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Unser Schlierseer Edelweißschnitzer ‒ Sepp Fürst

Eine jahrhundertealte traditionelle bayerische Handwerkskunst

Den Sepp finden Sie an den meisten Tagen im Markus Wasmeier Freilichtmuseum. Dort sitzt er seit inzwischen zehn Jahren bei schönem Wetter draußen neben dem Seiteneingang zum Wirtshaus „Zum Wofen“ und schnitzt Edelweiß. Ansonsten macht er es sich mit seinem Werkzeug in der Wirtsstube gemütlich. Hier haben Sie die Möglichkeit, eine fast vergessene Handwerkskunst und jahrhundertealte bayerische Tradition live zu erleben.

Nach seinem Lieblingsplatz in Schliersee gefragt, hat Sepp ihn genau dort gefunden. Der vor 80 Jahren geborene Schlierseer kann hier seiner Passion, dem Edelweißschnitzen, nachgehen, mit den Gästen ratschen und ihnen seine Schnitzkunst vorführen. Sepp hat sich diese Kunst selbst beigebracht. Vor zwölf Jahren hat er bereits als Rentner auf dem Miesbacher Handwerkermarkt einem Edelweißschnitzer zugeschaut und sich gedacht „Das kann ich auch!“ So fing alles an. Er hatte die Zeit und das künstlerische Talent, um das Edelweißschnitzen für sich zu perfektionieren. Über Günther Wasmeier ist er dann im Altbayrischen Dorf gelandet. Inzwischen ist Sepp über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt, und viele Besucher kommen extra, um ihn zu erleben. Dieses Jahr fand übrigens der 6. Edelweißschnitzer-Wettbewerb statt, den Sepp ins Leben gerufen hatte.

Mit einem Taschen- oder auch Teppichmesser schnitzt er aus etwa 15-20 cm langen Holzstücken seine wunderschönen Edelweiße. Das Holz muss trocken, fein und langfaserig sein, verrät er mir. Dazu eignen sich besonders Fichten- und Eibenholz. Für die Anstecknadeln und den Hutschmuck nutzt er Lindenholz, weil es robuster ist und auch nass werden kann, ohne kaputt zu gehen. Auch Hirschhorn verwendet er zum Schnitzen. Um ein Edelweiß fertigzustellen, benötigt Sepp sechs bis acht Minuten. Das Edelweiß für den Hut dauert bis zu zwei Stunden. Wer mag, darf sich gerne zu ihm setzen und ihm über die Schulter schauen. Seinen boarischen Humor bekommt man gratis dazu.

Am 04.07.2017 wird im Bayerischen Fernsehen von 16:15‒17:30 Uhr die Sendung „Wir in Bayern“ mit Sepp Fürst als Talkgast ausgestrahlt. Hier haben Sie die Möglichkeit, erste Eindrücke von ihm und seinem künstlerischen Wirken zu erhalten.

http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/wir-in-bayern/index.html

 

Markus Wasmeier Freilichtmuseum
Brunnbichl 5
D-83727 Schliersee/Neuhaus

Telefon: +49 (0) 8026 – 92922-0
Telefax: +49 (0) 8026 – 92922-29
E-Mail: office(at)wasmeier.de

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag von 10:00‒17:00 Uhr
Montag Ruhetag (außer an Feiertagen)
1. April bis zum ersten Sonntag im November

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Saisonstart im Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee

Am 01.04.2017 ist es wieder so weit: Das Markus Wasmeier Freilichtmuseum öffnet seine Pforten!

Heutzutage spricht man überall von Achtsamkeit und Entschleunigung. Im Zeitalter von Handys, Pokemon und Co. ist es ein ganz ungewohntes Gefühl, in eine Welt wie vor mehreren Jahrhunderten einzutreten. Kaum lasse ich den Kassenbereich hinter mir, öffnet sich mir die Pforte zu einem Landleben, wie es vor ca. 300 Jahren einmal war. Damals war nicht alles besser, beileibe nicht, viele der alltäglichen Verrichtungen waren mit großen Mühen verbunden. Der Bauer mähte die Wiesen mit der Sense, das Heu wurde von Hand mit dem Rechen zusammengetragen und gewendet oder auf Heumanderln zum Trockenen aufgehängt. Die geschorene Wolle wurde gesäubert, gewaschen, kardiert und am Schluss zu Garn gesponnen, mit welchem die Leiberln gestrickt werden konnten. Das war eine Aufgabe der Frauen und Kinder. Man konnte nicht einfach in den nächsten Supermarkt gehen und sich, worauf man auch immer man gerade Appetit hat, kaufen. Es gab nur das, was angebaut wurde, und das Fleisch der Tiere, welche sich der Bauer hielt. Die Männer arbeiteten hart auf dem Feld und im Holz, während die Frauen sich um den Haushalt und Gemüsegarten kümmerten und viel Zeit in der Rauchkuchl verbrachten, da sie das offene Feuer, auf dem in großen Kesseln gekocht wurde, nicht ausgehen lassen durften. All dies und noch viel mehr kann im altbayerischen Dorf entdeckt werden.

In der historischen Schöpfbrauerei wird unter der Aufsicht von Olaf Bier wie vor 500 Jahren gebraut. Wenn Sie einen der Bierbraukurse besuchen, können Sie sich selbst zum „Braugehilfen“ ausbilden lassen. Es ist anstrengend, aber es macht in der Gruppe einen Riesenspaß, und am Schluss dürfen Sie Ihrem Bier einen Namen geben.

Außerdem kann man den Hofbetreuern bei den täglich anfallenden Arbeiten zusehen, wie z. B. dem Schüren von Feuer, Filzen, Buttern, Ausmisten des Stalls. Ja, natürlich gibt es auch einen Stall für die Enten, Gänse, Hühner und Schafe, welche frei zwischen den Häusern oder auf den umliegenden Wiesen herumlaufen. Je nach Jahreszeit gibt es auch Kühe und Bergziegen und nicht zu vergessen die Bienen in einem wunderschön von Günther Wasmeier angemalten Bienenhaus.

Alte Handwerksberufe wie das Schreinerhandwerk, das Schnapsbrennen, die Schusterei, das Schindelmachen oder das Weben werden gezeigt. Bitte schauen Sie hierzu im Veranstaltungsprogramm nach, an welchen Tagen es welche Veranstaltungen gibt.

 

Ein paar der vielen Highlights möchte ich ganz besonders hervorheben:

Außerdem gibt es natürlich Museums- und Kräuterführungen sowie jeden 1. Sonntag im Monat das unvergleichliche Develey-Weißwurstfrühstück.

Um noch mal aufs Entschleunigen zurückzukommen: Nutzen Sie die Zeit und setzen sich auf eine der vielen behaglichen Bänke rund um die Höfe oder auf die Wiese und genießen einfach mal den Ausblick auf die Berge und die Ruhe ohne Verkehrslärm, Handy, Radio etc. Für mich ist die Zeit hier immer wie „Balsam für die Seele“.

Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee
Brunnbichl 5
D-83727 Schliersee/Neuhaus
Telefon: +49 (0) 8026 – 92922-0
Telefax: +49 (0) 8026 – 92922-29
E-Mail: office@wasmeier.de

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag
von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Montag Ruhetag (außer an Feiertagen)
1. April bis zum ersten Sonntag im November

Übrigens: Mit der neuen elektronischen Gästekarte haben sie im April und Mai 2017 freien Eintritt ins Markus Wasmeier Freilichtmuseum. 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.