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Der Pfannilift – Skifahren und Rodeln mit Seeblick

Schliersee, nicht nur ein bayerisches Paradies, sondern auch einer der bekanntesten Wintersportorte im Alpenraum. Spontan denkt man an die erfolgreichen Schlierseer Wintersportler wie Markus Wasmeier, Cheyenne Loch, Peter Schlickenrieder und Vanessa Hinz. Um hier nur einige zu nennen. Aber wer brachte eigentlich den alpinen Skilauf an den Schliersee? Es war der Münchner Verleger August Finsterlin in den 1890er-Jahren.

 

 

Ganz so alt ist er noch nicht, unser Pfannilift in Schliersee-Neuhaus. Aber schon seit ewigen Zeiten gibt es ihn, den Skilift mit Seeblick! Mit Seeblick? Ja, mit Seeblick. Und trotz der Tallage ist hier Wintersport oft bis in den April hinein möglich.

Benannt ist der Skilift nach den „Pfanni-Werken“ der Familie Eckhart. Die skibegeisterte Familie hatte hier quasi ihren eigenen Hausberg.

Generationen von Gästen und Einheimischen haben hier die ersten Schwünge gemacht und das Skifahren erlernt. Und noch heute ist der Schlepplift mit der 300 Meter langen Piste ein beliebter Treffpunkt für Brettlfans aus Nah und Fern.

Die Beförderung von Snowboards ist leider nicht möglich, dafür kommen die Rodler auf einer separaten Rodelpiste voll auf ihre Kosten. So kommen sich die Wintersportler nicht in die Quere und genießen wunderbaren Wintersport am See.

Mit viel Herzblut, Leidenschaft und Idealismus kümmert sich Günther Maier seit Jahrzehnten um den Lift und die Pistenpräparation. Oft ist er schon morgens um 4:00 Uhr mit der Pistenraupe im Einsatz, checkt den Lift und bereitet sich auf seine Brettlfans vor.

Am Pfannilift kommen alle Genuss-Skifahrer auf ihre Kosten, egal ob Familien oder auch immer mehr Senioren, die es mittlerweile gemütlicher angehen wollen. Und ich muss zugeben, auch mich als ambitionierten Skifahrer zieht es immer wieder zum Pfannilift. Mal eben ein paar Abfahrten machen, keine lange Anreise und bei jedem Schwung den herrlichen Blick auf unseren Schliersee genießen. Ganz nebenbei haben Johanna und Günther Schmotz auch immer ein paar tolle Geschichten zu erzählen. Hier wird es nie langweilig, die familiäre Atmosphäre und Gastfreundschaft beeindrucken mich immer wieder.

 

 

Also dann, liebe Wintersportler. Wir sehen uns am Pfannilift!

 

Pfannilift

Johanna & Günther Maier

Bodenschneidstraße 2 in 83727 Schliersee

Tel.: 08026/73 43

Fax: 08026/717 77

E-Mail: info@maier-schmotz.de

 

 

 

Stefan Holtmeier

Der gebürtige Niederrheiner lebt seit 2008 am Schliersee. Nach vielen nationalen und internationalen Stationen ist der langjährige Sales Director eines italienischen FMCG-Konzerns in seiner Wahlheimat Schliersee heimisch geworden. Der Spezialist für Content Marketing liebt die Natur und Landschaft hier im Oberland. Seine Leidenschaft gehört der Fotografie.

 

 

 

Back to Board ‒ Shred Kids am Spitzing

Seit dieser Saison haben wir die Shred Kids am Spitzing. Eine Gang junger Boarder, die sich regelmäßig zum Shredden treffen und gemeinsam abhängen. So richtige Boarder eben.

 

 

Dieses Programm oder besser gesagt diese Idee hat sich an anderen Standorten bereits bewährt und etabliert. Es soll den Boarder-Nachwuchs fördern und wieder mehr Kids auf die Bretter bringen, sodass der Snowboard-Sport nicht ausstirbt. https://www.shred-kids.de/spitzing/

Bereits mit drei Jahren können die Kleinsten dabei sein. Es gibt eine feste wöchentliche Session, aber die Kids können auch an allen anderen Tagen zusammenkommen. Es wird ein einmaliger Beitrag von 200 € für die ganze Saison verlangt, wer zusätzlich Leihmaterial benötigt, ist mit einmalig 80 € dabei und hat damit das volle Programm.

