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Sonnenuntergänge und Bergluft

„Meine Lieblingsfarbe ist der Sonnenuntergang.“ Dieses Zitat beschreibt ganz gut, warum ich, sooft ich es einrichten kann, am Abend noch einmal mit der Kamera losziehe, um diesen Moment festzuhalten.

 

 

Egal ob daheim, beim Ausflug oder im Urlaub – Sonnenuntergänge faszinieren uns einfach. Da kann man gar nicht anders, als diesen Moment mit dem Smartphone oder der Kamera festzuhalten und zu teilen.

 

Die einzigen Arten von Sonnenuntergängen, die ich nicht mag, sind die, die ich verpasst habe, denn ich liebe diese Zeit am See. Ruhe kehrt ein im Tal und der See wirkt friedlich und entspannt. Irgendwie hat die Sonnenuntergangsfotografie etwas Entspannendes, ich komme runter, genieße die Landschaft, den See und unsere herrlichen Schlierseer Berge. Die perfekte Kulisse für diesen besonderen Moment.

 

Das Ostufer am Schliersee bietet zahlreiche Fotospots für perfekte Sonnenuntergangsfotos. Zwischen Kurpark und den Bootshütten in Fischhausen findet jeder eine interessante Stelle zum Fotografieren. Meine Lieblingsfoto-Spots sind der Bootsanleger am Lauber Beach, die Seepromenade zwischen Schlierseer Hof und Strandbad sowie zwischen den Bootshütten und Seegartl in Fischhausen. Vor Kurzem habe ich auch den Wanderweg auf die Schliersbergalm als neuen Spot entdeckt. Auch hier gibt es tolle Stellen für Sonnenuntergänge zu entdecken.

 

Ein paar Tipps möchte ich euch noch auf den Weg geben: Ganz egal, ob ihr mit dem Smartphone oder einer Kamera fotografiert – ihr solltet möglichst ein Stativ benutzen. Fotografiert erst, wenn die Sonne hinter den Bergen verschwindet, das ist der perfekte Moment. Wenn vorhanden, dann fotografiert im „Sundowner-“ oder „Dämmerungsmodus“, das macht die Farben weicher und kräftiger. Optimal ist natürlich immer der manuelle Modus, der sogenannte „M“-Modus. Hier könnt ihr die Szenerie optimal belichten.

 

Auch solltet ihr nach Sonnenuntergang nicht gleich die Sachen packen. Nutzt auch die anschließende „Blaue Stunde“. Nicht nur zum Fotografieren, sondern auch, um unser bayerisches Paradies, den Schliersee, noch einmal so richtig zu genießen!

 

Und mit Sicherheit sehen wir uns demnächst beim Sundowner-Shooting am See. Dann können wir gern ein bisschen fachsimpeln und genießen. Denn: „Es ist fast unmöglich, einen Sonnenuntergang zu beobachten und nicht zu träumen.“ (Bernard Williams)

 

 

Hier noch ein paar interessante Links mit Tipps:

 

https://www.computerbild.de/artikel/cb-Tipps-Software-Sonnenuntergang-fotografieren-fuer-brillante-Bilder-31422291.html

https://www.unaufschiebbar.de/smartphone-fotografie/sonnenuntergang-fotografieren-iphone/

https://www.pixolum.com/blog/fotografie/sonnenuntergang-fotografieren-30-tipps-fuer-atemberaubende-bilder

 

 

 

Stefan Holtmeier

Der gebürtige Niederrheiner lebt seit 2008 am Schliersee. Nach vielen nationalen und internationalen Stationen ist der langjährige Sales Director eines italienischen FMCG-Konzerns in seiner Wahlheimat Schliersee heimisch geworden. Der Spezialist für Content Marketing liebt die Natur und Landschaft hier im Oberland. Seine Leidenschaft gehört der Fotografie.

 

 

 

Entschleunigung pur – mit zwei PS und Glockengeläut durch den Schnee

Eine romantische Pferdeschlittenfahrt durch die verschneite Winterlandschaft bei uns am Spitzingsee ist ein bisschen wie eine Reise durch eine Filmkulisse: verschneite Bäume, der zugefrorene See, die weiß glitzernden Berghänge, die eingeschneiten Almhütten und dazu das Schnauben und Traben der beiden Pferde und das Glockengeläut. Eine Pferdeschlittenfahrt ist ein traumhaftes Erlebnis.

