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Sonnenaufgang am Schliersee: Ein Morgen in Bildern

Corona-Zeit, wilde Zeit: Was mir gerade dabei hilft, gut in den Tag zu starten, ist die Verbindung mit der Natur am Schliersee. Vor meinem Bürofenster höre ich morgens die Vögel zwitschern – und heute bin ich ihren Lockrufen gefolgt: Ich bin runter an den See geradelt und habe mir den Sonnenaufgang am Schliersee angeschaut.

 

 

Den neuen Morgen begrüßen
Um 6:00 Uhr in der Früh ist es derzeit noch recht dunkel draußen. Ich streife mir eine warme Jacke über – draußen sind es gerade mal sechs Grad – schnappe mir mein Fahrrad, und los! Auf meinem Weg zum Seeufer erkenne ich die Lichter von Häusern und Bundesstraße. Und wenn ich genau hinhöre, nehme ich auch deutlich den Gesang der Vögel wahr. Wie ich begrüßen sie einen neuen Morgen.

 

Den Moment bewusst erleben
Im Kurpark ist um diese Zeit weit und breit noch kein Mensch zu sehen. Einzig ein paar Blesshühner und Enten sind schon munter. Eine Weile beobachte ich ihr Treiben, lausche ihren kehligen Rufen, dem gelegentlichen Flügelschlag im Wasser. Ein leichter Wind geht. Er lässt die Halme am Seeufer hin und her zittern. Große Ehrfurcht und Demut erfüllen mich, wenn ich dem Tag beim Erwachen zusehe.

 

Naturschauspiel in zarten Farben
6:38 Uhr. Die aufgehende Sonne färbt den Himmel und das Wasser in zarten Farben. Sie changieren zwischen Rosa, Lila und einem hellen Gelb. Ich versuche, all die Eindrücke ganz bewusst in mich aufzunehmen und auf meiner inneren Festplatte zu speichern. Dankbar, dieses wunderschöne Naturschauspiel erleben zu dürfen.

Um 7:00 Uhr läuten die Kirchen Sankt Sixtus und Sankt Martin offiziell den Morgen ein. Ich mache mich auf den Weg nach Hause. Natürlich nicht, ohne vorab eine Tüte frische Semmeln bei der Bäckerei Zanger mitzunehmen. Ein bisschen fröstelnd nach dem Frühstart in den Tag, aber rundum glücklich, genieße ich den ersten Kaffee des Tages.

 

Fünf Tipps für deinen Sonnenaufgang am Schliersee

 

# 1: Zieh dich warm an.

Auch wenn es tagsüber im April schon bis zu 20 Grad warm ist, sind die Morgenstundenmit einstelligen Temperaturen noch frisch. Den Sonnenaufgang am Seeufer genießt du am besten in einer warmen Jacke.

 

# 2: Bring etwas Zeit mit.

Selbstverständlich kannst du den exakten Zeitpunkt des Sonnenaufgangs vorab in jeder App nachlesen. Ich empfehle aber, dir etwa 30 Minuten vor und 30 Minuten nach dem eigentlichen Sonnenaufgang Zeit zu nehmen. Nur so kannst du das Farbenspiel am Himmel richtig intensiv und mit Muße erleben.

 

# 3: Nimm ein heißes Getränk mit.

Ob Kaffee oder Tee – ein heißes Getränk in der Thermoskanne wärmt von innen. (siehe auch Punkt #1).

 

# 4: Probiere verschiedene Standorte aus.

Die Schiffsanlegestelle vor dem Kinderspielplatz oder der Kurpark mit seinem Heckenbogen und den im Wind tanzenden Gräsern? Jeder Standort am See hat seinen Reiz! Probiere verschiedene Orte aus – und lasse sie auf dich wirken.

 

# 5: Starte mit frischen Semmeln in den Tag.

Eine Tüte frische Semmeln und Croissants steigert die Wiedersehensfreude, wenn du nach Hause kommst. Vom Kurpark aus sind zum Beispiel die Bäckerei Zanger – meine Top-Empfehlung! – oder die Bäckerei Gritscher mit dem Café Wildschütz Jennerwein gut zu erreichen.

 

 

Und jetzt: Viel Vergnügen!

 

Ich wünsche euch viel Freude mit dem Sonnenaufgang am Schliersee. Und drück die Daumen, dass wir diese besonderen Momente bald wieder alle live erleben können.

