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Bärlauch, das Kraftpaket aus der Schlierseer Kräuterküche

Bärlauch – schon in dem Wort steckt die Bärenkraft. Nach der Wintersaison ist der Schlierseer Bärlauch das erste Grün, das die Küche verzaubert und gleichzeitig gesund ist. Für die Gesundheit sorgen vor allem seine schwefelhaltigen Verbindungen wie Allicin, Alliin und Flavonoide. Die stecken vornehmlich in den Zwiebelwurzeln und in den Blättern und sorgen für den typischen Bärlauchgeruch.

Wenn ich zurzeit auf meinen Waldspaziergängen unterwegs bin, sieht man überall die schönen grünen Bärlauch-Felder. Auch das Wild bedient sich reichlich, was an den Spuren zu erkennen ist.

 

 

Bärlauch wirkt antibiotisch, pilzhemmend und immunstärkend und ist für mich ein Radikalfänger in meinem Körper. Er räumt auf, fördert die Verdauung, regt die Leber, Galle und den Magen an und ‒ wie mein Vater immer sagte ‒ putzt den Darm. Früher wurde er deswegen auch bei Wurmbefall eingesetzt. Bärlauch enthält unglaublich viel von dem Chlorophyll und verbessert die Blutbildung und die Sauerstoffversorgung. Außerdem hilft er sehr gut bei der Frühjahrskur, der Entgiftung im Körper.

Durch die vielen Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Vitamin A, Eisen, Vitamin B1, Kalium, Mangan, Magnesium, Calcium usw.  verhilft er uns wieder zu „Bärenkräften“.

Um den Bärlauch wirklich zu kennen, ist es ratsam, mal eine Kräuterführung mitzumachen. Hier lernt jeder die Bestimmungsmerkmale und wie vielseitig er in der Küche zum Einsatz kommt.

Heute habe ich euch ein altes Schlierseer Rezept der Oma ausgegraben. Sie hat immer „Bärlauchnudän“ gesagt, heute heißen die begehrten Begleiter „Gnocchi“.

 

Schlierseer Bärlauch-Gnocchi

Rezept für 4 Personen:

  • 500 g gekochte mehlige Kartoffeln
  • 1 EL Kartoffelmehl
  • ½ TL Salz
  • Muskat
  • 2 Eier
  • 100 g frischer Bärlauch

Zubereitung:

Pellkartoffeln kochen, schälen und noch warm durch die Kartoffelpresse drücken. Mehl und Gewürze dazugeben und locker vermischen. Inzwischen die Eier in ein hohes Gefäß aufschlagen, den frischen, gewaschenen Bärlauch dazugeben und mit einem Mixstab mixen. Diese Ei-Bärlauchmasse zu den abgekühlten Kartoffeln geben und daraus einen schönen Teig verkneten. Daraus Stränge formen und mit einer bemehlten Gabel die Rillen in den Teig drücken. Ins kochende Salzwasser geben. Wenn sie nach ca. vier Minuten an die Oberfläche  steigen, sind sie fertig.

Mit einem Seihlöffel rausnehmen. Mein Favorit ist eine schöne Putenkeule dazu. Die Vegetarier können auch einen Frühlingskräutersalat dazu genießen.

Ganz liebe Frühlingsgrüße aus der Schliersee Kräuterküche und guten Appetit.

 

Übrigens ist dieses Rezept ganz leicht mit Kindern zu machen – viel Freude und gutes Gelingen.

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen