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Aus der Schlierseer Kräuterküche – Holler-Kiachal

Mmmmhhhhh … jedes Jahr, wenn der Holunder ‒ bei uns Holler genannt ‒ blüht, gibt es bei uns am Hennererhof frische Holler-Kiachal. Aber nur, solange der Holunder blüht. Da die Natur bei uns immer a bissal später dran ist, können wir momentan dieses ganz besondere Schmankerl anbieten. Am Schliersee blüht gerade der Holunder in oberen Höhenlagen ganz wunderbar und duftet so gut.

 

 

Heute sind Elisabeth und Ottmar bei uns zu Gast und genießen die frischen Holler-Kiachal. Meine erste Lehre durfte ich vor 40 Jahren bei ihnen in der Bäckerei absolvieren und dabei die Holler-Kiachal machen. Damals war Schlossfest in Neuburg an der Donau, da war diese Köstlichkeit ein Muss.

Holler-Kiachal bereitet man folgendermaßen zu: Einen Pfannkuchenteig mit frischen Eiern und Dinkeldunst sowie frische Milch und Vanille verrühren und ziehen lassen. Inzwischen werden die frischen Holunderblütendolden geerntet und im Körbchen bereitgestellt. Anschließend nehme ich eine großen Topf oder Pfanne und gebe Butterschmalz rein. Wenn das Fett heiß ist, werden die Hollerblüten in den Pfannkuchenteig getunkt und ins Fett gegeben. Schön goldbraun backen, kurz umdrehen und fertig backen.

Danach rausnehmen und auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen, mit Puderzucker bestäuben und genießen. Schmeckt ganz frisch am besten. Zurzeit verwöhnen wir unsere Gäste mit den frisch rausgebackenen Holler-Kiachal.

 

 

Gutes Gelingen wünscht Euch allen aus der Schlierseer Kräuterküche

 

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Aus der Schlierseer Kräuterküche Schlierseer Giersch-Limo

Das neue Sommergetränk ‒ die Schlierseer Giersch-Limo

 

 

Dieses sehr erfrischende und selbst leicht herzustellende Sommergetränk sollte auf keiner Kindergeburtstagsfeier fehlen. Bei der Herstellung der Giersch-Limo mit den Kindern kommt der Spaß ganz sicher nicht zu kurz und … alles, was die Kinder mit der Mama oder Oma selbst machen dürfen, schmeckt gleich noch mal so gut. Außerdem können wir die Kinder auf diese spielerische Weise leicht mit regionalen Produkten „infizieren“.

Wichtig ist aber, dass wir den Giersch ganz genau kennen. Die wichtigsten Merkmale sind 3×3-Blätter, ein dreikantiger Stil und der Goaßhax (Ziegenfuß). Er wächst in jedem Hausgarten und an Wegesrändern und wird nicht wirklich geliebt. Doch alles, was man kennt, kann man wertschätzen und verwenden.

Wer ganz sichergehen will, kann eine Kräuterführung am Hennererhof (info@hennerer.de) oder bei Rita Fesl (Tel.: 01608359482) auf der Alm mitmachen.

Giersch-Limo zum Selbermachen

Rezept für 1 Person

  • 1 Hand voll frische Gierschblätter
  • 0,5 l Bio-Apfelsaft
  • 0,5 l gutes Quellwasser
  • 0,5 l Sprudelwasser – oder noch mal Quellwasser
  • Eiswürfel
  • essbare Blüten

Zubereitung:

Etwa 1 Hand voll frische Gierschblätter ernten und waschen. In ein Glasgefäß geben und mit dem Apfelsaft aufgießen. Die Gierschblätter gut mit der Hand durchkneten und ca. 3 Std. ziehen lassen. Anschließend mit dem Quellwasser aufgießen und durch ein Sieb in schöne Gläser füllen. Mit Eiswürfeln und essbaren Blüten garnieren und genießen.

 

 

Gutes Gelingen wünscht Euch allen aus der Schlierseer Kräuterküche

 

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Aus der Schlierseer Kräuterküche

Nachfolgend zeige ich euch fünf wertvolle Tipps für die Gesundheit.