Die Leitung übernimmt immer ein professioneller Coach und Snowboard-Lehrer, manchmal etwa auch Cheyenne Loch, ehemalige Weltcup-Fahrerin und gebürtige Schlierseerin.

Ziel ist es, mit Gleichgesinnten die Freude am Snowboarden zu teilen. Die Regelmäßigkeit und der hohe soziale Faktor bieten den Kids langfristig mehr Freude am Snowboarden.

Die Initiative wird auch unterstützt von Einrichtungen wie dem „Deutschen Skilehrerverband“ oder „Snowboard Germany“.

Ich finde es eine klasse Idee, dass hier die nächste Generation Boarder entsteht und die Sparte Snowboard mit viel Leidenschaft aufgepäppelt wird. Wenn ich noch mal Kind wäre, wäre ich da auf alle Fälle dabei. Richtig cool!

Ein Schnuppertraining ist jederzeit möglich. Für mehr Infos bei der Skischule Schneeaktivitäten Martina Loch nachfragen oder einfach mal vorbeikommen. Sessions sind freitags ab 14:30 Uhr.

(snowcamp-martina-loch.de)

 

 

 

 

 

Susanne Viehweger

Dipl. Sportwissenschaftlerin & Outdoor Enthusiast. Arbeitet als Sportlehrerin & Outdoorguide. Mit ihrem eigenen Unternehmen 'Happy Moving Outdoors' (www.happymovingoutdoors.de) vermittelt sie Leidenschaft für den Sport an der frischen Luft.

 

 

 

Chayenne Loch geht beim virtuellen Alpentriathlon in Schliersee an den Start

Aufgrund der erneuten Absage des legendären Alpentriathlons in Schliersee hat sich der Skiclub Schliersee in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schliersee dazu entschieden, den Sportlern wieder eine Alternative zu bieten und den Sport in der Region auch in Corona-Zeiten anzukurbeln.

 

 

Sie haben zum zweiten Mal den virtuellen Alpentriathlon auf die Beine gestellt. „Der erste virtuelle Triathlon im letzten Jahr war ein großer Erfolg und wir waren mit der Resonanz mehr als zufrieden“, so Martina Pomper, 2. Vorsitzende des Skiclubs. Bei dieser Version des Alpentriathlons ist man größtenteils auf den Originalstrecken unterwegs, nur selbst organisiert und mit eigener Zeitmessung. Es wird im Schliersee geschwommen, den Spitzig raufgeradelt und oben um den Spitzingsee gelaufen. Die Strecken sind teilweise sogar beschildert.

 

Auch beim eigentlichen Veranstalter Plan B (www.planb-event.com) ist die Freude groß, dass der Skiclub erneut in die Bresche springt. „Wir finden es super, dass sie das Event am Laufen halten“, betont Annika Stephan von Plan B.

 

„Es ist ein wunderbares Herantasten an den ‚Alpenmythos‘, an den Triathlon-Klassiker, einer der schönsten Kurz-Distanz-Triathlons, die es in Europa gibt“, meint der Bundestrainer Langlauf und Skiclub-Mitglied Peter Schlickenrieder (Peter Schlickenrieder | Facebook), der auch selbst dabei sein wird. Denn man kann den ganzen Juli lang so oft man möchte auf die Strecken gehen, auch einzelne Disziplinen, also Teilstrecken, sind möglich und gehen in die Wertung ein. Man kann sich natürlich auch als Staffel anmelden oder mit einem E-Bike, wenn man Bedenken bei der doch sehr anspruchsvollen Radstrecke hat.

 

Chayenne Loch (Cheyenne Loch | Facebook), ehemalige Leistungssportlerin im Snowboarden und langjähriges Mitglied im SC Schliersee, ist nun, nach ihrem Karriereende, auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Da ist der virtuelle Triathlon genau das Richtige. Sie wird sich auf die Radstrecke begeben und freut sich heute schon darauf, wenn sie oben am Schild „Spitzingsattel“ ankommt und den mächtigen Anstieg sowie die Höhenmeter mit dem Rad geschafft hat.

 

Teilnehmen können alle, die Lust haben ‒ ohne Altersbegrenzung. Eine Vereinsmitgliedschaft ist nicht notwendig. Die Teilnahmegebühr ist auf Spendenbasis und fließt in die Jugend- und Nachwuchsarbeit.

