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Offizielle Nachtskitouren-Route am Spitzing

Seit diesem Winter gibt es eine offiziell ausgeschilderte Nachtskitour am Spitzing am Taubenstein.

 

 

Wo bereits in den letzten Jahren viele nach Feierabend im Dunkeln mit den Tourenskiern den Berg raufgerannt sind, ist nun eine Nachtskitouren-Route beschildert. In einem Gemeinschaftsprojekt haben sich Partner aus Tourismus, Gemeinde, Naturschutz, dem Deutschen Alpenverein sowie den Grundstücksbesitzern wie den Bayerischen Staatsforsten zusammengetan und eine naturverträgliche, sichere und attraktive Route gefunden. Diese startet an der Talstation der Taubensteinbahn mit einem LVS-Checkpoint und verläuft durch Unteren sowie Oberen Lochgraben entlang der ehemaligen Skiabfahrt bis zum Taubensteinsattel. Sie umfasst über 600 Höhenmeter sowie knapp drei Kilometer und ist sowohl im Aufstieg als auch in der Abfahrt beschildert.

 

 

Skitourengehen boomt – und das auch zunehmend in der Dämmerung oder bei Nacht. Die Auswirkungen sind beunruhigend. Viele nutzen für ihre Feierabendskitour die gesperrten Skipisten nach Betriebsschluss und bringen sich dabei in Gefahr, andere betreten nachts höchst sensible Naturräume und gefährden dadurch zum Beispiel die bei uns vom Aussterben bedrohten Raufußhühner. „Die Natur am Spitzing – und hier vor allem die Tierwelt – ist einer besonderen Belastung durch Wintersportler und Wintersportlerinnen ausgesetzt“, so Roman Ossner, Mitarbeiter Natur- und Umweltschutz bei der Sektion München des DAV.

„Gerade in der Dämmungszeit nehmen die Wildtiere im Winter die notwendige Nahrung zu sich, um den Energiebedarf in dieser kargen Jahreszeit zu decken. Eine Lenkung der Wintersportler und Wintersportlerinnen auf eine Nachtroute ist sehr wichtig“, erklärt Florian Bossert, Gebietsbetreuer für das Mangfallgebirge.

 

 

Eine weitere Maßnahme im Landkreis, um alle unter einen Hut zu bringen. Den Wintersportler, der das Abenteuer in der Natur sucht, die Natur, die der Wintersportler so liebt, und das Raufußhuhn, das im Winter um sein Überleben kämpft.

 

 

 

Susanne Viehweger

Dipl. Sportwissenschaftlerin & Outdoor Enthusiast. Arbeitet als Sportlehrerin & Outdoorguide. Mit ihrem eigenen Unternehmen 'Happy Moving Outdoors' (www.happymovingoutdoors.de) vermittelt sie Leidenschaft für den Sport an der frischen Luft.

 

 

 

Paradies für Bergliebhaber – dem Himmel so nah! Eine Fotosafari …

Anfang Mai, Sonnenschein, blauer Himmel und ein paar Stunden Zeit …

Ich mache mich auf den Weg in die Berge, genauer gesagt auf den Taubenstein im Mangfallgebirge (Höhe 1.692 m). Kurz vor Spitzingsee biege ich links auf den Parkplatz an der Taubensteinbahn ab. Es ist mitten in der Woche und kaum ein Mensch unterwegs. Ich bin völlig allein in der Gondel und nutze die Fahrt, um meine Kamera vorzubereiten und die spektakuläre Aussicht zu bestaunen. Oben angekommen, finde ich mich im tiefsten Winter wieder und bereue es, keine Schneeschuhe mitgenommen zu haben.

Es ist einfach wunderschön! Ein perfekter Fernblick in die „blauen“ Berge rundherum und strahlend weißer Schnee, welcher das Licht der Sonne reflektiert und ein funkelndes Leuchten auf die frische Schneeoberfläche zaubert.

Hinter zwei Touristen aus München mache ich mich auf den Weg zum Gipfel. Gar kein leichtes Unterfangen, weil wir immer wieder bis zur Hüfte im Schnee versinken. So weit es geht, nutzen wir die Spuren unserer „Vorgänger“ …

Das nette Paar mit seinen zwei Hunden kehrt nach ein paar Höhenmetern wieder um, da sie den anstrengenden Abstieg fürchten. Ich laufe noch ein paar Kehren weiter und werde mit einem atemberaubenden Blick auf den Wendelstein und schließlich auch auf die steilen Felsen des Taubenstein belohnt. Weiter steige ich nun auch nicht mehr hinauf, da meine Ausrüstung hierfür nicht ausreichend ist. In den Bergen ist es unbedingt notwendig, keine unnötigen Risiken einzugehen und sich nicht zu überschätzen!

