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Schliersee – der nördlichste See Italiens

Geografisch gesehen ist der Lago della Selva in Predoi der nördlichste See Italiens. Kulinarisch gesehen, so behaupte ich, ist der Schliersee der nördlichste See Italiens!

 

Nur ca. 90 km Luftlinie sind es vom Schliersee bis zum Brenner, der italienischen Staatsgrenze. Ein Katzensprung. Auch und gerade deshalb genießen wir hier am Schliersee so gerne die italienischen Momente im Leben.

 

Historisch verbunden sind wir dem Land, wo die Zitronen blühen, schon seit Jahrhunderten. Bischof Arbeo von Freising, ein gebürtiger Südtiroler, der in Padua und Bobbio studierte, gründete 779 n. Chr. das Kloster Schliersee.

Und seit 34 Jahren besteht unsere lebendige Städtepartnerschaft mit Barberino val d‘Elsa in der Toskana.

 

Also kaum verwunderlich, dass wir am Schliersee solche Sehnsucht und das Verlangen nach italienischer Lebensart, Lebensfreude, Gastfreundschaft und  italienischen Genüssen haben. Sicherlich ist das der Grund dafür, dass wir  am Schliersee über eine außergewöhnlich hohe Dichte an italienischer Gastronomie verfügen. Nicht nur wir Einheimische, sondern auch unsere Urlauber und Ausflügler genießen ‒ im Sommer und Winter, Frühjahr und Herbst ‒ momenti italiani am Schliersee.

 

Wer kann schon widerstehen bei dem Gedanken an frische Pizza, Pasta, Pesce, Scallopina al Limone, Aperol Spritz, Caffè Latte, Gelato, Lugana, Limonata und Prosecco?

 

Egal, ob im Ortsteil Schliersee im Al Lago, im Aqua Bistro oder Aqua Ristorante, in Neuhaus im Sapori Italiani oder ab 01.11.2021 im neuen O sole mio in Fischhausen ‒ überall dort genießen wir dolce farniente, dolce vita, buon gusto und die herzliche südländische Gastfreundschaft. Un pezzo d‘italia al lago.

 

Und wer nach dem Besuch in einem der Ristoranti immer noch Appetit hat, der kann sich seit Kurzem im Al Lago mit wunderbaren italienischen Lebensmitteln, Spezialitäten, Wein und Spirituosen eindecken und ein Stück Italien mit nach Haue nehmen.

 

Neugierig geworden? Dann sehen wir uns bald bei unseren italienischen Freunden am Schliersee … A presto!

 

 

Al Lago Ristorante Gelateria

Seestr. 8, 83727 Schliersee

Tel.: 08026/9289110

 

Aqua Bistro & Bar

Bahnhofstraße 2, 83727 Schliersee

Tel.: 08026/9299890

 

Aqua Ristorante

Bahnhofstr. 4, 83727 Schliersee

Tel.: 08026/9279049

 

O sole mio Ristorante Pizzeria

Neuhauser Str. 20, 83727 Schliersee-Fischhausen

Tel. 0173/3505587

Eröffnung 01.11.2021

 

Sapori Italiani Ristorante

Neuhauser Str. 44, 83727 Schliersee-Neuhaus

Tel.: 08026/9249001

 

Öffnungszeiten können, saisonabhängig, varieren. Bestenfalls telefonisch erfragen.

 

 

 

 

Stefan Holtmeier

Der gebürtige Niederrheiner lebt seit 2008 am Schliersee. Nach vielen nationalen und internationalen Stationen ist der langjährige Sales Director eines italienischen FMCG-Konzerns in seiner Wahlheimat Schliersee heimisch geworden. Der Spezialist für Content Marketing liebt die Natur und Landschaft hier im Oberland. Seine Leidenschaft gehört der Fotografie.

 

 

 

Corrados Eiswagen – ein Stück italienische Eismacher-Geschichte am Schliersee

Wenn die Sonne hoch über dem Schliersee steht, die Wasseroberfläche zum Glitzern bringt und die Leute in Scharen ans Seeufer eilen, um sich zu sonnen, zu baden oder die Kinder am Spielplatz toben zu lassen, ist auch Corrado Soccol mit seinem Eiswagen nicht weit.

