OsteoZentrum Schliersee: „Unser Beruf ist absolute Leidenschaft.“

Röntgenaufnahmen, Kernspin-Bilder, seitenweise Arztbriefe: Wenn Martin „Mascht“ Auracher und Max Merkel, Leiter und Inhaber des OsteoZentrums Schliersee, einen neuen Patienten aufnehmen, erhalten sie meist auch jede Menge Lesestoff: „Natürlich studieren wir zu Beginn einer Therapie alle Befunde“, sagt Max Merkel. „Aber manche Dinge sind auf einem Kernspin-Bild einfach nicht zu sehen. Die kann man nur mit den Händen erfühlen.“

Genau dieses Fingerspitzengefühl – die Verbindung aus Schul- und Komplementärmedizin – ist es, was die Patienten von Martin Auracher und Max Merkel so schätzen. In die Praxis in unmittelbarer Nähe der Schlierseer Seewiese kommen Leistungssportler aus unterschiedlichsten Disziplinen – vom alpinen Skisport übers Eishockey und Rennrodeln bis hin zum (Bahn-)Radfahren.

 

Spitzensportler zu Besuch am Schliersee

Unter anderem Laura Dahlmeier, Natalie Geisenberger, Marcel Hirscher, Felix Neureuther und Viktoria Rebensburg vertrauen auf die heilenden Hände der beiden Schlierseer Praxisleiter. Aber auch zahlreiche Einheimische zählen zu den Patienten – sowie Touristen, die ihren Jahresurlaub auf ihre Behandlungstermine im OsteoZentrum Schliersee abstimmen.

„Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das zentrale Nervensystem“, erzählt Martin Auracher. „Denn diese Steuerungszentrale ist ein lohnenswerter Zugang, um herauszufinden, was wirklich los ist im Körper. Wir sprechen hier von funktioneller Neurologie.“ Mithilfe von Muskel- und Funktionstests, so die beiden Sportmediziner, könne man feststellen, wo genau im Körper das Problem liege.

 

Individuelle Herausforderungen, individuelle Trainingspläne

„Ein solcher Test ist zum Beispiel das Finger-Tapping“, erzählt Max Merkel. „Der Patient tippt mit den einzelnen Fingern einer Hand so schnell wie möglich hintereinander auf seinen Daumen. Wenn das nur sehr langsam, eingeschränkt oder gar nicht geht, haben wir schon einen Hinweis auf eine Herausforderung und auch auf die Seite, auf der sie auftritt.“ Je nach Ergebnis entwickle das Team dann spezielle Trainings für den Patienten.

Aber die Übungen in der Praxis seien längst nicht alles, so Martin Auracher: „Die Berge, der See, die Ruhe, die Natur – hier wirkt natürlich die ganze Umgebung positiv auf die Behandlung mit.“ Kein Wunder, dass manche der Praxisbesucher gleich für mehrere Tage oder Wochen an den Schliersee reisen – wie zuletzt die italienische Skirennläuferin Johanna Schnarf.

 

Osteopathie, Physiotherapie und Naturheilkunde unter einem Dach

Ganzheitlich ist auch die Ausrichtung der Praxis: „Wir bringen unter unserem Dach Osteopathie, Physiotherapie und Naturheilkunde zusammen“, so Martin Auracher. Seit 2008 sind er und sein Partner Max Merkel in den Räumen der Vitalwelt zu Hause. Entscheidend für den Standort Schliersee sei damals die Zusammenarbeit mit benachbarten Einrichtungen wie dem Medius Schliersee oder dem Monte Mare Schliersee gewesen.

„Wir können hier eine komplette Reha anbieten mit optimalen Trainingsbedingungen für unsere Patienten“, sagt Max Merkel. „Für unsere Wassertherapie nutzen wir das Schwimmbad im Monte Mare, für den Muskelaufbau sind wir an unseren Trainingsgeräten. Und nach der Behandlung können sich unsere Gäste und ihre Begleiter bei einem Café auf der Terrasse des Charivari-Restaurants entspannen.“

 

Dauerstress im Alltag als größte Herausforderung

Apropos Entspannung: Eine der bedeutendsten Herausforderungen in der Praxis sei das Thema Stress. „Da müssen wir uns alle ganzheitlich dafür sensibilisieren, wie Stress sich auf unsere Gesellschaft und unsere Gesundheit auswirkt“, sagt Max Merkel. Denn Stress sei bei Weitem kein Problem von Spitzensportlern: „Klar, der Sportler hat Stress in der Qualifikation oder im Rennen. Aber viel nachhaltiger wirkt sich der permanente Dauerstress im Alltag aus, der letztendlich zum Burnout führt. Da nicht hinzugelangen, ist eine unserer größten Aufgaben.“

