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Rohnberg: Das Kreuz ist ein Zeichen der Heimat

Das Aufstellen des neuen Gipfelkreuzes am Rohnberg war schon ein einmaliger Moment. Ich durfte vor zwei Wochen bereits dabei sein, als acht Männer das schwere Kreuz über den steilen Pfad hinauftrugen und es schließlich an seinem Platz verankerten. Für mich war klar: So etwas erlebt man nur einmal im Leben.

Und doch stand ich eine Woche später wieder oben auf unserem Hausberg, diesmal zur Einweihung. Der Rohnberg, oft als unscheinbar beschrieben, war an diesem Spätsommerabend Mittelpunkt einer Gemeinschaft, die sich mit Herz und Hingabe versammelt hatte.

Heimat pur

Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer, die Initiatoren Karl Hiermeyer und Heinz Dießl, Diakon Alois Winderl sowie zahlreiche Gäste hatten den Weg auf den 1257 Meter hohen Gipfel auf sich genommen. Selbst der Zitherspieler Ludwig Zeilbeck kam mit seinem Radl herauf, bevor er die Feier mit warmen Klängen begleitete. Heinz Dießl las eigene Gedichte vor und stellte die Frage: „Was ist eigentlich ein Gipfel?“ Eine Frage, die still nachhallte. Viele sagen, der Rohnberg habe keine Aussicht. Doch wer hier oben steht, sieht den herrlichen Wendelstein und spürt die besondere Stimmung des Platzes. „Jeder möchte ja auf den höchsten Gipfel, wenn er in die Berge geht, derweil ist es hier oben so schee, ruhig, angenehm, Heimat pur. Ganz großen Respekt und aller Ehren wert, dass ihr euch zusammengetan und dieses Gipfelkreuz erneuert habt“, sagte Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer.

Ein kleiner Festakt mit Zither, Gedichten und Segnung

Für Heinz Dießl ist das neue Kreuz eine Herzensangelegenheit. Schon seit seiner Kindheit zieht es ihn regelmäßig auf den Rohnberg. Er kommt noch immer fast wöchentlich hier herauf. Er schreibt Gedichte und fotografiert gerne und seine Liebe zur Heimat spiegelt sich in beidem wider. Die stimmungsvollen Verserl zur Einweihung gaben dem Festakt eine ganz besondere Note. „Ein tolles Gemeinschaftswerk“, sagte Diakon Alois Winderl über das neue Kreuz. Er hob die Schlichtheit hervor. Ohne Korpus sei es für alle da, auch für Menschen anderer Religionen. „Gottes Liebe ist für alle Menschen,“ erinnerte er. Zum Schluss segnete er das Kreuz mit einem Tannenzweig, den Gerhard Waas mitgebracht hatte.

Auf geht’s – auf den Rohnberg!

Karl Hiermeyer hatte es gleich zu Beginn auf den Punkt gebracht: „Das Kreuz ist ein Zeichen der Heimat.“ Und vielleicht spürst auch du dieses Gefühl, wenn du selbst einmal das neue Gipfelkreuz am Rohnberg besuchst. Ganz bequem kannst du mit der Schliersbergbahn zur Schliersbergalm fahren. Von dort sind es nur noch rund 200 Höhenmeter, die du in etwa 45 Minuten bewältigst. Oben angekommen wartet kein spektakulärer Rundumblick, sondern etwas viel Wertvolleres: ein Ort, der berührt.

 

Judith Musterfrau

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

Ein neues Gipfelkreuz für den Rohnberg

Wann warst du das letzte Mal auf dem Rohnberg? Für mich war es am Mittwoch und es war ein besonderer Anlass. Am Nachmittag wurde das neue Gipfelkreuz aufgestellt.

Zuerst wurde es in der Zimmerei Gruber verladen und ich durfte mit hinauffahren. Kurz vor dem Gipfel war allerdings Schluss. Nun musste das Kreuz von Hand den stellenweise steilen Pfad hinaufgetragen werden. Die acht Männer packten gemeinsam an und meisterten die letzten Höhenmeter mit ihrem schweren, aber besonderen Transport.

Einmal im Leben bei so einem Moment dabei zu sein, ist etwas ganz Besonderes. Dieses Gefühl haben alle gespürt, die dabei waren. Wann hat man schon die Möglichkeit, ein Gipfelkreuz aufzustellen – noch dazu in der Heimat?

Oben angekommen wurde geschraubt, mit der Wasserwaage geprüft und das Rohnbergschild angebracht. Die ersten Urlauber waren auch schon vor Ort und zeigten sich begeistert. Sie hatten sich gerade über die Holzreste des alten Gipfelkreuzes gewundert, die neben einem Baum am Boden lagen. Dieses war 30 Jahre am Rohnberg gestanden und inzwischen stark verwittert und morsch und auch bereits zersägt. Umso überraschter waren die Urlauber, als vor ihren Augen ein neues Kreuz aufgestellt wurde. Für sie sicher ein ganz besonderes Urlaubserlebnis.

Vielen Dank, lieber Karl Hiermeyer
Die Idee für das neue Gipfelkreuz hatten Karl Hiermeyer und seine Freunde. Sie wollten einfach Danke sagen, dass alle in ihrer Runde wohlauf und am Leben sind. Das Kreuz haben sie komplett selbst organisiert, finanziert und mit viel Eigenleistung umgesetzt. Oft heißt es, vom Rohnberg habe man vor lauter Bäumen keine Sicht. Ganz stimmt das nicht. Der Blick in Richtung Wendelstein ist frei und Karl Hiermeyer träumt davon, dass vielleicht irgendwann ein paar Bäume gefällt werden, um auch den herrlichen Blick auf den Schliersee mit der Insel Wörth zu öffnen.

Das neue Kreuz ist schlicht, aus Eichenholz gefertigt, stabil und wetterfest. Die Bank daneben, frisch vom Schlierseer Bauhof gefertigt, lädt zum Verweilen ein.

Tipp: Diese Woche, am Mittwoch, 13. August 2025, um 17:00 Uhr, wird Diakon Alois Winderl das Kreuz, wenn das Wetter mitspielt, in einem kleinen Festakt segnen. Das solltest du nicht verpassen.

Vom Bahnhof Schliersee aus erreichst du den 1257 Meter hohen Rohnberg in etwa zwei Stunden. Auf den drei bis fünf Kilometern (je nach Aufstiegsroute) sind knapp 500 Höhenmeter zu überwinden. Wer den Aufstieg verkürzen möchte, kann mit der Schliersbergbahn zur Schliersbergalm fahren und von dort in gut 45 Minuten die verbleibenden 200 Höhenmeter bis zum Gipfel gehen. Denke an festes Schuhwerk – das letzte Stück zum Gipfel kann matschig sein.

Judith Musterfrau

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.