösung ein bis zwei Löffelchen Zucker unterrühren. Zum Pusten der Seifenblasen eignet sich ein Strohhalm sehr gut – ich habe einen benutzt, wie er oft bei wiederverwendbaren Trinkflaschen dabei ist. Da das Pusten einzelner Seifenblasen viel Feingefühl erfordert, bietet es sich an, für kleinere Kinder ein niedriges (Glas-)Gefäß mit ein wenig Seifenlösung zu füllen. Dann mit dem Strohhalm kräftig sprudeln. Die so entstehenden kleinen Bläschen sind weniger empfindlich und bilden genauso schöne Eisformen wie die großen Seifenblasen. Wichtig ist nur, das Gefäß vorher zu kühlen oder es direkt in den Schnee zu stellen, so wird der Effekt schneller sichtbar. Auf diese Weise haben schon die Kleinsten ihren Spaß mit den gefrorenen Seifenblasen.

 

 

Wenn es draußen so richtig kalt ist, möglichst Richtung 10 Grad unter Null, klappt es am besten mit den Eis-Seifenblasen. Auf jeden Fall braucht man viel Geduld, denn nicht selten platzen die hauchdünnen Kugeln schon, bevor man den Fotoapparat auch nur in die Hand genommen hat. Schwierig wird es vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung oder bei Wind. Schon eine leichte Brise reicht aus, um die zarte Hülle unwiederbringlich zu zerstören. Meiner Erfahrung nach sind die frühen Morgenstunden oder der Sonnenuntergang am besten dafür geeignet, dass die Eiskugeln lange genug halten – und der Schliersee ist dabei natürlich eines der schönsten Hintergundmotive. Rund um den Schliersee findet man unzählige wunderschöne Plätze zum Fotografieren, aber auch am Balkon oder am offenen Fenster jeder noch so kleinen Wohnung lassen sich die magischen Schönheiten erschaffen.

 

 

Probiert es aus! Die filigranen Kunstwerke werden euch und eure Kinder zum Staunen bringen und verzaubern!

 

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.