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Almenrundweg: duftender Schweinebraten und cremiger Schmandkuchen

8,5 Kilometer – etwa 300 Höhenmeter – rund drei Stunden

Der Almenrundweg zur Unteren und Oberen Firstalm ist eine bequeme Wanderung auf breiten Forststraßen für die ganze Familie. Sie ist zu jeder Jahreszeit möglich. Dafür musst du auch kein Frühaufsteher sein oder lange planen. Der schöne Rundweg ist sogar mit dem Kinderwagen möglich.

 

 

Wenn du mit dem Bus von Neuhaus anreist, startest du am Spitzingsattel. Du umrundest zuerst den Spitzingsee und am Kurvenlift geht es zuerst zur Unteren und dann zur Oberen Firstalm und von dort zurück zum Sattel. Ich bin mit dem Auto zum Spitzingsee raufgefahren und parke auf dem Parkstreifen kurz vor der Stümpflingbahn. Den Parkplatz kannst du bequem mit der ParksterApp bezahlen oder am Automaten. Das Tagesticket kostet 5 Euro (Stand: 08/2022). Der Parkplatz liegt direkt am Wanderweg und (großer Vorteil) im Schatten. Wenn du nicht runter zum See gehst, sondern den Höhenweg oberhalb des Spitzingsees nimmst, kommst du direkt zum Kurvenlift. Von dort geht es über eine Forststraße bergauf, zuerst durch den Wald und dann über die Almwiesen.

 

 

Rücksicht auf der Alm

Bitte respektiere die Kühe und schau sie dir nur mit Abstand an. Auch die Kuhtränken sollten für dich tabu sein. „Bitte keine Schuhe waschen, keine Hunde baden und keine Steine reinwerfen“, steht auf einem Schild. Aber selbst das Abkühlen der Arme, die beispielsweise vorher mit Sonnencreme eingecremt wurden, solltest du bitte lassen. Die Tränken gehören den Tieren auf der Alm. Kurz vor der Unteren Firstalm wird es ein wenig steil, aber es dauert nicht lange, dann kannst du dich schon für alle Anstrengungen belohnen.

 

 

Life is short – eat desert first

„Life is short – eat desert first“, habe ich heute Morgen gelesen. Also starten wir mit einem Mandarinen-Schmandkuchen und einem Cappuccino. Die Bedienung ist sehr freundlich und Kaffee und Kuchen schmecken sehr gut. Wir teilen uns beides, da wir an der Oberen Firstalm gleich die nächste Pause einlegen wollen. Der Weg zur Oberen Firstalm ist tatsächlich ein Katzensprung. Du kannst den schönen Bergpfad nehmen, um die 70 Höhenmeter zu überwinden. Wenn du mit dem Kinderwagen oder Mountainbike unterwegs bist, nimmst du besser die etwas längere Forststraße. Wir entscheiden uns für Schweinebraten mit Knödel und Krautsalat von der Tageskarte. Perfekt! Wir genießen die Sonne und den Ausblick über das Almgebiet. Das ist einfach superschön. Auch hier sind alle sehr freundlich und beim Bezahlen erkennt mich die Bedienung als „die vom Schliersee Magazin“, worüber ich mich wirklich freue. Ich sage noch schnell dem Wirt Marcus „Servus“ und dann machen wir uns wieder auf den Weg ins Tal.

 

 

Vorfreude auf den Winter

Wir nehmen die Forststraße zum Spitzingsattel. Normalerweise bin ich hier eher im Winter unterwegs. Ein bisschen Vorfreude auf den Winter kommt auf: „Mondscheinrodeln“ – mit dem Rodel wäre ich jetzt tatsächlich schneller im Tal. Am Spitzingsattel nehmen wir den kleinen Pfad direkt runter zum See. Wer mit dem Kinderwagen unterwegs ist, sollte (vorsichtig) ein kleines Stück (etwa 100 m) auf der Bundesstraße gehen und erst dann auf dem breiteren Weg zum See abbiegen. Dann laufen wir noch um den See, durch den Ort Spitzingsee und zurück zum Auto.

 

 

Wir haben mit Pausen und Foto- und Videostopps vier Stunden gebraucht. „Schee war’s!“

 

 

Bitte denk an feste Schuhe und Wanderausrüstung.