 

 

Bereits 1868 wurden Kutschfahrten am Spitzingsee zum ersten Mal in der Presse erwähnt. Die Familie Rötzer kutschierte die Gäste mit ganz viel Liebe und Herzblut in vielen Generationen durch die Schlierseer Berglandschaft. Seit etwa drei Jahren hat Martin Bacher aus Fischbachau als „Spitzingkutscher“ die Zügel in der Hand. Bei ihm sind traditionell Pferde schon immer Herzensangelegenheit und auch Teil seiner Landwirtschaft. Seit 45 Jahren nimmt er an Festumzügen und Leonhardifahrten teil. Die Pferde Rapunzel und Hakira nimmt er jeden Tag vom Spitzingsee mit runter auf seinen Hof, damit sich die Pferde in ihrer gewohnten Umgebung von der Arbeit erholen können.

 

Ein kleiner Wintertraum am Spitzingsee

Martin Bacher und sein Kutscher Andreas Backhaus nehmen mich eine kurze Runde mit durch den Schnee – und das macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Die Ausblicke auf den Spitzingsee und die umliegenden Berge ist wahnsinnig schön. Du solltest vorher anrufen und fragen, ob dein Wunschtermin auch frei ist. Wenn du spontan einsteigen willst, schau einfach zum Abfahrtspunkt zwischen Spitzing Alm und Arabella Alpenhotel direkt unten am See vorbei, vielleicht ist ja in der Kutsche noch ein Platz frei für dich. Die normale Seerundfahrt dauert etwa eine Stunde. Der Spitzing-Kutscher fährt aber auch zum Blecksteinhaus – mit Einkehr natürlich, damit du auch den hervorragenden Kaiserschmarrn probieren kannst. Wenn die Schaufütterung in der Valepp vom Forstamt Schliersee stattfindet, kannst du um 15:00 Uhr an der Seepromenade abfahren und das Rotwild im Wald beobachten. Das ist ein besonderes Erlebnis, allerdings nur bei geschlossener Schneedecke, denn sonst werden die Hirsche nicht gefüttert und kommen auch nicht zur Futterstelle. Selbstverständlich kannst du die Kutsche exklusiv mieten und etwa mit deinen Freunden, Verwandten oder Kollegen eine Runde durch den Schnee genießen. Die Kutsche fährt gleichermaßen auf Rädern wie auf Kufen. Mangelnder Schnee auf den Wegen ist also kein Problem. Auch im Sommer ist der Spitzingkutscher unterwegs. Dann wird sogar eine längere Runde auf dem Bockerlbahnweg angeboten, die im Winter nicht befahrbar ist. Das möchte ich im Sommer unbedingt mal ausprobieren.

Wichtig: Unbedingt vorher telefonisch abklären, wann der Spitzingkutscher wohin fährt und ob noch Platz für dich ist.

 

 

Als Anhaltspunkt für die Preise: Die Runde um den Spitzingsee (etwa 1 Stunde) kostet derzeit 65 Euro für 1-5 Personen, jede weitere Person kostet 12 Euro

Viel Spaß!

Anfragen beim Spitzingkutscher
Martin Bacher

+49 162 916 3040

www.spitzingkutscher.de

spitzingkutscher@web.de

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Tipps Mai 2019: Eisbecher, Brunch und Steckerlfisch

Servus aus Schliersee,

ich hoffe, Sie hatten auch so ein schönes sonniges Osterfest wie wir hier in Schliersee. Jetzt geht es mit großen Schritten auf den Sommer zu. Im Herzen von Schliersee hat das Eiscafé Dolomiti neu eröffnet, und auch das Al Lago sorgt mit seinen leckeren Eisbechern für echtes Sommer-Feeling.

 

Im Bereich Gastronomie ist bei uns in Schliersee diesen Sommer einiges geboten. Der „Insel-Michi“ ist bereits in die Sonntags-Brunch-Saison gestartet. Sie möchten auf einer bayerischen Insel brunchen? Kein Problem. Erleben Sie einen tollen Tag auf der Insel Wörth im Schliersee mit gutem Essen sowie uriger Livemusik und genießen Sie die traumhafte Aussicht auf See und Berge.

Für eine kleine Mittagspause mitten in Schliersee möchte ich Ihnen die Fischerei in Schliersee ans Herz legen. Die Fischsemmeln sind sensationell.

