Leonhardifahrt mit Leonhard Markhauser und den Schalkfrauen aus Schliersee
Ich durfte dabei sein, beim Schmücken und Aufzäumen der Pferde, der Fahrt von Schliersee zum St. Leonhards-Kirchlein in Fischhausen und der Pferdeweihe.
Der 6. November ist der Gedenktag des heiligen Leonhard, dem Schutzpatron des landwirtschaftlichen Viehs. Seit Jahrhunderten finden jedes Jahr Anfang November Leonhardiritte oder Leonhardifahrten in Oberbayern und Österreich statt. Die feierliche Prozession beginnt hier bei uns im Ortsmittelpunkt von Schliersee und endet in Fischhausen an der Leonhardikapelle mit einem Gottesdienst und der Pferdesegnung.
Was eine schöne Gemeinsamkeit mit dem bayerischen Bauernheiligen ist: Auch Leonhard Markhauser hat am 6. November Namenstag und nimmt sogar an mehreren Leonhardifahrten in der näheren Umgebung teil.
Angefangen hat alles sehr früh am Sonntagmorgen. Als ich den Bauernhof der Familie Markhauser erreiche, ist es noch dunkel, aber es herrscht bereits geschäftiges Treiben auf dem Hof. Das Schmücken und Aufzäumen hat schon begonnen. Im Stall werden die Pferde noch gestriegelt, und Agnes kümmert sich um das Flechten und Verzieren der Schweife mit Blumensträußchen und Bändern. Das Binden der Blumen und das Schmücken des Tafelwagens sind bereits in den letzten Tagen geschehen. Der Wagen gehört den Schalkfrauen aus Schliersee. 20 Frauen benötigen einen ganzen Tag, um ihn festlich zu verzieren. Der Schalk ist übrigens das traditionelle bayerische Festtagsgwand der verheirateten Frauen und ist wunderschön anzusehen. Überhaupt erinnert der feierliche Umzug an frühere Zeiten und entführt die Zuschauer in die Welt von einst. 47 Wagen und viele Reiter sind daran beteiligt. Ehrfürchtig ziehen sie an der Tribüne vorbei und erhalten die Segnung. Natürlich wird auch gemeinsam gefeiert und das eine oder andere Schnapserl getrunken.
Lassen Sie sich von den Bildern mitreißen, und vielleicht sind Sie im nächsten Jahr wieder oder sogar zum ersten Mal als Zuschauer mit dabei.
[tourim-redakteur]