Laich-Schutzzone am Schliersee – warum sie so wichtig ist und unbedingt beachtet werden sollte
Im Schliersee ist seit diesem Jahr am Kurpark vor der Vitalwelt eine Laich-Schutzzone ausgewiesen. Diese Zone liegt zwischen dem Uferbereich und den 15 gelben Bojen, die miteinander verbunden sind. Der Untergrund im Schliersee wurde an dieser Stelle mit erheblichen Kosten aufgewertet. Hierbei wurden mehrere Tonnen Kies in den flachen Uferbereich eingebracht. Es ist die einzige derartige Schutzzone am Schliersee und am Spitzingsee. Bei den zu schützenden Fischen handelt es sich vor allem um Lauben und andere Kieslaicher.
Die Laube ist die Grundnahrung für viele andere im See heimischen Fische. Und damit auch im weiteren Sinne lebenswichtig für fischfressende Wasservögel wie den Haubentaucher.
Die Laube, auch Ukelei genannt, pflanzt sich im Frühling und Frühsommer im seichten Wasser fort. Sie schließt sich während der Laichzeit mit anderen Lauben zu einem Schwarm zusammen und klebt nachts portionsweise 1.500‒8.000 gelbliche Eier, Rogen genannt, an flachen, kiesigen Stellen an Steine und Pflanzen. Nach etwa einer Woche schlüpfen bereits die Jungfische. Sie fressen mit Vorliebe Mücken, was man an den kleinen, kreisrunden Stellen an der Wasseroberfläche erkennen kann. Diese bilden sich, sobald die Fische mit ihrem Maul die Wasseroberfläche durchbrechen, um die Insekten zu fangen.
Die Population der Lauben nahm in den letzten Jahren immer mehr ab. Die rückläufigen Laubenbestände führen wiederum in der Folge zu einem rückläufigen Bestand anderer Fischarten im Schliersee. Daher wurde die Fischereigemeinschaft vom Landratsamt damit beauftragt, eine Laich-Schutzzone einzurichten.
Menschen gehen an Kiesplätzen besonders gerne ins Wasser. Genau hier haben die Lauben und auch andere Kieslaicher jedoch ihren Rogen abgesetzt. Das Betreten dieser Stellen führt dazu, dass sich Schwebestoffe auf dem Fischlaich festsetzen und dieser daran stirbt oder gleich zertrampelt wird. Um den Laich zu schützen, wurde daher am Ufer des Kurparks ein Betretungs- und Badeverbot festgelegt. Auch jeglicher Wassersport ist an dieser Stelle verboten. Bei Zuwiderhandlungen können Geldbußen bis zu 5.000 € verhängt werden. Ein derartiges Projekt zum aktiven Tierschutz gibt es an keinem anderen bayerischen Alpensee.
Die durch die Fischereigemeinschaft Schliersee-Spitzingsee durchgeführte Maßnahme trägt in erheblichem Maße dazu bei, das ökologische Gleichgewicht und damit viele Fischarten zu erhalten. Die oberste Prämisse der Mitglieder lautet dabei: aufklären statt bestrafen. Helfen Sie daher mit und berücksichtigen Sie an dieser Stelle das Betretungs- und Badeverbot und auch die anderen Vogelschutzzonen im See, welche einen Rückzugsort für Stockenten, Blesshühner und Haubentaucher darstellen. Es gibt am Schliersee viele andere wunderschöne Plätze, an denen Sie ungehindert ins Wasser gehen können …
[tourim-redakteur]