Anmeldung ist möglich auf der Homepage des SC Schliersee  Skiclub Schliersee e.V. – Schlierseer Alpentriathlon – virtual Race ). Hier gibt es auch alle nötigen Informationen zur Veranstaltung.

 

 

 

 

Susanne Viehweger

Dipl. Sportwissenschaftlerin & Outdoor Enthusiast. Arbeitet als Sportlehrerin & Outdoorguide. Mit ihrem eigenen Unternehmen 'Happy Moving Outdoors' (www.happymovingoutdoors.de) vermittelt sie Leidenschaft für den Sport an der frischen Luft.

 

 

 

Skiclub Schliersee: Leistungssportler-Schmiede

Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier, Olympia-Silbermedaillengewinner Peter Schlickenrieder (Langlauf) und Weltmeister Gustl Berauer (Nordische Kombination) ‒ sie alle stammen aus der Schmiede des SC Schliersee. Hier wird die Liebe zum Skisport vermittelt, und die erfolgreichen Sportler sind Vorbilder und vor allem Anreiz für den Nachwuchs, noch besser zu werden. Jedes Jahr werden die Clubmeisterschaften ausgetragen, und auch schon die ganz Kleinen kämpfen beim Pfanni-Lift-Rennen um den Markus-Wasmeier-Pokal. Unermüdlich wird trainiert. Vor etwa einem Monat fand die Siegerehrung der Clubmeisterschaft im Markus Wasmeier Freilichtmuseum statt. Die Spitzensportler des SC Schliersee sollten zusätzlich eine besondere Ehrung erhalten. So veranstaltete der Skiclub Schliersee zusammen mit der Gemeinde eine „Welcome Party“ in der Bar im Gasthof Terofal. Schon vor der Tür wiesen riesige Plakate und Fahnen auf die Sportgrößen hin. Viele Clubmitglieder und Gemeinderäte waren der Einladung von SC Schliersee und Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer gefolgt, um die herausragenden Wintersportler zu feiern.

 

 

Lukas Wasmeier | Ski Alpin

Lukas erreichte dieses Jahr den dritten Platz bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Garmisch-Partenkirchen und ist trotz einer etwas zu wenig konstanten Saison zufrieden mit den Ergebnissen.

Vanessa Hinz | Biathlon

Vanessa erreichte unter anderem den zweiten Platz bei der Mixed-Staffel bei der Weltmeisterschaft in Östersund, den ersten Platz in der Staffel beim Weltcup in Canmore und den dritten Platz im Massenstart beim Weltcup in Antholz.

Cheyenne Loch | Snowboard

Cheyenne erlebte dieses Jahr ein Comeback. Sie kam sieben Mal unter die Top Ten und erreichte dabei zweimal den dritten und zweimal den vierten Platz.

Elisabeth Schicho | Langlauf

Lisi hat sich entschieden, ihre Karriere zu beenden und in Oslo die Universität zu besuchen. Ihre größten Erfolge waren 2014 die Goldmedaille im Sprint und die Bronzemedaille über zehn Kilometer Langlauf bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Val di Fiemme.

Gerd Müller, der erste Langlauftrainer von Lisi, hielt eine Laudatio, schilderte ihren Werdegang und erzählte von der Liebe zum Langlauf schon vom Kindesalter an. Auch Vanessa Hinz, als Weggefährtin und Freundin, ließ es sich nicht nehmen, ein paar Worte an sie zu richten. Insgesamt haben sie miteinander 24 Jahre ‒ schon seit dem Kindergarten ‒ die Leidenschaft für den Sport geteilt. Sie haben zusammen mit Gerd Müller trainiert, sind zusammen im Kader gefahren und haben zusammen in Ruhpolding gewohnt und das Skigymnasium besucht. „Wir haben das Langlaufen beide geliebt, wir haben es geliebt, uns zu quälen, bis an die Grenzen zu gehen. Wir beide wissen, wie geil das Gefühl war und das Kribbeln, wenn man nach einem geilen Wettkampf ins Ziel kommt“, sagte Vanessa Hinz und bedankte sich bei Lisi für die tolle gemeinsame Zeit. „Du bist im Weltcup gestartet, bist bei Olympia dabei gewesen – jetzt ist es Zeit für den Kopf!“, lachte Vanessa Hinz Bezug nehmend auf Lisis neuen Wirkungskreis an der Uni in Oslo. Gerd Müller fasste zusammen:

„Herzlichen Dank, liebe Lisi, für die viele Freude, die du uns gemacht hast mit deinen Erfolgen, mit deinem positiven Auftreten, deiner liebenswürdigen Art – du bist eine begeisternde Vertreterin unserer Sportart!“, fasste ihr Trainer noch mal zusammen und sprach irgendwie für alle im Raum.