 

Auch der Schlierseer Ratskeller hat bereits die Biergartensaison eröffnet. Hier können Sie jetzt jeden Freitag zu Ihrem frisch gezapften Augustiner Holzfassbier gegrillten Steckerlfisch von den Jungs der „Fischerei in Schliersee“ genießen, und am Wochenende gibt es Spareribs von Grillmeister Albert im Biergarten.

Die Wirtsleute Julia und Manfred Nerz haben Ende letzten Jahres das Schlierseer Glöckerl übernommen und freuen sich jetzt auch auf die Sommersaison. Das Besondere am „Glöckerl“ ist, dass Sie dem Koch bei der Zubereitung der Hausmannskost über die Schulter schauen können, da in einer offenen Küche gekocht wird. Sie sehen: Schmankerl gibt es überall in Schliersee.

 

Raus an die frische Luft – Sixtus Lauf Schliersee
Sie sind laufbegeistert und suchen ein besonderes Lauferlebnis mit herrlicher Bergkulisse bei uns am schönen Schliersee? Am 18. Mai startet der Sixtus Lauf Schliersee in die achte Runde. Neben der klassischen Halbmarathon-Distanz (21,1 km) stehen zwei Strecken über 7,5 und 10 Kilometer bereit. Der Sixtus Lauf startet und endet für alle Teilnehmer an der Vitalwelt Schliersee. Direkt an der Seepromenade dürfen sich Zuschauer und Familien über ein großes Rahmenprogramm für Kinder und Erwachsene freuen. Sportlich gestartet wird mit einem Warm-up, das von erfahrenen Lauftrainern im Kurpark angeboten wird. Am besten melden Sie sich noch heute an.

Ich persönlich freue mich dieses Jahr besonders auf die Radl-Saison. Nächsten Monat werden wir Ihnen die Radl-Verleih-Stationen in Schliersee vorstellen, und vielleicht zeige ich Ihnen die eine oder andere Lieblings-Tour von mir.
Ich freue mich, wenn wir uns sehen!

Mathias Schrön

C. Mathias Schrön, Dipl.-Betriebswirt, Vater von 4 Kindern, geb. am 12.03.1966 in Tegernsee. Aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Abitur am Gymnasium Miesbach. Abgeschlossenes Studium in BWL sowie in Politikwissenschaften in München. Während und nach dem Studium selbständige Tätigkeit hauptsächlich als Begleiter ausländischer Gäste der Bundesregierung im Auftrag der Bayerischen Staatskanzlei. Seit 15.03.2001 Kuramtsleiter beim Markt Schliersee. In der Freizeit engagierter Fußballtrainer im Jugend- und Seniorenbereich. Mitglied in diversen Vereinen. Freude am Reisen und Sport.


PS: Sie sind zufällig am Wochenende in Südtirol? Am 4. Mai 2019 findet in Kastelbell/Südtirol ein Garten- und Genussmarkt statt. Wir als Gäste-Information, die Genussschmelzerei Essendorfer und die SLYRS Whisky Destillerie werden dort ebenfalls vertreten sein. Gartenexperte Andreas Modery, den Sie vielleicht vom Schlierseer Gartenzauber oder aus dem BR-Fernsehen kennen, werden Sie dort auch antreffen. Wir freuen uns, wenn Sie vorbeischauen!

 

 

Merian – Bayerische Seen zwischen München und den Alpen

Merian – Bayerische Seen zwischen München und den Alpen

Das Monatsheft der Städte und Landschaften

14 . Jahrgang – Heft 7 von 1961

 

Wieder einmal habe ich in meinen zahlreichen Schachteln daheim, in denen ich meine „alten Schätze“ aufbewahre, gestöbert, und da fiel mir unter anderem ein über 55 Jahre altes Merian-Heft von 1961 in die Hände.

Der Titel „Bayerische Seen – zwischen München und den Alpen“ hat mich gleich angesprochen: Nachdem ich nun schon seit fast vier Jahren am Schliersee in der Gäste-Information arbeite, habe ich das Inhaltsverzeichnis sofort auf einen eventuellen Artikel über meinen Heimatsee durchgesehen und bin erfreulicherweise fündig geworden.

Sie können den Artikel über die Fotos lesen oder hier als Abschrift.

Viel Vergnügen dabei! Ich habe mich sehr amüsiert – wer weiß noch, was ein „Kursbuch“ oder „bäuerliche Bardots“ sind? ‒ und Schliersee einmal wieder mit den Augen aus einer mir unbekannten, vergangenen Zeit gesehen.

 

Hugo Hartung

Schliersee oder Vom bebraischen Schicksal

Daß es heutzutage einsamere Wandergebiete gibt als vor einem Menschenalter, hat sich allmählich herumgesprochen. Zum Glück machen nur wenige Gebrauch davon. Denn für einen Großteil der wenigen, die noch „der Sonn´ entgegengehen“ wollen, gilt immerhin der Anschluß an eine gutgehaltene Bundesstraße als unabdingbare Voraussetzung. Allenfalls macht noch die wagemutige Gilde der Felsgeher und Kletterer eine löbliche Ausnahme … Im gleichen Maße aber, in dem Teneriffa, Zentralafrika und mittelmeerische Miniaturinseln zu Konsumgütern der Touristik werden, sinken manche deutsche Vor- und Mittelgebirgslandschaften wieder in einen glücklichen Naturzustand zurück, aus dem ihre Bewohner lediglich durch eigene Autos oder durch die Antennen auf Ihren Schiefer- und Schindeldächern befreit werden.

Dann aber gibt´s noch Gegenden, denen etwas Kurioses auferlegt wurde, das ich als „das bebraische Schicksal“ bezeichnen möchte. Man weiß, Bebra war einst Dreh- und Angelpunkt des deutschen Reiseverkehrs, in seiner Bedeutung vergleichbar einem heutigen Autobahnkreuz oder dem afrikanischen Weltflughafen Dakar. Der Name Bebra stand und steht in allen Kursbüchern fettgedruckt, und man besang ihn in einem Schlager der zwanziger Jahre. Tausende fuhren täglich durch die Station und kauften sich auf ihrem Bahnsteig Zeitungen und Würstchen, doch habe ich noch nie jemanden getroffen, der – die Bebraer (oder nennen sie sich „Bebraner“?) mögen mir verzeihen – in der Stadt Aufenthalt genommen und in ihr nach geheimen Köstlichkeiten gefahndet hätte.

Ein bißchen von diesem bebraischen Schicksal ist glücklicherweise meinem Schliersee zugeteilt. Es fahren nämlich unvergleichlich mehr Menschen während der alpenländischen Sommer- und Wintermonate durch den angenehmen Ort am gleichnamigen sechs Quadratkilometer großen, klaren, grünen Alpensee, als in ihm Quartier nehmen. Das kann in den beiden großen Saisonperioden manchmal dazu führen, daß die mitten durch den Ort verlaufende Seestraße stundenweise von Kraftfahrzeugen ähnlich verstopft ist wie der Münchner Stachus oder das Berliner Zooviertel. Doch welcher Autofahrer wäre geneigt, angesichts ungeduldig hupender Hintermänner einer Kirche in zartem Pastellrosa inmitten blumenbunter Grabhügel, einer anmutigen gotischen Bergkapelle unter mächtigen alten Bäumen oder einem uralten Bauernhaus mit einer lieblichen Madonna auf der weißen Hauswand Blicke verweilender Bewunderung zu schenken? Da mir aber eben dieses uralte Haus nun schon in allen wechselnden Jahreszeiten geliebtes Quartier geworden ist, will ich besagtes Schicksal preisen, welches Schliersees großartiges Skigebiet rund um den Spitzingsee – das im Firnglanz heißer Frühlingsschneetage mit weltberühmten Gefilden des Vorarlberg oder des Engadin durchaus konkurrieren kann – eine gehörige Kilometerzahl von dem Alpenstädtchen abrückte.

So vermag der Ort selbst noch immer sein Leben zu leben: Ein Leben durchaus in dieser Zeit, mit einem hellen, gewitzten Menschenschlag, weltoffen, selbstbewußt und eben deshalb noch nicht sklavisch abhängig von dem, was in einigen Monaten des Jahres an Fremdenverkehr hindurchstrudelt oder für wenige Wochen auch in der Gemeinde abgesetzt wird. Da gibt´s dann allerdings einmal auch so etwas wie eine Hochsaison, und es gehen Leute von Rhein und Elbe mit plakettengezierten Spazierstöcken zwischen Seepromenade und dem Strandbad hin und her und deuten mit ihren grimmigen Stockspitzen auf Berge, deren Namen sie während der ersten vierundzwanzig Stunden auswendig lernen.

