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Schlierseer Eis-Seifenblasen-Zauber

Seifenblasen ‒ alle Kinder lieben sie, wie sie so leicht und schillernd durch die Luft wirbeln, und selbst auf uns Erwachsene üben sie noch ihren Reiz aus.

 

 

Eine ganz besondere Magie verbreiten sie aber im Winter, wenn sie gefrieren. Wie feine Glaskugeln wirken sie dann, bemalt mit bizarren Gebilden aus Eis. Es ist ein faszinierendes Naturschauspiel, das sich hier abspielt. Keine Eis-Seifenblase gleicht der anderen. Kleine Eiskristalle schweben magisch über die Hülle der Blase, am Rand wachsen kleine Blätter oder federähnliche Formen. Manche Eis-Seifenblasen bleiben ganz klar, andere bilden eine Haut wie satiniertes Glas – aber eines haben doch alle gemeinsam: Ihre Schönheit ist nur von kurzer Dauer, denn schon nach wenigen Sekunden bis Minuten zerplatzen sie und hinterlassen uns nur ein paar hauchdünne Fetzen aus Eis.

 

 

Um den Zauber der Eis-Seifenblasen bewundern zu können, benötigt man lediglich Seifenblasenlösung, einen Strohhalm und gegebenenfalls etwas Zucker – den Fotoapparat natürlich nicht vergessen!

Die Seifenblasenlösung gibt es fertig zu kaufen, sie kann aber mit etwas Spülmittel und Wasser auch schnell selbst hergestellt werden. Damit die Seifenblasen etwas stabiler sind, kann man der Seifenlösung ein bis zwei Löffelchen Zucker unterrühren. Zum Pusten der Seifenblasen eignet sich ein Strohhalm sehr gut – ich habe einen benutzt, wie er oft bei wiederverwendbaren Trinkflaschen dabei ist. Da das Pusten einzelner Seifenblasen viel Feingefühl erfordert, bietet es sich an, für kleinere Kinder ein niedriges (Glas-)Gefäß mit ein wenig Seifenlösung zu füllen. Dann mit dem Strohhalm kräftig sprudeln. Die so entstehenden kleinen Bläschen sind weniger empfindlich und bilden genauso schöne Eisformen wie die großen Seifenblasen. Wichtig ist nur, das Gefäß vorher zu kühlen oder es direkt in den Schnee zu stellen, so wird der Effekt schneller sichtbar. Auf diese Weise haben schon die Kleinsten ihren Spaß mit den gefrorenen Seifenblasen.

 

 

Wenn es draußen so richtig kalt ist, möglichst Richtung 10 Grad unter Null, klappt es am besten mit den Eis-Seifenblasen. Auf jeden Fall braucht man viel Geduld, denn nicht selten platzen die hauchdünnen Kugeln schon, bevor man den Fotoapparat auch nur in die Hand genommen hat. Schwierig wird es vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung oder bei Wind. Schon eine leichte Brise reicht aus, um die zarte Hülle unwiederbringlich zu zerstören. Meiner Erfahrung nach sind die frühen Morgenstunden oder der Sonnenuntergang am besten dafür geeignet, dass die Eiskugeln lange genug halten – und der Schliersee ist dabei natürlich eines der schönsten Hintergundmotive. Rund um den Schliersee findet man unzählige wunderschöne Plätze zum Fotografieren, aber auch am Balkon oder am offenen Fenster jeder noch so kleinen Wohnung lassen sich die magischen Schönheiten erschaffen.

 

 

Probiert es aus! Die filigranen Kunstwerke werden euch und eure Kinder zum Staunen bringen und verzaubern!

 

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.

 

 

 

Winterwunderland Schliersee und Spitzingsee

Winterwunderland

 

Weißer Reif auf den Bäumen

Und der Schnee lädt ein zum Träumen,

die Äste glitzern frostbizarr

und der See glänzt kälteklar,

die Sonne strahlt in sattem Blau

des Himmels und wohin ich schau’,

erblick ich Schnee am Waldesrand,

oh, du Winterwunderland.