Wieder an der Bergstation angekommen, mache ich es mir in der Sonne gemütlich und gönne mir einen heißen Lumumba im Taubensteinstüberl. Es sind auch einige Tourenskifahrer da, die zu einer Almhütte abfahren. Und auch ein Mountainbiker macht sich auf den Weg bergab …

Wer die Bergwelt liebt und sich am Ausblick berauschen kann … und wer die Stille und Ruhe sucht, der ist hier genau richtig!

 

Alpenbahnen Spitzingsee GmbH
Spitzingseestraße 12
83727 Schliersee-Spitzingsee
Tel. +49 8026 9292230
info@alpenbahnen-spitzingsee.de

http://www.alpenbahnen-spitzingsee.de/sommer/sommer/

 

 

Ulrike Mc Carthy

Geborene Münchnerin und seit vielen Jahren begeisterte „Wahl-Schlierseerin“ Personaldiagnostikerin, Trainerin, Seminarleiterin, Hypno- und Gesprächstherapeutin, Hofbetreuerin im altbayerischen Dorf und vor allem Hobby-Fotografin.

 

 

 

Schliersee im Winter: Skitour auf den Roßkopf (1.580 m)

Mit dichtem Schneegestöber hat der lang herbeigesehnte Winter endlich Einzug gehalten. Es herrscht dichtes Schneetreiben. Gelegentlich werden die tanzenden Flocken von einer Windböe durcheinandergewirbelt. Für wenige Augenblicke wird überraschend die Sicht frei auf die umliegenden Schlierseer Berge. Endlich scheinen sie jetzt allesamt im Winterschlaf zu liegen.

Ich ziehe die Klebefelle auf meine Ski. Die Bindung rastet ein, und ich spure die ersten Meter durch den frischen Neuschnee. Schon nach wenigen Minuten ist er wieder da, der gewohnte, lieb gewonnene Steigrhythmus. Schritt für Schritt schiebe ich meine Tourenski im Pulverschnee vorwärts, höre das monotone Klacken meiner Skitourenbindung. Meine Aufstiegsspur lege ich durch den Wald ‒ immer der gleiche Rhythmus, die gleiche Neigung, das gleiche Tempo. Jede Geländeformation wird genutzt. Es macht unsagbar Spaß, endlich wieder in meinen winterlichen Schlierseer Bergen unterwegs zu sein. Kaum eine Stunde bin ich vom Ausgangspunkt entfernt, und dennoch verspüre ich das Gefühl, dem Alltag vollkommen entrückt zu sein. Mein Atem geht gleichmäßig, Probleme des Alltags verblassen, und ich spüre innere Zufriedenheit. Skitouren bieten mir Naturerlebnis und Körpererfahrung in Vollendung ‒ ich weiß, dass ich danach süchtig bin.

Die Landschaft zeigt sich in einem Mix aus weißgrauer Eintönigkeit. Ich mag diese menschenleere, abgeschiedene und dadurch ernsthaft wirkende Atmosphäre in den Bergen, die für hochwinterliches Schlechtwetter kennzeichnend ist. In den vergangenen Jahren habe ich sie alle kennen- und lieben gelernt, all die Skitouren in der Umgebung. Meine Schlierseer Wahlheimat ist maßgeblich dafür verantwortlich. Die hier besonders waldreichen Berge sind vom Frühjahr bis in den späten Herbst – insbesondere für die Münchener ‒ ein sehr beliebtes Wandergebiet, und sie bieten – manche mögen es kaum glauben ‒ eine Fülle lohnender Skitourenmöglichkeiten. Die Lawinengefahr ist hier meist überall gering, und so sind Skitouren auch bei etwas ungünstigeren Bedingungen fast immer möglich. Zugegeben, bei keiner der Skirouten können besonders hohe Ansprüche an die jeweilige Abfahrt gestellt werden. Vielmehr ist Sensibilität für die Landschaft der Bayerischen Voralpen gefragt. Fast alle Skitouren der Region um Schliersee reduzieren sich auf lohnende Halbtagesunternehmungen.