 

 

1 Hustensaft selber machen aus dem Schwarzen Rettich

Schwarzer Rettich sollte in keinem Bauerngarten fehlen, denn er schmeckt gut und ist für die Krankheitsvorbeuge im Winter ein hervorragendes Mittel.

Ich nehme eine große Kugel Schwarzen Rettich, schneide den oberen Strunk ab und höhle ihn ein wenig aus. Unten auch kurz abschneiden und ein kleines Loch einschneiden. Nun wird der ausgehöhlte Schwarze Rettich auf ein Glas in der Küche gestellt und mit gutem naturbelassenen Zucker aufgefüllt. Über Nacht stehen lassen.

Wer will, kann beobachten, wie nach kurzer Zeit der Sirup aus dem Rettich in das Glas tropft. Er schmeckt sehr fein und hilft uns ganz unkompliziert als Vorbeugemaßnahme zur Stärkung unseres Immunsystems ‒ und natürlich gegen Husten.

 

2 Meerrettich

Wenn ich merke, dass der Hals zu kratzen anfängt, esse ich mit Genuss meinen Sahnemeerrettich. Das Senfölglykosid entzieht den Viren und Bakterien den Nährboden, und sie haben keine Chance mehr, sich zu vermehren. Wichtig dabei ist, den Meerrettich gleich beim ersten Kratzen zu genießen, um Erkältungen keine Chance  zu bieten.

 

3 Lärchenpechbalsam

Mein Vater war für sein Leben gern im Wald unterwegs und hat uns immer am Abend ein schönes Holzscheit mit Harz mitgebracht. Auch heute noch erinnere ich mich sehr gerne an diesen wohligen Duft. So hat Vater intuitiv für unsere Gesundheit gesorgt. Auch heute verwende ich sehr gerne dieses Harzige zum Räuchern von Räumen, und das Lärchenpech ist ein wunderbarer Helfer für meine Pechsalbe. Hierbei handelt es sich um eine Zugsalbe für Brust und Rücken sowie die Nebenhöhlen. Die Harzsalbe verwende ich sehr gerne auch für die Füße, wenn sie mal überlastet sind, und sie hilft auch Menschen, die immer kalte Füße haben. Das Lärchenpech regt die Durchblutung an, und es wird sofort warm.

Wer mehr über die Geschichte und Anwendung von Lärchenpechbalsam erfahren möchte, kann gerne am Hennererhof ein Intensiv-Heilkräuterseminar besuchen.

 

 

4 Ausgewogene gesunde Ernährung aus der Region

Momentan sind die Herbst- und Wintergemüse eine ganz besondere vielseitige Köstlichkeit.

Suppenzeit ist für mich eigentlich das ganze Jahr, aber jetzt genießen wir ganz besonders unseren Hühnereintopf. Er schmeckt gut und hilft uns gleichzeitig, unser Immunsystem zu stärken.

Mit meinen eingelagerten Äpfeln kann ich köstliche Desserts und Kuchen zaubern. Ich liebe Apfelkuchen in vielen verschiedenen Varianten.

Die Schlierseer Region hat so viel zu bieten.

 

5 Ein täglicher Spaziergang ‒ bei jedem Wetter

Täglich mindestens einmal an die frische Luft, egal, wie das Wetter ist

Viel Wasser trinken, ca. 2‒3 Liter pro Tag (nicht dazugerechnet: Kaffee, Tee)

Sich regelmäßig Pausen gönnen, auch wenn es nur 5‒10 Min sind

 

 

„Tu deinem Körper was Gutes und die Seele hat Lust darin zu wohnen.“ (Teresa von Avila)

 

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Rosige Zeiten in Schliersee – die Pflanze der Liebe

Aus der Schlierseer Kräuterküche

Momentan blühen in den Schlierseer Gärten überall die Rosen in allen Farben. Es duftet wunderbar, da geht mir das Herz auf. Für mich sind die Rosengewächse in der Küche und natürlich auf meinen Kuchen jetzt überall zu finden. Allein schon die Farben – wunderschön.