 

Oskar Stock (*1946, deutscher Schriftsteller und Aphoristiker)

 

Die letzten Tage und Nächte brachten viel Schnee und ließen Schliersee und Spitzingsee unter einer weichen, weißen Decke verschwinden. Die Schritte sind gedämpft, Wolken hängen teilweise in den Tälern zwischen den Berggipfeln, und ein beständiger Wind bringt eisige Böen mit sich. Warm eingemummelt, mit schweren Stiefeln an den Füßen und meiner Kamera bewaffnet, mache ich mich auf den Weg, um die Schönheit unseres Winterwunderlandes in Bildern einzufangen. Das Weiß des Schnees strahlt auch an wolkenverhangenen Tagen, und glitzernde Eiskristalle leuchten um die Wette. Eine ruhige Stimmung empfängt mich an den Ufern unserer beiden Seen, und auch in den umliegenden Wäldern und Weiten der Valepp scheint das Leben einen Tick gemächlicher zu verlaufen. Die Ruhe verleitet zu Tagträumen und wirkt sich entspannend auf Körper und Seele aus. Vereinzelt ist der Ruf eines Vogels in der Stille umso lauter zu hören, und das Plätschern noch nicht zugefrorener Bachläufe ist beruhigend.

Folgen Sie mir und machen auch Sie sich auf den Weg, unsere geheimnisvolle Winterlandschaft mit ihren ganz eigenen Farben und bisweilen fast bizarr anmutenden Formationen zu entdecken. Egal, ob am See, in den Bergen oder im Hinterland ‒ Sie werden erstaunt sein, mit welcher Schönheit sich die Natur gerade jetzt präsentiert.

Und zum Aufwärmen zwischendurch gönnen Sie sich in einer der Almhütten oder einem Café eine unserer alpenländischen Spezialitäten.

 

 

 

Wir heißen Sie herzlich willkommen in unserem Winterwunderland!

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Kleine Naturwunder – großartige Eisformationen an den Josefstaler Wasserfällen

Mutter Natur schafft die schönsten Eisskulpturen. Gerade jetzt hat der Frost wieder etwas angezogen, und die Temperaturen liegen einige Grad unter null. Fließendes Wasser verwandelt sich in dieser Zeit in überwältigende Eisformationen, wie sie nur die Natur selbst hervorbringen kann.

Die Josefstaler Wasserfälle fließen durch den schattigen Wald, wo sich die Minusgrade besonders gut halten. Ich habe mich warm eingepackt und bin mit Spikes an den Bergschuhen und meiner Kamera losgezogen, um diese Naturwunder zu fotografieren.

Die glitzernden Kristalle haben mich völlig in ihren Bann gezogen. Bereits in wärmerer Luft gesprießte Triebe sind von einer durchscheinenden Eisschicht überzogen und für den Frühling konserviert. Jede hellgrüne Knospe ist gut erkennbar.

In den Bachlauf hängende Blätter sind von dicken Eistropfen umschlossen und bilden kleine Kunstwerke, die immer weiter wachsen, umso mehr sie vom eisigen Wasser bespritzt werden.

Lange Eiszapfen säumen den Wasserfall, und manche Eisformationen erinnern mit ihrer Form an Pilze. Tausende von gefrorenen Eiskristallen bilden in der Mitte des Wasserfalls ein Eisgewächs, das von der Ferne wie ein riesiger zerklüfteter Eiszapfen aussieht.

