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Aus Liebe zur Heimat: Karl Wiedemann stellt in der Schlierseer Vitalwelt aus

Heute habe ich Karl Wiedemann in der Vitalwelt Schliersee besucht und er hat mich durch seine Gemäldeausstellung geführt.

 

 

Kennst du Karl Wiedemann?

Vielleicht kennst du ihn von der Ortsführung „Schlierseer G‘schichten“, die er sagenhafte 26 Jahre lang gemacht hat. „Viele der Schlierseer Stammgäste kennen mich!“, sagt er ein bisschen stolz. Jetzt kannst du Karl Wiedemann bei seiner Ausstellung im Forum der Vitalwelt (wieder-)treffen. Bis 3. Oktober 2024 präsentiert er dort seine Ölgemälde. Diese Ausstellung ist eine wunderbare Gelegenheit, Schliersee und Umgebung durch die Augen eines Künstlers zu sehen, der die „Schlierseer G‘schichten“ nicht nur jahrelang erzählt hat, sondern auch mit Ölfarben auf Leinwand festhält. Karl Wiedemann fängt die Lichtstimmungen und die Schönheit des Schliersees und seine Umgebung in beeindruckender Weise ein. Seine Werke zeigen idyllische Seelandschaften, sanfte Hügel und schneebedeckte Berge. Also nicht nur den Schliersee, sondern auch andere schöne Motive aus der Umgebung. Stilistisch an den Malern der Münchener Schule orientiert, fängt er die Schönheit der bayerischen Voralpenlandschaft mit großer Detailtreue ein.

Die Ausstellung ist von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Karl Wiedemann wird während der Ausstellungszeit immer wieder persönlich vor Ort sein, um seine Werke vorzustellen und mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Das ist eine besondere Gelegenheit, den Künstler und seine Sicht auf die Heimat kennenzulernen. Sollte er nicht anwesend sein, hast du die Möglichkeit, seine Ölgemälde – mit oder ohne Rahmen – gleich nebenan bei der Gäste-Information Schliersee zu erwerben.

 

Über Karl Wiedemann: In Schliersee geboren und aufgewachsen, entdeckte er bereits in seiner Kindheit die Liebe zur Malerei. Er erlernte das Malerhandwerk in Holzkirchen und durfte im letzten Lehrjahr sogar mit einem Kirchenmaler arbeiten. Leider konnte er den Malerberuf nach einigen Jahren als Geselle aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben – der Ölmalerei blieb er aber treu. Ölgemälde begleiteten ihn das ganze Leben. Besonders freut er sich, dass viele seiner Gemälde in ganz Deutschland verstreut an den Wänden hängen. „Einige haben es bis nach Amerika geschafft!“, schmunzelt er zufrieden.

Jetzt freut er sich auf alle Interessierten, die seine Bilder in der Schlierseer Vitalwelt anschauen kommen.

 

Mein Tipp: Bald ist Weihnachten. Für alle, die Schliersee lieben, ist ein Ölbild von Karl Wiedemann ein ganz besonderes Geschenk.

 

 

Vitalwelt Schliersee

Perfallstr. 4, 83727 Schliersee

Gäste-Information Schliersee, Tel.: 08026/6065-0

E-Mail: tourismus@schliersee.de

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

„Nikolaustratzen“ in Schliersee

Ein rechter Lausbub muss er in seiner Kindheit schon gewesen sein, der Karl Wiedemann aus Schliersee. In seinem Buch „Nikolaustratzen“ hat er seine Kindheitserinnerungen niedergeschrieben.

Karl Wiedemann ist ein echtes Schlierseer „Gwachs“. Als Dritter von acht Geschwistern ist er mitten im historischen Ortskern aufgewachsen und heckte als kleiner Bub dort einige Streiche aus. In den kargen Nachkriegsjahren gab es kaum Spielzeug für die Kinder zu Weihnachten, geschweige denn elektronische Amusements. Die Familie stand im Vordergrund, und davon weiß Karl Wiedemann in seinem Buch anschaulich und unprätentiös zu berichten. Vor allem die Adventszeit war geprägt von Bräuchen und Riten, die heute zum Teil in Vergessenheit geraten sind. Damals trat der Nikolaus noch als Bischof und nicht als Weihnachtsmann auf und flößte den Kindern einen gehörigen Respekt ein. Doch wer ein rechter Lausbub war, der konnte der Verlockung, dem heiligen Mann einen Streich zu spielen, wenn sich die Gelegenheit bot, trotzdem nicht widerstehen.

Karl Wiedemann ist eine allseits bekannte Schlierseer Persönlichkeit. Viele Jahre lang trug er seine Geschichten mit großem Erfolg beim „Schlierseer Advent“ vor. Mittlerweile gastiert er zusammen mit seinen Schlierseer Hirtenkindern und einem von ihm jährlich verfassten und einstudierten Krippenspiel an renommierten Veranstaltungsorten in München wie der Blutenburg oder dem Löwenbräukeller. Zudem singt er seit vielen Jahren die Baritonstimme im bekannten „Schlierseer Viergesang“. Als Mitbegründer des Altschlierseer Trachtenvereins, Vorsitzender der „Vereinigung Historische Trachten in Altbayern“ und Präsidiumsmitglied des Münchner Festrings darf er jedes Jahr Ende September den großen Oktoberfest-Trachtenzug durch München mitgestalten.

Wer den umtriebigen Rentner und sein umfassendes Wissen über seine Heimatgemeinde Schliersee einmal kennenlernen möchte, hat dazu jede Woche bei einer historischen Führung durch den Ort Gelegenheit. Karl Wiedemann kennt jeden Steig und jedes Haus und weiß zahlreiche interessante Geschichten über seine Heimat zu erzählen.

Seit rund 20 Jahren lebt er zwar in Miesbach, doch im Herzen ist und bleibt er Schlierseer.

Das Buch „Nikolaustratzen ‒ Wie ein bayerischer Bub einst die Adventszeit erlebte“ ist illustriert mit eigenen Ölgemälden des Autors. Die Schlierseer Landschafts- und Ortsansichten machen das Buch zu etwas Besonderem. Erschienen ist es im Verlag von Dr. Alexander Bronisch, Con-Text, und unter anderem in der Schlierseer Buchhandlung „Bücher-Oase“ erhältlich.

 

 

Katharina Fitz

Wohnhaft in Warngau, geboren in Tegernsee, aber dem Schliersee herzlich zugetan. Zweifache Mama und als freiberufliche Redakteurin, Sprecherin und Schauspielerin viel unterwegs. Steckenpferde: Kunst und Kultur, Natur (vor allem Bäume) und Schuhe!