 

Kurpark Schliersee
Perfallstraße 4
83727 Schliersee

 

Café Wildschütz Jennerwein
Bahnhofstraße 11a
83727 Schliersee

 

Bäckerei Zanger
Karl-Haider-Straße 4
83727 Schliersee

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

Laich-Schutzzone am Schliersee – warum sie so wichtig ist und unbedingt beachtet werden sollte

Im Schliersee ist seit diesem Jahr am Kurpark vor der Vitalwelt eine Laich-Schutzzone ausgewiesen. Diese Zone liegt zwischen dem Uferbereich und den 15 gelben Bojen, die miteinander verbunden sind. Der Untergrund im Schliersee wurde an dieser Stelle mit erheblichen Kosten aufgewertet. Hierbei wurden mehrere Tonnen Kies in den flachen Uferbereich eingebracht. Es ist die einzige derartige Schutzzone am Schliersee und am Spitzingsee. Bei den zu schützenden Fischen handelt es sich vor allem um Lauben und andere Kieslaicher.

Die Laube ist die Grundnahrung für viele andere im See heimischen Fische. Und damit auch im weiteren Sinne lebenswichtig für fischfressende Wasservögel wie den Haubentaucher.

Die Laube, auch Ukelei genannt, pflanzt sich im Frühling und Frühsommer im seichten Wasser fort. Sie schließt sich während der Laichzeit mit anderen Lauben zu einem Schwarm zusammen und klebt nachts portionsweise 1.500‒8.000 gelbliche Eier, Rogen genannt, an flachen, kiesigen Stellen an Steine und Pflanzen. Nach etwa einer Woche schlüpfen bereits die Jungfische. Sie fressen mit Vorliebe Mücken, was man an den kleinen, kreisrunden Stellen an der Wasseroberfläche erkennen kann. Diese bilden sich, sobald die Fische mit ihrem Maul die Wasseroberfläche durchbrechen, um die Insekten zu fangen.

Die Population der Lauben nahm in den letzten Jahren immer mehr ab. Die rückläufigen Laubenbestände führen wiederum in der Folge zu einem rückläufigen Bestand anderer Fischarten im Schliersee. Daher wurde die Fischereigemeinschaft vom Landratsamt damit beauftragt, eine Laich-Schutzzone einzurichten.

Menschen gehen an Kiesplätzen besonders gerne ins Wasser. Genau hier haben die Lauben und auch andere Kieslaicher jedoch ihren Rogen abgesetzt. Das Betreten dieser Stellen führt dazu, dass sich Schwebestoffe auf dem Fischlaich festsetzen und dieser daran stirbt oder gleich zertrampelt wird. Um den Laich zu schützen, wurde daher am Ufer des Kurparks ein Betretungs- und Badeverbot festgelegt. Auch jeglicher Wassersport ist an dieser Stelle verboten. Bei Zuwiderhandlungen können Geldbußen bis zu 5.000 € verhängt werden. Ein derartiges Projekt zum aktiven Tierschutz gibt es an keinem anderen bayerischen Alpensee.

 

 

Die durch die Fischereigemeinschaft Schliersee-Spitzingsee durchgeführte Maßnahme trägt in erheblichem Maße dazu bei, das ökologische Gleichgewicht und damit viele Fischarten zu erhalten. Die oberste Prämisse der Mitglieder lautet dabei: aufklären statt bestrafen. Helfen Sie daher mit und berücksichtigen Sie an dieser Stelle das Betretungs- und Badeverbot und auch die anderen Vogelschutzzonen im See, welche einen Rückzugsort für Stockenten, Blesshühner und Haubentaucher darstellen. Es gibt am Schliersee viele andere wunderschöne Plätze, an denen Sie ungehindert ins Wasser gehen können …

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Spätsommer-Bootsfahrt auf dem Spitzingsee

Noch sind die Bäume nicht goldgelb und orange eingefärbt wie in einem typischen „Altweibersommer“, wie wir hier im bayerischen Oberland so schön sagen, wobei der Begriff überhaupt nichts mit alten Frauen zu tun hat!

„Im Schriftsprachlichen wird der ,Altweibersommerʻ seit Anfang des 19. Jahrhunderts erwähnt, als man das Jahr noch in die Winter- und die Sommerhälfte einteilte. … Dieser Wärmerückfall, der uns zwischen Mitte September und Anfang Oktober ein paar strahlend sonnige Tage beschert, wird durch ein Festlandhoch über Osteuropa bestimmt, das trockene Luft nach Mitteleuropa bringt.

