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Der stille Riese im Schatten der Rotwand – eine Wanderung auf den Hochmiesing

Auf den ersten Blick schaut er ja nicht besonders einladend aus, der Hochmiesing in den Schlierseer Bergen. Ein latschenbewachsener Bergrücken, der ein etwas missmutiges Dasein im Schatten seiner berühmten Schwester Rotwand führt. Doch für den 1883 Meter hohen Hochmiesing gilt: Seine wahre Schönheit entpuppt sich erst bei genauerem Hinsehen und vor allem bei einem Besuch auf dem überraschend breiten und vor allem einsamen Gipfelplateau. Von den Einheimischen auch gerne nur als „Miesing“ bezeichnet, punktet er zudem mit einem abwechslungsreichen Aufstieg und fantastischem Gipfelpanorama!

 

 

 

Startpunkt Spitzingsattel

Den Miesing kann man von verschiedenen Seiten besteigen. Für meine Tour wähle ich die kürzeste Route vom Spitzingsattel über Taubensteinhaus und Kleintiefentalalm bis hinauf zum Gipfel.

Ein idealer Startpunkt ist der gebührenpflichtige Parkplatz am Spitzingsattel. Da von hier aus zahlreiche Wanderwege in die umliegende Bergwelt abgehen und die Parkplätze rasch belegt sind, empfiehlt sich eine möglichst zeitige Anreise.

Ein steiler Steig führt ab dem Parkplatz zunächst über einen Grashang und mündet dann in einen Waldpfad. Über Wurzeln und Felsen, aber technisch unschwierig, wandere ich circa 30 Minuten durch den schattigen Bergwald. Bald darauf erreiche ich freies Gelände. Von hier aus zweigen zahlreiche Wege unter anderem zum Jägerkamp und zur Aiplspitz ab. Ich folge dem Wegweiser Richtung Rotwand und Miesing und gelange über einen Forstweg nach rund 20 Minuten zur Skipiste des Taubensteins. Der Steig schlängelt sich zunächst moderat und dann etwas steiler werdend über den Hang bis zur Einsattelung zwischen Rauhkopf und Taubenstein. Von hier aus geht es wieder etwas bergab Richtung Taubensteinhaus, das zurzeit leider nicht bewirtschaftet wird.

Am Taubensteinhaus habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder marschiere ich über die Forststraße bergab in einen Kessel und steige anschließend wieder zur Kleintiefentalalm auf oder ich folge einem schmalen Steig, der mich über das Wiesengelände ebenfalls zur Alm führt. Die Wahl fällt auf den Steig, immerhin spare ich mir laut Wegweiser damit 15 Minuten Gehzeit. Achtung: Bei Nässe bilden sich mitunter tiefe Schlammpfützen, die das Vorwärtskommen erschweren.

An der idyllisch gelegenen Kleintiefentalalm zweigt ein Wiesenweg zum Miesingsattel. Von dort aus geht es zügig zwischen dichtem Latschengestrüpp dem Gipfel entgegen.

 

Gipfelglück zwischen schattenspendenden Latschen

Oben angekommen, bewundere ich erst mal das hübsche Gipfelkreuz und danach die atemberaubende Aussicht: Das 360-Grad-Panorama bietet fantastische Ausblicke auf Breiten- und Wendelstein, das Kaisergebirge und den Alpenhauptkamm, die Auerspitz und das Hintere Sonnwendjoch, Rotwand, Guffert und das Schlierseer Tal. An klaren Tagen reicht die Sicht sogar bis in die Münchner Schotterebene.

Während es am Gipfel der prominenten Rotwand oftmals eng wird, findet man auf dem Miesing herrliche Ruhe. Das breite, gewellte Plateau bietet zwischen den Latschen zahlreiche lauschige und windgeschützte Rastplätze. Hier ist sogar genügend Platz für ein ausgedehntes Picknick mit der ganzen Familie ‒ eine Seltenheit auf den Gipfeln der Region.

Der Abstieg erfolgt ab Miesingsattel entweder über den gleichen Weg wie beim Aufstieg oder man wandert weiter zur Rotwand (ab Miesingsattel ca. 1 h) und geht von dort aus zurück zum Ausgangspunkt.

Insgesamt eine wunderschöne und landschaftlich abwechslungsreiche Tour, auf der man die Ruhe und Abgeschiedenheit der Berge in vollen Zügen genießen kann!

Tipp: Für die knapp 930 Höhenmeter sollten ca. 4,5 Stunden reine Gehzeit im Auf- und Abstieg eingerechnet werden. Wer möchte, kann den Abstieg durch die Talfahrt mit der Taubensteinbahn verkürzen. Bei großer Hitze kann der Aufstieg durch die Latschengassen am Miesing sehr schweißtreibend werden. Bitte auf entsprechenden Sonnenschutz und ausreichend Flüssigkeit achten. Festes Schuhwerk und Regenschutz sollten auch nicht fehlen!

