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Eine kleine Moorwanderung

Servus, liebe Freunde des Schliersee Magazins,

heute nehme ich euch mit auf eine kleine Moorwanderung.

 

 

Unser Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz in Schliersee-Neuhaus an der Auffahrt zum Spitzingsee. Hier hält natürlich auch der Bus aus Schliersee. Vom Wanderparkplatz aus nehmen wir den Wanderweg Richtung Aurach. Nach ca. 2 km erreichen wir die Abzweigung ins Moor und tauchen ab in eine ganz andere Welt.

 

Die Stille nimmt uns sofort gefangen und wir können fast unmittelbar abschalten. Der Moorboden federt jeden Schritt ab. Schritt für Schritt breitet sich ein Gefühl der Leichtigkeit in uns aus.

 

Diese kleine Moorlandschaft ist ein wirkliches Paradies. Unzählige Fischreiher begleiten uns heute, der Biber macht sich emsig an den Birken zu schaffen und die Fische springen im Bachbett. Natur pur – direkt vor der Haustür. Und für mich eine willkommene Abwechslung zu den klassischen Wanderungen hier am Schliersee und Spitzingsee.

 

Da ich quasi direkt an der Filzenrunde in Neuhaus wohne, ist der Moorwanderweg häufig eine willkommene Verlängerung meiner Hausrunde.

 

Ungefähr auf halber Strecke der Wanderung gelangt man nach Aurach. Hier trifft man auf einige historische Häuser. Zu nennen ist hier zum Beispiel der „Wölflhof“ mit seiner stattlichen Einfirstanlage und den barocken Malereien aus dem Jahr 1735. Direkt gegenüber befindet sich der denkmalgeschützte Mairhof aus dem späten 18. Jahrhundert. Neben dem Maierhof steht eine sehenswerte Kapelle aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

 

 

Nach einer kurzen Rast mache ich mich auf dem Rückweg. Denn Wandern macht schließlich hungrig. Nach der Wanderung empfehle ich euch eine Einkehr im Wirtshaus-Café Brunnhof im Josefstal oder bei Carola im Bistro des TC Neuhaus.

 

 

TC Neuhaus am Hachlbach

Aurachstr. 30

83727 Schliersee

Tel.: 08026/71800

 

Wirtshaus-Café Brunnhof

Aurachstr. 1

83727 Schliersee/Josefstal

Tel.: 08026/7283

 

 

 

Stefan Holtmeier

Der gebürtige Niederrheiner lebt seit 2008 am Schliersee. Nach vielen nationalen und internationalen Stationen ist der langjährige Sales Director eines italienischen FMCG-Konzerns in seiner Wahlheimat Schliersee heimisch geworden. Der Spezialist für Content Marketing liebt die Natur und Landschaft hier im Oberland. Seine Leidenschaft gehört der Fotografie.

 

 

 

Café-Wirtshaus Brunnhof – der Windbeutel-Geheimtipp im Josefstal

Der goldene Herbst zeigt sich von seiner schönsten Seite. Die Sonne strahlt, und die bunten Blätter der großen Buche im Garten vor dem Café-Wirtshaus Brunnhof rascheln im Wind. Im Sommer muss es einfach herrlich sein, im Schatten des riesigen Baumes zu Mittag zu essen oder einen Kaffee und ein Stück Kuchen zu genießen. Trotz der Sonne ist es um diese Uhrzeit noch ein bisschen zu kühl, um mich ins Freie zu setzen, und deshalb gehe ich hinein in die gemütliche Gaststube mit Kamin, wo mich Sabine und Nikolaus Gasteiger, die Wirtsleute, herzlich begrüßen. Im Hintergrund vernehme ich aus den Lautsprechern die zarten Klänge von Harfe, Gitarre, Hackbrett und Kontrabass – ein Volksmusikstückl, gespielt von der Probstbichl Musi mit Sabine Gasteiger an der Harfe und Nikolaus Gasteiger am Kontrabass.