Ein wunderschönes Naturschauspiel, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Wer weiß, wie lange sich der Frost noch hält und die Eisformationen zu schmelzen beginnen und sich wieder in fließendes Wasser verwandeln …

Die erste „Frühschwimmerin“ steht übrigens schon sprungbereit am Bachlauf. Vielleicht steht sie noch da, wenn Sie die Josefstaler Wasserfälle besuchen …

 

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Wenn das Eis die Herzen der Menschen erwärmt

Es war Sonntag, der 29. Januar 2017, und damit voraussichtlich die letzte gute Gelegenheit in diesem Jahr, den Schliersee auf Eis zu genießen. „Mama, heute kann man auf dem Schliersee wandern gehen“, verkündet ein kleiner Junge glückselig und voller Stolz seiner Mutter. Für ihn ist es das erste Mal. Wer schlau war, hat seinen Schlitten mitgebracht ‒ viele Eltern ziehen damit ihre Kinder über das Eis, und er dient als bequemer Sitzplatz zum Anziehen der Schlittschuhe. Schlittschuhfahren und Eishockeyspielen sind nirgendwo so frei und unbeschwert möglich wie auf einem See wie diesem ‒ und welch ein erhabenes Gefühl ist es, auf dem See zu wandern.

Die Sonne erstrahlt heute mit zunehmender Kraft und spendet mollige Wärme. Das Eis gluckst und rumpelt, doch niemanden stört es, niemand zeigt Angst, dass die Eisfläche brechen könnte, sie ist an den meisten Stellen über 15 cm dick tiefgefroren und wird schon halten.

Inzwischen tummeln sich schon mehrere Hundert Menschen auf dem See, und sie ziehen dadurch immer mehr Besucher auf die Eisfläche nach. Doch Vorsicht und Wachsamkeit sind stets geboten, es gibt keine Garantie für Sicherheit! Der Schliersee kann auch tückisch sein, besonders an Stellen unterirdischer Quellen und in den Bereichen seiner Zuläufe. Es gilt deshalb weiterhin überall: „Betreten der Eisfläche ist verboten! Betreten auf eigene Gefahr!“

Pferdekutschen traben gemütlich durch den Schlierseer Kurpark, und aus sicherer Höhe beobachten Heißluftballonfahrende das Treiben da unten auf dem Eis.

Den Eisseglern fehlt heute der nötige Wind, erst ab Mittag ist eine laue Briese zu spüren. Nach den vergangenen frostigen Wochen, welche den Schliersee zu dickem Eis erstarren ließen, atmen die Menschen nun auf, denn die „Eiszeit“ hat heute für jeden deutlich spürbar ihren Höhepunkt überschritten, und die Eisdecke des Sees wird schon in wenigen Tagen nicht mehr tragen. Jeder fühlt es ‒ nur noch zwei Monate, und dann wird es Frühling.

An manchen Stellen bilden sich schöne Eismuster, und der schnell gefrostete Schnee am Ufer ist überzogen mit fächerförmigen Eiskristallen, die bei Berührung zerfallen wie kleine Dominosteinchen.

In den glücklichen Gesichtern der zahlreichen „Eismenschen“ lässt es sich ablesen, in Hunderten  von Selfies wird es festgehalten: Der letzte Tag auf dem Eis in diesem Jahr ‒ sonnenüberflutet unter tiefblauem Himmel und mitten auf dem Schliersee ‒ erwärmt das Eis in unser aller Herzen, und so viele Menschen verspüren heute unvergesslich „für einen Moment das Glück Schliersee“.

Fotos+Text: 29.1.2017 Helmut Jenne sen.

 

 

Helmut Jenne

Auf seinen Streifzügen durch die Natur ist sein Fotoapparat ein ständiger Begleiter. Helmut Jenne, wohnhaft in Schliersee, ist Musiker und EDV-Fachmann, Fotokünstler und Naturliebhaber. Mit seinen Fotos dokumentiert er seine Erlebnisse auf sehr natur- und heimatverbundene Weise, und so entstehen - trotzdem weltoffen - tief empfundene Momente und Blicke auf Landschaften, Pflanzen und Tiere der Berg- und Seenwelt rund um Schliersee.