Doch nicht nur auf den Bergen selbst bleibt es still, sondern schon in den allernächsten Wäldern löst sich der Ferienstrom in immer dünnere Rinnsale auf. Denn diese Wälder sind unsensationell. Sie bieten nicht eben das, was man von einer Alpenlandschaft gemeinhin erwartet. Da ist keine Klamm mit wilden Felsstürzen, sondern es gibt nur rasche, klare Wildwässer, sonnenüberglitzert und farnumstanden. Da sind keine Berghotels, in den bei „Dancing“ und „Five-o’clock-tea“ der Snobismus und die Manager-Unrast der Täler munter gepflegt werden, sondern das eine schöne, kultivierte Berghaus der Erholung hat im Gegenteil an einsamen Waldpfaden Mahnansprüche abendländischer und morgenländischer Weisheit anbringen lassen, die immer darauf hinauslaufen: still sein, still bleiben, still werden.

Und drunten am See findet sich wiederum etwas, was im Zeitalter der Grundstücks-Großwildjäger beinahe unglaublich ist: ein ganz und gar unbebautes, nicht aufgeteiltes und abgezäuntes Seeufer. Die Natur hat es nämlich so glücklich gefügt, daß sich da keine Menschen niederlassen können, weil die sonnenlose Vorgebirgswand mit einer sanften und doch abwehrenden Beharrlichkeit unmittelbar hinterm See aufwächst. Und so geht der Blick vom etwas verwilderten parkartigen Garten meines (nur in Gedanken mir gehörenden) Hauses auf ein Stück grüner Urlandschaft, die nur dann groß und hoch wirkt, wenn sie sich schwarz vom helleren Nachthimmel abzeichnet.

Es wäre einiges über diese Schlierseenächte zu sagen, von denen für mich die köstlichsten die sind, in den bunte elektrische Birnen in unserem Garten von Baum zu Baum gezogen sind, Glühwürmchen aus dem feuchten Rasen steigen und in der vollkommenen Stille die Wellchen des einsamen Sees an die Uferquader schlagen … Dann ist da aber auch die Mittsommernacht, wenn rundum die Bergfeuer aufflammen und Feuerschlänglein von Fackeln gewundene Wege bergauf nachzeichnen.

Und es ist wohl auch hier die Nacht der Nächte die Heilige Nacht. Im Winter 1960 lag viel Schnee, und es war sehr kalt am 24. Dezember. Schneewälle waren um die kleinen Weihnachtsbäume oder die dicken roten Adventskerzen, die um die Mitternachtsstunde auf den Gräbern brannten. Aus dem schönen barocken Kirchenraum, der im strahlenden Licht zahlloser Kerzen lag, wehten die ein wenig wehmütigen Zitherklänge und die gutturalen Töne der Andachtsjodler einer alpenländischen Christmette über die geschnitzten Grabkreuze aus heimatlichem Holz …

Noch geben die großen kirchlichen Feste die farbenfrohen Akzente des Jahres. Mag man sonst auch bäuerliche Bardots mit Wippröcken und offenen Haarsträhnen auf der Seestraße sehen und Burschen im welteinheitlichen Buschhemd – am Tag, an dem die goldenen Prunkbanner dem Allerheiligsten der Fronleichnamsprozession voranwehen, herrscht wieder allgemein und selbstverständlich die Tracht mit ihren Goldschnüren an den Frauenhüten und wahren Blumenanpflanzungen auf den enggeschnürten Samtmiedern der Mädchen. Und so gemäß ist diese Kleidung ihren Leibl-Gesichtern, daß man sie nicht als Kostümierung empfindet.

Einmal im Jahr nur triumphiert das Kostüm: am Faschingsdienstag, der an Fröhlichkeit und Phantasiekraft die organisierten Umzüge der Großstädte weit übertrifft. Da wird parodistisch die ritterliche Frühzeit jener Herren von der Burg Hohenwaldeck beschworen, die im Mittelalter über dieser früh christianisierten Kulturlandschaft wohnten, und man sieht blondbärtige Rittersmänner, mit allen Requisiten einer guten Küche – vom Sieb über den Topfkratzer bis zu Trichter und Teekessel – bekleidet und ausgerüstet, in oft waghalsigen Produktionen die Hänge des vormaligen Burgbergs auf Skiern hinunterbrausen. Und die Musik spielt dazu …

Musik ist am Schliersee immer mit dabei, im Ernsten wie im Heiteren. Der vitale siebzigjährige Schwarz Carl, hochgeehrt als Komponist des Schlierseer Heimatliedes, hat einst auf den großen Revuebühnen Europas zum „Weißen Rößl“ aufgespielt und schlägt noch immer als Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde eindrucksvoll die Zither. Und da das Komödienspielen in den Alpentälern der Musik sehr nahesteht, kann man in seiner Gesellschaft auch dem Fannerl Mittermayr-Terofal begegnen, der letzten Bauerntheaterdirektorin von Schliersee und Trägerin jenes in die Theatergeschichte eingegangenen Namens Terofal, der aus einer Umkehrung des französischen Laforêt entstanden ist.

Wenn die lebenslustige sechsundsiebzigjährige Prinzipalin von ihren Gastspielreisen zwischen Griechenland und der Eismeerküste anschaulich zu erzählen beginnt, ist so bald kein Aufhörens mehr, und die Erzählung endet unweigerlich mit jener einprägsamen Szene, in der Wilhelm II. durchs Brandenburger Tor reitet und „seinem lieben Terofal“ vom hohen Roß herunter die kaiserliche Hand reicht, um sich geneigtest nach dessen Befinden zu erkundigen. Eine goldene Brosche mit dem kaiserlichen Namenszug, die „das Fannerl“ noch heute trägt, erinnert an jene glanzvolle Epoche, in der „Die Schlierseer“ komödienspielende, singende und tanzende Botschafter ihres Heimattales wurden und so manchen Berliner dazu brachten, sich am Sitz ihrer Bühne, der sich noch heute eines schönen und stattlichen Theaterbaus erfreut, zeitlebens niederzulassen.

So mag denn das heutige Schliersee getrost sein Schicksal tragen, daß zahllose Menschen mit starrem Windschutzscheibenblick die Lieblichkeit seiner Landschaft durchrasen. Die Verweilenden und Immerwiederkehrenden werden um so mehr seine Freunde werden und so der von Grün bis zum föhnigen Violett und dem Winterweiß in vielen Nuancen leuchtenden Berge verfallen, daß sie sich auch in den stillsten Tagen des Vorfrühlings und des reinen Spätherbstes dem geruhsamen Rhythmus seines Lebens anvertrauen.

 

 

 

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."

 

 

 

Schweiß, Glück und Tränen in Schliersee – Sixtus Schliersee Alpentriathlon

Am 21.‒22. Juli ist es wieder so weit. Dann gilt es für knapp 1.000 Sportler/-innen, den „Sixtus Schliersee Alpentriathlon“ zu bezwingen. Triathleten, Triathletinnen, Triathlon-Größen und Hobbysportler kämpfen rund um den Schliersee seit Jahren vor schönster oberbayerischer Alpenkulisse gegen sich selbst, die Strecke und die Konkurrenz. Zuerst geht es 1,5 km durch den erfrischenden Schliersee. Der Start befindet sich vor der eindrucksvollen Bergkulisse des Schliersees neben dem Kurpark. Geschwommen wird auf einem Dreieckskurs im Uhrzeigersinn. Die traumhafte Radstrecke führt 40 km (und 853 Hm) durch das bayerische Voralpenland bis zum Spitzingsattel. Die anschließende Laufstrecke von 10 km verläuft über drei Schleifen und mit 176 Hm durch die fantastische Alpenwelt am Spitzingsee ‒ eine absolute Traumstrecke also.

Besonderes Schmankerl: Im Ziel gibt es für alle Teilnehmer/-innen frischen Kaiserschmarrn.

Auch für Zuschauer interessant: DIE EXPO ‒ Auf der Veranstaltungsfläche der Vitalwelt Schliersee, direkt neben der Wechselzone 1, bietet die Alpentriathlon Expo die Möglichkeit, sich bei verschiedenen Ausstellern über deren Produkte aus dem weitreichenden Triathlon- und Sportbereich zu informieren, zu testen und zu kaufen.

Zusätzlich auf dem Programm: Stand Up Paddling mit Chill-out-Area, gratis Tapen für alle Teilnehmer/‑innen, eine Bike-Service-Station von Bike Base, einen Neoprentest und -verleih bei Aquasphere.