Ich setze mich an einen der Holztische in der Nähe des Kamins. Nikolaus Gasteiger empfiehlt mir einen selbst gepressten „ATQ“. Ich stutze und schaue ihn fragend an. Lachend antwortet er mir: „Gell, jetz‘ wissen‘S ned, wos a ATQ is!“[1] Ich muss zugeben: Er hat recht. „Des is a Apfel-Trauben-Quitten-Saft, aus’m Obst, des do hinter‘m Haus wachst“[2], klärt er mich auf, während er mir ein Glas davon serviert. Der naturtrübe Saft, gespritzt mit etwas Wasser, schmeckt herrlich fruchtig, nicht zu süß und nicht zu säuerlich. Nikolaus Gasteiger erzählt mir, dass er und seine Frau Sabine großen Wert darauf legen, möglichst viele Produkte aus eigenem Anbau zu verwenden. Und so gibt es, saisonal wechselnd, zum Beispiel selbst gepressten Saft oder hausgemachte Sirups aus Holunderblüten, Zitronenmelisse, Pfefferminze, Waldmeister oder Brennnessel, serviert als Schorle oder Spritz. Sabine Gasteiger fügt schmunzelnd hinzu: „Aber den Brennnessel-Sirup traut si ned a jeder probier’n.“[3]

Ich blättere durch die Speisekarte. Mehrere Windbeutel-Kreationen und etwa fünf bis acht verschiedene, von Sabine Gasteiger frisch zubereitete Kuchen und Torten stehen zur Auswahl. Da fällt mir die Wahl nicht ganz leicht. Passend zur Jahreszeit entscheide ich mich aber schließlich für eine heiße Schokolade und den Herbst-Windbeutel, gefüllt mit Apfelmus, Vanilleeis, Schlagrahm und Eierlikör und staune nicht schlecht über dessen Größe, als ihn mir Sabine Gasteiger an den Tisch bringt. Sobald der Winter im Josefstal Einzug hält, gibt es den Sahne-Windbeutel auch wieder mit heißer Kirsch-Zimt-Soße und Walnusseis ‒ und manchmal sogar als herzhafte Variante mit Gulasch. Es ist also nicht übertrieben, den Brunnhof als Windbeutel-Geheimtipp im Josefstal zu bezeichnen.

 

Aber nicht nur süße Kreationen stehen auf der Karte, sondern auch eine kleine, aber feine Auswahl an warmen Speisen, die Nikolaus Gasteiger gerne mit frischen Kräutern aus der Kräuterspirale im Garten verfeinert. Vor acht Jahren haben der Koch und die Konditorin den Brunnhof in Josefstal übernommen, nachdem sie vorher bereits 22 Jahre das Café Kögl in Fischhausen geführt haben. „Mia ham vui Stammgäste, de scho seit über 30 Jahr kemman und vorher a scho bei mei‘m Opa warn“[4], erzählt Sabine Gasteiger stolz. Der Brunnhof eignet sich mit dem großen Gastraum und dem gemütlichen Stüberl auch ganz wunderbar für Geburtstagsfeiern, Taufen oder andere Festlichkeiten und ist dank der Übernachtungsmöglichkeiten im ersten Stock ein ebenso idealer Ausgangspunkt für Wander- oder Skiurlaube.

 

 

Also, ab ins Josefstal! Die Familie Gasteiger freut sich auf Ihren Besuch!

 

 

Café-Wirtshaus Brunnhof
Aurachstraße 1
83727 Schliersee
Tel: 08026/7283

info@cafe-brunnhof.de

Öffnungszeiten:
11:00–18:00 Uhr, Di. und So. auch abends
Do. und Fr. Ruhetag (im Sommer nur Fr.)

 

[1] Gell, jetzt wissen Sie nicht, was ein ATQ ist!

[2] Das ist ein Apfel-Trauben-Quitten-Saft, aus dem Obst, das dort hinter dem Haus wächst.

[3] Aber nicht jeder traut sich, den Brennnessel-Sirup zu probieren.

[4] Wir haben viele Stammgäste, die schon seit über 30 Jahren kommen und vorher auch schon bei meinem Opa waren.

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.