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Hausapotheke – Kräuterküche: Desinfektionsmittel selber machen

Heute machen wir uns auf den Weg und erinnern uns, wie denn unsere Eltern und Großeltern Wunden desinfiziert haben – äußerlich und innerlich.

Ja, ich kann mich noch sehr gut erinnern, wenn wir wieder mal zu wild unterwegs waren und uns die Knie aufgeschlagen haben. Da kam die Mutter, nahm unser aufgeschlagenes Knie und wusch es erst mal unter fließendem Wasser mit der Wurzelbürste ab, so sind die kleinen Steinchen schon mal weg gewesen. Anschließend kamen angesetzte Arnika oder Jod darauf. Boah … das hat höllisch gebrannt, aber wir haben danach keine Entzündung bekommen. Dazu haben wir gemeinsam gesungen: „Heile, heile Segen, drei Tage Regen, drei Tage Schnee, des tuat scho nimmer weh.“ Das hat immer geholfen.

 

Bei Erkältungen oder wenn der Hals zu schmerzen begonnen hat, bekamen wir Sahne-Meerrettich zu essen, die Brust wurde mit Schweinefett oder Lärchenbalsam eingerieben ‒ du dann ging’s ab ins Bett. So konnten viele Erkältungen schon frühzeitig abgefangen werden.

 

Mein persönliches Rezept für Desinfektionsmittel nach Art meiner Oma:

A guada selbst gebrannter Schnaps von der Schlierseer Brennerei Hörmann oder von einem Bauern von Schliersee. Ich nehme am liebsten den alten Enzian und den Ansatz von Spitzwegerich.

Alles mischen und in kleine Sprühflaschal geben, passt in jede Handtasche und ist sofort einsatzbereit.

Vor jedem Gebrauch Ihres selbst gemachten Desinfektionsmittels schütteln Sie die Flasche am besten gut durch.

Meerrettich oder Kapuzinerkresse zeichnen sich durch ihren hohen Anteil an Senfölglycosid aus. Dieser Inhaltsstoff entzieht Viren und Bakterien den Nährboden, und sie können sich nicht mehr vermehren. Spitzwegerich ist unser natürliches Antibiotika und ein guter Wundheiler in unserem Körper. Bei Erkältungen und Husten ein sehr gutes Mittel.

Hinweis: Grundsätzlich ist das selbst gemachte Desinfektionsmittel gut als kleine zusätzliche Maßnahme für den alltäglichen Gebrauch, beispielsweise für unterwegs, geeignet. In akuten Notsituationen sollten Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker beraten und begleiten lassen.

Bei Interesse an mehr Kräuterwissen können gerne Heilkräuterseminare am Hennererhof gebucht werden (siehe auch www.hennerer.com).

 

 

[tourim-redakteur]