 

 

Anmeldung
www.schliersee-alpentriathlon.com/index.php/anmeldung.html

 

Infos
www.schliersee-alpentriathlon.com

 

Zeitplan

Samstag, 21.07.2018

12:00‒19:00 Uhr Ausgabe Startunterlagen // Vitalwelt Schliersee

17:00‒19:00 Uhr Pasta-Party

19:00‒20:00 Wettkampfbesprechung

 

Sonntag, 22.07.2018

08:00‒10:00 Uhr Ausgabe Startunterlagen/Abgabe Wechselzonensack 2 und Straßenkleidung // Vitalwelt Schliersee

08:30‒10:30 Uhr Rad-Check-in // Kurpark

11:00 Uhr Start // Kurpark

13:45 Uhr Zeitlimit Auffahrt // Beginn Spitzingstraße

14:20 Uhr Zeitlimit für den 2. Wechsel // Spitzingsee

Ab 14:25 Uhr Rad-Check-out/Chip-Rückgabe // Wechselzone 2 Spitzingsee

Ab 14:40 Uhr Wechselzone 1 Check-out // Wechselzone 1 Schliersee

15:35 Uhr Zeitlimit Ziel // Seepromenade Spitzingsee

16:15 Uhr Ende Rad-Check-out // Wechselzone 2 Spitzingsee

17:00 Uhr Siegerehrung // Vitalwelt Schliersee

 

 

Judith Weber

Heimatverliebt und reiselustig. Ich liebe Schliersee zu jeder Jahreszeit und bin immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Inspirationen. Mit einem Auge für das aktuelle Geschehen interessiere ich mich für alles, was in Schliersee los ist.

 

 

 

Bergseefest am Spitzingsee

DAS BERGSEEFEST WURDE AUFGRUND DER SCHLECHTEN WETTERPROGNOSEN LEIDER ERSATZLOS ABGESAGT!

Der Markt Schliersee und seine rührigen Vereine blicken auf eine lange Tradition mit verschiedenen Sommerfesten. Ein ganz besonderes Fest stellt das jährlich stattfindende Bergseefest am Spitzingsee dar.

2017 findet am Samstag, 19. August, am Spitzingsee das eintägige Bergseefest an der Seepromenade statt.

Der beeindruckende Auftakt zum Bergseefest ist das Oldtimer-Traktorentreffen, das viele Zuschauer von nah und fern anlockt. Ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm für Klein und Groß, Essensstände, eine wunderbare Bergkulisse und zum Abschluss ein Brillantfeuerwerk über dem Spitzingsee runden den Tag stimmungsvoll ab.

Die Ausrichter freuen sich über viele Besucher ‒ Gäste und Einheimische sind herzlich willkommen mitzufeiern (weitere Informationen).

Falls am Samstag schlechtes Wetter ist, dann ist Sonntag, 20. August, der Ausweichtermin für das Bergseefest.

 

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."

 

 

 

„Wintersonnenwende“ am Schliersee

Jedes Jahr am 21. Dezember ist Wintersonnenwende, und danach werden die Tage wieder länger bis zur Sommersonnenwende am 21. Juni. Die Nacht vom 20. auf den 21. Dezember ist die längste des Jahres, und die Mittagssonne erreicht nun ihren tiefsten Stand am Horizont. Dieses Jahr haben wir an beiden Tagen Glück mit dem Wetter, es verspricht Sonne und Windstille. Noch früh am Morgen frisst sich die Kälte durch meine Handschuhe, und es schmerzt an den Fingern, aber ich möchte das Ereignis „Wintersonnenwende“ mit eigenen Augen bewusst erleben.

Kosmische Kräfte unendlicher Weite sorgen auf der Erde für vergleichsweise winzige Temperatur­schwankungen, so entstehen Frühling, Sommer, Herbst und Winter, und in noch größeren Zeitab­schnitten wechseln sich Warmzeiten mit Eiszeiten ‒ für mich bleibt es eines der unbegreiflichsten Rätsel unseres Seins. Verändert die Menschheit durch erhöhten CO2-Ausstoß inzwischen wirklich selbst das Klima der Erde? Angesichts derartig universaler Zusammenhänge finde ich ‒ ehrfürchtig verstummt ‒ für mich keine abschließende Antwort. Wie lange noch kann das Leben auf der Erde in dieser kosmischen Umgebung existieren? Ist sich der moderne Mensch in seiner technisierten Zeit der sozialen Netzwerke, der digitalen Medien und der neuesten Handys noch dieser elementarsten Zusammenhänge bewusst, oder befinden wir uns alle längst ‒ gedanklich abgelenkt ‒ in einer digitalen Traumwelt, in der für eine moderne Konsumgesellschaft Natur und Umwelt nur noch „gewöhnliches Beiwerk“ oder lediglich „Spekulations- und Tourismusobjekt“ geworden sind?