 

 

Um sie in der Küche zu verwenden und verarbeiten zu können, sammle ich die Rosenblütenblätter immer kurz vor einem Regenschauer oder ein aufziehendes Gewitter. Denn da schüttet die Pflanze noch mal richtig viel ätherisches Öl aus, um die Insekten anzulocken. Wichtig dabei ist Folgendes: Es können alle Rosensorten verwendet werden, wenn der Garten pestizidfrei (!) bleibt.
Die Heilwirkung der Rosen ist vor allem auf den Anteil der Gerbsäure zurückzuführen, der blutstillend und blutreinigend ist. Darüber hinaus heben Rosen das Gemüt, sind entwässernd und schmecken bei richtiger Zubereitung einfach traumhaft gut. In unserer Küche steht immer ein kleines Fläschchen mit Blutwurzauszug (auch ein Rosengewächs), das bei Verletzungen sofort die Blutung stillt.

In meinem Kräutergarten habe ich viele alte Rosensorten, wie die Hansa-Rose oder die Rose De Resht. Diese Sorten halten die extremen Wetter- und Temperaturunterschiede sehr gut aus. Versorgt mit abgelagertem Hühnermist und als Beikraut den geliebten Giersch, fühlen sich meine Rosen sehr wohl. Die Königin im Kräutergarten möchte natürlich auch bewundert und beachtet werden ‒ so blüht sie noch mal so schön.

Ob als Rosenzucker, Rosensalz, Rosengelee, Rosensirup, verzuckerte Rosen zur Dekoration der heimischen Küche, Rosenbowle, Obstbowle mit Rosen … Sie ist sehr vielseitig zu verwenden, und aus Rosen hergestellte Produkte sind eine sehr gute Geschenkidee und Mitbringsel für die Lieben zu Hause.

Hier ein Rezept für euch zum einfachen Nachmachen:
Eine Hand voll frische Rosenblütenblätter bei Sonnenschein geerntet, in kleine Flaschen füllen und mit Apfelessig aufgießen ‒ fertig ist der Ansatz für einen Rosenessig. Jetzt noch sechs Wochen auf der Fensterbank stehen lassen und immer wieder schütteln (1 x Tag reicht); „Sonne, Mond und Sterne“ sind für den Auszug wichtig. Anschließend abseihen und mit einem Liter Apfelessig verlängern ‒ schon ist er fertig für den Einsatz in der Küche.

 

 

Gutes Gelingen und viel Spaß beim Verarbeiten der Rose wünscht euch aus der Schlierseer Kräuterküche.

 

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Das Frühlingsgetränk für die Kinder ‒ Löwenzahnschorle

Aus der Schlierseer Kräuterküche

Löwenzahn – die Heilpflanze mit langer Tradition

 

Bei Gartenbesitzern ist der Löwenzahn eigentlich recht unbeliebt, in der Volksheilkunde dagegen genießt der Löwenzahn ein sehr hohes Ansehen.

Momentan leuchten die gelben Blüten auf den grünen Schlierseer Bergwiesen und zeigen uns den Frühling mit der vielfältigen Farbenpracht in vollen Zügen. Für mich ist der Löwenzahn ein treuer Begleiter und symbolisiert pure Lebensfreude und geballte Lebensenergie.

 

Für Mensch und Tier ist der Löwenzahn eine wertvolle Pflanze zum Stärken des Immunsystems. Sie dient als stoffwechselanregende sowie leberstärkende Kraft und bringt neuen Schwung in den Körper. Was ganz besonders hervorzuheben ist, sind die Bitterstoffe. Mein Lieblingsspruch während meiner Kräuterführungen lautet: „Gib dem Körper Bitteres, damit er süß wird.“ Für die Leute, die immer grantig sind, ist Löwenzahn ganz besonders gut. Hier gilt der Spruch: „Was ist denn dem über die Leber gelaufen“ ‒ Löwenzahn ist für die Verdauung super und regt Leber und Galle an. Bei meinen Kräuterführungen erlebe ich immer wieder, dass gerade die Teilnehmer, die Verdauungsprobleme haben, immer wieder zum Löwenzahn greifen. Alles, was wir für unsere Gesundheit brauchen, wächst direkt vor unserer Haustür und im Garten.

Über den Löwenzahn und wie vielseitig er ist, durfte ich schon mal für die Zeitschriften „LandAPOTHEKE und LandIDEE einen sehr schönen Beitrag verfassen. Von der Blüte bis zu den Wurzeln kann vieles verwendet werden.