 

 

Schliersee kann wirklich stolz sein.

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Daumen drücken für Cheyenne Loch bei der Freestyle- und Snowboard-WM in Park City (Utah, USA)

Cheyenne Loch ist eine von sieben Raceboardern aus insgesamt 17 Sportlern, die Deutschland bei der 13. FIS Weltmeisterschaft vertreten. Cheyenne ist am Gardasee geboren und in Schliersee-Neuhaus im bayerischen Oberland aufgewachsen.

Die 24-jährige Polizeimeisterin ist in der Weltcup-Mannschaft des deutschen Snowboardverbandes (Snowboard Germany) und geht für den Skiclub Schliersee an den Start. Vor nicht ganz zwei Wochen holte sie sich den dritten Platz im Parallel-Riesenslalom in Rogla (Slowenien) und stärkte damit ihr Selbstvertrauen auf ein gutes Ergebnis in Park City. Nach ihrer Teilnahme am letzten Wochenende am Weltcup-Parallelslalom in Moskau, bereitet sich Cheyenne nun in den USA auf den Parallel-Slalom am 04. und 05. Februar vor.

Trotz Training, Anreisen und Zeitverschiebung hat mir Cheyenne exklusiv für das Schliersee Magazin ein Interview gegeben und eine Videobotschaft aus Utah an uns geschickt.

 

Ulli: Cheyenne, Du hast Dich qualifiziert für die Weltmeisterschaften in Park City (USA) am 4. und 5. Februar. Vergangene Woche hast Du einen tollen dritten Platz im Parallel-Riesenslalom in Rogla erzielt. Beim Weltcup in Moskau musstest Du unter Flutlicht fahren. Hatte das Auswirkungen auf das Ergebnis? Was ist in Moskau passiert?

Cheyenne: Das Flutlicht hatte in Moskau keine Auswirkungen auf das Ergebnis. Das waren eher andere Faktoren. Der Lauf und die Schneebedingungen haben mir einfach nicht in die Karten gespielt. Außerdem liegt mir im Moment der Riesenslalom etwas besser als der Slalom. Ich hoffe das bekomme ich bis zur WM in Park City wieder hin…🙂

 

Ulli: Du hattest einige Verletzungen in den letzten Jahren. Wie hast Du es geschafft, Dich wieder an die Weltspitze zurück zu kämpfen?

Cheyenne: Ja, die letzten Jahre waren in der Tat nicht einfach für mich und haben mich physisch und vor allem auch psychisch sehr viel Kraft gekostet. Dass ich es wieder an die Weltspitze zurückgeschafft habe, habe ich meiner großen Liebe zum Snowboarden und natürlich den Menschen zu verdanken, die mich auf diesem Weg unterstützt haben.

 

Ulli: Wie hast Du Dich für die Weltmeisterschaften in Park City vorbereitet? Wie dürfen wir uns so ein Training vorstellen?

Cheyenne: Auf die Weltmeisterschaften habe ich mich nicht speziell vorbereitet. 

Mein Training sieht genauso aus, wie in einer normalen Weltcup-Saison. Allerdings war ich heuer das erste Mal seit 2 Jahren nicht verletzt, daher konnte ich im Sommer normal trainieren und auch an der kompletten Vorbereitung im Schnee teilnehmen.

 

Ulli: Wie bist Du überhaupt zum Raceboarden gekommen?

Cheyenne: Irgendwie bin ich da ein bisschen „reingeschlittert“. Früher habe ich alle Disziplinen gemacht. Irgendwann hat mich mein Trainer wohl auf ein Raceboard gestellt und dabei ist es dann geblieben…🙂

 

Ulli: Was war Dein schönstes sportliches Erlebnis? Worauf bist Du besonders stolz?

