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Musikalische Grüße aus Schliersee

Ein musikalischer Gruß aus dem bayerischen Paradies – was will man mehr.

Jedes Jahr im Frühjahr, beim Jahreskonzert der Schlierseer Blasmusik, dürfen wir ein musikalisches Erlebnis vom Feinsten genießen. Ja, es hat sich wieder mal gelohnt, dabei zu sein.

Nachdem die Blasmusik aus Schliersee letztes Jahr das 25-jährige Jubiläum gefeiert hat, geht es im Jahr 2019 weiter mit vielen musikalischen Höhepunkten. Wir freuen uns sehr, solche Musiker bei uns zu haben. Sie spielen mit ganzem Herzen und begeistern das Publikum immer wieder auf´s Neue.

 

 

Termine: Hier könnt ihr sie erleben

Jahresprogramm 2019

01. Mai Mittwoch Frühschoppen Ratskeller Zwölf Mann-Besetzung 10:00 -15:00 Uhr
19. Mai Sonntag Gulder Rainer 70. Geb. / Standerl
24. Mai Freitag Igl Lisi 80. Geb. / Standerl
07. Juni Freitag Pfingstfest Eisclub ab 18:30 Uhr, Kurze ohne Hut
16. Juni Sonntag Fronleichnam Neuhaus 10:15 – 12:00
20. Juni Donnerstag Fronleichnam Schliersee 8:45 – 12:00
22. Juni Samstag Kirche Waxensteiner 18:00 Uhr
23. Juni Sonntag Fronleichnam Neuhaus 10:15 – 12:00 Uhr
23. Juni Sonntag Haag Hans 70. Geb. / Standerl
29. Juni Samstag Straßenfest Schliersee BdS ab 16:00 Uhr
30. Juni Sonntag Ersatztermin Straßenfest Schliersee
04. Juli Donnerstag Standkonzert Spitzingsee 19:00 Uhr
07. Juli Sonntag Trachtenjahrtag 9:00 -15:00 Uhr
12. Juli Freitag Grillfest Altersheim ab 15:00 Uhr
14. Juli Sonntag Heimatabend 19:30 – 21:30 Uhr
20. Juli Samstag Jubiläum Schützen ab 19:00 Uhr
21. Juli Sonntag Habererfest Miesbach 18:00 – 23:00 Uhr
22. Juli Montag Dietmannsberger Christian 80. Geb. / Standerl
27. Juli Samstag Seefest Heimatabend 19.30 bis 22.00 Uhr
28. Juli Sonntag Gaufest Waakirchen ab 9:00 Uhr
03. August Samstag Brunnenfest
08. August Donnerstag Heimatabend
11. August Sonntag Standkonzert Neuhaus 11:00 Uhr
15. August Donnerstag Waldfest Skiclub, Kurze mit Hut ab 17:00 Uhr
02. September Montag Lobinger Heinz 70. Geb. / Standerl
14. September Samstag Jubiläum Bergwacht ab 19:00 Uhr, Kleine Besetzung (13)
15. September Sonntag Kurkonzert Vitalwelt 11:00 Uhr
21. September Samstag Geburtstag Oechnser im Bauerntheater ab 19:00 Uhr, Quartett
22. September Sonntag Alte Wiesn München
01. November Freitag Allerheiligen, Lange mit Hut
03. November Sonntag Leonhardifahrt, Bundhose mit Hut
10. November Sonntag Weismann Lisi 70. Geb.
17. November Sonntag Volkstrauertag, 10:30 Uhr, Lange mit Hut
23. November Samstag Jahresgottesdienst und Essen

 

 

Siehe auch: http://www.schlierseer-blasmusik.de

 

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Carl Schwarz – ein musikalischer Tausendsassa

Ich weiß ein kleines Tal … ‒ so lautet der erweiterte Titel des bekannten Schlierseer Liedes, das Carl Schwarz unserem Ort gewidmet hat. Das Volkslied in bayerischer Mundart erzählt von der unbandigen[1] Schönheit unserer Gegend und dem hiesigen Brauchtum. Die getragene Melodie und die warmen Harmonien lassen den Zuhörer die Idylle und Ruhe rund um den Schliersee geradezu spüren. Mit anderen Worten: Carl Schwarz hat eine wunderschöne Liebeserklärung an Schliersee niedergeschrieben.