 

 

Einkehrmöglichkeiten: Taubensteingipfelstüberl an der Bergstation Taubensteinbahn (https://www.alpenbahnen-spitzingsee.de/sommer/tickets/berg-und-talfahrten/)

Anfahrt: Autobahn München‒Salzburg, Ausfahrt Weyarn. Der B 307 über Weyarn, Miesbach und Schliersee nach Neuhaus folgen. 400 Meter nach dem Ortsende von Neuhaus rechts Richtung Spitzingsee abbiegen und zum Parkplatz Spitzingsattel hinauffahren.

Mit Bus & Bahn: Mit der BRB von München Hauptbahnhof bis Fischhausen-Neuhaus und von dort mit dem Bus 9562 zum Spitzingsattel (Fahrplan und Buchung).

 

 

 

 

Katharina Fitz

Wohnhaft in Warngau, geboren in Tegernsee, aber dem Schliersee herzlich zugetan. Zweifache Mama und als freiberufliche Redakteurin, Sprecherin und Schauspielerin viel unterwegs. Steckenpferde: Kunst und Kultur, Natur (vor allem Bäume) und Schuhe!

 

 

 

Das „Kufsteinerland“ mit dem Bus zu Gast bei uns in Schliersee

Unsere neue Buslinie von Schliersee nach Kufstein wird von Gästen und Einheimischen gleichermaßen gut angenommen. Zweimal täglich fährt der Bus in jede Richtung und ermöglicht den Schlierseern einen günstigen und stressfreien Tag in Österreich und bringt umgekehrt die Kufsteiner zu uns nach Schliersee – mit vielen Haltestellen entlang der Strecke in Fischbachau, Bayrischzell, Landl und Thiersee selbstverständlich.

 

 

Vor ein paar Wochen bin ich zur Eröffnung der neuen Buslinie mit unserem Kuramtsleiter nach Kufstein gefahren, um diese für euch zu testen. Jetzt hat uns Kathrin Baumgartner vom Tourismusverband Kufsteinerland in Schliersee besucht. Zusammen waren wir auf dem Genusscampus und haben die Whiskydestillerie Slyrs und die Genussschmelzerei Essendorfer besucht. Außerdem hat Mathias Schrön ihr empfohlen, das nächste Mal auch das Markus Wasmeier Freilichtmuseum zu besuchen. Natürlich ist das nur ein kleiner Auszug an Schlierseer Highlights. Aber bei uns im Schliersee Magazin findet ihr ja die ganze Bandbreite an Schlierseer Erlebnismöglichkeiten. Einfach durch“blättern“!

Bei einem Kaffee in der Slyrs Caffee & Lunchery hat Kathrin uns auch noch ein paar Tipps für einen nächsten Bus-Trip zu ihr nach Kufstein gegeben.

Kaiserlift Der Kaiserlift bringt euch in 20 Minuten ins Kaisergebirge. Der 2015 generalsanierte Lift ist einer der ältesten Einzelsessel Österreichs. Die Bergstation ist das Brentenjoch in 1.200 Metern Höhe, und dort warten unzählige Wanderwege, Kraftplätze und Aussichtsgipfel auf euch. Falls ihr einen Wandertipp möchtet, bleibt doch kurz beim Tourismusverband Kufsteinerland in der Stadtmitte von Kufstein stehen – die Kollegen aus Kufstein helfen euch gerne weiter. In einer knappen halben Stunde könnt ihr den Kaiserlift vom Busbahnhof in Kufstein zu Fuß erreichen.

01. Mai bis 31.Oktober 2019 von 8:30 – 16.30 Uhr geöffnet

Badetag am Thiersee Der Thiersee liegt etwas oberhalb von Kufstein auf 616 Metern Höhe im kleinen Ort Thiersee, der auch Einkaufsmöglichkeiten bietet. Der See lockt mit seinem grünlich schimmernden Quellwasser unterhalb des beliebten Wanderziels – dem Pendling. Also packt die Badehose ein und genießt einen Tag am Thiersee, die neue Buslinie bringt euch bequem und umweltfreundlich hin und zurück. Es gibt einen Bootsverleih, einen Kinderspielplatz, eine Wasserrutsche und einen Beachvolleyballplatz. An der Badeanlage kostet die Tageskarte 4 Euro (für Erwachsene) und rund um den Thiersee mit seinen Badestegen und Badestränden 3 Euro (für Erwachsene).

 

 

Danke für deinen Besuch bei uns in Schliersee und deine Tipps für unseren nächsten Besuch bei euch in Kufstein, liebe Kathrin.

Tipp: Gäste mit der Gästekarte können die Buslinie Schliersee–Kufstein kostenfrei benutzen. Einfach mal losfahren und die Gegend erkunden, aber wieder zurückkommen: zu uns nach Schliersee!

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.