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Familienwanderung zum Roßkopf

Der Herbst nähert sich mit großen Schritten ‒ und damit auch die beliebteste Jahreszeit zum Wandern. Ich möchte euch heute eine Wanderung vorstellen, die auch für Familien mit kleinen Kindern und ungeübte Wanderer sehr gut geeignet und leicht zu bewältigen ist, und zwar von der Stümpflingbahn-Bergstation zum Roßkopf.

 

 

Gegen 9:00 Uhr kommen wir – mein Mann, meine beiden Kinder und ich – am Parkplatz der Stümpflingbahn am Spitzingsee an. Noch ist der Parkplatz so gut wie leer, außer uns sind nur wenige andere Wanderer unterwegs. Wir kaufen das Familienticket für die Berg- und Talfahrt und können ohne Wartezeit in den 4er-Sessellift einsteigen. In weniger als zehn Minuten bringt uns die Bahn bequem zur Bergstation auf etwa 1480 m. Von hier aus können wir das Gipfelkreuz des Roßkopfs schon sehen. Das ist toll, gerade auch für kleine oder wenig lauffreudige Kinder ‒ das Ziel immer im Blick, ist die Motivation doch gleich viel höher. Der Höhenunterschied bis zum Gipfel beträgt nur knappe 100 m, und die Steigung ist wirklich moderat. Obwohl der Weg breit und gut begehbar ist, ist er nicht für den Kinderwagen geeignet. Wer trotzdem schon die ganz Kleinen mit auf den Berg nehmen möchte, dem empfehle ich eine sogenannte Kraxe oder eine andere Tragehilfe. Außerdem sollte man auf jeden Fall festes Schuhwerk tragen. Zusätzlich sind bei schönem Wetter ein Sonnenschutz und Sonnencreme empfehlenswert, denn der Weg liegt dann komplett im Sonnenschein.

 

Am Wegrand entdecken meine Kinder, beide im Grundschulalter, sofort interessante Alpenpflanzen, zum Beispiel das schmalblättrige Weidenröschen, die Silberdistel oder auch die Alpendistel. Und wo bunte Blumen blühen, sind auch die Krabbeltiere nicht weit. Jede Menge Kreuzspinnen haben zwischen den Pflanzen große Netze gespannt und warten regungslos auf ihre Beute. Man kann die Tiere aus nächster Nähe wunderbar beobachten und die filigrane Zeichnung auf ihren Körpern bestaunen. (Eine wichtige Bitte an dieser Stelle: Bitte keine Blumen pflücken, und seien sie auch noch so hübsch, und die Tiere nicht stören.) So macht der Aufstieg auch den Kindern großen Spaß, und die kleinen Forscher-Pausen inbegriffen, sind wir nach nur 30 Minuten schon am Ziel.

 

Die letzten paar Meter müssen wir den breiten Weg verlassen und über einen Wiesenpfad zum Gipfelkreuz hinaufsteigen. Die Freude der Kinder ist riesig, als sie die Pferde entdecken, die dort oben gemütlich auf der Wiese grasen. Am Gipfel thront ein beachtliches hölzernes Gipfelkreuz mit Herrgott. Außerdem bietet sich uns ein spektakulärer Ausblick – auf der einen Seite bis nach München, auf der anderen Seite bis weit nach Österreich hinein.

 

Nach einer kurzen Rast auf der Bank unter dem Gipfelkreuz ‒ die Kinder haben jetzt vor allem Durst ‒ machen wir uns langsam auf den Rückweg. Zurück an der Stümpflingbahn-Bergstation, spielen die Kinder erst noch ein bisschen auf dem kleinen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel, Tarzanbahn und Klettergerüst. Im Anschluss kehren wir zum Mittagessen in die Jagahütt’n ein. Nach einem Wiener Schnitzel und Pommes frites sind die Kinder satt und zufrieden, und wir können mit der Sesselbahn zurück zur Talstation fahren. Für uns war es ein wirklich gelungener Halbtagesausflug, bei strahlendem Sonnenschein und mit viel Spaß für die Kinder!

