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Rosige Zeiten in Schliersee – die Pflanze der Liebe

Aus der Schlierseer Kräuterküche

Momentan blühen in den Schlierseer Gärten überall die Rosen in allen Farben. Es duftet wunderbar, da geht mir das Herz auf. Für mich sind die Rosengewächse in der Küche und natürlich auf meinen Kuchen jetzt überall zu finden. Allein schon die Farben – wunderschön.

 

 

Um sie in der Küche zu verwenden und verarbeiten zu können, sammle ich die Rosenblütenblätter immer kurz vor einem Regenschauer oder ein aufziehendes Gewitter. Denn da schüttet die Pflanze noch mal richtig viel ätherisches Öl aus, um die Insekten anzulocken. Wichtig dabei ist Folgendes: Es können alle Rosensorten verwendet werden, wenn der Garten pestizidfrei (!) bleibt.
Die Heilwirkung der Rosen ist vor allem auf den Anteil der Gerbsäure zurückzuführen, der blutstillend und blutreinigend ist. Darüber hinaus heben Rosen das Gemüt, sind entwässernd und schmecken bei richtiger Zubereitung einfach traumhaft gut. In unserer Küche steht immer ein kleines Fläschchen mit Blutwurzauszug (auch ein Rosengewächs), das bei Verletzungen sofort die Blutung stillt.

In meinem Kräutergarten habe ich viele alte Rosensorten, wie die Hansa-Rose oder die Rose De Resht. Diese Sorten halten die extremen Wetter- und Temperaturunterschiede sehr gut aus. Versorgt mit abgelagertem Hühnermist und als Beikraut den geliebten Giersch, fühlen sich meine Rosen sehr wohl. Die Königin im Kräutergarten möchte natürlich auch bewundert und beachtet werden ‒ so blüht sie noch mal so schön.

Ob als Rosenzucker, Rosensalz, Rosengelee, Rosensirup, verzuckerte Rosen zur Dekoration der heimischen Küche, Rosenbowle, Obstbowle mit Rosen … Sie ist sehr vielseitig zu verwenden, und aus Rosen hergestellte Produkte sind eine sehr gute Geschenkidee und Mitbringsel für die Lieben zu Hause.

Hier ein Rezept für euch zum einfachen Nachmachen:
Eine Hand voll frische Rosenblütenblätter bei Sonnenschein geerntet, in kleine Flaschen füllen und mit Apfelessig aufgießen ‒ fertig ist der Ansatz für einen Rosenessig. Jetzt noch sechs Wochen auf der Fensterbank stehen lassen und immer wieder schütteln (1 x Tag reicht); „Sonne, Mond und Sterne“ sind für den Auszug wichtig. Anschließend abseihen und mit einem Liter Apfelessig verlängern ‒ schon ist er fertig für den Einsatz in der Küche.

 

 

Gutes Gelingen und viel Spaß beim Verarbeiten der Rose wünscht euch aus der Schlierseer Kräuterküche.

 

 

 

Angelika Prem

Naturverliebte Schlierseerin, Kräuterpädagogin, Referentin und Seminarleiterin, Senior-Hennererwirtin, BBV Ortsbäuerin, liebt gutes regionales hausgemachtes Essen und entspannt beim Kuchen backen

 

 

 

Kräuter-Geschenke hübsch verpackt

Langsam beginnt die Zeit, wieder über Weihnachtsgeschenke nachzudenken, und vielleicht haben Sie Lust, selbst etwas zu gestalten. Mit selbst gemachten Geschenken kann man dem Beschenkten eine ganz individuelle Freude bereiten. In diesem Sinne habe ich mich entschlossen, an einem Workshop der Volkshochschule Schliersee teilzunehmen. Hier geht es um Geschenke aus Garten, Wald und Flur sowie deren geschmackvolle Verpackung.

Die wunderbare Veronika Bernlochner gibt uns alle möglichen Tipps mit auf den Weg:

  • Zum Beispiel schlägt sie vor, die Kräuter für ein Kräutersalz mit einer Kaffeemühle zu mahlen statt im Mörser zu zerkleinern. Das spart Kraft und Zeit. Außerdem sollte man zur Mischung Steinsalz verwenden. Das ist gesünder, weil es unbehandelt ist.
  • Selbst gemischtes Badesalz kann man in Organzasackerl abfüllen. Das sieht hübsch aus und ist zudem zweckmäßig, weil sich dadurch die Kräuter oder Blütenblätter nicht in der Badewanne verteilen und deren Reinigung erschweren.
  • Ferner lassen sich Blumentöpfe oder Untersetzer hervorragend für die Verpackung der Geschenke nutzen, indem man sie mit Moos, Rinde und/oder einer Schleife verziert.
  • Für die Herstellung eines Kräuteröls eignen sich Olivenöl, Weizenkeimöl, Hanföl, Leinöl, Rapsöl – je nach Geschmack.
  • Öl verfestigt mit Bienenwachs wird zu einer Creme.

Wir fertigen heute einen Kräuteressig, einen Kräutertee „Bauerngarten“ und ein Duftsackerl an. Dann verzieren wir die einzelnen Geschenke mit Schleifen und Etiketten, um sie anschließend in einem Blumentopf zu arrangieren. Diesen haben wir mit Moos ausgelegt, einer Schleife verziert und einige kleine Tannenzweige sowie eine getrocknete Orangenschale zwischen die Geschenke gesteckt. Das Ganze hat 1,5 Stunden gedauert, und ich finde, es ist eine sehr nette Idee.

Die Kräuter und Blüten kann man entweder das ganze Jahr über sammeln und trocknen oder in der Herbaria vor Ort bzw. online kaufen.

Ein einfaches und sehr schönes Rezept zum Selbermachen: Rosenzucker

Nehmen Sie 10 g Rosenblüten von stark duftenden Rosen, zermahlen Sie die Blüten und vermischen Sie diese mit 250 g weißem Zucker. Dann nur noch in dekorative Gläser füllen – und schon haben Sie ein nettes Mitbringsel. Rosenzucker kann man sehr gut für Tee und Gebäck nutzen, z. B. Mürbteig in Rosenzucker wälzen.

 

Volkshochschule Schliersee e. V.
Telefon: 08026/71503
E-Mail: vhs@schliersee.de

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.