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Leonhardifahrt von Schliersee nach Fischhausen – Impressionen einer Wallfahrt mit Pferdeweihe

Seit dem 11. Jahrhundert wird der hl. Leonhard besonders in den Alpenländern verehrt. Hier gilt er als Helfer in der Not und Schutzpatron für das landwirtschaftliche Vieh und dabei insbesondere für die Pferde.

Die Leonhardifahrt ist eine traditionelle Veranstaltung, welche alljährlich im November zelebriert wird. Der Festzug besteht aus in liebevoller Kleinarbeit mit Almrausch, Erika, Daxen und vielen weiteren Almpflanzen geschmückten Tafelwagen, aufwändig bemalten Truhenwagen und Reitern, deren Rösser, vom Pony bis zum Kaltblüter, mit kunstvollen Bändern und Gebinden verziert sind. Die teilnehmenden Bäuerinnen, Bauern und Vereine feiern die Pferdeweihe im traditionellen Festtagsgewand.

Die Wallfahrt beginnt am Sonntag, 4. November 2018 um 9:00 Uhr in der Ortsmitte von Schliersee und verläuft am See entlang bis zum Wallfahrtskircherl St. Leonhard in Fischhausen. In diesem Jahr werden 56 Gespanne teilnehmen. Nach der ersten Umrundung der Wallfahrtskirche findet eine feierliche Feldmesse unter freiem Himmel statt. Währenddessen können die Zuschauer die Gefährte aus der Nähe bestaunen.

Für die teilnehmenden Frauen, Männer und Kinder ist der Festakt auch ein gemeinschaftliches Ereignis, auf dem man sich austauscht, das von den Frauen mitgebrachte, selbst gebackene Gebäck genießt und das eine oder andere Schnapserl miteinander trinkt. Auch mit in ihrer Tracht hübsch zurechtgemachten Mädels und flirtende junge Männer können beobachtet werden. Nach der Pferdeweihe und dem gemeinsamen Miteinander machen sich die Wagen und Reiter dann wieder auf ihren Weg nach Hause.

 

 

 

Die Bundesstraße 307 ist übrigens am Tag der Leonhardifahrt zwischen Schliersee und Neuhaus von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr gesperrt.

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

 

Göttlicher Segen für Ross und Reiter – die traditionelle Leonhardifahrt in Schliersee

Prachtvoll ist sie anzuschauen, die Leonhardifahrt am schönen Schliersee. Über 50 Pferdefuhrwerke und Reiter aus der Gemeinde sowie aus der näheren Umgebung nehmen jedes Jahr am ersten Sonntag im November an dem Festzug zu Ehren des Heiligen Leonhard teil. Er ist einer der meistverehrten Heiligen Bayerns und gilt unter anderem als Schutzpatron der Bauern, Fuhrleute und Pferde.

Um die Organisation dieser traditionsreichen Veranstaltung kümmert sich neben der Gemeinde Schliersee und dem katholischen Pfarramt der vor rund zehn Jahren gegründete Leonhardi-Verein. „Die Fahrt bedeutet jedes Jahr einen enormen logistischen Aufwand“, berichtet Vereinsvorsitzender Leonhard Markhauser. Die Aufgaben reichen über die Koordination der teilnehmenden Gespanne und Kutschen über die Ausweisung von ausreichend Parkflächen bis hin zur Regelung des Verkehrs zwischen Schliersee und Fischhausen.

Standarte, Geistlichkeit und „d’Musi“

Die Reihenfolge des Zuges aus Fuhrleuten und Reitern folgt jedes Jahr ein und demselben Muster: Ein Reiter trägt die Standarte aus dem Jahr 1780 und führt damit den Zug an. Danach folgt der Wagen mit der Geistlichkeit, denn schließlich muss der Pfarrer ja den Segen spenden und den Gottesdienst abhalten. Anschließend kommt die „Musi“, dahinter die Honoratioren wie Gemeinderat und etwaige Prominente. „Nach dem Gemeinderat dürfen sich in der Regel die auswärtigen Fuhrleute einreihen“, erzählt Leonhard Markhauser. „Wenn’s schon so a weite Anfahrt haben, dann derfan’s a vorn dabei sei“, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu.

Zur Aufstellung sammeln sich die Teilnehmer am Bahnhof im Schlierseer Ortszentrum. Hier besteigen die Schalkfrauen, Trachtler und Gebirgsschützen ihre Wägen, dort wird noch letzte Hand an die aufwendig verzierten und geschmückten Gefährte angelegt, das eine oder andere Ross getätschelt und die Nerven der Beteiligten mit einem sogenannten Kittelschnaps beruhigt – ein Flachmann mit Hochprozentigem, den die Schalkfrauen in der Rocktasche tragen.

Von Schliersee nach Fischhausen

Gegen 09:00 Uhr setzt sich der Zug dann langsam in Bewegung. Die Strecke führt am Schliersee entlang bis zur Kirche St. Leonhard in Fischhausen. Nach der ersten Umrundung halten die Teilnehmer inne und feiern die traditionelle Feldmesse unter freiem Himmel. Im Anschluss wird die Kirche noch zweimal umrundet, und die Fuhrwerke werden gesegnet. Danach begeben sich die Gespanne auf den Weg zurück nach Schliersee. Die Rösser dürfen sich dann ausruhen, die Fuhrleut feiern.

Die Familie Markhauser vom Anderlbauern in Schliersee pflegt die Tradition der Leonhardi-Wallfahrten schon seit mehreren Generationen. „Seit 1945 fahren wir jedes Jahr mit“, erzählt Senior Josef. Die Wallfahrt findet übrigens bei jeder Witterung statt. „Nur oamoi is ausgfalln“, erinnert sich der Opa, „da sind über Nacht zwanzig Zentimeter Schnee gefallen.“

Der Herrgott scheint es wohl gut zu meinen mit den Schlierseer Fuhrleuten ‒ und der heilige Leonhard sowieso.

 

 

Die Leonhardifahrt in Schliersee findet in diesem Jahr am Sonntag, den 4. November, statt.

Mehr Infos unter www.schliersee.de

 

 

[tourim-redakteur]