 

Der Schwierigkeitsgrad lässt sich je nach Fitnessgrad und eigenem Zutrauen beliebig steigern, erfordert dann aber, sich über die jeweiligen Anforderungen weiter zu informieren. Denkbar wäre zum Beispiel, den Auf- und den Abstieg anstatt mit der Sesselbahn zu Fuß zu bewältigen oder die Tour vom Roßkopf-Gipfel zunächst bis zum Rotkopf und weiter bis zum Stolzenberg auszudehnen. Für Action-Freunde wäre von der Stümpflingbahn-Bergstation aus auch die Abfahrt zur Talstation mit Mountaincarts denkbar.

 

Zu guter Letzt wünsche ich uns allen einen sonnigen, goldenen Herbst – für viele schöne Wanderungen in den Schlierseer Bergen!

 

Stümpflingbahn

Lyraweg 6

83727 Schliersee

https://www.alpenbahnen-spitzingsee.de/sommer/sommer/

 

Parken für Wanderer und Tourengeher: Tagesticket 5 € (reduziert beim Kauf eines Bahntickets)

Familienticket Stümpflingbahn (Kinder bis einschließlich 15 Jahre) für Berg- und Talfahrt: 38 €

 

(In Betrieb bis 11. Oktober 2020)

 

 

 

Jagahütt’n am Stümpfling

Am Stümpfling

83727 Schliersee-Spitzingsee

www.jagahuettn.de

 

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.

 

 

 

Wildromantische zerklüftete Schlucht in Schliersee ‒ der Pfanngraben

Heute nehme ich dich mit in den Pfanngraben unterhalb der Rotwand im Spitzingsee-Gebiet. Oft hört man vom Pfanngraben als Auf- oder Abstiegsvariante zur oder von der Rotwand (1.884 m). Aber auch ohne eine lange Bergtour auf den höchsten Berg im Landkreis ist der Pfanngraben ein echtes Highlight.

 

 

Festes Schuhwerk

Der Weg ist breit und nicht schwierig. Ein wenig Schwindelfreiheit und feste Schuhe solltest du trotzdem mitbringen. Auf Kinder bitte besonders aufpassen, es gibt keine Geländer oder Ähnliches ‒ und es geht stellenweise 30 Meter senkrecht bergab in den Bachlauf. Eine Gumpe, wie die beckenartigen Strudeltöpfe bezeichnet werden, reiht sich an die andere, dazwischen kleine Wasserfälle und schroffe Felswände. Das ist ein echtes Naturschauspiel und gleichermaßen schön bei Sonne und Regen. Für mich also auch ein Tipp für einen Regentag.

 

Ob Regen oder Sonnenschein – eine Traumtour

Auf der Teerstraße geht es vom Spitzingsee zur Waitzinger Alm, wahlweise kannst du auch den schöneren Wanderweg am Blecksteinhaus vorbei nehmen (bitte eventuell geänderte Öffnungszeiten wegen Corona beachten, Stand: 08.Mai 2020: nur „to go“ am Wochenende). Nach etwa einer Stunde erreicht man die Waitzinger Alm (unbewirtschaftet). Ab jetzt geht es entlang des Bachlaufs in Richtung Rotwand bergauf. Das ist landschaftlich so schön, dass ich kaum gemerkt habe, dass es ständig bergauf geht. Du musst am Anfang keine waghalsigen Wegerl runter ans Wasser ausprobieren, du kommst auf dem Wanderweg von ganz allein ans Wasser, falls du dich erfrischen möchtest. Wer mit dem Fotoapparat unterwegs ist, wird nur sehr langsam weiterkommen. Auf der rechten Seite des Wanderwegs fällt das Wasser in vielen Stufen in tiefgrüne Gumpen. Auf der anderen Seite findest du zahlreiche Bäche und saftige Almwiesen, die gerade übersät sind mit Enzian. Wirklich ein beeindruckendes Bild. Wenn du nach einer weiteren Stunde eine kleine Holzhütte erreichst, geh noch etwa fünf bis zehn Minuten weiter, dann kommst du zum beeindruckendsten Teil der Klamm. Hier kannst du vier Kaskaden gleichzeitig sehen. Zurück geht es auf dem gleichen Weg. In diesem Fall kein Problem, denn den Gumpenweg in die andere Richtung zu gehen, ist alles andere als langweilig. Im Gegenteil, es ist wieder ein Erlebnis und wunderschön. Insgesamt würde ich etwa fünf Stunden einplanen.

 

 

Landschaftsschutzgebiet: Bitte beachte, dass du befindest dich in einem Landschaftsschutzgebiet befindest. Das Abreißen und Ausgraben von Pflanzen ist verboten.

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Die Josefstaler Wasserfälle: Winterwanderung im Josefstal

Wenn du Lust auf eine erholsame und leichte Wanderung im Winter hast, kannst du dich, so wie ich es getan habe, auf den Weg zu den Josefstaler Wasserfällen machen. Der Besuch dort bietet mehrere einzigartige Stationen, welche jedes Mal abhängig von Tages- und Jahreszeit auf neue Art und Weise die Faszination der Natur zeigen. Ich bin nach der Arbeit noch dort hingefahren ‒ du  kannst also auch nach Lust und Laune aufbrechen, wann du gerade Zeit hast.

 

 

Die Anfahrt

Ganz vorneweg: Wenn du mit dem Auto kommen möchtest, darfst du nur auf gekennzeichneten Flächen parken, aber du hast auch die Möglichkeit, mit dem Zug oder dem Bus zu fahren. Daher empfehle ich dir, wenn du mit dem Auto kommst, eher an einem ruhigen Nachmittag die Wanderung anzutreten. Die Josefstaler Wasserfälle befinden sich in Neuhaus, am Ende vom Josefstal. Von dort, wo ich geparkt habe, waren es nur einige Minuten bis zum Wegweiser.

 

Die Wanderung

Entlang des Hachlbachs gehe ich durch den wundervollen Wald den Wasserfällen entgegen. Fast komme ich mir vor wie in einem Zauberwald, die Gegend lädt zum Träumen ein. Es dauert nicht lange, da erreiche ich den ersten und  größten der Wasserfälle. Ich bin erstaunt über das laute Rauschen und die gewaltigen Wassermassen, die den zwölf Meter hohen Felsen hinunterstürzen. Nach einer kleinen Pause gehe ich weiter den Weg, der mich oberhalb der Wasserfälle entlangführt. Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als ich die vielen weiteren Kaskaden sehe. Relativ am Ende entdecke ich noch einen recht eindrucksvollen Wasserfall, zu dem ich ein kleines Stück hinabsteige. Direkt davor setze ich mich eine Weile hin und spüre ab und an ein paar Tropfen, die mir durch den kühlen Bergwind ins Gesichts geweht werden. Vielleicht findest auch du diese Stelle und verweilst dort einen Augenblick.

 

Das Ziel

Nach einem etwas steileren Abschnitt bin ich auf einer Freifläche oben angekommen. Idyllisch plätschert der Bach vor der beeindruckenden Bergkulisse entlang. Wenn du dort ebenfalls angelangt bist, hast du viele Möglichkeiten. Entweder gehst du den gleichen Weg wieder zurück, oder du wanderst über eine Brücke noch zur Stockeralm. Diese ist zwar unbewirtschaftet, aber dennoch ein schönes Ziel. Von dort aus kannst du über die Spitzingstraße einen Rundweg machen oder ‒ wenn du eine längere Wanderung unternehmen möchtest ‒ auch Richtung Spitzingsattel und Brecherspitz gehen. Da es bald dunkel wird, spaziere ich wieder zurück und trete erfrischt meinen Heimweg an.

 

 

Meine Tipps

Ich rate dir, selber Essen und Trinken mitzunehmen, im Winter zum Beispiel einen warmen Tee. Außerdem ist es optimal, feste Schuhe zu tragen, da der Weg zu Beginn recht vereist und rutschig ist. Zudem ist eine Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu empfehlenes ist umweltschonend und außerdem praktischer.

 

Mein Fazit

Egal, ob du viel oder wenig Zeit zur Verfügung hast: Diese Wanderung kann zeitlich beliebig geplant werden. Auch denn du eine Familie mit kleineren Kindern hast oder im Rentenalter bist, ist diese Route perfekt. Unabhängig von Zeit und Alter: Mit dieser Winterwanderung kannst du nichts falsch machen!

 

 

Anna Menhart

Heimatliebende und gebürtige Schlierseerin, angehende MFA, Hobby-Fotografin und am liebsten auf’m Berg, um sich jedes mal aufs Neue für die Heimat zu begeistern.