Am 9. Februar 1891 wurde Carl Schwarz, der seinen Namen anfangs mit „K“ und später mit „C“ schrieb, in München geboren. Er begann im zarten Alter von sieben Jahren, Zither zu spielen, und übte fleißig, denn, so schrieb er einmal selbst: „Als ich zum erstenmal das Tegernseer Bauerntheater sah […], war ich begeistert, besonders von den Zwischeneinlagen des Zitherterzetts, denn Musik liebte ich über alles. Mein einziger Wunsch war, auch so spielen zu können.“[2] Mit 15 Jahren bekam er ein Engagement als Zitherspieler in der Schweiz. Während seines vierjährigen Aufenthalts in Zürich erlernte er das Streichmelodion, auch Streichzither oder Schoßgeige genannt – ein typisches, aber sehr selten gespieltes Instrument der alpenländischen Volksmusik ‒, und entwickelte sich über die Jahre zu einem Virtuosen auf seinen Instrumenten.

„Im April 1910 kam ich zu den Schlierseern, die gerade in München im Deutschen Theater gastierten“[3], schrieb Carl Schwarz. Bis etwa Ende der 1920er-Jahre, unterbrochen vom Ersten Weltkrieg, tourte er mit dem Ensemble des Schlierseer Bauerntheaters durch Deutschland, Österreich-Ungarn und die Schweiz – und das nicht nur als Musiker, sondern auch als Darsteller: „Ich spielte auch Naturburschenrollen, aber die Hauptsache war mir […] doch die Musik.“[4] Später bereiste er mit seinem Schwarz-Trio ganz Europa, nahm in den 1930er-Jahren sogar Schallplatten in London auf und war für die jungen Musiker ein großes Vorbild, „eine Größe, ein absoluter Chef, der sich um alles gekümmert hat“, wie sich Kurt Halletz, musikalischer Leiter beim Bauerntheater Schliersee, erinnert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beendete Schwarz seine Laufbahn als Berufsmusiker, blieb aber der Musik und der Schlierseer Bühne bis zu seinem Tod am 7. November 1969 treu – als Leiter der Schlierseer Heimatabende, bei denen er als Musiker und Ansager mit komödiantischem Talent sein Publikum begeisterte. Karl B. Kögl erzählt: „Carl Schwarz war ein musikalischer Tausendsassa. Ich habe ihn als Bub und Jugendlicher viele Male beim Schlierseer Heimatabend als grandiosen Zitherspieler, Sänger und Moderator erlebt.“

In Würdigung seiner Verdienste um den Ort und als Komponist des Schlierseer- und des Spitzing-Liedes wurde Carl Schwarz 1959 zum Ehrenbürger von Schliersee ernannt. Außerdem erinnern die Carl-Schwarz-Straße, unweit des Schlierseer Strandbades, und die vom Fremdenverkehrsverein Schliersee auf der Hochburg angebrachte Gedenktafel an den Musiker und Komponisten. Carl Schwarz‘ letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof der katholischen Kirche St. Sixtus in Schliersee und trägt die sympathische Inschrift „I bin im Himmi drobn u. werd euch alle lobn“[5].

 

 

Quellen:

s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 26‒28.

Schliersee 779–1979. Eine Chronik zum Jubiläum, Hrsg. Markt Schliersee, November 1978, S. 99/100, 253, 288, 291, 294.

 

[1] Bayerisch für unbändig, unbeschreiblich.

[2] s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 27.

[3] s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 27.

[4] s’Schlierseer-Büchl. Zum 25-jährigen Bestehen des Schlierseer Bauerntheaters, Hrsg. Dr. Ernst Hohenstatter, im Selbstverlag Der Schlierseer, München 1918, S. 28.

[5] Bairisch: Ich bin im Himmel oben und werde euch alle loben

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.