Der Schlierseer Kurpark wirkt heute Morgen irgendwie „tiefgefroren“, er ist jetzt menschenleer und der See noch eisfrei. Licht und Schatten mit dunstigem Nebel schaffen an solchen Tagen eine überwältigende Atmosphäre. Geduldig warte ich auf den Sonnenaufgang. Die Sonne lässt sich Zeit, bis sie endlich die Wipfel des Bergwaldes im Nebel erglüht. Nun ja, die Erde dreht sich eben doch nicht so schnell, wie das mancher gerne hätte.

Ich genieße die wohltuende Einsamkeit am See mit Blick auf die Schlierseer Berge, den Tag mit dem tiefsten Stand der Sonne ‒ auch, um die schönsten Augenblicke der Wintersonnenwende mit meiner Kamera festhalten zu können ‒ und fühle „für einen Moment das Glück Schliersee“ .

Text+Fotos: 21.12.2016 Helmut Jenne sen.

 

 

Helmut Jenne

Auf seinen Streifzügen durch die Natur ist sein Fotoapparat ein ständiger Begleiter. Helmut Jenne, wohnhaft in Schliersee, ist Musiker und EDV-Fachmann, Fotokünstler und Naturliebhaber. Mit seinen Fotos dokumentiert er seine Erlebnisse auf sehr natur- und heimatverbundene Weise, und so entstehen - trotzdem weltoffen - tief empfundene Momente und Blicke auf Landschaften, Pflanzen und Tiere der Berg- und Seenwelt rund um Schliersee.

 

 

 

Feste und Feiern in Schliersee – diese Veranstaltungen sollten Sie nicht verpassen!

Der Markt Schliersee und seine rührigen Vereine blicken auf eine lange Tradition mit verschiedenen Sommerfesten. Die Ausrichter freuen sich über viele Besucher, Gäste und Einheimische sind herzlich willkommen, mitzufeiern.

Hier ein kurzer Überblick für die Monate Juli und August:

Das sehr beliebte und weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Schlierseer Seefest findet, wie jedes Jahr, am letzten Wochenende im Juli statt. An drei Tagen, von Freitag, 29. Juli 2016, bis Sonntag, 31. Juli 2016, verwandeln sich die Seefestwiese und der Kurpark in eine bunte Gute-Laune-Meile mit vielen Ständen, die regionale und internationale Schmankerl anbieten, Alkoholisches und nichtalkoholische Getränke verkaufen, und das Ganze wird von einem vielfältigen Unterhaltungsprogramm abgerundet. So treten genauso Turngruppen wie Goaßlschnalzer auf, es gibt ein Fischerstechen auf dem See und viel Livemusik. Den absoluten Höhepunkt bildet das Brillantfeuerwerk über dem Schliersee am späten Samstagabend.

Nur 14 Tage später, an den Tagen rund um den 15. August zu Maria Himmelfahrt, findet auf dem Waldfestplatz an der Seestraße das traditionelle Waldfest vom Skiclub Schliersee statt. Heuer beginnt das Fest am Freitag, 12. August 2016 (ab 18.00 Uhr), und endet am Montagabend, 15. August 2016. Jeden Tag spielt eine andere Kapelle zünftige Musik, und die Gäste werden im Festzelt und im angrenzenden Biergarten mit bayerischen Köstlichkeiten wie einem halben gegrillten Hendl und einer frisch gezapften Maß Bier verwöhnt. Musikalisch macht die Schlierseer Blasmusik am Freitagabend den Auftakt, und als Neuerung spielt die „Teldra-Tanzlmusig“ aus Südtirol beim Frühschoppen am Montag auf. Tomay‘s Spezlwirtschaft spielen am Samstagabend ab 17.00 Uhr, und den musikalischen Frühschoppen am Sonntag gestalten die Leitzachkrainer. Sonntagabend wird‘s zünftig mit d’Irschenberger, und den Abschluss am Montagabend gestaltet die Musikkapelle Hartpenning. Das Zelt ist beheizt, und die Bar bietet Wein, Prosecco und Longdrinks.

Zu guter Letzt findet am Samstag, 20. August 2016, am Spitzingsee das eintägige Bergseefest an der Seepromenade statt (Verschiebetermin Sonntag, 21. August). Der beeindruckende Auftakt zum Bergseefest ist am frühen Nachmittag das Oldtimer-Traktorentreffen, das viele Zuschauer von nah und fern anlockt. Ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm für Klein und Groß, Essensstände, Livemusik, eine wunderbare Bergkulisse und zum Abschluss ein Brillantfeuerwerk über dem Spitzingsee runden den Tag stimmungsvoll ab.

 

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."