Schlittengaudi auf dem Kirchbichl
Früher stand auf dem Kirchbichl zwischen Schliersee-Westenhofen und Hausham das Kloster Schliersee (um 770 gegründet). Nachdem es, wie vermutet wird, in den Ungarnstürmen im 10. Jahrhundert untergegangen ist, wurde es 1141 neu gegründet und in den Ort Schliersee an die Stelle der heutigen Pfarrkirche St. Sixtus verlegt.
Den Kirchbichl gibt es heute immer noch, und er ist im Winter vor allem für Kinder ein beliebter Schlittenhügel. Aber auch Erwachsene haben ihre helle Freude am Rodeln.
Daher mache ich es so, wie in dem Spruch empfohlen: „Wenn der Winter endlich naht, ist es Zeit für eine Schlittenfahrt.“
Nach dem Aufstieg, bei dem ich bis zu den Oberschenkeln im Schnee versunken bin, bietet sich mir ein grandioser Ausblick über die Ortschaft Schliersee bis hin zum See. Die umliegende Bergwelt ist in Zwielicht getaucht, und dicke Schneewolken verkünden die nächsten Schneeflocken.
Die Kinder stürzen sich mit Freudengeheul über die verschneite Kante und rodeln übermütig den teilweise wirklich steil abfallenden Hang hinunter. Unten ist viel Platz, um den Rodel auslaufen zu lassen, und etwaige Stürze werden vom hohen Pulverschnee weich abgefangen. Gerötete Gesichter, Jubel und völlig von Schnee bedeckte Menschen in dicker Winterkleidung zeugen von wahrer Lebensfreude – eine Riesengaudi für die ganze Familie.
Nach anderthalb Stunden im Schnee und mehrfachem Auf und Ab mit dem Schlitten sind selbst die Haare eingefroren, und es wird Zeit, den Nachmittag bei einer heißen Schokolade in einem der Cafés in der Ortsmitte ausklingen zu lassen.
[tourim-redakteur]