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Schliersee Leuchtet – ein weihnachtlich-bayerisches Paradies

Kinder, kommt und ratet, was im Ofen bratet!
Hört, wie’s knallt und zischt. Bald wird er aufgetischt, der Zipfel, der Zapfel,
der Kipfel, der Kapfel, der gelbrote Apfel. Kinder, lauft schneller, holt einen Teller,
holt eine Gabel! Sperrt auf den Schnabel für den Zipfel, den Zapfel, den Kipfel, den Kapfel, den goldbraunen Apfel! Sie pusten und prusten, sie gucken und schlucken,
sie schnalzen und schmecken, sie lecken und schlecken den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel, den knusprigen Bratapfel.

 

 

Sicherlich kennt jedes Kind im Oberland dieses Weihnachtsgedicht. Für mich gehört ein Bratapfel seit jeher zur Weihnachtszeit. Und nicht nur der Bratapfel, sondern auch die vielen anderen Leckereien, die Bräuche, Glühwein, Tannenduft, Weihrauch, Weihnachtsmusik und natürlich auch die vielen Lichter.

 

Der Advent oder auch die Weihnachtszeit ohne die stimmungsvolle Beleuchtung? Undenkbar für mich. Das festliche, feierliche und romantische Lichtermeer, der Lichterglanz gehören für mich einfach dazu.

 

Licht spielt in der Adventszeit eine besondere Rolle. Die Kerzen auf dem Adventskranz, die Lichterkette im Weihnachtsbaum und der funkelnde Adventsstern am Fenster: All das gehört irgendwie zur Vorweihnachtszeit. Aber woher kommt der Brauch mit der Weihnachtsbeleuchtung? Und warum sind Kerzen und Lichter in der Adventszeit so beliebt? Der Weihnachtsbrauch der brennenden Kerzen sollte ursprünglich Christen untereinander erkennbar machen. Sie stellten in der Adventszeit ein Licht ins Fenster als Einladung an Gleichgesinnte. Der Legende nach etablierte Martin Luther bei einem vorweihnachtlichen Waldspaziergang die Idee vom hell erleuchteten Weihnachtsbaum.

 

Und wenn ich am Abend durch Schliersee gehe, dann wird mir warm ums Herz. Die kalte Winterluft, der ruhige See, das Bergpanorama und die liebevoll geschmückten Häuser, das wärmende Licht … In diesem Moment spüre ich wieder den Zauber der Weihnachtszeit.

 

 

 

 

 

Stefan Holtmeier

Der gebürtige Niederrheiner lebt seit 2008 am Schliersee. Nach vielen nationalen und internationalen Stationen ist der langjährige Sales Director eines italienischen FMCG-Konzerns in seiner Wahlheimat Schliersee heimisch geworden. Der Spezialist für Content Marketing liebt die Natur und Landschaft hier im Oberland. Seine Leidenschaft gehört der Fotografie.

 

 

 

Das immerwährende Grün

Es gibt sie klein, mittelgroß, groß und sehr groß, schmal und schlank gewachsen oder mit ausladenden, dicht benadelten Zweigen, bunt und üppig geschmückt oder nur mit einfarbigen weißen oder gelben Lichtern verziert, für drinnen und draußen, unecht – zum Teil mit Kunstschnee und Glitter – und echt – harzig duftend. Manche sind gerade gewachsene Fichtenbäume, die meisten aber sind Tannen, die extra für diesen Zweck angebaut wurden: Blau- oder Nordmanntanne, Nobilis- oder Weißtanne, Sibirische oder Koreatanne – die Rede ist von den Christbäumen.

Das Aufstellen der Christbäume geht auf alte heidnische Bräuche zurück. Die immergrünen Zweige sollten böse Geister während der dunklen, kalten Jahreszeit davon abhalten, in die Häuser zu kommen.

Vor 500 Jahren wurde der Christbaum für die evangelische Kirche zum Symbol von Weihnachten – im Gegensatz zur Krippe bei den Katholiken. Erst spät kam das Aufstellen von Christbäumen auch in der katholischen Kirche als Weihnachtsbrauch an.

Heutzutage ist es in den meisten Familien Brauch, den Christbaum am Tag vor Heiligabend oder erst direkt am Heiligen Abend zu schmücken.

Die Bandbreite des Verziermaterials ist vielfältig: Kugeln und Christbaumschmuck in den verschiedensten Ausformungen, selbst gebastelt oder gekauft, aus Schokolade und Zuckerguss, Holz, Glas, Ton und Salzteig, Nüssen oder Porzellan, Engel, Strohsterne, Lametta, echte Kerzen oder elektrische Lichtergirlanden, mit Sternwerfern, Baumspitzen oder Perlschnüre.

Oft werden die Bäume von den Erwachsenen geschmückt, und die Kinder, die am 24.12. den ganzen Tag schon gespannt und aufgeregt aufs Christkind warten, dürfen erst zur Bescherung am Abend den festlich erleuchteten und schön geschmückten Baum sehen.

 

Christbäume werden in Schliersee von der Freiwilligen Feuerwehr Schliersee am 3. Adventswochenende (16.+17.12.) jeweils von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr verkauft.
Wo: Feuerwehrhaus, Bahnhofstr. 13, 83727 Schliersee – solange der Vorrat reicht.

Und am Freitag, den 22.12., bieten die Bayerischen Staatsforsten „Christbaum zum Selberschlagen“ an. Mit dem Förster Alfons Rauch geht es in den Wald. Treffpunkt ist um 14:00 Uhr am Parkplatz von St. Martin/Westenhofen. Zu dieser witterungsabhängigen Veranstaltung ist unbedingt eine telefonische Voranmeldung nötig, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Tel.: 08026-7330 oder 0171-5395847.

Wir wünschen allen einen schönen Advent sowie eine große Vorfreude auf Weihnachten und den geschmückten, hell erleuchteten Christbaum.

 

 

Ursula Höllerl

Mitarbeiterin in der Gäste-Information Schliersee, aufgewachsen in Neuhaus und Miesbach. Mein Motto: "Ein Tag am Berg ist wie eine Woche Urlaub – egal ob im Sommer zum Wandern oder im Winter beim Schneewandern, Skifahren und Rodeln."