Damit das Beschäftigen mit unseren heimischen Kräutern auch Spaß macht und das Endprodukt dabei noch schmeckt, habe ich heute ein ganz besonderes Rezept zum Nachmachen.

 

 

Die Löwenzahnschorle – ein süßes Frühlingsgetränk, das Kinder lieben.

Löwenzahnsirup Grundrezept:

20 schöne geöffnete Löwenzahnblüten

750 ml frisches Quellwasser

250 ml Orangensaft

1 frische Bio-Zitrone

1 kg Bio-Rohrohrzucker

 

Zubereitung:

Um die Mittagszeit ernte ich auf unserer Wiese oder im Garten die wunderschön leuchtenden gelben wunderschön Löwenzahnblüten. Anschließend zupfe ich die Blütenblätter vom Blütenboden ab (damit sie nicht ganz so bitter sind). In der Zwischenzeit wird das Quellwasser mit dem Orangensaft, dem Saft der Bio-Zitrone und dem Bio-Rohrzucker in einem Topf gegeben und zum Kochen gebracht. Diese kochende Zuckerlösung gießen wir über die vorbereiteten Löwenzahnblütenblätter und legen sofort einen Deckel darauf, damit die ätherischen Öle nicht verloren gehen. Nach 48 Stunden wird der Ansatz durch ein Baumwolltuch gegossen. Jetzt kann der fertige Löwenzahnsirup für die Frühlings-Limo sofort verwendet werden. Je nach Geschmack ein wenig Löwenzahnsirup in ein Glas geben und mit Wasser aufgießen. Ein köstlicher Durstlöscher. Für die großen Kinder und Genießer ein wenig Sekt dazugeben ‒ und fertig ist der Aperitif.

 

 

Für die Vorratshaltung wird der Sirup nochmals  kurz auf 80 °C erhitzt und in sauber sterilisierte Flaschen abgefüllt und sofort mit Twist-off-Deckel verschlossen. Er hält sich mindestens ein Jahr, bis es wieder neuen Löwenzahn gibt.

Gutes Gelingen und viel Spaß beim Verarbeiten des Löwenzahns wünscht euch aus der Schlierseer Kräuterküche eure Angelika vom Schliersee Magazin.

 

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Bärlauch, das Kraftpaket aus der Schlierseer Kräuterküche

Bärlauch – schon in dem Wort steckt die Bärenkraft. Nach der Wintersaison ist der Schlierseer Bärlauch das erste Grün, das die Küche verzaubert und gleichzeitig gesund ist. Für die Gesundheit sorgen vor allem seine schwefelhaltigen Verbindungen wie Allicin, Alliin und Flavonoide. Die stecken vornehmlich in den Zwiebelwurzeln und in den Blättern und sorgen für den typischen Bärlauchgeruch.

Wenn ich zurzeit auf meinen Waldspaziergängen unterwegs bin, sieht man überall die schönen grünen Bärlauch-Felder. Auch das Wild bedient sich reichlich, was an den Spuren zu erkennen ist.

 

 

Bärlauch wirkt antibiotisch, pilzhemmend und immunstärkend und ist für mich ein Radikalfänger in meinem Körper. Er räumt auf, fördert die Verdauung, regt die Leber, Galle und den Magen an und ‒ wie mein Vater immer sagte ‒ putzt den Darm. Früher wurde er deswegen auch bei Wurmbefall eingesetzt. Bärlauch enthält unglaublich viel von dem Chlorophyll und verbessert die Blutbildung und die Sauerstoffversorgung. Außerdem hilft er sehr gut bei der Frühjahrskur, der Entgiftung im Körper.

Durch die vielen Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Vitamin A, Eisen, Vitamin B1, Kalium, Mangan, Magnesium, Calcium usw.  verhilft er uns wieder zu „Bärenkräften“.

Um den Bärlauch wirklich zu kennen, ist es ratsam, mal eine Kräuterführung mitzumachen. Hier lernt jeder die Bestimmungsmerkmale und wie vielseitig er in der Küche zum Einsatz kommt.

Heute habe ich euch ein altes Schlierseer Rezept der Oma ausgegraben. Sie hat immer „Bärlauchnudän“ gesagt, heute heißen die begehrten Begleiter „Gnocchi“.

