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Inventur im Schlierseer Wald

Heute bin ich mit Forstamtsleiter Jörg Meyer im Wald unterwegs. Er hat Diplom-Forstwirt Horst Grünvogel aus der Staatsforsten-Zentrale in Regensburg mitgebracht. Grünvogel und sein Team mit elf Mitarbeitern machen heuer Inventur in den Wäldern rund um Schliersee. Alle zehn Jahre werden in den Forstbetrieben die Bäume gezählt, untersucht und ausgewertet. Insgesamt findet man 6.500 Messpunkte in dem 34.000 Hektar großen Waldgebiet, das zu Schliersee gehört. Der Forstbetrieb Schliersee erstreckt sich hauptsächlich auf das Gebirge rund um Schliersee, Tegernsee und Bayrischzell. Aber auch Gebiete am Samerberg, bei Rosenheim und im Hofoldinger Forst gehören dazu.

 

 

 

Alle zehn Jahre wird gezählt und untersucht

Wir wandern zu einem Messpunkt im Wald – oberhalb des Hennererhofs in Schliersee „Wir gehen an die vorher festgelegten Stellen und messen dort die Bäume“, sagt Grünvogel. Gesucht werden die festen Messpunkte im Boden zuerst mit GPS und Tablet und vor Ort, dann mit einem Metalldetektor. Horst Grünvogel als „Inventurer“ hat alle möglichen Messgeräte dabei, von Kompass, GPS, Winkelmesser bis hin zum Zuwachsbohrer, um das Alter der Bäume zu bestimmen.

 

Wie man das Alter der Bäume bestimmen kann, zeige ich dir in einem weiteren Beitrag!

Er schaut in seinen Unterlagen, was sich wie in den vergangenen zehn Jahren verändert hat. Sind neue Bäume hinzugekommen? Sind Bäume vom Wind umgefallen? Alles wird genauestens notiert. Die Ergebnisse der Messungen dienen dann als Grundlage für den neuen Forstbetriebsplan. Darin sieht Jörg Meyer als Leiter des Forstbetriebs genau, was zu tun ist: bestimmte Baumsorten nachpflanzen oder einzelne Bäume entnehmen. Vielleicht hat er zu viele Fichten in seinem Wald? Fichten, Tannen, Buchen und Edellaubholz wie der Bergahorn sollten sich idealerweise abwechseln. Das Ziel ist ein stabiler Mischwald für die Zukunft, der dem Klimawandel standhält. Leitfaden für den Forstbetrieb ist die Nachhaltigkeit. „Wir wollen nicht mehr nutzen als nachwächst“, sagt Meyer.

 

Was die Nachhaltigkeit im Wald bedeutet, zeige ich dir in einem weiteren Beitrag!

„Die Inventur ist für uns eine Art Monitoring“, sagt Forstbetriebsleiter Jörg Meyer. Die Stichproben-Inventur findet alle zehn Jahre statt. „Wir kommen – wie ein Service – zu den Forstbetrieben raus“, erklärt Grünvogel. Insgesamt werden rund 125.000 Bäume angeschaut. Es dauert etwa ein Jahr lang, bis alle Messstellen von den Mitarbeitern abgearbeitet sind.

 

 

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.