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Heizen mit Holz – Klimarettung oder Waldvernichtung?

Schliersee – das Feuer im Kamin brennt. Die wohlige Wärme der leuchtenden Flammen und das Knistern des brennenden Holzes schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Immer wieder aber hört man, dass aus Umweltschutzgründen nicht mehr mit Holz geheizt werden soll. Viele Menschen sind verunsichert und haben Angst, dass sie mit der Nutzung von Brennholz der Umwelt schaden. Aber ist diese Aussage überhaupt richtig?

 

 

Hier kann Gerhard Waas helfen:

Der AELF-Revierförster „Oberes Schlierach- und Leitzachtal“ Gerhard Waas referiert am Montag, den 18. März 2024 im Saal des Heimatmuseums Schliersee um 19:30 Uhr über das Thema „Heizen mit Holz“.

Explizit wird Gerhard Waas auf die Fragen eingehen: “Dürfen wir in Zeiten des Klimawandels Holz verbrennen, schadet der dabei entstehende CO²- Ausstoß dem Klima und führt dies zu einer Verschärfung der Klimakrise? Oder ist es sogar vielmehr notwendig, unsere Wälder zu nutzen und sie dabei in klimastabile Mischwälder umzubauen?“ Beginnend mit der Gefährdung unserer Wälder durch den Klimawandel wird bei dem Vortrag erläutert, wie wir die Wälder klimaresilienter machen können, was unsere Wälder in und um Schliersee und im Oberland leisten können und wo die Grenzen der Nutzung sind. „Wir haben Wälder mit einem hohen Fichtenanteil, die alle nicht klimastabil sind“, sagt Gerhard Waas. Diese Wälder müssen in klimastabile Mischwälder umgewandelt werden. „Und dafür müssen wir auch Holz nutzen!“, erklärt Gerhard Waas. Er hat eine genaue Vorstellung davon, wie das gehen könnte. „Und wie wir das in den nächsten Jahren machen können, erkläre ich im Vortrag“, sagt er und freut sich schon jetzt auf viele interessierte Besucher im Saal des Heimatmuseums in Schliersee. Der Eintritt ist frei!

 

 

Vortrag Heizen mit Holz – Klimarettung oder Waldvernichtung?

Veranstalter: Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten

Referent: Förster Gerhard Waas

Veranstaltungsort: Bürgersaal im Heimatmuseum, Lautererstraße 6, Schliersee

Uhrzeit: Beginn um19:30 Uhr

Eine Anmeldung nicht erforderlich – der Vortrag ist kostenlos

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

„Wintersonnenwende“ am Schliersee

Jedes Jahr am 21. Dezember ist Wintersonnenwende, und danach werden die Tage wieder länger bis zur Sommersonnenwende am 21. Juni. Die Nacht vom 20. auf den 21. Dezember ist die längste des Jahres, und die Mittagssonne erreicht nun ihren tiefsten Stand am Horizont. Dieses Jahr haben wir an beiden Tagen Glück mit dem Wetter, es verspricht Sonne und Windstille. Noch früh am Morgen frisst sich die Kälte durch meine Handschuhe, und es schmerzt an den Fingern, aber ich möchte das Ereignis „Wintersonnenwende“ mit eigenen Augen bewusst erleben.

Kosmische Kräfte unendlicher Weite sorgen auf der Erde für vergleichsweise winzige Temperatur­schwankungen, so entstehen Frühling, Sommer, Herbst und Winter, und in noch größeren Zeitab­schnitten wechseln sich Warmzeiten mit Eiszeiten ‒ für mich bleibt es eines der unbegreiflichsten Rätsel unseres Seins. Verändert die Menschheit durch erhöhten CO2-Ausstoß inzwischen wirklich selbst das Klima der Erde? Angesichts derartig universaler Zusammenhänge finde ich ‒ ehrfürchtig verstummt ‒ für mich keine abschließende Antwort. Wie lange noch kann das Leben auf der Erde in dieser kosmischen Umgebung existieren? Ist sich der moderne Mensch in seiner technisierten Zeit der sozialen Netzwerke, der digitalen Medien und der neuesten Handys noch dieser elementarsten Zusammenhänge bewusst, oder befinden wir uns alle längst ‒ gedanklich abgelenkt ‒ in einer digitalen Traumwelt, in der für eine moderne Konsumgesellschaft Natur und Umwelt nur noch „gewöhnliches Beiwerk“ oder lediglich „Spekulations- und Tourismusobjekt“ geworden sind?

Der Schlierseer Kurpark wirkt heute Morgen irgendwie „tiefgefroren“, er ist jetzt menschenleer und der See noch eisfrei. Licht und Schatten mit dunstigem Nebel schaffen an solchen Tagen eine überwältigende Atmosphäre. Geduldig warte ich auf den Sonnenaufgang. Die Sonne lässt sich Zeit, bis sie endlich die Wipfel des Bergwaldes im Nebel erglüht. Nun ja, die Erde dreht sich eben doch nicht so schnell, wie das mancher gerne hätte.

Ich genieße die wohltuende Einsamkeit am See mit Blick auf die Schlierseer Berge, den Tag mit dem tiefsten Stand der Sonne ‒ auch, um die schönsten Augenblicke der Wintersonnenwende mit meiner Kamera festhalten zu können ‒ und fühle „für einen Moment das Glück Schliersee“ .

Text+Fotos: 21.12.2016 Helmut Jenne sen.

 

 

Helmut Jenne

Auf seinen Streifzügen durch die Natur ist sein Fotoapparat ein ständiger Begleiter. Helmut Jenne, wohnhaft in Schliersee, ist Musiker und EDV-Fachmann, Fotokünstler und Naturliebhaber. Mit seinen Fotos dokumentiert er seine Erlebnisse auf sehr natur- und heimatverbundene Weise, und so entstehen - trotzdem weltoffen - tief empfundene Momente und Blicke auf Landschaften, Pflanzen und Tiere der Berg- und Seenwelt rund um Schliersee.