Gelungene Premiere von „Schlüsselfertig“ im Schlierseer Bauerntheater am Ostersonntag

Ich durfte gestern bei der Premiere des neuen Theaterstücks „Schlüsselfertig“ von Reinhard Seibold (Mundart Verlag Aßling) im Schlierseer Bauerntheater dabei sein und hatte einen wunderbar unterhaltsamen Abend. Vor fast ausverkauftem Haus zeigte das Ensemble eine Realsatire, die näher am echten Leben ist, als man vielleicht denkt.

Peter Funk (Florian Reinthaler) lässt sein Haus umbauen, weil er selbst zwei linke Hände hat. Während er mit Ehefrau Stupsi (Gitti Knott) in der Toskana urlaubt, übernimmt Bauträger Friedl Scherz (Marcel Schmid) das Kommando – und stellt ein Handwerkerteam zusammen, das es in sich hat. Was die beiden bei ihrer Rückkehr erwartet, ist ein bunter Mix aus Pfusch, Pannen und Pointen. Jeder, der schon einmal Handwerker im Haus hatte, weiß: Ganz so weit hergeholt ist das alles gar nicht. Aber mehr möchte ich nicht verraten, damit auch du einen amüsanten Abend hast, wenn du eine der Vorstellungen besuchst.

Vorstand Florian Reinthaler betonte nach der Vorstellung:
„Sie haben vielleicht erkannt, dass der ein oder andere Handwerker im richtigen Leben auch Handwerker ist, der da mitspielt. Das darf ich auch sagen: Das hat mit dem richtigen Leben absolut nichts zu tun!“ Und setzte mit einem Augenzwinkern nach: „Die sind im wahren Leben noch viel schlimmer!“

Das Stück spart nicht mit derbem bayerischem Humor, inklusive deftiger Sprüche und typischer Bauerntheater-Übertreibung. Wer das mag, kommt voll auf seine Kosten.

Besonders erwähnenswert: Marcel Schmid übernahm die Rolle des Bauträgers Friedl Scherz relativ kurzfristig und mit viel Engagement. Ursprünglich war dafür das langjährige Mitglied der Bauerntheater-Familie Johannes Wegmann vorgesehen, der aufgrund eines tragischen Skiunfalls verletzungsbedingt nicht mitwirken konnte. Auch von dieser Stelle aus: Alles Gute für deine Genesung, lieber Johannes!

Eine grandiose Premiere

Viel Lob gab es auch für Regisseur Hans Schrädler, der mit „Schlüsselfertig“ bewusst einmal vom traditionellen Spielplan abweicht. Statt eines klassischen Bauerntheater-Stücks zeigt das Ensemble diesmal eine moderne (bayerische) Realsatire – nicht nur für alle „Häuslebauer“ ein Vergnügen.

Mit liebevollen Details, viel Spielfreude, musikalischer Begleitung durch die Schlierachtaler Musikanten, sowie der Bewirtung durch das Team vom Restaurant Xaver/Terofal (Selbstbedienung mit Drinks und Snacks) wurde der Premierenabend zu einem echten Erlebnis.

Ein großes Dankeschön geht auch an alle, die hinter den Kulissen zum Gelingen beigetragen haben – von der Souffleuse über die Technik bis hin zum „Bodenpersonal“ rund um Reiner Pertl.

Die nächste Vorstellung ist am Freitag, 25. April.
Karten bekommst du in der Gäste-Information Schliersee, online über München Ticket sowie an der Abendkasse ab 19:00 Uhr.

Und für alle, die es lieber traditionell mögen: Im Sommer, am 16. Juli 2025, folgt die nächste Premiere – ein echtes Bauerntheater-Stück: „Die Töchter Josefs“.

Alle Termine und Karteninfos findest du unter:

www.schlierseer-bauerntheater.de/spielplan

 

 

Judith Weber

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.