Wenn dann ein lauer Wind weht, lassen sich viele kleine Spinnen an ihren zarten Fäden durch die Luft pusten. Die Krabbeltiere haben unmittelbar mit der Namensgebung zu tun, denn ,Weibenʻ ist ein altdeutscher Ausdruck für das Knüpfen von Spinnweben. In klaren Septembernächten kühlt es schon stark ab, sodass die vom Tau benetzten Spinnweben in der Morgensonne deutlich zu erkennen sind. Die glitzernden Fäden erinnern an die langen silbergrauen Haare älterer Frauen.“

 

 

Mein Tipp für diese wunderschöne Jahreszeit, die uns sicherlich noch mit ein paar warmen Tagen überrascht, bevor der kühlere Herbst beginnt:

Fahren Sie an den Spitzingsee, einen der größten Bergseen Bayerns, der vor allem auch einer der schönsten ist! Mieten Sie sich ein Boot – es gibt Elektro- und Tretboote und sogar ein kleines Segelboot ist vertäut – und fahren Sie auf den See hinaus. Sie werden von ein paar Enten begleitet und können die Blesshühner im Schilf bei ihrer Suche nach etwas Essbarem beobachten. Umgeben vom Mangfallgebirge und dem Ort Spitzingsee sowie dem bewaldeten Ufer können Sie sich in aller Ruhe treiben lassen und die Natur hier bei uns draußen genießen. Es gibt nichts Schöneres, um die letzten warmen Sonnenstrahlen zu genießen!

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

Schlierseer Tierleben – pure Lebensfreude

Wir hier in Schliersee leben in einer engen Gemeinschaft mit den uns umgebenden Tieren auf den Wiesen und am See. Wir sind deren Anblick gewohnt ‒ und trotzdem erstaunen sie uns immer wieder.

Die pure Lebensfreude der kleinen und großen Lebewesen ist einfach mitreißend!

Wie Paloma und Valentino, die gerade erst einmal zwei Wochen alten Fohlen, über die Wiese tollen und Luftsprünge machen … Oder Löckchen und Struwwelpeter, so habe ich die zwei Woll-Schweinderl im Markus Wasmeier Freilichtmuseum getauft, die mit ihren Schnauzen im Matsch nach Wurzeln wühlen und ein Schlammbad nehmen … Agathe, die Gans, sucht nach Köstlichkeiten im Gras, und Hanni und Nanni, die weißen Enten, nutzen jede Möglichkeit, um ins kühle Nass zu springen – und wenn es die Hundetränke ist. Egal, Hauptsache es trägt zur Federpflege bei.

Die Kühe stehen mit ihren Kälbern auf der Weide und beobachten einen aus faszinierend schönen großen Augen mit ihren langen, geschwungenen Wimpern. Die meisten von ihnen sind neugierig und schnuppern an der warmen Haut. Da kann es passieren, dass man plötzlich von einer langen, rauen Zunge „gewaschen“ wird.

Katzen streunen herum und lassen sich oft erst nach einem ausgiebigen Ausflug in die Natur wieder zu Hause blicken. Die Hühner wälzen sich in der Erde und nehmen ein Sandbad, um im Anschluss mit ausgebreiteten Flügeln die Sonne zu genießen. Und wenn es frischen Biertreber gibt, findet sich die ganze Schar auf dem Anhänger ein, um davon zu naschen.

Auch im See tobt das Leben … Die Enten gründeln und suchen sich frische Nahrung am Grund. Die Blesshühner watscheln auf ihren riesigen Füßen vom Kiesstrand ins Wasser und tauchen gekonnt ab …

Unsere Tierwelt hier im Bayerischen Oberland ist natürlich noch um ein Vielfaches vielfältiger. Eine Freundin und Kollegin von mir hat beispielsweise in der Früh beim Blick aus dem Küchenfenster eine Gams in ihrem Garten entdeckt. Und bei mir lag einmal eine Hirschkuh auf der Terrasse … Aber das sind eher die ungewöhnlichen Begebenheiten.

 

 

Mein Tipp: Gehen Sie raus, schauen Sie den Tieren auf den Weiden eine Weile zu und lassen sich von deren Freude am Leben inspirieren …