Wie lässt sich diese lösen – was raten Martin Auracher und Max Merkel ihren Patienten in der Praxis? „Unser Tipp: sich ein- bis zweimal am Tag eine Minute Zeit nehmen und tief durchatmen“, empfiehlt Martin Auracher. „Dabei können wir uns richtig runterregulieren und erzielen einen regenerativen Effekt. Und natürlich: ausreichend Wasser trinken, in die Bewegung kommen – dann ist schon mal ganz viel getan, um Stress vorzubeugen.“

 

„Da gibt es keine 40-Stunden-Woche.“

Sie selbst müssten sich Pausen auch immer wieder bewusst nehmen, sagen Martin Auracher und Max Merkel, denn: „Unser Beruf ist unsere absolute Leidenschaft, da gibt es keine 40-Stunden-Woche. Wir sind dann im Einsatz, wenn Unfälle passieren oder Verletzungen entstehen, auch sonntags oder an Feiertagen.“

Ständig auf Abruf, wenn’s brennt beziehungsweise schmerzt. Wie bleibt man da motiviert? „Wenn sich ein Sportler verletzt hat und bei mir zur Behandlung war, dann ist es das schönste und dankbarste Gefühl, zu sehen: Der steht wieder auf dem Stockerl – und du selbst durftest ein kleines Puzzleteil dieses Erfolgs sein“, so Max Merkel. „Dadurch wird Leistungssport messbar, meine Arbeit ebenso.“

„Genauso freut es uns natürlich, wenn der verletzte Landwirt von nebenan zur Behandlung kommt – und nach der Therapie wieder selbst auf dem Schneepflug sitzt“, ergänzt Martin Auracher. „Ich glaube, in unserem Job muss man von Haus aus gerne helfen.“

 

Berufliche Wurzeln in der deutschen Ski-Nationalmannschaft

Dass das Helfen und der Leistungssport tief in ihrer DNA verwurzelt sind, bewiesen die Schlierseer Praxisleiter schon zu Beginn ihrer Karrieren: Bereits 1985 betreute Martin Auracher als Physiotherapeut hauptberuflich die deutsche Ski-Nationalmannschaft der Herren. Max Merkel war in gleicher Funktion von 1998 bis 2002 für die deutsche Ski-Nationalmannschaft der Damen tätig.

Gibt es denn Karrieren oder Erfolgsgeschichten, die die beiden nachhaltig beeindruckt haben? „Wir dürfen in unserer Praxis so viele tolle Sportler auf ihrem Weg begleiten – da gibt es nicht die EINE Geschichte“, so Martin Auracher. „Besonders lange und intensiv arbeiten wir schon mit Felix Neureuther zusammen. Seit mehr als 15 Jahren haben wir uns über viele Erfolge von ihm gefreut und sind gemeinsam durch Verletzungsphasen gegangen. Inzwischen ist Felix Papa und Familienvater, da nimmt man schon Anteil dran, wenn ein Mensch sich so entwickelt.“

 

Die Praxisphilosophie: Wissen teilen, als Team wachsen  

Und wenn mal nichts vorangeht? Die Genesung holpert? „Gravierende Fälle – also wenn jemand schon in die Praxis kommt und sich kaum mehr bewegen kann – beraten wir immer gemeinsam“, verrät Martin Auracher. „Da schauen wir zu zweit drauf. Auf diese Weise und mit unseren regelmäßigen Teamschulungen können wir unser Wissen auch weitergeben.“ „Wichtig ist uns und unseren Mitarbeitern immer die Frage: Haben wir unser Bestes gegeben?“, so Max Merkel.

Dass die beiden Praxisleiter und ihre zwölf Mitarbeiter das täglich tun, daran lassen die vielen handsignierten und gerahmten Bilder in der Praxis keinen Zweifel: „Danke, Max! Du warst hier wirklich GOLD wert!“, steht etwa auf einem Plakat von den Olympischen Winterspielen 2010. Und unter einer Schwarzweiß-Fotografie von Rosi Mittermaier und Christian Neureuther haben die beiden Skirennläufer notiert: „Lieber Mascht, lieber Max, auch für die ‚Alten‘ seid Ihr unersetzlich!“

 

 

 

OsteoZentrum Schliersee
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[tourim-redakteur]