 

Schlierseer Bärlauch-Gnocchi

Rezept für 4 Personen:

  • 500 g gekochte mehlige Kartoffeln
  • 1 EL Kartoffelmehl
  • ½ TL Salz
  • Muskat
  • 2 Eier
  • 100 g frischer Bärlauch

Zubereitung:

Pellkartoffeln kochen, schälen und noch warm durch die Kartoffelpresse drücken. Mehl und Gewürze dazugeben und locker vermischen. Inzwischen die Eier in ein hohes Gefäß aufschlagen, den frischen, gewaschenen Bärlauch dazugeben und mit einem Mixstab mixen. Diese Ei-Bärlauchmasse zu den abgekühlten Kartoffeln geben und daraus einen schönen Teig verkneten. Daraus Stränge formen und mit einer bemehlten Gabel die Rillen in den Teig drücken. Ins kochende Salzwasser geben. Wenn sie nach ca. vier Minuten an die Oberfläche  steigen, sind sie fertig.

Mit einem Seihlöffel rausnehmen. Mein Favorit ist eine schöne Putenkeule dazu. Die Vegetarier können auch einen Frühlingskräutersalat dazu genießen.

Ganz liebe Frühlingsgrüße aus der Schliersee Kräuterküche und guten Appetit.

 

Übrigens ist dieses Rezept ganz leicht mit Kindern zu machen – viel Freude und gutes Gelingen.

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Aus der Schlierseer Kräuterküche

Kommt mit, ich zeige euch heute die Frühlingskräuter. Ganz einfach könnt ihr sie ganz leicht selbst in eurem Garten finden und einen wunderschönen Frühlingskräutersalat zubereiten. Ein Gedicht für alle Sinne.

 

 

Die Schlüsselblume sperrt für uns das Frühjahr auf, und alles fängt an zu sprießen. Die Schlüsselblume steht unter Naturschutz und ist für mich eine Seelenpflanze, wunderschön zum anzuschaun.

Im fließenden Gewässer wächst die Brunnenkresse, sie schmeckt a bissal scharf und ist sehr wichtig als Radikalfänger und für unser Immunsystem.

Für die Bienen gibt es das erste Futter, das Scharbockskraut. Es blüht gelb, hat an den Wurzeln kleine Knollen.

Unser Gänseblümchen kann man nicht verwechseln und ist für Kinder ein sehr schönes Einstiegserlebnis in die Kräuterwelt. Gänseblümchen auf Kuchen, im Wildkräutersalat, in Suppen  … es wertet die Küche sehr gut auf und schmeckt leicht bitter.

Die gefleckte Taubnessel ist nicht verwandt mit der guten Brennnessel, sie ist ein Lippenblütler und schleimlösend. Für mich gehört sie auf jeden Fall in die Frühlingskräuterküche.

Giersch ist unser Klassiker. Jeder schimpft, da er ganz sicher in jedem Hausgarten zu finden ist. Er ist unser Wildspinat und kann das ganze Jahr geerntet werden. Der krautige Geschmack nach Möhren, der dreikantige Stiel, drei mal drei Blätter sind die Erkennungsmerkmale. Verwechslungsmöglichkeiten gibt es mit anderen Doldenblütlern. Bitte einmal genauer mit dem Giersch beschäftigen, dann wird er schnell zum Liebling im Garten.

Die hohe Brennnessel, die Königin unter den Wildkräutern, liefert viel Magnesium und Eisen und ist gleichzeitig die Einschleußpflanze für diese Mineralien. Brennnessel dient als Entgiftungspflanze im Rahmen von Frühjahrskuren

Hornveilchen ist wunderschön anzuschauen und kann auch Kuchen und Salate aufwerten. Das Hornveilchen blüht sehr dankbar fast das ganze Jahr und ist sehr anspruchslos.

Löwenzahn, unser Bitterstofflieferant, ist in der Küche sehr vielseitig einsetzbar. Ob im Wildkräutersalat, Suppen, Knödeln …

Die Schafgarbe enthält alle zwölf Schüsslersalze , gehört wie der Löwenzahn zu den Korbblütlern, schmeckt bitter und wächst auf sehr mageren Böden. Schafgarbenbutter für das erste Grillen, eine ganz besondere Delikatesse.