Der Roßkopf – eine ideale Skitour für Anfänger

Charakter und Besonderheiten: Die kurze und abwechslungsreiche Skitour auf den Roßkopf (1.580 m) unweit der Stümpfling-Bergstation ist eine ideale Anfänger-Skitour. Auch mit gemütlicher Einkehr in einer der bewirtschafteten Almhütten im Pistenbereich ist diese Skitour problemlos an einem halben Tag durchführbar. Der Aufstieg vollzieht sich abseits der Skipiste anfangs durch Wald und danach über freie Hanglagen relativ einfach zum Gipfel. Die Abfahrt erfolgt über die präparierten Pisten zurück zum Ausgangspunkt. Insgesamt sollte man inklusive Einkehr für diese kurze Skitour etwa drei bis vier Stunden einplanen. All jene, die es noch etwas sportlicher mögen, haben natürlich die Möglichkeit, nach ihrer Skitour die Pisten zum Skifahren zu nutzen.

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Talort: Spitzingsee (Ortsteil von Schliersee, 1.090 m), von Schliersee über die Spitzingstraße erreichbar

Öffentliche Verkehrsmittel: BOB von München nach Fischhausen-Neuhaus, dann mit dem RVO-Bus hinauf zum Spitzingsee und weiter zur Stümpflingbahn-Talstation (alpenbahnen-spitzingsee.de)

Anforderungen/Schwierigkeit: leichte Halbtagestour ohne Orientierungsproblematik, für Kinder ab ca. zehn Jahren geeignet

Höhenunterschied: 550 Hm

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Talstation der Stümpflingbahn

Gesamtdauer: etwa 1,5 bis max. 2 Stunden Aufstieg/0,5 Stunden Abfahrt

Beste Jahreszeit: Dezember bis März

Ausrüstung: normale Skitourenausrüstung

Einkehrmöglichkeiten: Jagahütt‘n an der Stümpflingbahn-Bergstation (http://www.jagahuettn.de), Osthangalm zwischen Kurven- und Osthanglift (http://www.osthangalm.de)

Karte: AV-Karte 1:25.000, Blatt BY15 „Mangfallgebirge Mitte, Spitzingsee, Rotwand“

Fremdenverkehrsamt: Gäste-Information Schliersee, Perfallstraße 4, 83727 Schliersee, Tel: 08026/6065-0 (http://www.schliersee.de)

Die Route: Vom Parkplatz neben der Talstation der Stümpflingbahn oberhalb vom Spitzingsee zunächst kurze Abfahrt nach links über die Piste bis zur Basis des Valeppalmlifts. Hier werden die Felle aufgezogen, und man marschiert ziemlich flach in südlicher Richtung zum nahen Haushamer Bach. Eine Brücke führt über den Bach, danach rechts und entlang des Bachs in den Wald. Mittelsteil auf einem Ziehweg zu den freien Flächen unter der Haushamer Alm. Unterhalb der Almhütte scharf nach rechts. Nun ziemlich flache Querung in nördlicher Richtung zur Grünseealm. (Achtung: Hier besteht nach ergiebigen Schneefällen an einigen kurzen Stellen Lawinengefahr!) Unter dem Roßkopf-Gipfelhang quert man nun zum östlichen Gratrücken des Roßkopfs. Kurze Querung der Piste, danach etwas steiler neben der Piste in etwa 30 Minuten zur Bergstation des Roßkopflifts und zum nahen Gipfelkreuz. Die Abfahrt erfolgt entweder nach Norden zur Stümpflingbahn-Bergstation oder zur Basis des Roßkopf-Sessellifts und danach über die präparierten Pisten zurück zum Parkplatz an der Talstation. Eine Alternative wäre die etwas anspruchsvollere Grünsee-Abfahrt zur Talstation des Valepperalmlifts. (Mit diesem Schlepplift gelangt man zurück zum Ausgangspunkt der Tour.)

 

Eckehard Radehose

Eckehard Radehose In Schliersee zuhause, extrem berg- und reisesüchtig seit seinem 6. Lebensjahr. Dipl. Kartograph, Journalist und langjähriger Trekking- und Expeditionsleiter mit Vorliebe für besonders hohe Gipfelziele. An die 2.500 Gipfelbesteigungen weltweit und weit über 1.000 Skitouren. Mein bevorzugter Ort: Gipfel der Baumgartenschneid bei Sonnenuntergang mit einem Glas Rotwein.