 

 

Seit er vor wenigen Monaten das Eiscafé „Dolomiti“ in Schliersee übernommen hat, macht sich der Eismacher aus dem Val di Zoldo bei schönem Wetter auf den Weg zum See. Im Bereich des Spielplatzes, unweit der Vitalwelt Schliersee, postiert er seinen Eiswagen mit dem beige-braun gestreiften Dach, um Groß und Klein mit seinem hausgemachten „Gelato“ zu verwöhnen. Vor allem die Kinder erwarten ihn dann schon sehnsüchtig, erzählt Corrado freudestrahlend: „Kaum aus dem Wasser, kommen sie zu mir, um sich ein Eis zu holen. Es ist einfach schön, die Zufriedenheit in den Augen der Kinder zu sehen!“

 

Etwa von März bis Oktober bleibt der Italiener bei uns in Schliersee. In den Wintermonaten zieht es ihn zurück in seine Heimat in den Dolomiten. Diese Art der Saisonarbeit hat eine lange Tradition. Schon Ende des 19. Jahrhunderts zogen Eismacher aus der Region Venetien den Sommer über in den Norden, um ihre Eiskreationen in ihren Eiskarren anzubieten – lange bevor nach dem Ersten Weltkrieg die ersten „Eisdielen“[1] eröffnet wurden.

 

Auch Corrados Urgroßvater Nikolaus Soccol zog als Eismacher in den Norden und ließ sich schließlich um 1894 in Wien nieder. Dort lernte auch Corrado als 16-Jähriger von seinem Cousin das Eismachen. Danach arbeitete er in verschiedenen Orten in ganz Deutschland. „Der Süden hat mir immer gefallen“, sagt Corrado, und deshalb ist er jetzt bei uns in Schliersee. „Es ist ein wunderbarer Ort. Ich habe mich sofort verliebt“, schwärmt er und verteilt weiter sein mit Liebe und Leidenschaft hergestelltes Eis. Sechs verschiedene Eissorten passen in den Eiswagen, der mit einem Stromaggregat und nicht mehr mit großen Eisblöcken wie die Eiskarren seines Urgroßvaters gekühlt wird – und doch führt Corrado mit dem etwa 20 Jahre alten Gefährt hier bei uns am Schliersee ein Stück weit die Tradition seiner Eismacher-Vorfahren fort. Sehr zur Freude der Badegäste am Ufer des Schliersees! An diesem Tag hat Corrado die Sorten Vanille, Stracciatella, Schokolade, Banane, Erdbeere und Maracuja dabei. Ich lasse mir eine Kugel Maracuja auf der Zunge zergehen und muss sagen, das Eis schmeckt wunderbar fruchtig! Einfach perfekt an diesem heißen Sommertag!

 

 

Wer mehr Auswahl sucht, einen „Caffè“ oder einen Eisbecher genießen möchte, der findet Corrado und seine Mitarbeiter im Eiscafé „Dolomiti“ in der Lautererstraße 10.

Und ganz egal, ob am Eiswagen am Seeufer oder in seiner Eisdiele – Corrado freut sich auf Ihr Kommen!

 

 

Eiscafé Dolomiti

Lautererstr. 10

83727 Schliersee

 

Geöffnet täglich 10:00–22:00 Uhr

https://www.facebook.com/EiscafeDolomitiSchlierseeBayern

 

[1] „Der Erste Weltkrieg hatte dem italienischen Eisverkauf in Deutschland ein vorläufiges Ende gesetzt. Erst Ende der 1920er-Jahre kehrten die italienischen Eismacher wieder zurück. Inzwischen war der Eisverkauf in mobilen Eiskarren jedoch durch Verordnungen eingeschränkt, sodass die Eiskonditoren gezwungen waren, ein eigenes Lokal zu eröffnen. Da sich die meisten Eisproduzenten ein solches allerdings nicht leisten konnten, fanden sie eine andere pragmatische Lösung: Sie meldeten kurzerhand Eisgeschäfte in ihren eigenen Wohnungen an. Dabei verkauften sie das Eis aus einem Fenster im Erdgeschoss und befestigten Holzdielen unterhalb des Fensters: Der Name „Eisdiele“ war geboren.“ Quelle: https://dah-bremerhaven.de/eismacher/, „Wie das Eis nach Deutschland kam …“.

 

 

 

Kathrin Zott

Aufgewachsen und noch immer wohnhaft in Neuhaus am Schliersee, zweifache Mama, studierte Germanistin und Musikpädagogin, freiberufliche Lektorin und Korrektorin – mit anderen Worten: heimatverbundene, musikbegeisterte, kreative, tierliebe und vor allem komplett italienverrückte Leseratte.