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Emil Sogor ‒ Inspirationen aus verschiedenen Kulturen

Emil Sogor, der in Ungarn geboren wurde und seine Kindheit sowie Jugend hier bei uns am Schliersee verbracht hat, eröffnete 1964 mit seiner Frau, Gundel Sogor, sein erstes Atelier in Schliersee. Nach der Zeit hier lebte er 20 Jahre lang in Nürnberg, bevor er 1999 seine neue Heimat in Südafrika fand. Durch seine fundierte Kunstausbildung, jahrzehntelange Erfahrung in vielen Bereichen der Kunst und der Offenheit verschiedenen Kulturen gegenüber ist aus Emil Sogor ein etablierter internationaler Künstler geworden. Seine Werke finden Anerkennung in der ganzen Welt und wurden auch immer wieder preisgekrönt. „Die Vielfalt ist es, die mich fasziniert und beflügelt“, sagt Emil Sogor. Vielfältig ist er selbst auch. Er zeichnet, er malt, macht Holzschnitte, gestaltet Skulpturen und hat sich darauf spezialisiert, zusammen mit Architekten, Raumkonzepte zu entwickeln.

 

 

„Jede Bildfindung entspricht der Selbstfindung auf der Fahrt ins Unbekannte“, sagt Sogor.

Eine Fahrt ins Unbekannte ist die weite Reise von Südafrika nach Bayern dagegen nicht. „Großer Dank geht an Johannes Wegmann, der uns nach Schliersee eingeladen hat und uns mit dem Kulturherbst die Möglichkeit einer Ausstellung gibt“, sagt Gundel Sogor voller Vorfreude auf eine Reise in ihre alte Heimat Schliersee. Sicher kennen viele Schlierseer die Wandgemälde von Emil Sogor im Ort, etwa die Malerei am Schlierseer Hof. Doch er ist 40 Jahre später nicht mehr der „bayerische Lüftlmaler“, wie viele vielleicht denken.

Kulturherbst 2019: Das erwartet euch in der Ausstellung von Emil Sogor

„Der Fokus der geplanten Ausstellung ist eine Darstellung, wie sich Emil künstlerisch seit den 70er-Jahren weiterentwickelt hat und wo er heute mit 81 Jahren steht“, erklärt mir Gundel Sogor. „Demonstriert werden soll der jahrelange ernsthafte Prozess zur Abstraktion“, sagt sie weiter. Figürlich zu arbeiten, hat Emil Sogor in verschiedenen Ausbildungen gelernt und jahrelang praktiziert. „Es gibt ja viele ‚Abstrakte‘, die nicht mal einen Hund zeichnen können. Dies ist anders bei Emil, was seine frühen Holzschnitte und Fassadenmalereien im ganzen Landkreis und weit darüber hinaus belegen. Die Meisterschaft einer gekonnten Abstraktion hat immer den Ursprung in der Beherrschung traditioneller Maltechniken“, sagt seine Frau.

Emil Sogor selbst sieht sich als Grenzgänger zwischen den Welten von Malerei, Zeichnung, Grafik, Design und Skulptur. Fläche, Raum, Zeichnung und Licht sind Inspiration für seine variantenreichen Werke. „Der Bogen meiner frühen Arbeiten reicht von spätexpressiven Figurationen in den späten 70er-Jahren bis hin zu einer Phase des Experimentierens, die zu den ersten abstrakten Bildern und Zeichnungen führte“, sagt Emil Sogor.

In der Vitalwelt Schliersee ausgestellt werden großformatige, abstrakte Acrylmalereien auf diversen Bildträgern, Collagen auf Karton, original Holzschnitt-Handdrucke von Druckstöcken aus den Jahren 1970 bis 2019 sowie original Zeichnungen mit Kohle und Acryl auf Papier, die überwiegend in den letzten zwei Jahren geschaffen wurden. Unterwegs von Südafrika nach Schliersee sind etwa 60 Arbeiten, aus denen hier vor Ort eine Auswahl getroffen wird.

„Die Besucher der Ausstellung sollten gespannt sein!“, sagt Gundel Sogor ein wenig aufgeregt.

Ich freue mich auch schon. Ihr solltet die Ausstellung auf keinen Fall verpassen.