Die Knoblauchsrauke, schmeckt, wie der Name schon sagt, nach Knoblauch. Die feinen Blättchen sollten in keinem  Frühjahrssalat fehlen.

Huflattich, auch die kleine Pestwurz genannt blüht gelb und ist eine der ersten Blüten überhaupt. Die Blüten hat unsere Oma immer für ihren Hustentee geerntet.

Bärlauch, der Klassiker im Frühjahr, ist sehr vielseitig einsetzbar und schmeckt ausgezeichnet. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Bärlauchbutter, Bärlauchpesto, Suppen, Bärlauchspatzen, Bärlauchnudeln usw. Zu erkennen ist der Bärlauch wie folgt: Jedes Blatt steht einzeln an einem Stil, an der Unterseite ist er matt und hat eine Rippe. So kann er nicht mit Maiglöckchen, Aronstab oder Herbstzeitlose verwechselt werden.

 

 

Hier habe ich euch einen kurzen Auszug aus den Frühlingskräutern zusammengestellt. Wer mehr erfahren möchte, kann nach der Ausgangsbeschränkung bei  Kräuterführungen in Schliersee gerne sein Wissen erweitern.

Kräuterpädagogin Fesl Rita, Tel 08026-6739

Bei Interesse an mehr Kräuterwissen können auch Heilkräuterseminare am Hennererhof gebucht werden. (siehe auch www.hennerer.com).

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Hausapotheke – Kräuterküche: Desinfektionsmittel selber machen

Heute machen wir uns auf den Weg und erinnern uns, wie denn unsere Eltern und Großeltern Wunden desinfiziert haben – äußerlich und innerlich.

Ja, ich kann mich noch sehr gut erinnern, wenn wir wieder mal zu wild unterwegs waren und uns die Knie aufgeschlagen haben. Da kam die Mutter, nahm unser aufgeschlagenes Knie und wusch es erst mal unter fließendem Wasser mit der Wurzelbürste ab, so sind die kleinen Steinchen schon mal weg gewesen. Anschließend kamen angesetzte Arnika oder Jod darauf. Boah … das hat höllisch gebrannt, aber wir haben danach keine Entzündung bekommen. Dazu haben wir gemeinsam gesungen: „Heile, heile Segen, drei Tage Regen, drei Tage Schnee, des tuat scho nimmer weh.“ Das hat immer geholfen.

 

Bei Erkältungen oder wenn der Hals zu schmerzen begonnen hat, bekamen wir Sahne-Meerrettich zu essen, die Brust wurde mit Schweinefett oder Lärchenbalsam eingerieben ‒ du dann ging’s ab ins Bett. So konnten viele Erkältungen schon frühzeitig abgefangen werden.

 

Mein persönliches Rezept für Desinfektionsmittel nach Art meiner Oma:

A guada selbst gebrannter Schnaps von der Schlierseer Brennerei Hörmann oder von einem Bauern von Schliersee. Ich nehme am liebsten den alten Enzian und den Ansatz von Spitzwegerich.

Alles mischen und in kleine Sprühflaschal geben, passt in jede Handtasche und ist sofort einsatzbereit.

Vor jedem Gebrauch Ihres selbst gemachten Desinfektionsmittels schütteln Sie die Flasche am besten gut durch.

Meerrettich oder Kapuzinerkresse zeichnen sich durch ihren hohen Anteil an Senfölglycosid aus. Dieser Inhaltsstoff entzieht Viren und Bakterien den Nährboden, und sie können sich nicht mehr vermehren. Spitzwegerich ist unser natürliches Antibiotika und ein guter Wundheiler in unserem Körper. Bei Erkältungen und Husten ein sehr gutes Mittel.

Hinweis: Grundsätzlich ist das selbst gemachte Desinfektionsmittel gut als kleine zusätzliche Maßnahme für den alltäglichen Gebrauch, beispielsweise für unterwegs, geeignet. In akuten Notsituationen sollten Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker beraten und begleiten lassen.

Bei Interesse an mehr Kräuterwissen können gerne Heilkräuterseminare am Hennererhof gebucht werden (siehe auch www.hennerer.com).

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen