Schlagwortarchiv für: Rotwand

Spitzingsee im Winter: Familienvergnügen für Groß und Klein

Eine magische Winterlandschaft umgibt den zugefrorenen Spitzingsee. Inmitten des Mangfallgebirges zwischen Jägerkamp, Taubenstein, Rotwand, Stümpfling, Bodenschneid und Brecherspitz liegt einer der größten Bergseen Bayerns. Jetzt im Januar ist er zugefroren und Treffpunkt von Touristen und Einheimischen.

Mit etwas mehr als 28 Hektar Fläche bietet er genügend Platz für viele Spaziergänger, Eisläufer, Langläufer, Jogger, Eltern, die ihre Kinder auf dem Schlitten über den See ziehen, und Teams, die sich im Eisstockschießen versuchen und Wettkämpfe austragen.

Vorsichtig betrete ich die Eisfläche und prüfe am Rand, ob das Eis auch wirklich dick genug ist. Ein Minimum von 15 cm Dicke wird von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) empfohlen, und trotzdem bleibt ein Restrisiko, da das Eis je nach Strömung und Beschaffenheit des Grundes unterschiedlich stark sein kann. Es muss über einen längeren Zeitraum Minusgrade haben, damit die Eisdecke dick genug ist, um sie zu betreten und darauf Schlittschuh zu laufen. Man sollte nie alleine auf dem Eis unterwegs sein und etwaige Risse und ein Knacken durchaus beachten. Bedenke: Der Gang über das Eis erfolgt stets auf eigene Gefahr!

Der Spitzingsee ist heute von einer dicken Schneeschicht bedeckt. Dort, wo der Schnee für die Schlittschuhfahrer und Eishockeyspieler geräumt ist, erscheint das Eis blau bis durchsichtig, was ein gutes Zeichen ist. Vereinzelt kann man in Ufernähe die Wasserpflanzen unterhalb des Eises erkennen. Trotz der vielen Menschen, die sich auf dem Eis vergnügen, können wir dank der Größe des Sees einen idyllischen, fast einsamen Spaziergang zu zweit unternehmen. Die Bergkulisse wirkt aus dieser eher ungewohnten Perspektive wie ein schützender Ring aus Bäumen und Felsen.

Am Ufer kann man in der Schneebar einen Jagertee trinken und ein paar Wiener essen, oder man gönnt sich einen Glühwein direkt an der Eisstockbahn, während die Mitspieler dabei sind, ihren Eisstock über die geräumte Eisfläche zu schießen. Eisstockschießen ist ein alter Volkssport und durchaus auch dem bayerischen Brauchtum zuzurechnen. Für 5 Euro pro Eisstock kann man eine Stunde lang die Bahn für ein ausgelassenes Spiel nutzen. Die Menschen hier wirken entspannt und entschleunigt. Wenn man ihnen in die Gesichter sieht, spiegeln diese zwar die Kälte des Wintertages, aber auch die Freude am ungezwungenen Beisammensein ‒ sei es beim Spiel, gemeinsamen Eislaufen oder beim Ziehen der fröhlichen Kids über die Eisdecke.

Schon August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798‒1874) beschrieb vor über einem Jahrhundert den Eislauf in seinem Gedicht:

Der Eislauf

Der See ist zugefroren
Und hält schon seinen Mann
Die Bahn ist wie ein Spiegel
Und glänzt uns freundlich an.

Das Wetter ist so heiter.
Die Sonne scheint so hell.
Wer will mit mir ins Freie?
Wer ist mein Mitgesell?

Da ist nicht viel zu fragen:
Wer mit will, macht sich auf.
Wir geh‘n hinaus ins Freie,
Hinaus zum Schlittschuhlauf.

Was kümmert uns die Kälte?
Was kümmert uns der Schnee?
Wir wollen Schlittschuh laufen,
Wohl auf dem blanken See.

Da sind wir ausgezogen
Zur Eisbahn also bald,
Und haben uns am Ufer
Die Schlittschuh angeschnallt.

Das war ein lustig Leben
Im hellen Sonnenglanz!
Wir drehten uns und schwebten,
Als wär‘s ein Reigentanz.

 

 

[tourim-redakteur]

 

 

Die besten Unterkunftshütten in den Schlierseer Bergen

Entgegen den Erwartungen war unsere neunköpfige Gruppe an einigen Tagesetappen völlig allein unterwegs. Heute war wieder ein besonders schöner Tag – die Atmosphäre in der einfachen, heimeligen Gaststube ist großartig. Unsere Wiener Schnitzel sind riesig, die dazugehörigen Bratkartoffeln vorzüglich, und auch der Wein ist fantastisch. Morgen wird die einwöchige Durchquerung der Bayerischen Voralpen leider schon zu Ende sein. Es ist bereits unsere sechste Übernachtung in einer Unterkunftshütte in den Bergen.

Alpine Unterkunftshäuser haben eine lange Tradition. Bereits mit Beginn der touristischen Erschließung der Alpen ab etwa 1850 entstanden die ersten alpinen Schutzhütten. Es waren anfangs sehr kleine und besonders spartanisch eingerichtete Unterkünfte für Selbstversorger, die damals den sehr wenigen, meist wohlhabenden Alpinisten als Stützpunkte für ihre Gipfelziele dienten. Heute verfügen nahezu alle Alpenregionen über ein dichtes Netz von Schutzhütten und Unterkunftshäusern in allen denkbaren Höhenlagen und für alle möglichen Komfortansprüche. Neben den unzähligen bewirtschafteten Unterkunftshäusern offerieren die Alpenvereine auch sogenannte Selbstversorgerhütten ohne Bewirtschaftung. Die Preise für Übernachtungen auf Unterkunftshäusern der Alpenvereine sind sehr unterschiedlich. Mitglieder des Alpenvereins zahlen erheblich weniger (meist die Hälfte des normalen Preises), und auch die Lage bzw. ihre Erreichbarkeit und Ausstattung hinsichtlich Komfort (z. B. Duschen, Verfügbarkeit von Zweibettzimmern usw.) sind wichtige Faktoren.

So bieten auch die Schlierseer Berge eine Vielzahl an Bergwanderungen oder sonstigen Aktivitäten im Outdoor-Bereich. Grundsätzlich sind sie alle problemlos als Tagestour durchführbar. Doch viel mehr lohnen sich mehrtägige Unternehmungen mit Übernachtungen am Berg oder Ferienaufenthalte für die ganze Familie oder andere Gruppen. Sie vermitteln insbesondere Kindern und Jugendlichen Abenteuercharakter und Spaß. Sonnenauf- und -untergänge am Rotwandgipfel 150 Höhenmeter oberhalb vom Rotwandhaus, zünftige Winterabende für Skitourengeher im Taubensteinhaus, urgemütliche Stammtischrunden nach einer Mountainbike-Tour im Bodenschneidhaus oder in der urgemütlichen Gaststube der Erzherzog-Johann-Klause ‒ die Unterkunftshütten in der Umgebung von Schliersee und deren Wirtsleute machen es möglich.

Bewirtschaftete Unterkunftshäuser des Deutschen Alpenvereins (DAV) in den Schlierseer Bergen

  • Albert-Link-Hütte (1053 m), Valepper Straße 8, 83727 Schliersee-Spitzingsee, Tel.: 08026/71264, montags Ruhetag, ganzjährig geöffnet, außer im April und von Nov. bis kurz vor Weihnachten, info@albert-link-huette.de, http://www.albert-link-huette.de
  • Blecksteinhaus (1022 m), Am Bleckstein Nr. 1, 83727 Schliersee-Spitzingsee, Tel.: 08026/71204, dienstags Ruhetag, im Mai oder Juni und im Nov. geschlossen, blecksteinhaus@t-online.de., http://www.blecksteinhaus.de
  • Bodenschneidhaus (1365 m), Tel.: 08026/4692, ganzjährig geöffnet außer im Winter, montags Ruhetag, sonst wochentags von 10.00 bis 17.00 Uhr und samstags, sonntags und an Feiertagen von 10.00–20.00 Uhr geöffnet, im April geschlossen, wieser@yahoo.de, http://www.bodenschneidhaus-schliersee.de
  • DAV-Haus Spitzingsee (1124 m), Stümpflingweg 1, 83726 Schliersee, bewirtschaftete Hütte und Hütte für Selbstversorger der DAV-Sektion München und Oberland, Tel.: 08026/9253362, info@dav-haus-spitzingsee.de, http://www.dav-haus-spitzingsee.de
  • Rotwandhaus (1737 m), Spitzingsee Nr. 3, 83727 Schliersee, Tel.: 08026/7683, ganzjährig geöffnet, außer von Anf. Nov. bis Mitte Dez., http://www.rotwandhaus.de
  • Schönfeldhütte (1410 m), Tel.: 08026/7496, außer im April und von Nov. bis kurz vor Weihnachten, info@albert-link-huette.de, http://www.schoenfeldhüette.de
  • Taubensteinhaus (1565 m), Taubenstein Nr. 1, 83727 Schliersee, Tel.: 08026/7070, ganzjährig geöffnet, außer im April sowie im Nov. und Dez., info@taubensteinhaus.de, http://www.taubensteinhaus.de

 

Unterkunftshäuser ohne Bewirtschaftung (Selbstversorgerhütten) des Deutschen Alpenvereins

Private Unterkunftshäuser mit Bewirtschaftung und Übernachtungsmöglichkeit

 

[tourim-redakteur]

„Sommerbetrieb“ über Weihnachten an der Taubensteinbahn am Spitzingsee

Die Wetterprognose für die Weihnachtsfeiertage bis Neujahr sagt bestes Bergwetter mit Sonne in höheren Lagen und milden Temperaturen voraus – Anlass genug für die Alpenbahnen Spitzingsee, die Taubensteinbahn für Wanderer und Ausflügler wieder in Betrieb zu nehmen. Die Bahn fährt vom 25. Dezember 2015 bis einschließlich 1. Januar 2016 täglich von 8.30 Uhr bis 16.20 Uhr. Zur Einkehr hat das Taubensteingipfelstüberl direkt an der Bergstation geöffnet.

„Oben ist es weitgehend trocken und schneefrei, so dass zum Beispiel die beliebte „Rotwandreibn“ als Wanderung vom Taubenstein zur Rotwand wunderbar zu gehen ist“, so Peter Lorenz, Geschäftsführer der Alpenbahnen Spitzingsee GmbH, zu der die Taubensteinbahn gehört. „Wir wollen für die Urlaubsgäste in unserer Region rund um den Schliersee und Spitzingsee und auch für unsere einheimischen Gäste und Tagesausflügler ein zusätzliches Angebot schaffen.“

Im gleich nebenan gelegenen Skigebiet Spitzingsee-Tegernsee ist die Stümpflingabfahrt mit der gleichnamigen 4er-Sesselbahn für Skifahrer und Snowboarder geöffnet und bietet gute Pistenverhältnisse. Als Zubringer fährt ab Rottach-Egern auch die Sutten-4er-Sesselbahn. Inhaber eines Alpen Plus Saisonskipasses können das Angebot am Taubenstein von Weihnachten bis Neujahr mit Ihrer Karte natürlich ebenfalls nutzen.

Weitere Informationen:
www.alpenbahnen-spitzingsee.de
www.schliersee.de

[tourim-redakteur]