 

 

 

Emil Sogor

www.sogorart.com

 

Kunstausstellung in der Vitalwelt mit Emil Sogor – Malerei und Grafik
Eröffnung am 3.10.2019 um 19:00 Uhr

Öffnungszeiten der Ausstellung während des Kulturherbstes:

Mo.‒Fr. 9:00–18:00 Uhr

Sa. und So. 9:30–13:00 Uhr

Eintritt frei

 

www.kulturherbst-schliersee.de/

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Unserem Schlierseer Lüftlmaler, Peter Wimmer, über die Schulter geschaut …

In meiner Nachbarschaft steht ein wunderschönes villenartiges Landhaus, das um 1900 im „barockisierenden Jugendstil“ erbaut wurde. Es ist mit filigranen Fassadenmalereien in Stil der Neurenaissance ‒ kombiniert mit barocken Elementen ‒ verziert. Das weist auf einen Urheber der Bemalungen mit städtisch-bürgerlichem Hintergrund hin. Für im Oberland ansässige Lüftlmaler waren eher Motive aus dem Rokoko und Barock charakteristisch. Umso einzigartiger ist die Gesamtwirkung des Hauses, es berührt einen ganz besonders.

Peter Wimmer ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Lüftlmaler in Bayern und lebt mit seiner Familie in Schliersee.

Für die Kunst des Lüftlmalens gibt es keinen Ausbildungsgang. Sie wird in der Regel vom Vater an den Sohn weitergegeben. Genauso war es bei Peter Wimmer. Sein Handwerk verfeinerte er durch seine Ausbildung als Kirchenmaler und Restaurator sowie diverse Zusatzausbildungen zu wesentlichen Themen wie Proportionslehre, Bildkomposition, Akt- und Porträtzeichnen und perspektivischem Zeichnen. Peter Wimmers künstlerische Arbeiten beschränken sich nicht nur auf die professionelle Fassadenmalerei. Er beschäftigt sich auch mit Illusionsmalerei, Artwork auf Leinwand und vielem anderen mehr. Bilder dazu können Sie auf seiner Website sehen: http://www.wandkunst-wimmer.de/. Auch unser großes rotes „K“, welches jeden Herbst als Monument auf dem Kirchbichl steht und den „Kulturherbst Schliersee“ mit vielen kulturellen Veranstaltungen ankündigt, stammt aus der Hand von Peter Wimmer.

So erhielt er nun im Zusammenhang mit der obengenannten Villa den Auftrag zur Restaurierung der alten Wandmalereien an diesem charmanten Landhaus. Allerdings  durfte er unter denkmalschützerischen Gesichtspunkten nur dort Retuschen machen, wo es unbedingt notwendig war, und ergänzen, was fehlte. Es ging ihm nicht darum, dem Objekt den eigenen Stempel aufzusetzen, sondern nicht zu viel an Originalsubstanz zu verändern.

Hier waren nun zusätzlich ergänzende Neumalereien notwendig, da die Fassade teilweise neu verputzt werden musste. Bei solchen Aufgabenstellungen liegt für Herrn Wimmer ein besonderes Augenmerk auf der Übereinstimmung seiner Malereien mit dem „Duktus“ ‒ also mit der Handschrift des Urhebers.

Neu verputzte und somit zu raue Wandflächen musste er vor der Bemalung absanden und bearbeiten. Die Farbtöne der Neumalereien passte er an verbliebene Originalmalereien präzise an. Auch mehrlagige Kombinationen aus Untermalung und lasierenden Oberflächen waren zur Erzielung einer authentischen Wirkung notwendig.

 

 

Bei der Lüftlmalerei ist vor allem eine ruhige Hand wichtig. Der Maler muss fit sein, weil es eine anstrengende Arbeit ist, bei der der gesamte Arm bis in die Fingerspitzen hinein kontrolliert werden muss. Obwohl so ein Pinsel kein schweres Arbeitsgerät ist, müssen Rücken- und Halswirbelmuskulatur eines Malers schwere  Stabilisierungsarbeit leisten. Außerdem erfordert der Malprozess höchste Konzentration, damit kein Strich danebengeht. Am besten für den Lüftlmaler und seine Farben: keine pralle Sonneneinstrahlung und ein geschützter Arbeitsplatz.

So bringt Peter Wimmer wunderschöne Fassadenmalereien zum Strahlen und schafft damit weitere Blickpunkte in unserem idyllischen Ort.

 

 

www.lueftlmaler.eu

Peter Wimmer
Seestraße 37
83727 Schliersee

Tel.: 08026/94844
Fax: 08026/94845

E-Mail: mail@wandkunst-wimmer.de

 

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.