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Festwoche Schlierseer Trachtenverein mit Gaufest – so schee war’s!

Was für eine grandiose Woche liegt hinter uns! Das Gaufest 2024 auf der Schlierseer Seefestwiese war einfach perfekt.

Was macht das Gaufest in Schliersee aus: „Miadadirndl, Burschen, wunderschöne Schalkfrauen, schneidige Mannaleit, Schlierseer Blasmusik und die einzigartige Kulisse von Schliersee mit dem Blick über den See in die Berge!“, sagt Vorstand Toni Kölbl.

Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer betont, dass die gemeinsame Tracht viel mehr bedeutet, als es der Betrachter „von außen“ erkennen kann. „Das Gwand ist unsere Heimat, Werte und unser Brauchtum. Der Grund, warum wir uns aufs Gaufest so freuen, ist, weil Menschen zusammenkommen, die ähnlich denken!“, sagt er stolz bezüglich der starken Gemeinschaft.

 

Ein gelungener Auftakt

Am Samstag zapfte Schliersees Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer mit „zweieinhalb Schlägen“ (O-Ton aus dem Publikum) das Bier auf der Bühne an und eröffnete so zusammen mit Trachtenvereins-Vorstand Toni Kölbl die Festwoche mit dem Bier- und Weinfest. Die Vaschiaba-Musi und der Oberlandexpress heizten ordentlich ein. Es wurde ausgiebig getanzt und gefeiert.

 

 

+Video vom Bier- und Weinfest: https://www.facebook.com/schliersee/videos/1192514601994340

 

 

Gaupreisplatteln sowie Trachten- und Handwerkermarkt

Am Sonntag stand das Gaupreisplatteln auf dem Programm: 56 Gruppen von 35 Vereinen präsentierten mit jeweils vier Paaren ihre Fähigkeiten im Platteln und Drehn.  Die Gruppe A aus Irschenberg holte den Sieg nach Hause – Gratulation, das war eine großartige Leistung! Die Schlierseer landeten auf dem 18. Platz. Toni Kölbl ist stolz auf seine Plattler: „Das kann sich durchaus sehen lassen – bei 56 Gruppen“, freut er sich.

Parallel dazu gab es von 10:00 bis 17:00 Uhr den Trachten- und Handwerkermarkt im anderen Zelt. Über 50 Händler und Aussteller, darunter Federkielsticker und Goldsticker, präsentierten ihre Kunstwerke: die perfekte Gelegenheit, Handwerkskunst hautnah zu erleben und verschiedene Dinge rund um das Thema Tracht einzukaufen.

 

 

+ Video Gaupreisplatteln und Handwerkermarkt: https://www.facebook.com/schliersee/videos/1035057528254435

 

 

Konzert der Spider Murphy Gang

Am 25. Juli brachte die Spider Murphy Gang das Zelt zum Beben. Mit 2.600 Konzertbesuchern war das Zelt restlos ausverkauft und die Stimmung bestens. Bei Klassikern wie „Skandal im Sperrbezirk“ sangen alle textsicher mit.

 

 

+ Video Konzert Spider Murphy Gang https://www.facebook.com/schliersee/videos/1194564835077651

 

 

Tradition pur am Gau-Heimatabend

Der Freitag war der Tag für Tradition und Gemeinschaft. Nach der Kranzniederlegung und Totenehrung an der Nikolauskapelle begann um 20:00 Uhr der Heimatabend im Festzelt. Vorstand Toni Kölbl lobte an diesem Abend die Dorfgemeinschaft von Schliersee. „Danke, dass alle mithelfen, dass wir so ein großes Fest ausrichten können“, sagte er. Florian Reinthaler führte uns durch einen Abend voller Musik und Brauchtum. Von der Schlierseer Blasmusik über den Dreiwinkl Gsang, Auftritte der Plattlergruppen, Alphornbläser, Goaßlschnalzer bis hin zum Einakter der Theatergruppe des Schlierseer Bauerntheaters – es war ein wunderbarer Abend im Festzelt. Für das umfangreich gestaltete Programm wurde der Schlierseer Trachtenverein mit einem vollen Zelt belohnt.

 

 

+ Video Gau-Heimatabend https://www.facebook.com/schliersee/videos/924936809393793

 

 

Festsonntag – ein krönender Abschluss

Da das Wetter am Sonntag ein wenig schwächelte, wurde die feierliche Messe von der Wiese kurzerhand ins Zelt gelegt. Der große Festzug durch Schliersee war mit 54 Trachten- und Musikgruppen grandios. Die Schlierseer Blasmusik führte mit einer Gruppe aus Ehrengästen, beispielsweise Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer und Bundestagsabgeordnetem Alexander Radwan, den Festzug an. Viele Zuschauer säumten die Straße. Besonders beindruckend war es, als die verschiedenen Trachtengruppen auf dem Hin- und Rückweg aufeinandertrafen. Die Gruppen wurden von den Mitgliedern des Schlierseer Trachtenvereins am Festzelt empfangen und die Männer des Trachtenvereins halfen, das Essen im Festzelt zu verteilen. Auf den beiden Bühnen ging es rund – mit Musik und Ehrtänzen.

 

 

+ Video Gau-Heimattag: https://www.facebook.com/schliersee/videos/508126421737419

 

 

Insgesamt war die Festwoche ein voller Erfolg – eine Woche voller Tradition, Tanz und Gemeinschaft. Danke an alle Helfer, Teilnehmer und Besucher, die diese Woche so unvergesslich gemacht haben.

Vielen Dank, lieber Schlierseer Trachtenverein!

 

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Musikalische Grüße aus Schliersee

Ein musikalischer Gruß aus dem bayerischen Paradies – was will man mehr.

Jedes Jahr im Frühjahr, beim Jahreskonzert der Schlierseer Blasmusik, dürfen wir ein musikalisches Erlebnis vom Feinsten genießen. Ja, es hat sich wieder mal gelohnt, dabei zu sein.

Nachdem die Blasmusik aus Schliersee letztes Jahr das 25-jährige Jubiläum gefeiert hat, geht es im Jahr 2019 weiter mit vielen musikalischen Höhepunkten. Wir freuen uns sehr, solche Musiker bei uns zu haben. Sie spielen mit ganzem Herzen und begeistern das Publikum immer wieder auf´s Neue.

 

 

Termine: Hier könnt ihr sie erleben

Jahresprogramm 2019

01. Mai Mittwoch Frühschoppen Ratskeller Zwölf Mann-Besetzung 10:00 -15:00 Uhr
19. Mai Sonntag Gulder Rainer 70. Geb. / Standerl
24. Mai Freitag Igl Lisi 80. Geb. / Standerl
07. Juni Freitag Pfingstfest Eisclub ab 18:30 Uhr, Kurze ohne Hut
16. Juni Sonntag Fronleichnam Neuhaus 10:15 – 12:00
20. Juni Donnerstag Fronleichnam Schliersee 8:45 – 12:00
22. Juni Samstag Kirche Waxensteiner 18:00 Uhr
23. Juni Sonntag Fronleichnam Neuhaus 10:15 – 12:00 Uhr
23. Juni Sonntag Haag Hans 70. Geb. / Standerl
29. Juni Samstag Straßenfest Schliersee BdS ab 16:00 Uhr
30. Juni Sonntag Ersatztermin Straßenfest Schliersee
04. Juli Donnerstag Standkonzert Spitzingsee 19:00 Uhr
07. Juli Sonntag Trachtenjahrtag 9:00 -15:00 Uhr
12. Juli Freitag Grillfest Altersheim ab 15:00 Uhr
14. Juli Sonntag Heimatabend 19:30 – 21:30 Uhr
20. Juli Samstag Jubiläum Schützen ab 19:00 Uhr
21. Juli Sonntag Habererfest Miesbach 18:00 – 23:00 Uhr
22. Juli Montag Dietmannsberger Christian 80. Geb. / Standerl
27. Juli Samstag Seefest Heimatabend 19.30 bis 22.00 Uhr
28. Juli Sonntag Gaufest Waakirchen ab 9:00 Uhr
03. August Samstag Brunnenfest
08. August Donnerstag Heimatabend
11. August Sonntag Standkonzert Neuhaus 11:00 Uhr
15. August Donnerstag Waldfest Skiclub, Kurze mit Hut ab 17:00 Uhr
02. September Montag Lobinger Heinz 70. Geb. / Standerl
14. September Samstag Jubiläum Bergwacht ab 19:00 Uhr, Kleine Besetzung (13)
15. September Sonntag Kurkonzert Vitalwelt 11:00 Uhr
21. September Samstag Geburtstag Oechnser im Bauerntheater ab 19:00 Uhr, Quartett
22. September Sonntag Alte Wiesn München
01. November Freitag Allerheiligen, Lange mit Hut
03. November Sonntag Leonhardifahrt, Bundhose mit Hut
10. November Sonntag Weismann Lisi 70. Geb.
17. November Sonntag Volkstrauertag, 10:30 Uhr, Lange mit Hut
23. November Samstag Jahresgottesdienst und Essen

 

 

Siehe auch: http://www.schlierseer-blasmusik.de

 

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Carl Schwarz – ein musikalischer Tausendsassa

Ich weiß ein kleines Tal … ‒ so lautet der erweiterte Titel des bekannten Schlierseer Liedes, das Carl Schwarz unserem Ort gewidmet hat. Das Volkslied in bayerischer Mundart erzählt von der unbandigen[1] Schönheit unserer Gegend und dem hiesigen Brauchtum. Die getragene Melodie und die warmen Harmonien lassen den Zuhörer die Idylle und Ruhe rund um den Schliersee geradezu spüren. Mit anderen Worten: Carl Schwarz hat eine wunderschöne Liebeserklärung an Schliersee niedergeschrieben.

Am 9. Februar 1891 wurde Carl Schwarz, der seinen Namen anfangs mit „K“ und später mit „C“ schrieb, in München geboren. Er begann im zarten Alter von sieben Jahren, Zither zu spielen, und übte fleißig, denn, so schrieb er einmal selbst: „Als ich zum erstenmal das Tegernseer Bauerntheater sah […], war ich begeistert, besonders von den Zwischeneinlagen des Zitherterzetts, denn Musik liebte ich über alles. Mein einziger Wunsch war, auch so spielen zu können.“[2] Mit 15 Jahren bekam er ein Engagement als Zitherspieler in der Schweiz. Während seines vierjährigen Aufenthalts in Zürich erlernte er das Streichmelodion, auch Streichzither oder Schoßgeige genannt – ein typisches, aber sehr selten gespieltes Instrument der alpenländischen Volksmusik ‒, und entwickelte sich über die Jahre zu einem Virtuosen auf seinen Instrumenten.

„Im April 1910 kam ich zu den Schlierseern, die gerade in München im Deutschen Theater gastierten“[3], schrieb Carl Schwarz. Bis etwa Ende der 1920er-Jahre, unterbrochen vom Ersten Weltkrieg, tourte er mit dem Ensemble des Schlierseer Bauerntheaters durch Deutschland, Österreich-Ungarn und die Schweiz – und das nicht nur als Musiker, sondern auch als Darsteller: „Ich spielte auch Naturburschenrollen, aber die Hauptsache war mir […] doch die Musik.“[4] Später bereiste er mit seinem Schwarz-Trio ganz Europa, nahm in den 1930er-Jahren sogar Schallplatten in London auf und war für die jungen Musiker ein großes Vorbild, „eine Größe, ein absoluter Chef, der sich um alles gekümmert hat“, wie sich Kurt Halletz, musikalischer Leiter beim Bauerntheater Schliersee, erinnert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beendete Schwarz seine Laufbahn als Berufsmusiker, blieb aber der Musik und der Schlierseer Bühne bis zu seinem Tod am 7. November 1969 treu – als Leiter der Schlierseer Heimatabende, bei denen er als Musiker und Ansager mit komödiantischem Talent sein Publikum begeisterte. Karl B. Kögl erzählt: „Carl Schwarz war ein musikalischer Tausendsassa. Ich habe ihn als Bub und Jugendlicher viele Male beim Schlierseer Heimatabend als grandiosen Zitherspieler, Sänger und Moderator erlebt.“

In Würdigung seiner Verdienste um den Ort und als Komponist des Schlierseer- und des Spitzing-Liedes wurde Carl Schwarz 1959 zum Ehrenbürger von Schliersee ernannt. Außerdem erinnern die Carl-Schwarz-Straße, unweit des Schlierseer Strandbades, und die vom Fremdenverkehrsverein Schliersee auf der Hochburg angebrachte Gedenktafel an den Musiker und Komponisten. Carl Schwarz‘ letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof der katholischen Kirche St. Sixtus in Schliersee und trägt die sympathische Inschrift „I bin im Himmi drobn u. werd euch alle lobn“[5].

 

 

Quellen:

s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 26‒28.

Schliersee 779–1979. Eine Chronik zum Jubiläum, Hrsg. Markt Schliersee, November 1978, S. 99/100, 253, 288, 291, 294.

 

[1] Bayerisch für unbändig, unbeschreiblich.

[2] s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 27.

[3] s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 27.

[4] s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 28.

[5] Bairisch: Ich bin im Himmel oben und werde euch alle loben

 

 

[tourim-redakteur]