Cheyenne: Ein spezielles Erlebnis gibt es da eigentlich nicht. Für mich ist jeder gute Schneetag ein schönes Erlebnis. Besonders stolz bin ich darauf, trotz allen Schwierigkeiten jetzt da zu sein, wo ich bin. 

 

Ulli: Wir würden auch gerne die private Cheyenne ein bisserl kennenlernen. Was machst Du in Deiner freien Zeit wenn Du nicht auf der Piste unterwegs bist?

Cheyenne: Wenn ich nicht auf der Piste unterwegs bin, bin ich meistens im Kraftraum oder genieße meine Zeit zu Hause. 

 

Ulli: Du bist am Gardasee geboren und in Neuhaus am Schliersee aufgewachsen. Was sind Deine Lieblingsplätze in Schliersee? Wo könnten wir Dich am ehesten in Deiner Heimat antreffen?

Cheyenne: Für mich ist Schliersee der schönste Platz auf der Welt. Am liebsten schaue ich mir Schliersee von oben an. Egal ob im Winter oder im Sommer, meistens bin ich irgendwo in den Bergen unterwegs.

 

Ulli: Vielen Dank, liebe Cheyenne, dass Du Dir die Zeit für das Interview und die Video-Botschaft genommen hast. Wir drücken Dir hier alle die Daumen!

 

 

 

Montag, 4. Februar, 21:00 Uhr: Parallel-Riesenslalom (Livestream, sportschau.de)

Dienstag, 5. Februar: 21:00 Uhr: Parallelslalom (Livestream, sportschau.de)

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Wuid und unkonventionell – die Ski- und Snowboardschule Martina Loch feiert 30-jähriges Jubiläum

„I bin a Boarder“, sagt Martina Loch und schüttelt dabei ihre blonde Mähne. Seit 30 Jahren ist die Neuhauserin mit ihrer Ski- und Snowboardschule fester Bestandteil der Wintersportszene am Spitzingsee. Ihr Unternehmen hat sie aus gutem Grund „Schnee-Aktivitäten“ genannt. Von Ski- und Snowboardkursen für Erwachsene und Kinder über Langlauf- und Skatingstunden bis hin zu geführten Schneeschuhwanderungen und Nordic-Walking-Kursen in schneearmen Wochen bietet die pfiffige Unternehmerin ein umfangreiches Angebot an Winteraktivitäten an. Aber das ist noch nicht alles. Wer keine passende Ausrüstung fürs Skifahren, Snowboarden, Langlaufen, Schneeschuhwandern, Telemarken usw. hat, findet bei Martina Loch mit Sicherheit das Passende. Und zwar für jedes Alter und jedes Können.

Direkt an der Stümpflingbahn hat Martina sich ihr persönliches Eldorado eingerichtet. An der Decke des Verkaufsraums, der irgendwie zugleich eine Anlaufstelle für alle Arten von Brettlfans und Freigeistern ist, hängt ein Sammelsurium an, ja, an was eigentlich? Zwischen indianischen Traumfängern entdecke ich Faschingsmasken und Wolpertinger. Fotos von schnittigen Motorrädern kleben an speckigen Holzbalken neben ausrangierten Snowboards und einem Stofftierlämmchen, und in einer Ecke findet sich eine Tassensammlung mit Totenkopfemblem – dem „Label“ der Skischule Martina Loch. Die Dekoration scheint mir wie die Inhaberin selbst: wuid, unangepasst und interessant. Der Totenkopf sei ihr „Style“, bestätigt Martina dann auch sofort.

Damals, als sie anfing mit ihrer Snowboardschule, wollte sie „einfach anders“ sein und trotzdem qualifizierten Unterricht anbieten. Seit 1986 steht die sportliche Blonde schon auf dem Snowboard und war eine der Ersten, die diesen Sport in der Region salonfähig machte. „Am Anfang haben mich alle belächelt“, erinnert sie sich, „aber nach meinen erfolgreichen Anfängen am Sudelfeld wollten‘s mich irgendwann am Spitzing unbedingt haben.“ Ein Bauwagen diente damals als Firmensitz. Als „Outlaws des Snowboardens“ bezeichnet Martina sich und ihren Mitstreiter von damals, den mehrfachen Snowboard-Weltmeister Peter Bauer.

Nach und nach erweiterte Martina Loch ihre Aktivitäten und ihr Angebot am Spitzing und avancierte schließlich zum ersten europäischen Testzentrum des amerikanischen Snowboardherstellers „Burton“. Zu dieser Zeit stand sie auch selbst bei zahlreichen Meisterschaften und Wettkämpfen für die Firma Burton auf dem Board. Ihr Talent hat sie an ihre Tochter Cheyenne vererbt. Die Profi-Snowboarderin durfte erst kürzlich beim Snowboard Europacup in Livigno als Drittbeste auf dem Siegertreppchen stehen.

Vor rund 15 Jahren begann die Snowboardbegeisterung langsam abzuebben. Mit der Einführung des Carving-Ski veränderte sich der Skisport grundsätzlich. „Skifahren ist dadurch lässiger geworden“, beschreibt Martina den neuen Fahrstil. Durch die leichter zu handhabenden Carving-Ski sei es auch für ungeübte Skifahrer kein Problem mehr, sich gleich auf schwieriges Gelände zu begeben. Die Unternehmerin Martina folgte dem neuen Trend und erweiterte Schule und Verleih um entsprechende Skikurse und Skiverleih. Mittlerweile gäbe es nur noch wenige Snowboarder auf den Pisten, rund 70 Prozent der Besucher stünden auf Skiern.

Ob nun Ski oder Snowboard – Martina Loch möchte ihre Begeisterung und ihr Wissen vor allem an die junge Generation weitergeben. Kinder ans Brettlvergnügen heranzuführen, liegt ihr besonders am Herzen. Mit ihre Marke „Kids on snow“ hat sie sich weit über die Grenzen des Spitzingseegebiets hinaus einen Namen gemacht. Je nach persönlichem Talent sollen die Kinder Schritt für Schritt den richtigen Umgang mit Skiern lernen, das ist Martina wichtig. Aus diesem Grund kümmern sich 28 ausgebildete Skilehrer/-innen um die Ausbildung ihrer kleinen Kunden.

Kommt sie bei allen ihren Aufgaben denn selbst noch dazu, auf dem Board zu stehen? „In der Hauptsaison fast gar nicht“, antwortet sie bedauernd. Doch manchmal gelingt es ihr, eine kleine Auszeit zu nehmen und mit ihrem Snowboard in die Gondel zu steigen, am liebsten am Spitzing natürlich, denn „Für mi ist der Spitzing des geilste Skigebiet ever“. Recht hat’s, die Martina.

Die große Party zum 30-jährigen Jubiläum von „Schnee-Aktivitäten Martina Loch“ findet am 22. April 2017 direkt neben der Stümpflingbahn statt.

 

Katharina Fitz

Wohnhaft in Warngau, geboren in Tegernsee, aber dem Schliersee herzlich zugetan. Zweifache Mama und als freiberufliche Redakteurin, Sprecherin und Schauspielerin viel unterwegs. Steckenpferde: Kunst und Kultur, Natur (vor allem Bäume) und Schuhe!

 

 

 

Die Neujahrsvorsätze unserer Wintersportmädls 2016

Vanessa Hinz – Biathlon Weltmeisterin – geboren am 24. März 1992
„Vielleicht mein Schliersee-Dirndl mehr tragen?“ (lacht) „Nein, eigentlich habe ich keine richtigen Vorsätze fürs neue Jahr. Andere sagen vielleicht, sich gesünder ernähren oder mehr Sport treiben. Das mache ich ja alles schon.“

Elisabeth Schicho – Goldmedaillengewinnern im Skilanglauf – geboren am 10.05.1991
„Ich würde mir wünschen, dass ich geduldiger und gelassener werde. Im privaten Leben genauso, wie im Sport. Man muss ja nicht immer alles in kürzester Zeit erzwingen. Vielleicht sollte ich auch meinen Kaffeekonsum etwas reduzieren, statt vier vielleicht mal nur zwei Tassen trinken.“

Cheyenne Loch – Snowboarderin – geboren am 14.08.1994
„Ich nehme mir 2016 vor ein bisschen mehr zu lernen, um meine Ausbildung bei der Bundespolizei erfolgreich abzuschließen. Am besten ohne, dass das Training dabei zu kurz kommt, denn die WM steht wieder vor der Tür und da würde ich natürlich auch ganz gerne mitfahren!”

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.